0800 1239900 „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ in Bayern und NRW
„Mann: Wähle Schutz!“ Unter diesem Motto startete am 22. April 2020 das deutschlandweit erste und einzige Beratungstelefon für gewaltbetroffene Männer. Unter der Nummer 0800 1239900 können sich seitdem Männer aus Bayern oder NRW melden. In der Ansprache und der Aufmachung ist die Initiative vorbildlich: ein niedrigschwelliges Angebot an Opfer von Gewalt, das hilft, statt zu behindern.
Schon der Slogan ist zielgruppengerecht formuliert: Mann, Aktion, jetzt! Die Betroffenen werden breit angesprochen, anstatt sich im Kleinklein zu verlieren, welche Art von Gewalt hier gemeint ist. Gewalt umfasst schlicht alles: partnerschaftliche und sexualisierter Gewalt, Gewalt im öffentlichen Raum, physische Misshandlungen in der Kindheit, Mobbing, Stalking oder psychische Gewalt – bis hin zu Männern, die von Zwangsheirat betroffen oder bedroht sind.
Ebenfalls vorbildlich gestaltete sich die Vorstellung durch die Politik. Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in NRW Ina Scharrenbach (CDU) zum Beispiel verzichtete in der Videobotschaft darauf, Gewaltopfer zu instrumentalisieren. Stattdessen appellierte sie: „Tragen wir gemeinsam dafür Sorge, dass Gewalt an Männern kein Tabu mehr in unserer Gesellschaft ist“.
Schließlich riefen Scharrenbach und Bayerns Familienministerin Carolina Trautner (CSU) andere Landesregierungen zur Kooperation auf, anstatt in eine Konfrontation zu gehen.
Alles in allem ein wohltuender und willkommener Gegensatz zu anderen Initiativen zur Gewalt in Zeiten von Corona.
Übrigens: Es gibt auch maennerhilfetelefon.de, ein digitales Beratungsangebot.
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Lesermeinungen
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So wie ich das einschätze gibt nur wenige Artikel, die über dieses Hilfsangebot berichten. Es scheint von der Presse boykottiert zu werden. Ich habe es so gut es geht weiterverbreitet, in der Hoffnung, dass es etwas bringt. Eine Nachfrage und positive Rückmeldung habe ich bekommen, von einer Frau. Die destruktive Wirkung von psychischer Gewalt, emotionale Misshandlung, wird in der Bevölkerung entweder ignoriert oder vollkommen unterschätzt. Ich muss mich im Moment mit zwei toxischen Frauen auseinandersetzen. Bei Frauen läuft das ganze meist subtiler ab und man kann es nur schwer erkennen, zumindest am Anfang. Es geht ihnen darum eine Beziehung aufzubauen, die dann später ausgenutzt wird. Wenn man grade in einer Krise ist, ist man besonders anfällig und Menschen die in einer Krise sind wirken wie ein Magnet auf solche Personen. Ich hatte mal einer Frau gesagt, dass sie nicht auf solche Männer hereinfallen solle und gleichzeitig bin ich auf so eine Frau hereingefallen. Es gab aber auch Gesten von anderen, die mir signalisiert haben, dass ich mir vor ihr in acht nehmen soll. Ein Problem ist wenn man solchen Personen nicht einfach so aus dem Weg gehen kann, weil das ganze in Einrichtungen stattfindet auf die man Angewiesen ist, Arbeitsplatz, Selbshilfegruppen usw. Die Methoden dieser Personen sind vergleichbar mit den Methoden von Sekten.
Könnte sein…
Auf den ersten Blick ist das natürlich etwas merkwürdig. Giffey müsste es dcoh geradezu in die Karten spielen.
Hey schaut her! Wir tun etwas für die Gleichberechtigung, wir tun etwas für Männer!
Aber auf den zweiten Blick ist das Stillschweigen dann wieder logisch. Wieso sollte man denn etwas für Männer tun? Schließlich sind Frauen das unterdrückte Geschlecht und Männer sind immer nur Gewalttäter aber keine Gewaltopfer. Schon erst recht nicht von Frauen!
Und andererseits – nehmen wir an, die Öffentlichkeit würde sich des Umstands bewusst, dass Männer weit häufiger Opfer von Gewalt werden als Frauen und auch fast hälftig Opfer häuslicher Gewalt – was ist da schon ein einziges Hilfsprojekt? Neben sieben Gewaltschutzeinrichtungen (die vermutlich größtenteils nach wie vor rein privat finanziert werden) ist das im Vergleich zu Hilfsangeboten für Frauen ein Nichts.
Das könnte auch die breite Öffentlichkeit bemerken, die glücklicherweise endlich auch mal auf Benachteiligungen und Sexismus gegen Männer aufmerksam wird.
Hallo Norbert,
danke für deine Kommentare und Erfahrungen, ich lese sie immer gern, auch wenn ich als regelmäßiger Leser von MANNdat selber wenig kommentiere.
Mich würde mal interessieren, ob die männerfeindliche Hetze in den Leitmedien auch als Gewalt eingestuft wird. Es wird teilweise so gegen Männer gehetzt, wie frühen die Nazis gegen Juden gehetzt haben. Ich finde den Psychiater, H. J. Maaz interessant der von einer narzztischen Normopathie spricht. Und für mich sind ein großer Teil der Feministen maligene Narzzisten. Leider hat sich der Gender- Feminismus auch in den Wissenschaften etabliert und somit hat auch die Wissenschaft teilweise ein schweres Narzzismus- Problem. Ich vermute stark, dass sie auch häufig mit der Agent Provokateur- Methode arbeiten, und dass sie die Probleme die sie kritisieren zumindest teilweise selber erzeugen. Und man kann sich auch nicht sicher sein, ob man in Istitutionen nicht auch zum unfreiwilligen Studienobjekt oder gar zum experientellen Probanden der Gender Forschung gemacht wird. Ich kann es mittlerweile sehr gut nachvollziehen, dass viele hochbegabte und hochqualifizierte Männer das Land verlassen. Fortschritt kann es nur in einer halbwegs gesunden Gesellschaft geben, aber davon sind wir noch Lichtjahre entfernt.
Ich finde es gut, dass es diese Möglichkeit gibt. Allerdings ist mein Vertrauen in staatliche Einrichtungen, aufgrund meiner Erfahrungen beschädigt. Ich bin mir sehr sicher, dass es unter Rot, Grün dieses Angebot nicht geben würde. Manchmal kriege ich noch Flashbacks. Als mir meine Mutter, während ich schlief mal einen Teller über den Kopf geschlagen und zertrümmert hat. Oder als mein Bruder einen schweren Asthmaanfall hatte, am Boden lag und unsere Mutter zu ihm sagte: Verreck doch du Spasti.“ Der Sänger einer Band, in der ich mal mitgespielt habe, studierte Sonderpädagogik und Berichtete davon, dass er im Referendariat von seiner Vorgesetzten sexuell genötigt woren ist. Er wurde versetzt und diese Straftat wurde dann unter dem Teppich gekehrt.
Hallo Norbert,
vielen Dank für deine Erfahrungen und Infos. Ich denke, an persönlichen Schicksalen wird die Tragik dieses Unsichtbarmachens von männlichen Gewaltopfern noch deutlicher.
Gruß
Bruno Köhler