Der Männerblick auf die Geschlechterpolitik 1
Der Männerblick auf die Geschlechterpolitik
Mit dieser Rubrik wollen wir immer mal wieder einen weltweiten Blick auf die Geschlechterpolitik werfen. Wir danken Arne Hoffmann von Genderama für die Anregungen.
Heute geht es um den Unterschied von realer und woker Welt in GB, einem neuen Maßstab der Wertigkeit von Menschenleben in Brasilien (und zukünftig auch in Deutschland?), einer neuen Touristenattraktion in Uganda (Spoiler: Beschneidungsliebhaber dürfen sich freuen), um geschlechterspezifische Solidarität des französischen Premierministers, eine besondere Aufgabe der Terrorbekämpfung in GB, Verbrecherinnen, die in GB nicht mehr ins Gefängnis müssen, einer neuen frauenpolitischer Rosinenpickerei in der Schweiz, die Rückkehr alter Männerrollenbilder in Serbien und um Frauenschicksale aus Deutschland. Aber zum Schluss kommt auch noch etwas Positives für Männer.
GB – TV vs. Fiction
Die britische Tageszeitung „Sun“ schreibt „Meine gewalttätige Ex-Frau hat mich nach jahrelanger körperlicher Misshandlung fast zum Selbstmord getrieben“ und zitiert damit den Schauspielers Charlie Lawson, der Opfer von Partnerschaftsgewalt wurde. Solche Fälle widersprechen dem Narrativ des Männertäter-Frauenopfer-Stereotyps. In der virtuellen Welt spielt Lawson politisch korrekt übrigens den Frauenschläger Jim McDonald in der Fernsehserie „Coronation Street“. Ein besonders krasser Fall, wie uns das Fernsehen ein Weltbild vorgaukelt, das nicht der Realität entspricht.
Brasilien – Männer jetzt offiziell weniger wert als Frauen
Männerleben sind jetzt weniger wert als Frauenleben. Mord an Frauen wird jetzt in Brasilien strenger bestraft als ein Mord an Männern. Ein krasses Beispiel von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Und man braucht dazu noch nicht einmal nach Südamerika zu schauen. Justizminister Buschmann (FDP) wollte diese Wertigkeit von Menschenleben in Abhängigkeit vom Geschlecht übrigens auch gesetzlich zementieren. Keine Frage natürlich, wer für Buschmann das niederwertige Geschlecht ist. Männerkostenrechner Boris von Heesen dürfte sich freuen. Buschmann stimmte übrigens 2012 für die Legalisierung von Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung. Es sind ja nur Jungs.
GB – Antiterroreinheit für Jungen
GB hat jetzt die größte Gefahr für die Zukunft der Menschheit gefunden. Es sind – neben Männern natürlich – Jungen. Zugegeben, das ist nichts Neues. Doch die Regierung will nun mit aller Härte dagegen vorgehen. Die britische Daily Mail berichtet:
Teenager drohen Ermittlungen durch Anti-Terror-Polizisten, wenn sie sich im Klassenzimmer sexistisch äußern, berichtet die Mail on Sunday.
(…) Der Plan – der Sexismus mit islamischem Extremismus gleichsetzen würde – wurde in den letzten Wochen bei hochrangigen Treffen zwischen Experten des Innenministeriums und der Prevent-Einheit diskutiert. Das Innenministerium erwägt eine Ausweitung des Prevent-Programms, um die wachsende Frauenfeindlichkeit unter Teenagern zu bekämpfen, die durch abscheuliche Social-Media-Influencer wie Andrew Tate angeheizt wird, aber einige Beamte warnen, dass die Pläne die Gefahr bergen, dass die Anti-Radikalisierungs-Einheit zu einem „Flügel der Sozialdienste“ wird.
Eine Prevent-Quelle sagte gestern Abend: „Viele Jungen haben extreme sexistische Ansichten über Mädchen, die Lehrer hören und weiterleiten werden. Dadurch wird das System überlastet, und Prevent kann sich nicht mehr auf islamistischen oder rechtsextremen Extremismus konzentrieren.“
GB – Frauen brauchen nicht mehr ins Gefängnis
Wer nun argumentiert, dass, wenn man Schuljungen ins Gefängnis steckt, die Gefängnisse überfüllt werden können, hat nicht mit den schlauen Genderpolitikern in GB gerechnet. Die haben nämlich auch einen Plan, wie man überfüllte Gefängnisse vermeidet. Man lässt weibliche Straftäter einfach frei.
In Großbritannien können künftig tausende von Frauen einer Haftstrafe entgehen, weil die neue Labour-Regierung gegen die Überbelegung von Gefängnissen vorgehen möchte. Haftstrafen für Frauen drohten nämlich, Familien zu zerstören und die betroffenen Frauen in die Obdachlosigkeit zu stoßen.
Und es hat den Vorteil, dass die Frauenlobby argumentieren kann, dass Männer die schlechteren Menschen sind, weil nur sie im Gefängnis sitzen.
Uganda – Körperverletzung an Jungs als Touristenattraktion
In Uganda ist die Massenbeschneidung von Jungen zu einer Touristenattraktion geworden:
Die Tänzer wippten mit den Hüften im Takt der Trommler, die den Weg anführten, in Erwartung des Beginns der Massenbeschneidung beim Volk der Bamasaaba im gebirgigen Osten Ugandas. (…)
Könnte man daraus einen Karneval machen, der für die Blicke von Ausländern inszeniert wird? Oder sollte es eine heilige Zeremonie bleiben, bei der die Familien ihre Söhne in aller Stille darauf vorbereiten, sich mutig dem Messer zu stellen?
(…) Der erste Initiationskandidat in diesem Jahr war ein Teenager, dessen Gesicht mit Schlamm und selbstgebrautem Bier verschmiert war. Er spreizte die Beine und starrte unverwandt in den Himmel, (…) Der Chirurg nahm den Jungen ohne Betäubung in die Hand und häutete ihn mit einer raschen Bewegung seiner Hände. Ein Mitglied der Familie des Jungen, das den Jungen vor der Bedrohung durch Hexerei schützen wollte, sammelte die Haut ein und nahm sie mit nach Hause.
(…) Wilson Watira, der Vorsitzende des Organisationskomitees von Imbalu, verteidigte die Rolle der Regierung als Unterstützer der Bamasaaba-Tradition. (…) In der Vergangenheit hielten die Menschen das Ritual für barbarisch und brutal, sagte Watira. „Das ist der Grund, warum wir gesagt haben: ‚Nein, wir sind nicht barbarisch. Wir können diese Sache sehr attraktiv machen, und ihr werdet es genießen.'“
Auch in Deutschland haben wir mehrheitlich Politiker in nahezu allen Parteien, die Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung befürworten und Deutschland vor der Schande bewahren, zu einer Komikernation zu werden. Es sind ja nur Jungs.
Nachfolgend das Abstimmungsergebnis im Deutschen Bundestag für die Legalisierung von Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung 2012:
Das für Jungen zuständige Bundesjugendministerium legte MANNdat übrigens auf Anfrage in einem ausführlichen Bericht dar, dass es dem Ministerium vorrangig wichtig ist, dass bei der Legalisierung der Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung nicht auch die Körperverletzung an Mädchen durch Beschneidung erlaubt würde. Siehe hierzu unseren Beitrag „Bundestag, männliche Beschneidung und viele offene Fragen“, Anlage 2. Tatsächlich wurde die Beschneidung von Mädchen – dieser barbarische Akt – ein Jahr später von den gleichen Parteien unter Strafe verboten. Maximaler kann Sexismus vermutlich nicht ausfallen – bei Jungen sogar durch Laien erlaubt, bei Mädchen absolut verboten. Die namentliche Abstimmung der damaligen Bundestagsabgeordneten finden Sie hier. Ist auch Ihr Abgeordneter dabei?
Serbien kehrt zurück zu alten Männerrollenbildern
Vor Kurzem haben wir den Stand der Männerzwangsdienste neu überarbeitet. Aber die Gier der Mächtigen nach mehr verheizbarem Männermaterial nimmt rasend schnell zu. Wir kommen gar nicht mehr nach. Auch Serbien führt jetzt wieder die Wehrpflicht ein. Selbstverständlich nur für Männer. Männer müssen, Frauen dürfen. Wie immer, Männer sind schlecht und zu nichts zu gebrauchen, aber wenn es darum geht, die Karre aus dem Dreck zu ziehen, müssen wieder die Männer ran. Vielen Dank an alle geschlechterpolitischen Funktionäre für nichts.
Deutschland – Frauenschicksale
Unsere jungenfeindliche Kultur kann auch Frauen schaden. „Die Zeit“ berichtet über das betrübliche Schicksal einer Frau, die eine Tochter wollte und doch nur Jungs bekam:
„So sehr ich auch versuchte, meine Enttäuschung zu überspielen, es gelang mir nicht“, sagt Peukert heute. Eine Freundin erzählte ihr später, dass sie sofort die „extreme Trauerstimmung“ gespürt habe. Es klinge vielleicht merkwürdig, sagt Peukert. „Aber für mich war dieses Gefühl vergleichbar mit dem Tod einer nahestehenden Person.“
(…)
In der zweiten Schwangerschaft brach sich Peukerts Traurigkeit Bahn, auf die Szene bei der Gynäkologin folgten Momente von Selbstzweifel und Enttäuschung. Bis Peukert ein Satz herausrutschte, der sie in die Realität zurückholte. „Ich sagte zu meinem ungeborenen Sohn, dass er vielleicht lieber gehen solle.“
Ob der Junge weiß, wie frauenfeindlich er mit seiner toxischen Geburt als Junge war? Seine Mutter wird es ihm vermutlich beibringen.
Frankreichs Premierminister nicht solidarisch mit männlichen Gewaltopfern.
Frankreichs Premierminister Michel Barnier verkündete in seiner ersten Regierungserklärung, seine Solidarität gelte allen weiblichen Opfern von Gewalt. Männliche Gewaltopfer gehen Herr Barnier offenbar am – na, Sie wissen schon woran – vorbei. Hoffentlich vergessen das männliche Wähler bis zur nächsten Wahl nicht.
Schweiz – Rosinenpickerei bei Geschlechterquoten
Ein interessantes Beispiel der Rosinenpickerei der Frauenlobby aus der Schweiz: Ab 2025 verlangt die Schweiz eine Geschlechterquote von mindestens 40 Prozent im Vorstand der nationalen Sportverbände. Ansonsten droht der Verlust von Fördergeldern. Gefährdet sind unter anderem Schwinger und Fußballer (das schweizerische Schwingen ist mit dem Freistilringen verwandt). Bei der Wehrpflicht verzichtet die Politik aber großzügig immer noch auf eine Geschlechterquote. Da wird Männern das alleinige „Privileg“, die Selbstbestimmung über sein Leben und seinen Körper, der Regierungselite abgeben zu dürfen, nicht angetastet. In Sachen geschlechterpolitischer Doppelmoral ist die Schweiz zweifellos vollständig EU-konform.
Das Positive zum Schluss
Der Internationale Rat für Männer und Jungen hat folgende Pressemitteilung zum Monat der Gleichberechtigung für Männer (November) veröffentlicht:
Jüngste Nachrichtenberichte haben gezeigt, dass Männer in vielen Ländern der Welt die neue entscheidende Wählergruppe sind. Diese Tatsache macht deutlich, wie wichtig es ist, sich mit den seit langem bestehenden Anliegen von Männern und Jungen zu befassen.
Um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, veranstaltet der Internationale Rat für Männer und Jungen (ICMB) im November den Monat der Gleichberechtigung der Männer. Im Rahmen dieses Monats werden Bildungsveranstaltungen, Aktionen in den sozialen Medien und vieles mehr stattfinden. Der Monat der Gleichberechtigung der Männer ergänzt und unterstützt den Monat der Geschichte der Frauen, der jedes Jahr im März stattfindet.
Über 40 Organisationen haben bereits ihre Teilnahme am November geplant, weitere Gruppen werden in den nächsten Wochen erwartet. Diese Gruppen sind auf der ganzen Welt vertreten, was den Monat der Gleichstellung der Männer zu einem globalen Ereignis macht: Bermuda, Bulgarien, Chile, El Salvador, England [ja, man höre und staune, GB kann offenbar nicht nur jungenfeindlich, wie oben dargestellt], Indien, Kanada, Kenia, Litauen, die Niederlande, die Philippinen, Slowenien, Trinidad, die Vereinigten Staaten und Uruguay.
In Deutschland präsentiert MANNdat den Männermonat November
Um das Bewusstsein für den Monat der Gleichstellung von Männern zu erhöhen, lädt der Internationale Rat für Männer und Jungen die Gesetzgeber ein, unterstützende Erklärungen abzugeben, die auf unserer Website veröffentlicht werden. Bis heute haben 36 Gesetzgeber und Regierungsstellen solche Erklärungen zur Unterstützung der Männergesundheit, häuslicher Gewalt gegen Männer, der Jungenkrise und mehr abgegeben. Diese Personen kommen aus 13 Ländern. Sie sind: Bermuda, Bulgarien, Kanada, Chile, El Salvador, England, Indien, Kenia, Litauen, Niederlande, Philippinen, Slowenien, Vereinigte Staaten, Uruguay und Trinidad.
Männer sind in 12 kritischen Bereichen erheblich benachteiligt, u. a. in Bezug auf Bildungsunterschiede, psychische Gesundheitskrisen, tödliche Unfälle am Arbeitsplatz und Vorurteile im Strafrechtssystem.
Der ICMB fordert die Gesetzgeber auf, unsere Einladung anzunehmen und eine Erklärung zur Unterstützung der Gleichberechtigung von Männern abzugeben.
Gute Sache. Aber solange wir von Leuten regiert werden, die die Nachteile und Benachteiligungen als positive Maßnahme zur Frauenförderung auffassen, wird sich nichts daran ändern.
Quelle Beitragsbild: AdobeStock_494823062.jpeg
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