Größere Akzeptanz von Nachteilen bei Männern
Größere Akzeptanz von Nachteilen bei Männern – Studie
Eine interessante Studie, die den Gender Empathy Gap wissenschaftlich bestätigt: Lohnt sich das Risiko? Größere Akzeptanz von Nachteilen für Männer als für Frauen
Auszug aus Maja Graso, Tania Reynolds & Karl Aquino: “Worth the Risk? Greater Acceptance of Instrumental Harm Befalling Men than Women” https://link.springer.com/article/10.1007/s10508-023-02571-0, Published: 17 March 2023:
Wissenschaftliche und organisatorische Maßnahmen sind oft mit Kompromissen verbunden, die für einige von Vorteil sind, für andere aber mit Nachteilen verbunden sind (d. h. instrumenteller Schaden, instrumental harm; IH). Wir stellten die Hypothese auf, dass das Geschlecht der Personen, die diese Nachteile zu tragen haben, die Befürwortung von Maßnahmen beeinflussen würde, so dass Menschen Maßnahmen, die Männern Schaden zufügen, eher befürworten würden als Maßnahmen, die Frauen schaden. Wir stellten auch die Hypothese auf, dass Frauen größere Unterschiede [als Männer] in ihrer Akzeptanz von IH für Männer und IH für Frauen aufweisen würden. Diese Hypothesen wurden in drei experimentellen Studien (zwei davon vorregistriert) getestet. In den Studien 1 und 2 wurden diese Vorhersagen unter Verwendung einer Vielzahl von Maßnahmen und Kontexten bestätigt. Studie 3 testete eine mögliche Randbedingung dieser Unterschiede anhand von Kontexten, in denen von Frauen traditionell mehr Opfer erwartet werden als von Männern: die Pflege von Säuglingen, Kindern, älteren Menschen und Kranken. (…)
(…) Unsere ersten beiden Studien bestätigten diese Annahme. Wichtig ist jedoch, dass unsere Ergebnisse zeigten, dass diese Unterschiede in erster Linie darauf zurückzuführen war, dass Frauen, nicht aber Männer, in einer Vielzahl von Kontexten eher bereit waren, IH bei Männern als bei Frauen zu akzeptieren (d. h., sie stützen Hypothese 2). Studie 3 testete eine Randbedingung dieser geschlechtsspezifischen Verzerrung bei der Schadenstoleranz: stereotyp weibliche Betreuungskontexte. Wenn der instrumentelle Schaden schutzbedürftigen Personen zugute kam (z. B. Säuglingen, Kleinkindern, Kranken oder älteren Menschen), zeigten sowohl Männer als auch Frauen eine Verzerrung in ihrer Bereitschaft, IH bei Männern im Vergleich zu Frauen zu akzeptieren (d. h., Hypothese 1 wird unterstützt; Hypothese 3 wird nicht unterstützt). Das heißt, im Gegensatz zu dem, was man aufgrund historischer Geschlechterrollen erwarten könnte (Eagly & Wood, 1999), glaubten die Menschen, dass Männer größere Nachteile tragen sollten, selbst in Bereichen, in denen traditionell Frauen Opfer bringen.
Quelle Beitragsbild: adobestock-231278849-scaled.jpeg
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„Hypothese 3 wird nicht unterstützt)“
Ich las von 2 Hypothesen und 3 Studien. Bitte aufklären
Ein Blick in das Original (Link ist ja angegeben) klärt auf. Hypothese 3 war, dass von Männern, in von Frauen dominierten Bereichen, wie Pflege, keine höheren Opfer erwartet würden. Aber das Gegenteil war der Fall. Auchdort existiert ein Gender Empathy Gap zuungunsten der Männer.