Falschbeschuldigungen wegen Vergewaltigung bzw. sexueller Nötigung. Offener Brief von MANNdat und Agens an das Bundesamt für Justiz
Am 05.06.2013 hatten sich MANNdat und Agens beim Bundeskriminalamt (BKA) zu Strafverfolgungspraxis und Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik informiert – einerseits bezüglich der Delikte Vergewaltigung bzw. sexueller Nötigung und dem Delikt der Vortäuschung dieser Straftaten andererseits. Von Seiten des BKA konnte zwar die deutliche Diskrepanz zwischen der hohen Zahl an angezeigten Vergewaltigungen und der geringen Zahl an entsprechenden Verurteilungen insoweit plausibilisiert werden, als dass dieses Phänomen („Strafverfolgungstrichter“) bei nahezu allen Delikten zu beobachten ist. Die seit Mitte der achtziger Jahre gegenläufige Entwicklung, wonach Vergewaltigungsanzeigen zunehmen, Verurteilungen jedoch abnehmen, blieb jedoch unerklärt.
MANNdat und Agens greifen dies nun auf und wenden sich in einem offenen Brief an das Bundesamt für Justiz.
Offener Brief von MANNdat und Agens an das Bundesamt für Justiz
An das Bundesamt für Justiz
Anmeldung von Forschungsbedarf
Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere gemeinnützigen Vereine vertreten Familien-, Frauen- und Männerrechte. Mit Sorge beobachten wir in diesem Zusammenhang die Entwicklung der sog. Falschbezichtigung von Männern wegen sexueller Nötigung bzw. der Vergewaltigung. Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist im Deliktbereich Vergewaltigung und sexuelle Nötigung (Schlüssel 111000) seit Mitte der achtziger Jahre einen Anstieg der Anzeigen im Trend aus. Die Verurteilungsquote zum Delikt Vergewaltigung weist nach der Justizstatistik im Vergleichszeitraum dagegen einen rückläufigen Trend aus.
Teilweise mögen veränderte Erfassungskriterien oder veränderte rechtliche Bewertungen den Verlauf dieser Entwicklung erklären. Aus unserer Sicht könnte der doch stetige Anstieg von Anzeigen mit einem einhergehenden Rückgang von Verurteilungsquoten aber auch auf eine gestiegene Bereitschaft zur Falschbezichtigung hinweisen. Der Befund würde sich einfügen in Untersuchungsergebnisse des Landeskriminalamtes Bayern aus dem Jahr 2005 (Elsner/Steffen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern). Demnach attestierten Kriminalbeamte in für Sexualdelikte zuständigen Kommissariaten teilweise sehr hohe Falschbezichtigungsquoten. Ein Kommissariatsleiter äußerte im Zusammenhang mit einer Expertenbefragung:
Alle Sachbearbeiter von Sexualdelikten sind sich einig, dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht werden. Viele angezeigte Fälle lassen zwar die Vermutung einer Vortäuschung bzw. falschen Verdächtigung zu, berechtigen jedoch nicht zu einer entsprechenden Anzeige. (S. 176)
Auch Braver, Cookston und Cohen (2002) weisen in einem unveröffentlichten Essay darauf hin, dass Rechtsanwälte in einer Befragung nur 25% der Beschuldigungen ihrer Klientinnen für zutreffend halten [1].
Nicht nur in unserem Bereich entsteht der Eindruck einer immer stärkeren Instrumentalisierung von Strafanzeigen (z. B. in Zusammenhang mit Scheidungsverfahren oder Konkurrenzsituationen am Arbeitsplatz). Auch in der Öffentlichkeit wurden vermehrt Fälle skandalisiert (u. a. Horst Arnold, Jörg Kachelmann, Dominique Strauss-Kahn, Andreas Türck). Im Interesse der tatsächlichen Geschädigten – dies betrifft sowohl Sexual-, als auch das Falschbezichtigungsopfer – sollten missbräuchliche Vergewaltigungsanzeigen unterbunden werden. Wir möchten Sie daher höflichst bitten, die Gründe des angestiegenen Anzeigensaufkommens bzw. die Gründe der sinkenden Verurteilungsquote sowie generell die Phänomenologie der Falschbezichtigung und möglichst auch den bereits vom Landeskriminalamt Bayern im Jahr 2006 angemahnten Forschungsbedarf (S. 180) in geeigneter Form einer kriminologischen, unabhängigen Untersuchung zuzuführen. Nach Auskunft des BKA ist hierfür eine auf Einzelfällen basierende Prozessstudie, die sowohl die Tätigkeit der Polizei als auch der Staatsanwaltschaften bis hin zur Einstellung bzw. bis vor Gericht verfolgt, geeignet.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir dieses Schreiben im Internet veröffentlichen.
Für eine Rückantwort in der Sache wären wir dankbar. Selbstverständlich stehen wir auch für Rückfragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
MANNdat e. V., i.V. Dr. Andreas Krausser
Agens e. V., Eckhard Kuhla
[1] Braver. S. L., Jeffrey T. Cookston (o. J.). Experiences of Family Law Attorneys Regarding Current Issues in Family Law: Results of a Survey Conducted at a Bar Association Conference, Arizona State University & Bruce R. Cohen, (unveröffentlicht). Zitiert bei Amendt: Dem Leid der Männer die Anerkennung verweigern. In: Matthias Franz/André Karger (Hrg): Scheiden tut weh, Vandenhoek und Ruprecht, 2013
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Wir brauchen härteste Strafen für Falschbeschuldigerinen.
Und wir brauchen genaueste, penibelste, analytischste Verfahren, die Opfer und Unschuldige strikt und eisern zu schützen und von Verbrecher(innen) zu separieren.
Aber brauchen überhaupt erst ein Bekenntnis daszu, dass Falschbeschuldigung ein folgenschwerstes Verbrechen ist und Opfern von Falschbeschuldigungen schwerstes Unrecht geschehen ist !
Wie ist es überhaupt möglich, dass sowas offensichtliches und gleichzeitig so extremes so behandelt wird, als ob es garnicht existieren würde ?! Das ist doch schwert krank und zeigt wie die absolut Menschenverachtend die Gesellschaft mit Männern umgeht!!!
Ich bin semi-professionel im Kulturbereich tätig und versuche mit fester Teilzeit einen absichernden Erwerb herzustellen.
Meine Erfahrung ist, dass dieses Lebensmodell Frauen anlockt, die sich sexuell angeturnt fühlen, wenn jemand keine Standards lebt. Aber leider wird dabei von diesen völlig ausser acht gelassen, dass Männer, insbesondere als kulturell tätige Menschen, nicht zur sexuellen Eventsucht bereitstehen, sondern vor allem menschliche Wärme und menschlich-geschwisterliches Miteinander vermissen und deshalb kulturell tätig sind…
Meine letzte sich als an meienm Lebensmodell-interessiert sich Ausgebende zeigte sich alsbald als Sexkannibalin ohne eigene Inhalte. Sie vertuschte dies zwar geschickt, aber natürlich nicht auf Dauer…
Als ihr primitives Anliegen deutlich zu werden drohte, inszenierte sie Katastrophen als „getarnte Fehlleistungen“. Meine gestressten Reaktionen, mit diesen Existenz bedrohenden Überrumpelungen, als sie bedrohendes „Machotum“ um mich dann als Frauenunterdrücker und -bedroher an das Vorort-Matronat zu übereignen…
Tatsächlich sollte wohl nur das primitive Ausbeuten und danach Abschütteln zu deren großinszenatorischen „Ehren“ umgestaltet und dabei ich als „primitiv-entwertet“ dastehen! Ein Aschenbrödel sucht sich suchtsexuell einzuverleiben, was sie sich nicht leben traut, und inszeniert dann anschwärzend Großkönigin unter Frauen, um mich zum Aschenbrödel und selbst als „Hoheit“ aus der hineinmanipulierten Beziehung auszuscheiden…
Die Folgen habe ich jetzt noch am Hals…
das hierfür angestiftete Matronat verwirklichte seine Inquisition heirbei nicht offiziell, sondern ohne Interesse an Prüfung des Sachverhalts hinterrücks in allen meinen Lebensbereichen. Wie ich an Ihrem Artikel sehe, werden ein Großteil offizieller Verleumdungen nicht strafrechtlich verfolgt, weil als Neidverleumdung offensichtlich oder naheliegend!
Umsomehr ergötzt man sich hier inoffizeiller Inquisitionsmethoden, die sich ebenfalls einer rechtlichen Greifbarkeit und möglicher Abwehr durch das angeschwärzte und misshandelte Opfer entziehen!
Dieser verdeckte matronal hintergrundgesteuerte Sado-Machoismus ist meines Erachtens weit mehr verbreitet und heimlich durch Schadenfreudige Sado-Viagristen applaudiert, als dies offiziell erfasst und bekannt ist. denn die Opfer solcher inoffiziell und der offiziellen Prüfbarkeit entzogenen Inquisitions-Gaudis (intern) gelten an Unprotegierten in den zuständigen Bereichen als „Entertainment“-Voyeurismen…
Und das schon länger, als man denkt…
abartiges Hintergrund-Entertainment an Hilflosen und ahnungslosen Angeschwärzten als Dressur-Impotenten und Dressur-Frigiden Viagra! Das ist der eigentliche Abgrund, in den Opfer von Matronats-protegierten Sado-Suchtsexuellen reinschauen müssen. Und zwar meist völlig dabei alleingelassen!!!!!
Scheininteresse und Scheinfürsorge als Abfischmethode von sadosuchtsexuellen jeder Orientierung. Abgesichert durch heldische und geltungssüchtige Matronate, das ist die Misere. die größte Misere….