Aufgeschnappt: Anne Gesthuysen über das berufliche Zurückstecken von Frauen und die gläserne Decke
Anne Gesthuysen, verheiratet mit Frank Plasberg, studierte Journalistik und ist Schriftstellerin, veröffentlichte drei frauenzentrierte Romane. Von 2002 bis 2014 moderierte sie das vom WDR produzierte ARD-Morgenmagazin, ab März 2004 als eine der Stammmoderatoren. 2014 gab sie das Morgenmagazin zugunsten der Familie mit dem damals dreijährigen Sohn auf.
Anne Gesthuysen dazu in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ vom 30. Januar 2019 kurz vor Schluss (ab 1:13:19, in der Mediathek verfügbar bis 1.3.2019):
Es war ja so, dass mit zunehmendem Alter unseres Kindes das mit dem Morgenmagazin einfach nicht mehr familienkompatibel war. Also haben wir gemeinsam diskutiert, und ich habe dann irgendwann damit aufgehört. Und gestern Abend habe ich mich zum ersten Mal – weil… Man sagt dann immer so: Ja, die armen Frauen, und selbstverständlich ist es so, dass die Frauen zurückstecken und nie die Männer.
Jetzt hab ich mich gefragt, was wäre eigentlich passiert, wenn mein Mann mir gesagt hätte: Okay, pass auf, ich höre auf mit „Hart aber fair“ und du machst weiter. Hätte ich das angenommen? Und ich fürchte, ehrlich gesagt: Nein, hätte ich nicht.
Also erstmal hätte ich gedacht: Wow, toller Typ – oder doch nicht? Ich weiß es nicht. Nee, ich glaube, in Wahrheit ist es oft so, dass Frauen zwar immer noch arbeiten wollen, ich glaub, dass Mütter, dass die arbeiten, ist gar nicht erst das Thema. Aber ob sie die große Karriere machen, in Führungspositionen gehen, das liegt nicht nur an einer gläsernen Decke, dass sie es nicht machen, sondern zum Teil auch, weil sie es nicht wollen, weil sie auch was von ihren Kindern haben wollen.
Bild: Anne Gesthuysen, wikipedia, Urheber: Tohma
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Gastkommentar von Christina Schröder aktuell in http://www.welt.de:
>>Männer machen häufiger Karriere, Frauen verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern, Frauen verdienen weniger, Männer sterben häufiger im Job, Mütter werden im Fall einer Scheidung häufig mit der Erziehung allein gelassen, getrennten Vätern wird oft der Umgang mit ihren Kindern verweigert, die Wahrscheinlichkeit, einen Nobelpreis zu gewinnen oder obdachlos zu werden, ist als Mann deutlich größer als als Frau. Und schließlich: Männer sterben früher, Frauen ärmer. Welches Leben ist das bessere? Dies lässt sich nur anhand von Wertmaßstäben beantworten. Gemessen am Maßstab „beruflicher Erfolg“, liegen die Männer vorne, beim Maßstab „menschliche Nähe leben“ die Frauen. Welcher Maßstab für einen zählt, das muss und darf jeder Mensch für sich beantworten. Es überrascht nur, dass ausgerechnet für die feministische Bewegung, … der entscheidende Maßstab der des beruflichen Erfolgs zu sein scheint. Sonst könnte das feministische Urteil über die Privilegierung der Männer nicht so eindeutig sein.“
Es ist hinlänglich durch Studien belegt: Je freier Frauen ihren Beruf wählen können und je weniger sie auf diesen zur Existenzsicherung angewiesen sind desto stärker wählen sie typische klassische Frauenberufe, v.a. im sozialen Bereich, im Gesundheitsbereich, im pädagogischen Bereich, im künstlerischen Bereich und im sprachlichen Bereich. Dies belegen eindrucksvoll die Prozentwerte von Studentinnen in diesen Berufssparten. Hinzu kommt dass Frauen DURCHSCHNITTLICH weniger häufig in Spitzenpositionen drängen. Entgegen der öffentlichen Darstellung sind diese Jobs meist knallhart und keine gut bezahlten Selbstverwirklichungsberufe! Diese berufliche Orientierung von Frauen ist auch völlig in Ordnung so! Nun passiert aber Folgendes: Man definiert die Unterrepräsentanz von Frauen in besser bezahlten typischen Männerberufen pauschal als Diskriminierung und drängt Frauen dort hinein. Dies aber wollen viele Frauen gar nicht und da man die 50 %-Parität niemals errechen wird hat man ein Perpetuum mobile der ewigen Frauendiskriminierung geschaffen! All den Frauen die Quoten in Spitzenpositionen fordern empfehle ich in die Länder auszuwandern in denen dies deutlich „besser“ bereits heute realisiert ist. Sozialistische, kommunistische und diktatorische Staaten!
Es handelt sich ohnehin um einen krassen Fehlschluss vieler Frauen (gefördert von Dauerpropaganda), dass Arbeiten so etwas wie ein reines ‚Privileg‘ darstellt. Arbeit ist eben Arbeit, und sehr oft arbeiten Frauen in der Tat in semi-„patriarchalischen“ Verhältnissen, das ist in Deutschland besonders ausgeprägt. Ich meine damit die häufige Konstellation in Arztpraxen, Apotheken, Supermärkten etc. mit einem ‚Chef‘ und einem ‚Team‘, das aus Frauen besteht. Da, wo es längst moderne Teamstrukturen gibt, etwa in technischen Berufen, ist in Deutschland (anders als in vielen anderen Ländern..) der Frauenanteil nahe Null.
WO ist Stevie Schmiedel mit Schick zu vergleichen?
Schmiedel räumt Männern mehr Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten ein als so mancher Männerrechtsanhänger hier.
Frau Gesthuysen ist nichtsdestotrotz eine stramme Feministin, schwadroniert bei Lanz über das Patriachat, in der Frauen unterdrückt wurden/werden, nichts zu sagen hatten und deshalb angeblich im Alter gegenüber ihren Männern dominierender würden, weil diese Last im Alter vermeintlich wegfiele.
Sie findet es lustig, wenn sich Männer im Genitalbereich verletzen ( „lustiger“ Einspieler im „Paarduell“ des ARD, mit ihrem Mann) und ist letztendlich bei den Öffentlich-Rechtlichen voll auf Kurs. Wie sollte man auch sonst im Fernsehen Karriere machen?
Dass sie auch ab und an differenzieren kann, möchte ich nicht bestreiten.
In der Türkei ist der Anteil von Frauen in den MINT- Fächern höher als bei uns. Sie studieren diese Fächer weil sie Geld verdienen müssen. Wenn der Druck nicht da ist, machen Frauen das was ihnen am meisten liegt. Um feministische Politik durchzusetzen müsste man Frauen unter Druck setzen, dass zu tun was sie nicht möchten. Auch im Bereich, Handwerk und Technik sind Frauen unterrepräsentiert. In Schweden können und müssen Frauen kurz nach der Geburt wieder arbeiten. Da ich ein liberaler Mensch bin finde ich, jeder sollte selbst entscheiden dürfen, was er machen möchte.
In Deutschland können sich die Menschen auch ihren Beruf aussuchen. Ich finde es richtig, wie es Schweden oder Holland macht, dass jeder arbeiten zu gehen hat.
“ Sie studieren diese Fächer weil sie Geld verdienen müssen.“ Heißt das im Umkehrschluss, dass Männer die Berufe auch nur machen, weil sie Geld verdienen müssen und eigentlich was anderes machen würden, was ihnen mehr liegt.
Oh, hatte ich noch gar nicht gesehen. Ich fand das Paar Plasberg/Gesthuysen immer sympathisch, kommen beide sehr geerdet und authentisch rüber. (Ihren Mann habe ich Rahmen einer Fernsehshow sogar mal persönlich kennengelernt, wir haben uns ziemlich lang unterhalten.)
Was mich allerdings sehr erstaunt ist, dass da noch kein Shitstorm der üblichen Verdächtigen (Wizorek, Schick, Schmiedel etc.) kam. Gucken die kein Lanz?