Gillette oder wie man Frauen toxische Profitgier als Feminismus verkauft

von Manndat

Bild: AdobeStock_49772654 von Gina Sanders
Männer können auch weiterhin lachen – wenn sie Produkte von Gillette meiden.

Männerfeindlichkeit ist lukrativ. Das hat die Frauenpolitik schon lange herausgefunden. Mit ihr schafft sie es, immer mehr Privilegien zu erheischen und bestehende zu sichern. Der damit geschaffene männerfeindliche Grundkonsens in unserer Gesellschaft wird nun zunehmend auch von der Werbung entdeckt. Über die Männergrippe-Kampagne hatten wir bereits berichtet. Nun mischt auch Gillette mit im lukrativen Geschäft mit dem Männerhass.

Klosterfrau hat es getan. Gillette macht es nach. Die Rasiermarke hat eine Werbekampagne gestartet, die mit männerfeindlichen Geschlechterklischees Aufmerksamkeit erregen will. Die Männerhass-Hashtag-Kultur hat eine Generation generiert, denen man mit solch männerfeindlicher Werbung locker das Geld aus der Tasche ziehen kann. Der Vorteil: Feminismus verkommt zum schnöden und billigen Kommerz. Uns soll es recht sein.

Unser Brief an die selbsternannten Männerumerzieher vom 22.1.2019:

Sehr geehrte Damen und Herren,

laut „Welt“ hat ein Insider der britischen Zeitung „Daily Mail“ berichtet, dass die Herstellung einer Gillette-Klinge gerade einmal acht bis neun Cent kostet, während die Ware im Einzelhandel für drei Euro verkauft werde. Auch wenn dies übertrieben sein sollte, steht außer Zweifel, dass Gillette als Marktführer bei diesen Artikeln viel – sehr viel – Geld mit Männern verdient hat.

Es wäre deshalb durchaus gerechtfertigt, dass Sie Männern, denen Sie Ihren Reichtum zu verdanken haben, endlich etwas von dieser saftigen Gewinnspanne zurückgeben. Männer werden beispielsweise bis heute in der Prostatakrebsfrüherkennung mit einem medizinischen Standard von vor über 100 Jahren abgespeist. Hier könnten Sie Geld in die Forschung zur Prostatakrebsfrüherkennung stecken. Sie tun es nicht.

Während für weibliche Opfer partnerschaftlicher Gewalt Einrichtungen, wie zum Beispiel Frauenhäuser oder Hilfstelefone, existieren, die mit staatlichen Mitteln in mehrfacher Millionenhöhe unterstützt werden, werden männliche Opfer partnerschaftlicher Gewalt bis heute von Politik und Gesellschaft ignoriert, marginalisiert und so doppelt viktimisiert. Hier könnten Sie Geld an die wenigen regelmäßig vor dem finanziellen Aus stehenden Männerhäuser spenden, um dem Männerrollenbild nicht entsprechenden männlichen Gewaltopfern zu helfen. Sie tun es nicht.

Der Gender Education Gap zuungunsten der Jungen nimmt stetig zu. Insbesondere im Bereich Lesekompetenzförderung verweigern die politisch Verantwortlichen seit Jahrzehnten eine effektiv gezielte Förderung von Jungen, mit dem Effekt, dass in Deutschland gut ein Viertel der Jungen nach Abschluss der Schule funktionale Analphabeten sind. Hier könnten Sie etwas für Jungenleseförderung tun. Sie tun es nicht.

Stattdessen inszenieren Sie als Wirtschaftsunternehmen sich plötzlich als wohltätige moralische Instanz für Männer und führen Krieg gegen Männlichkeit. Sie rechtfertigen dies mit der Behauptung, Männer aus ihren Rollenbildern „befreien“ zu wollen. Und das, nachdem Sie uns in Ihrer Werbung Jahrzehnte lang den kernigen, durchtrainierten, sexy Mann, hart wie Gillette-Rasierklingen, zäh wie ein Rasierlederetui und flink wie Ihre findigen Werbestrategen beim Austüfteln neuer Gewinnstrategien vorsetzten. Den durchschnittlichen untersetzten Familienvater, den die Sorge um die Versorgung seiner Familie manche Falte ins Gesicht gezeichnet hat, findet man bei Ihnen nicht, einem Wirtschaftskonzern, der uns seit Jahren klar macht, dass er in einer glatten Haut, also dem rein Äußerlichen, „das Beste im Mann“ sieht – oder doch eher in der Geldbörse des Mannes?

Ausgerechnet Sie, ein Unternehmen, das es wie kein anderes schafft, aus ein und demselben Produkt zwei vollkommen unterschiedliche Produktlinien zu schaffen, indem Sie ganz gezielt rollenspezifische Klischees und Stereotypen bedienen – um Geld zu machen. Mit einem geschlechtslosen Rasierer wecken Sie einerseits „die Göttin in der Frau“ und bieten Funktionalität für den kernigen Mann.

Aber nicht nur deshalb ist Ihr Auftritt in keiner Weise authentisch. Sie sind unglaubwürdig, weil sie diesen Anflug von moralischem Gewissen just zu dem Zeitpunkt bekommen, zu dem Sie damit werbewirksam und profitsteigernd auf den Männerhass-Hashtag-Wellen von #menaretrash und #killallmen mitschwimmen können, wie der Anstieg Ihrer Börsenkurse zeigt und der Ihnen bei all Ihrem hochtragenden Getue vor allem schnöden Mammon bringt. Wir schließen aus, dass bei einem Weltkonzern wie dem Ihrigen dieses Zusammentreffen von Männerhasskultur und Ihrem in dieses Konzept exakt passende Männerbashing zufällig ist. Wir vermuten stattdessen ein rein profitgesteuertes Werbeprogramm, das Sie wahrscheinlich bei der Männergrippe-Kampagne der Klosterfrau Group abgeschaut haben, mit dem Sie gezielt Partnerinnen ansprechen wollen, damit diese für ihre Partner solche Produkte kaufen sollen.

Wir halten nichts von der männerfeindlichen Männergrippe-Kampagne. Dort ist aber zumindest die Absicht eindeutig erkennbar, mit den männerfeindlich niveaulosen Sprüchen gezielt den durch Hass-Hashtags aufgeheizten männerfeindlichen Geschmack der heutigen Generation vieler junger Frauen auf Kosten der männlichen Kunden zu bedienen, um mehr Profit zu machen. Sie inszenieren sich jedoch subtil im Rahmen dieser profitorientierten Werbestrategie bierernst als moralische und ethisch edle Instanz. Das halten wir für schäbig. Es zeigt die wahre Moral Ihrer Unternehmensverantwortlichen.

Wir legen Ihnen nahe, Ihr toxisches Profitdenken kritisch zu hinterfragen und Ihr verkommenes Männerbild zu überdenken.

#ToxicGillette

Hinweis für alle, die mit ihrem hart verdienten Geld diese männerfeindliche Werbung nicht mitfinanzieren wollen: Eine alternative Rasierermarke ist Wilkinson. Man kann mit Männerhass kokettierende Werbestrategen auch damit ärgern, dass man Noname-Produkte kauft, die die gleiche Qualität in einfacher Verpackung bieten. Braun und Oral-B gehören übrigens wie Gillette zum US-Konzern Procter & Gamble.

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Lesermeinungen

  1. By Beatrice Guber

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