Niemand wird zum Gendern gezwungen
Niemand wird zum Gendern gezwungen
De|ka|denz [deka’dɛnts̮], die; – (bildungsspr.):
[kultureller] Zustand, der als durch Überfeinerung in Lebensgewohnheiten und Ansprüchen entstandener Verfall angesehen wird.
Quelle: https://universal_lexikon.de-academic.com/54899/Dekadenz;27.62
Eine Studie der Universitäten Würzburg und Kassel von Anita Körner und Fritz Strack belegt, dass die Gendersprache einen eindeutigen Female-Bias besitzt, was nichts anderes als eine Männerdiskriminierung bedeutet (vgl.: Gelitz: Das Gendersternchen kehrt das Problem um. 18.03.2022, oder: Hanke: So wirkt sich der Genderstern auf die Wahrnehmung aus. 15.03.2022). Der Female-Bias ist de facto diskriminierend gegenüber heterosexuellen und homosexuellen Männern. Der Gender-Gap nimmt zudem die homosexuellen Männer, anders als manchmal behauptet, messbar nicht aus der Diskriminierung heraus.
Walter Hollstein hat in seinem Buch „Geschlechterdemokratie“ (V.S. Verlag für Sozialwissenschaften; 2004. Edition ,1. Januar 2004) auf das wissenschaftliche Werk von Paul Nathanson and Katherine Young zur zunehmenden Misandrie hingewiesen. Die beiden Wissenschaftler konnten sechs Techniken der Misandrie ausfindig machen, wovon eines darin besteht, Jungen und Männer gar nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen und so zu tun, als bestünde die Welt nur aus Frauen und Mädchen. „Women alone together“ nennt sich diese Technik. Das Unsichtbar machen von Männern – d.h. auch die Gendersprache – ist also eine bekannte Technik der Misandrie.
In Deutschland geben lediglich 14 Prozent ein klares Ja zu gegenderter Sprache ab. 36 Prozent sind laut einer aktuellen Umfrage klar dagegen, 41 Prozent unschlüssig und zehn Prozent ist das Thema egal.
Aber das schert die Genderideologen recht wenig. Gender Maistreaming war von Beginn an nicht als basisdemokratisches Prinzip, sondern als Top-Down-Prinzip, also als ein sehr autoritäres Prinzip, das von der Elite vorgegeben den Bürgern aufgedrängt wird. Dazu gehört auch die Gendersprache.
Obwohl die übergroße Mehrheit der Bevölkerung gegen den Genderstern ist, wird die Podiumsdiskussion auf der Buchmesse ausschließlich mit Leuten besetzt, die alle dafür sind. So manipuliert man Menschen.
Dass es bei der Gendersprache nicht um Gleichberechtigung, sondern um das Unsichtbarmachen von Männern geht, ist bekannt. Die Mitbegründerin der geschlechtergerechten Sprache, Feministin Luise F. Pusch, fordert seit 40 Jahren, nur die weibliche Form zu verwenden, weil es lästig sei, die Männer immer mitzuerwähnen. Von Pusch stammt übrigens auch die jungenfeindliche Aussage auf der Kindergärtnerinnensynode vom 24. Juni 1991: „Buben sollten Wunden zugefügt werden, wenn sie sich frauenfeindlich verhielten. Diese Verletzungen heilen sowieso wieder zu schnell.“
Deshalb will auch die Coburger Grünen-Stadträtin Melanie Becker keinen Genderstern. Sie wählt gleich durchgehend die weibliche Form, und genau das wird mit Gendersprache bezweckt. Alles andere ist nicht authentisch.
Laut Wirtschaftswoche haben inzwischen 64 Prozent der Dax-Unternehmen Leitlinien zur Gendersprache veröffentlichet. Bei jedem vierten werden die Mitarbeiter zum feministischen Deutsch verpflichtet.
Obwohl auf dem Kölner Domherrenfriedhof nur Männer begraben liegen, soll er geschlechterneutral umbenannt werden.
Laut Hessenschau dürfen Studenten schlechter benotet werden, wenn sie nicht gendern. Es gibt also wieder Noten für politische Korrektheit.
An den Hochschulen in Baden-Württemberg hält die geschlechtertrennende Sprache ebenfalls Einzug.
„Die Welt“ berichtet über den Soziologen Klaus Roggenthin. Er hat seinen Beruf verloren, weil er nicht gendern wollte. Er stimmte einem Vergleich zu, nachdem Arbeitsrichter David Poguntke den Überzeugungsstand seiner Kammer nach der Verhandlung am Arbeitsgericht Bonn mit den Worten zusammenfasste „Wir würden dem Kläger mit Nachdruck raten, den vorgeschlagenen Vergleich anzunehmen. Mit Nachdruck. Mehr können wir dazu nicht sagen“. Damit war klar, dass das Urteil nicht zugunsten des Klägers ausfallen würde.
Unter der Schlagzeile „Gender-Stern wird zum Nachteil für alle, die sich nicht anpassen“ berichtet die Berliner B.Z. über Dozenten an den Berliner Universitäten, die inzwischen Druck auf die Studenten ausüben, in ihren Texten den Genderstern zu benutzen.
An der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg war es umgekehrt. Dort fand Politikprofessor Jürgen Plöhn die „ideologisch geprägte“ Gendersprache für unwissenschaftlich. Da er der Aufforderung der Uni, das Gendern zuzulassen, nicht folgte, wurden ihm die Arbeitsbedingungen erschwert.
Laut Bild halten die Verwaltungen in Städten wie Bonn, Berlin, Köln, Lübeck, Hannover, Dortmund und Bremen ihre Mitarbeiter an, nur noch „gendergerechte“ und „diskriminierungsfreie“ Ausdrücke zu verwenden. Beispiele werden auch genannt. Hier auszugsweise:
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„Abitur ablegende Person“ statt Abiturient
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„Alle, die in dieser Straße wohnen“ statt Anwohner
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„Eine Person, die Arbeitsplätze zur Verfügung stellt“ statt Arbeitgeber
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„Angehörige rechtsberatender Berufe“ statt Anwälte
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„Beirat für das 3. Lebensalter“ statt Seniorenbeirat
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„treffsicherste Person“ anstatt „Schützenkönig“
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„Fisch fangende Person“ oder „Angelmensch“ anstatt „Angler“
Bild weiter: „Grundlage für die Neuschöpfungen sind von Aktivisten erstellte Leitfäden wie der durch Steuermittel geförderte Diversity-Sprachführer ‚Genderleicht‘. Dort werden Wörter wie ‚Drachen‘ zu ‚Drachin‘ oder ‚Wichtel‘ zu ‚Wichtel*innen‘ umgewandelt. Seit dem Jahr 2018 hat das von Journalisten geführte Projekt insgesamt 273 524 Euro vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) erhalten.“
Der Südwestrundfunk (SWR) hat in einen Clip von „Wir sind Mainz“ (Das Ding, Jugendprogramm des SWR) von sich aus gegenderte Untertitel bei einem Interview mit einem Förster hinzugefügt. So war dort etwa von „Radfahrer*innen“ zu lesen, obwohl der Förster die Gendersprache gar nicht genutzt hatte.
Das zwangsabgabenfinanzierte ZDF will Zuschauern neue Pronomen beibringen. Beispiel: „Das ist Jo. Dey ist sehr nett und deren Frisur sieht toll aus.“
Unseren offenen Brief an Audi wegen der dort eingeführten männerdiskriminierenden „Gender-Sprache“ siehe hier.
In anderen Ländern ist es nicht anders. Einer Obersteirerin hat ihre Chance auf ihren Traumjob vermasselt, weil sie nicht geschlechterneutral formuliert hatte.
Ein Südtiroler Handwerksbetrieb muss eine Strafe von 3000 Euro zahlen, weil er „Mitarbeiter“ sucht.
Und auch an Zürcher Hochschulen drohen laut Neue Zürcher Zeitung Punkteabzüge, wenn keine gendergerechte Sprache verwendet wird.
Das Schlusswort überlassen wir dem o. g. Herrn Roggenthin, dem gekündigt wurde, weil er nicht gendern wollte. Es sagt alles aus, was es über die angebliche Freiwilligkeit zum Gendern zu sagen gibt:
„Das Positive an diesem Prozess ist, dass er sichtbar gemacht hat, dass Gendern keineswegs, wie gern behauptet wird, immer nur freiwillig ist, sondern dass es auf subtile oder auch rabiate Art erzwungen wird.“
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Spannend ist, das im oben genannten Artikel von Hanke die Assoziantion mit Frauen auf das Gendersternchen zurückgeführt wird – was so nicht stimmt. Eine kleine, raffiniert Strategie der Sprachsexisten. Das Sternchen steht ja nicht für Frauen, sondern für Menschen mit vom heteronormalen abweichenden sexuellen Identitäten. Die weibliche Form ist das -innen, und das wird natürlich wahrgenommen als weiblich. Der Stern ist nur die Maske, die über die sprachliche weibliche Profilneurose gelegt wird – und damit auch 2 Themen miteinander vermischt, die nichts miteinander zu tun haben. Und es funktionert, wie man sieht – Herr Hanke fällt darauf herein (oder es ist Absicht, kann ich nicht sagen).
Sehr schön, darum geht es in der sexistischen Gendersprache. Denn Männer sind natürlich nicht mehr im Subjekt mit enthalten, wenn andere Geschlechter sichtbar gemacht werden. Wenn man die ganzen moralisierenden Nebelkerzen wegnimmt, soll das Deutsche zu einer Frauensprache umgestaltet werden, in der Frauen, und nur diese, „sichtbar gemacht werden“. Ein schönes Beispiel dafür, dass Männer als Projektionsfläche für Wünsche und Ängste von Frauen dienen – was als Patriachat halluziniert wird.
Die Begründung ist schon absurd: Es ist ungerecht, wenn angeblich bei dem Wort Sexisten etwas mehr an Männer gedacht wird. Es ist aber gerecht, wenn es dann Sexist*innen heißt – wobei mit Sicherheit alle an Frauen denken.
Aber es geht ja darum, wie Habeck es so schön sagte, dass manche Dinge nicht mehr gedacht werden sollen. Wenn dann künftig über Männerinteressen geredet wird, wird es nicht mehr ohne Frauen gehen: „Ich finde, das zu wenig Männer Grundschullehrer*innen werden“ klingt schon sehr geschlechtsfluid.
Leider wird es im Negativkontext mit dem Gendern von den GenderianerInnen nicht so genau genommen…..
Der gesellschaftliche Niedergang ist nicht aufzuhalten. Die spannende Frage ist nur: Was wird schneller sein, die Dekadenz oder der Klimawandel? Ich gebe zu, Ersteres massiv unterschätzt zu haben. Bezüglich Gender-„Sprache“ bleibe ich jedoch eher gelassen. Diese widerspricht so ziemlich allem, was Sprache ausmacht: Klarheit, Sprachgefühl, -fluss, -ökonomie etc.
Das Vorzeigeprojekt der politisch korrekten Misandrie wird daher nie die lebendige Sprache des Alltags beherrschen, denn diese bügelt schonungslos alles platt, was ihr que(e)r kommt. Vielmehr wird es genauso scheitern wie alle Sprachvorschriften der Vergangenheit, sobald der Druck von oben nachlässt. Niemand wird je auf einem „Alle-die-in-dieser-Strasse-wohnen-Parkplatz“ parken. Mitarbeiter werden untereinander genauso wenig gendern wie die Chefs, die ihnen das vorschreiben.
Und der Druck wird nicht ewig aufrechterhalten werden können, denn Zwang führt immer auch zu einer Gegenreaktion. Wenn die selbstgefälligen „Linken“ die Bevölkerung soweit haben, dass diese wieder rechts oder sogar ganz rechts wählt, dürfte sich so manches woke Thema rasch erledigen. Aber vielleicht ist ja doch der Klimawandel schneller. Wenn der Woke mal ein paar Tage gehungert hat, wird auch er den Bäcker nach den letzten Brotkrümeln fragen, nicht mehr nach dem Wunschpronomen.
Dein Wort in Gottes Ohr. Aber nichts ist so mächtig wie ine Idee, deren Zeit gekommen ist. Das gilt gerade auch für dekadente Ideen in Zeiten der Dekadenz.
Ich finde wir sollten dort und nur dort gendern wo Frauen zu unrecht zu wenig war genommen werden.
Ich schlage folgende Begriffe vor:
Mörder*in
Täter*in
Betrüger*in
um nur die eichtigsten zu nennen.
Laut einer bei Manndat veröffentlichten wissenschaftlichen Studie werden Frauen bei einer Straftat weniger hart verurteilt als Männer und oft nicht als Täter*in in betracht gezogen , ausschließlich wegen des Geschts.
Wenn genügend Menschen Gendersprache bei den oben genannten Wörtern anwenden dürfte sich das Problem schnell erledigen.
Gruß
Thomas Funke