„Die Debatte um die Wehrpflicht verdient feministische Perspektiven“
„Die Debatte um die Wehrpflicht verdient feministische Perspektiven“
Jahrzehntelang wurde Männern – insbesondere von Feministen und Politikern – vorgeworfen, an alten archaischen Männerrollenbildern festzuhalten. Nun plötzlich, wo die Lage kritisch wird, zeigt es sich, dass es die Feministen und die Politiker sind, die aus Gründen der Annehmlichkeit und des Machterhalts mit der Wehrpflicht auf das uralte Männerrollenbild des Kriegers partout nicht verzichten wollen. Als Ausrede dient dabei unter anderem der Gender Care Gap.
Sehr interessant, wie jetzt, wo es wieder um Wehrpflicht, sprich den gesetzlich zulässigen Freiheitsentzug für militärische Zwangsdienste geht, die Genderisten plötzlich von Gleichberechtigung oder gar Gleichstellung von Frauen und Männern nichts mehr wissen wollen und alle erdenklichen Ausreden bringen, wieso in diesem Fall Gleichberechtigung oder Gleichstellung nicht gelten solle.
Beispielweise die FAZ. Die Autorin Mina Marschall bringt in ihrem Beitrag „Die Debatte um die Wehrpflicht verdient feministische Perspektiven“ den üblichen Gender Care Gap ins Spiel. Weil nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Frauen täglich 44,3 Prozent mehr Zeit für freiwillige, unbezahlte Care Arbeit aufbringen als Männer, soll damit der Freiheitsentzug zum militärischen Zwangsdienst ausschließlich für Männer einschließlich Option, dabei im Kriegseinsatz umgebracht oder verstümmelt zu werden, gerechtfertigt werden.
Unabhängig von dieser Gegenüberstellung, die man schon fast als zynisch bezeichnen kann, war zu erwarten, wie die Gender Blender mit solch billigen Ausreden versuchen, sich den Zwangsdienstsexismus zuungunsten der Männer bei der Wehrpflicht zu rechtfertigen. Deshalb haben wir mit unseren nachfolgend genannten Beiträgen gezeigt, was die Gender-Care-Gap-Studie wirklich zeigt und was sowohl vom Statistischen Bundesamt als auch von der FAZ verschwiegen wird.
https://manndat.de/fakten-und-faltblaetter/gender-care-gap-was-er-wirklich-zeigt-teil-1.html
https://manndat.de/fakten-und-faltblaetter/gender-care-gap-was-er-wirklich-zeigt-teil-2.html
Nachfolgend nochmals die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie. Sie zeigen, dass der Gender Care Gap nicht das ist, was uns damit suggeriert wird:
- Bei dem Bericht des Statistischen Bundesamtes zum Gender Care Gap handelt es sich um keine objektive Analyse der Situation von Frauen und Männern mit offenem Ergebnis, wie es ursprünglich im Sinne eines Gender Mainstreaming vorgesehen war, sondern um eine tendenziöse Interpretation der Daten der Zeitverteilung zugunsten frauenförderpolitischer Zwecke. So werden manche Daten nur frauenspezifisch detaillierter ausgewertet.
- Männer und Frauen teilen selbstständig die Arbeit partnerschaftlich gerecht untereinander auf. Die Daten zeigen eindeutig, dass Männer und Frauen sowohl als Paare mit Kindern als auch als Paare ohne Kinder es nahezu perfekt schaffen, unbezahlte und bezahlte Arbeit so zu verteilen, dass beide die gleiche Gesamtarbeitszeit aufweisen.
- Betrachtet man die gesamte Arbeitszeit, also unbezahlte und bezahlte Arbeit zusammengerechnet, leisten Frauen durchschnittlich mehr Arbeit als Männer. Dieser Unterschied resultiert aber ausschließlich aus der höheren Gesamtarbeitszeit aufgrund höherer Care-Arbeit alleinstehender und alleinerziehender Frauen.
- Der Gender Care Gap taugt nicht als Maß für Gleichberechtigung, da die durchschnittliche, wöchentliche Mehrarbeit von Frauen ausschließlich daraus resultiert, dass alleinlebende Frauen von sich aus, also aus eigenem Antrieb, ohne von einem Partner dazu absichtlich oder unabsichtlich gedrängt worden zu sein, mehr Care-Arbeit leisten.
- Männer leisten durchschnittlich mehr Erwerbsarbeit als Frauen, egal ob alleinstehend, in Partnerschaft ohne Kind oder in Partnerschaft mit Kind.
- Bei Männern in Partnerschaft ohne Kind ist der Anteil der Erwerbsarbeit deutlich höher, als wenn Männer alleinstehend sind, nämlich 231 Minuten länger, während bei Frauen in Partnerschaft ohne Kind sich die Erwerbsarbeit nur geringfügig erhöht, nämlich um lediglich 29 Minuten.
- Die Daten zeigen, dass Männer deutlich mehr Zeitaufwand in die gleiche bezahlte Arbeitszeit investieren als Frauen.
- Gemeinschaftliche Care-Arbeit erhöht durchschnittlich die Care-Arbeitszeit. Zählt man die Care-Arbeit des durchschnittlichen alleinlebenden Mannes mit der Care-Arbeit der durchschnittlichen alleinlebenden Frau zusammen und vergleicht sie mit der Summe der Care-Arbeit von Frauen und Männern in Paaren ohne Kinder, zeigt sich, dass bei Paaren ohne Kinder die Frau 51 Minuten und der Mann 52 Minuten mehr Care-Arbeit leistet, als wenn beide alleinstehend wären. In Partnerschaft ohne Kind wird also zusammen 103 Minuten, also 1h 40Min mehr Care-Arbeit pro Woche geleistet, als wenn man die Care-Arbeit für alleinlebende Männer und Frauen zusammenzählt.
- „Care-Arbeit“ ist nicht nur Arbeit, sondern kann auch Freizeit sein. Bei der Care-Arbeit kann auch rein freiwillig auferlegte Arbeit enthalten sein. Gute Beispiele sind hier die Tätigkeiten wie die „Pflege von Nutztieren (inkl. Pferde)“, die „Haustierpflege“ und „Hund spazieren führen“. Man kann sich nicht freiwillig als Zeitvertreib ein Haustier halten und die Zeit, die dann dafür aufgewendet wird, ernsthaft als diskriminierende Arbeitszeit interpretieren. Aber auch „Ehrenamt/Freiwilliges Engagement“ ist hier zu nennen. Manchmal ist auch nicht immer klar zu unterscheiden, ob eine Aktivität eine unliebsame, aber notwendige Tätigkeit oder eine Freizeitaktivität ist. Beispiele sind hier die „Herstellung von Textilien“ und „Einkaufen vor Ort“. Herstellung von Textilien kann notwendige, unliebsame Arbeit bedeuten, aber auch Hobbys wie Stricken oder Häkeln. Und Einkaufen kann ein notwendiger Pflichteinkauf sein oder auch ein vergnügliches Shopping. Viele solcher Tätigkeiten sind auch geschlechtercharakteristisch unterschiedlich ausgeprägt. Auch dies zeigt, dass der Gender Care Gap kein Maß für die Gleichberechtigung der Geschlechter liefern kann.
- Die höheren Gesamtarbeitszeit von Frauen resultiert auch aufgrund höherer Care-Arbeit alleinerziehender Frauen. Der Gender Care Gap ist damit ein Maß für eine verfehlte Familienpolitik, die auf alleinerziehende Mütter setzt, anstatt Väter stärker in die Erziehungsarbeit in der Familie zu integrieren. Die Weigerung der Ampel-Koalition, die EU-Richtlinie 2019/1158/EU zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf umzusetzen, die für Väter zehn Tage bezahlten Urlaub anlässlich der Geburt ihres Kindes vorsieht, ist dafür ebenso beispielhaft, wie die Weigerung, das Wechselmodell entgegen dem Koalitionsvertrag nicht in den Mittelpunkt des neuen Sorgerechts zu stellen.
Quelle Beitragsbild: AdobeStock_791323251_Preview.jpeg
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Typisch Feministinnen und Feministen – beim Thema Militär kneifen sie und entpuppen sich als feige Doppelzüngler. Aber auch in anderen Bereichen, wo es um „Drecksarbeit“ bzw. Verschleißarbeit geht, kneifen sie: Bau, Müllabfuhr … Da sieht man keine Frauen – und da scheint die Frauenquote plötzlich nichts mehr zu taugen? Tja, die Femis waren schon immer verlogen – sie wollten sich eigentlich nur einmal weitere Privilegen erheischen, und jammern dann stets weiter, ach, wie sehr doch die armen Frauen immer noch benachteiligt sind.
Schlimm ist auch, daß offenbar ein großer Teil der Bevölkerung auf diese Taschentricks reinfällt und den Scheiß auch noch glaubt…
Manndat sollte einfach eine Kampagne starten, klare Aussage:
Auch für Männer gilt: Mein Körper gehört mir. Das ganze auch auf Social Media verbreiten. Die Feministen müssen mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden.
[ Editiert. Bitte verzichten Sie auf überzogene Kampfbegriffe. Die Redaktion. ]
Man könnte Bücher füllen mit all den Ausreden. Selbst noch so idiotische und widersinnige Erklärungen wurden gefunden. Statt offen zuzugeben, dass Krieg nur möglich ist, wenn alle Männer dazu gezwungen werden, wird Unsinn erzählt. Tote Männer sind nach einer Generation ersetzt. Deshalb zwingt die Gesellschaft uns mit brutaler Gewaltandrohung zum militärischen Dienst. Egal wie heftig Männern die Grundrechte entzogen werden. Ein Land, das sich wehren können will, kann gar nicht anders, als Dienst-Unwillige Männer zu vergewaltigen. Das wird dann auch noch schöngeredet. Statt beschämt zu sein, hetzen die Feministen noch. Nach der Gehirnwäsche in der Kaserne findet Mann das dann auch noch toll.
Da wissen wohl die Feministen nicht, ob sie es verschweigen oder sich hämisch freuen sollten, dass Männer offenbar die Untermenschen sind.
Passt alles nicht mit slogans „my body, my choice“*, aber Konsistenz hat es bei den Feministen eh nie gegeben.
* Der Slogan war ohnehin schon bs, weil es um das Töten von einem Ungeborenen geht, was nicht Teil des Mutterkörpers ist.
** Der Slogan würde noch eher passen bei der Diskussion um die Impfpflicht. Aber auch hier wird gerade bei Soldaten keine Wahl gelassen. Auch haben die Amis ihre GIs schon jeher oft als Versuchskaninchen für Tests missbraucht..
Immer neue Ausreden, um Jungen- und Männerbenachteiligungen beizubehalten
Wer immer neue Ausreden erfindet, um die schlimmste Form sexistischer Diskriminierung aufrecht zu erhalten, die sich geschlechtsspezifisch gegen das elementarste Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit richtet, die Geschlechtsspezifische Zwangsrekrutierung bis hin zu Kriegstod und Kriegsverstümmelung, betreibt Sexismus gegen die Gleichberechtigung.
Gleichberechtigung heißt, niemand darf in irgendeinem Lebensbereich wegen seines Geschlechts benachteiligt werden, ohne wenn und aber. Wer immerzu wenn und aber sagt, um Jungen- und Männerbenachteiligungen beizubehalten, stemmt sich gegen die Gleichberechtigung.
Ich weiß nicht was an dieser Ausrede neu ist, ich habe die schon zu meiner Schulzeit (grob um die Wiedervereinigung herum) gehört, und ich bezweifle, dass sie da neu war.
Wenn ich Feminist wäre (würde ich mich schämen und) auch nichts neues erfinden. Warum auch, wenn das alte prima Funktioniert? Unsinn muss man nur oft genug widerholen, dann wird er von den meisten als Fakt akzeptiert. Funktioniert mit fast allem.
Feminismus ist nicht an Gleichberechtigung gelegen, das sagt der Name ja auch recht deutlich.
@Arno Nym
Wenn du dich schämen könntest, dann wärst du kein Feminist. Das ist inkompatibel.
Und ja, Feministen ging es nie um Gleichberechtigung. Das sieht man nicht nur am Namen, sondern konnte auch eindrucksvoll im historischen Kontext von Janice Fiamengo auf youtube belegt werden.