Das Patriarchat – Die Erklärung für alles

von Manndat

Das Patriarchat – Die Erklärung für alles

Die Financial Times berichtet über eine Studie, nach der junge Frauen eher linke Parteien, junge Männer eher rechte Parteien wählen würden. Das ist eigentlich logisch. Warum sollen junge Männer Parteien wählen, die Männern pauschal für alles Böse und Schlechte verantwortlich machen und diese durch immer mehr und neue Frauenquoten und Männerredebeschränkungen aufgrund ihres Geschlechtes benachteiligen? Niemand würde sich wundern, wenn eine Frau keine Partei wählt, die sie benachteiligt und ihr die Schuld an allem zuschiebt, weil sie eine Frau ist. Doch in unserer misandrischen Gesellschaft gibt es die übliche Einheitserklärung für alles Böse und Üble: Das Patriarchat.

Die Antwort „42“ gilt als Metapher für eine sinnlose, weil nichts erklärende Aussage auf komplexe Fragen. Es ist ein Zitat aus dem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ des Autors Douglas Adams. In diesem Roman wird von einem eigens dafür konstruierten Supercomputer „42“ als Antwort auf die „endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ gegeben.

Die Realität hat die Romansatire längst überholt. Der Feminismus liefert uns mittlerweile die Antwort auf die endgültige Schuldfrage. Es ist das Patriarchat. Und so sind an allem Bösen und Üblem die Männer schuld.

Junge Frauen wählen eher links, junge Männer eher rechts

Die Financial Times schreibt zu der genannten Studie:

In Ländern auf allen Kontinenten hat sich eine ideologische Kluft zwischen jungen Männern und Frauen aufgetan. Dutzende Millionen Menschen, die in denselben Städten, an denselben Arbeitsplätzen, in denselben Klassenzimmern und sogar in denselben Häusern leben, sind nicht mehr einer Meinung.

In den USA zeigen Gallup-Daten, dass nach Jahrzehnten, in denen die Geschlechter in etwa gleichmäßig über liberale und konservative Weltanschauungen verteilt waren, Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren jetzt 30 Prozentpunkte linksliberaler sind als ihre männlichen Altersgenossen. Es dauerte nur sechs Jahre, bis sich diese Kluft auftat.

Auch in Deutschland klafft die Schere zwischen zunehmend konservativen jungen Männern und progressiven weiblichen Altersgenossen um 30 Prozentpunkte auseinander, im Vereinigten Königreich sind es 25 Prozentpunkte. In Polen unterstützte im letzten Jahr fast die Hälfte der Männer im Alter von 18 bis 21 Jahren die rechte Konföderationspartei, verglichen mit nur einem Sechstel der jungen Frauen desselben Alters.

In den Yahoo News heißt es :

Noch im Jahr 2019 gab laut [dem Meinungsforschungsinstitut] Pew weniger als ein Drittel der jungen Männer an, dass sie diskriminiert werden, aber heute glaubt fast die Hälfte der jungen Männer, dass sie zumindest etwas diskriminiert werden. In einer Umfrage der Forschungsorganisation PRRI aus dem Jahr 2020 stimmte die Hälfte der Männer der Aussage zu: „Heutzutage scheint die Gesellschaft Männer zu bestrafen, nur weil sie sich wie Männer verhalten“.

(…)

Richard Reeves, der Gründer des American Institute for Boys and Men, hat die Herausforderungen, mit denen junge Männer in Amerika konfrontiert sind, akribisch dokumentiert: Sie haben mehr Probleme in der Schule, gehen seltener als Frauen aufs College und machen dort ihren Abschluss, haben weniger enge Freunde als frühere Generationen und begehen viermal häufiger Selbstmord als Frauen.

Der Artikel problematisiert, dass Populisten aus dem rechten Lager die Notlage der Männer für eigene Zwecke instrumentalisieren würden. Dies ist durchaus nachvollziehbar.

MANNdat warnte schon frühzeitig

Aber das ist nichts Neues. MANNdat hat schon 2008 auf die problematische Situation von Jungen hingewiesen, Lösungsvorschläge erarbeitet und auf die logischen Konsequenzen hingewiesen, wenn die politisch Verantwortlichen weiterhin so untätig zusehen und das Scheitern der Jungen lediglich als das Überholen der Jungen durch die Mädchen feiern. Die damalige Bundesjugendministerin meinte 2006:

Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den Jungen vorbeiziehen. Wenn es den Mädchen schlechter gehen würde, krähe kein Hahn danach. (Jugendministerin Ursula von der Leyen (CDU), in einem Interview in der Berliner Zeitung 29.09.2006)

In einer Anhörung im Berliner Rathaus am 06.11.08 zur Bildungsbenachteiligung von Jungen widersprach MANNdat dieser eklatanten Verharmlosung:

Gender Mainstreaming ist seinem Anspruch, auch die Belange und Anliegen von Jungen berücksichtigen zu wollen, nicht gerecht geworden. Wenn es ein solches Gender Mainstreaming wirklich gäbe, würden wir heute nicht darüber diskutieren, ob wir Bildungsförderung von Jungen brauchen, sondern was die letzten 8 Jahre intensive Bildungsförderung von Jungen gebracht haben. 

Aber es geht nicht nur um die Glaubwürdigkeit von Geschlechterpolitik, sondern um die Zukunftsfähigkeit von Jungen. Die etablierten Parteien müssen sich um Jungen kümmern, bevor es Parteien tun, die nichts Gutes im Schilde führen. 

Doch die etablierten Parteien taten nichts. Martin Rosowski, damals Vorsitzender des Bundesforums Männer, das eigentlich die Anliegen und Belange auch für Jungen in die geschlechterpolitische Diskussion einbringen soll, meinte noch 2012, sich dem politischen Zeitgeist anbiedernd, dass mehr Mädchen Abitur machten, mehr Frauen einen Uni-Abschluss und noch dazu einen besseren als ihre Kommilitonen, sei noch kein Grund zum Wehklagen. Schließlich landeten am Ende trotzdem mehr Männer in Führungspositionen.

Also wer einen Sohn hat, der keine Arbeit findet oder lediglich einen schlecht dotierten Beruf innehat, soll sich an das Bundesforum Männer wenden und verlangen, es soll ihnen die versprochenen Führungspositionen nennen, die es für sie trotzdem gäbe.

So ist in der Mainstreampresse alles wie gehabt. Es dominieren die dämlichen, die einfachen Erklärungen, wie z. B. in Spiegel Online unter der Überschrift „Junge Frauen wählen links, junge Männer driften ab nach rechts außen“, will meinen, junge Frauen wählen gut, junge Männer wählen schlecht. Wer sich in seinen Stereotypen der tollen Frauen und der üblen Männer bestätigt haben will, wird beim Spiegel gut bedient. Der Spiegel fabulierte schon 2003 von einer „Krankheit namens Mann“.

In der Welt nähert man sich im Gegensatz zum Spiegel immerhin etwas ausgewogener als die Plattitüdenpresse, die das Weltbild von der Frau als dem besseren Menschen zelebriert. Dort schreibt die Chefredakteurin Anna Schneider:

Jedenfalls ist es abseits der unangenehm realitätsverzerrenden Begriffsverwirrungen schon spannend, wie hier kurzerhand nur auf die möglichen Ursachen eingegangen wird, die einem ins ach so feministische Weltbild passen. (…)

Indes könnte es doch durchaus sein, dass es bei dieser Geschlechterkluft eher um divergierende materielle Interessen als um die Bewahrung vermeintlicher Privilegien geht. Wenn eine junge Frau im post-Metoo-Zeitalter – gefördert durch eine bestimmte Art von Politik – sowohl gesellschaftlich als auch schulisch oder beruflich die besseren Chancen hat, wendet sie sich möglicherweise genau dieser – also linker – Politik zu. Umgekehrt ist es eigentlich wenig überraschend, dass junge Männer ihrerseits dasselbe tun: Es gibt schließlich – leider – in weiten Teilen kein liberales Angebot; und wenn, dann nur in Spurenelementen. Da sich etwa hierzulande sogar die FDP Gleichstellungspolitik in den Koalitionsvertrag schreiben ließ und die CDU sich selbst eine Quote verordnete, bleiben eben nur die (sehr) Rechten, die dagegenstehen (in welcher Plattheit auch immer – das ist nicht das Thema). Nun könnte man einwenden, dass das Beharren auf dem eigenen Vorteil doch auch nur ein Zeichen internalisierter Misogynie ist, aber Contenance. Das Streben nach Erfolg und der Wille zu beziehungsweise der Wunsch nach beruflichem Fortkommen ist tatsächlich noch kein Indikator für Frauenhass oder Gleichberechtigungsekel. Vielmehr steht zu befürchten, dass der menschliche Altruismus Grenzen hat, und das gilt für Männer wie für Frauen. Es gibt eben keine positive Diskriminierung, es gibt nur Diskriminierung, und diese als Diskriminierter fortan und für immer super zu finden, ist wohl in der Tat ein bisserl viel verlangt. Frauen wie immer mitgemeint.

Vielleicht könnte es also sein, dass sich gar nicht so viele junge Männer wie befürchtet patriarchale Strukturen zurückwünschen; möglicherweise wählen sie einfach den sogenannten Linksliberalismus ab, weil er mit seinen Quoten, Diversityseminaren und LGBTIQ-Rechten relativ wenig mit ihrer Lebensrealität zu tun hat. (…) Was also bleibt, ist die Tatsache, dass Männer in dieser linken Welt meist weder Opfer noch Helden sein können, beides übernimmt Barbie.

Nehmen wir als Beispiel für eine typisch linke Partei die Grünen:

Durch quotierte Doppelspitze, bei der zwar nur Frauen, aber keine Männer beide Posten belegen dürfen, wird sichergestellt, dass der Männeranteil bei Führungspositionen geringer ist als der der Frauen. Beispiele:

Der Männeranteil in der Grünen-Bundestagsfraktion in der Wahlperiode 2017-2021 betrug somit lediglich 43,3 Prozent, im Bundestag Anfang 2022 sogar nur noch 40,7 Prozent, obwohl der Anteil der männlichen Mitglieder bei den Grünen  Stand 2019 immerhin 59 Prozent betrug.

Laut Grünenpolitikern sind Männer potentieller Vergewaltiger und mit das Gefährlichste, was die menschliche Evolution hervorgebracht hat.

Die Grünen sind so männerfeindlich, dass sie mittlerweile sogar Parteifotos von Männern säubern.

Und das Frauenstatut der Grünen war schon 2014 der Sieger der Champions League des Sexismus.

In Parteien, in denen „Gleichberechtigung“ bedeutet, dass sich Männer selbst zu kasteien haben, zu Kreuze kriechen müssen und nur den Hau-den-Lukas spielen dürfen, darf man sich nicht wundern, dass sie für junge Männer immer weniger attraktiv sind.

Susan B. Anthony, Pionierin der US-amerikanischen Frauenrechtsbewegung, meinte einst:

Keine Frau mit Selbstrespekt sollte sich eine Partei wünschen oder für sie arbeiten, die ihr Geschlecht ignoriert.

Warum erwarten linke Parteien und ihre Claqueure in den Mainstreammedien heute umgekehrt, dass Männer sich eine Partei wünschen oder für sie arbeiten, die ihr Geschlecht ignoriert?

 

Bildquelle Beitragsbild: maenner-sind-schweine.jpg

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Lesermeinungen

  1. By Gunther Herzlich

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    • By Bruno

  2. By Gunther Herzlich

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