Der Genderstern diskriminiert Männer
Wir sind von einem Universitätsinstitut gefragt worden, ob wir auf seine Online-Umfrage hinweisen würden. Auf unsere Nachfrage hin wurde uns mitgeteilt, dass in der Umfrage der Genderstern verwendet wird. Wir finden das problematisch, da wir der Ansicht sind, dass der Genderstern Männer diskriminiert und nicht zuletzt so auch die Wissenschaftlichkeit der Umfrage in Frage gestellt wird. In diesem Zusammenhang veröffentlichen wir folgenden Beitrag unseres Mitglieds Willo.
Den Genderstern nicht verniedlichen
Vorweg: Ich empfehle, nicht die verbreitete Bezeichnung „Gendersternchen“ zu verwenden, sondern „Genderstern“.
Die Antiatomkraftbewegung hatte sich damals dafür ausgesprochen, nicht das Wort „Kernkraft“ zu verwenden, sondern „Atomkraft“. Der Bestandteil „Kern“ in „Kernkraft“ würde das Wort positiv besetzen und unangemessen gute Assoziationen wecken, unterbewusst etwa zu kernig, Apfelkern, Zentrum, Nutzen usw.
Analog wirkt die Verkleinerungsform „Gendersternchen“ verniedlichend; das, worum es geht, wird eher sympathisch. Davon ganz abgesehen sagt man ja auch beispielsweise nicht Komma-chen oder Minus-chen (Bindestrich zur Verdeutlichung des Wortaufbaus).
Irrational
Für mich veranschaulicht der Genderstern exemplarisch den Erfolg der überzogenen Ansprüche des Feminismus. Ausgangspunkt waren bekanntlich die Beschwerden von Feministinnen, dass das generische Maskulinum (etwa „Hörer“) diskriminierend sei, weil es Frauen unsichtbar machen würde. In der Folge wurde der Genderstern vorgeschlagen für die Bildung von Wortformen, die genderneutral wären („Hörer*innen“). In der Praxis ist ein Wort mit Genderstern nun alles andere als genderneutral, sondern wird mit seiner Endung „*innen“ zum generischen Femininum, das Männer unsichtbar macht und sie dadurch diskriminiert. Und zwar sehr viel augenfälliger, als das generische Maskulinum vorgeblich Frauen diskriminieren soll: Dass das grammatische Geschlecht (Genus) und das biologische Geschlecht (Sexus) nicht dasselbe sind und die grammatisch männliche Form des generischen Maskulinums lediglich in bestimmten Kontexten für Männer steht, ist nicht schwierig zu sehen – wenn es einem nicht ohnehin schon klar ist. Dass aber Wortformen mit dem Suffix „-innen“ immer ausschließlich für Frauen verwendet werden, bedarf keiner Erklärung. Und ein Stern in der Mitte ändert an dem elementaren Verständnis dieser Wortbildung in der Praxis nichts.
Auf diese Weise Gendergerechtigkeit in Anspruch nehmen zu wollen, ist völlig irrational. Mit Vernunft hat das in keiner Weise etwas zu tun. Trotzdem verbreitet sich der Genderstern.
Verwendet jemand den Genderstern, kann es allerdings auch damit zu tun haben, dass sie oder er Männerdiskriminierung gern in Kauf nimmt oder vorsätzlich betreibt.
Fragen
Feministinnen akzeptieren das generische Maskulinum weithin nicht und praktizieren an seiner Stelle, teilweise äußerst konsequent und arrogant, Männerdiskriminierung. Für mich ist die Frage: Wieso ist es für uns Männer und auch Männerrechtler oftmals nicht so ganz weit weg, uns mit dem neuen, krassen generischen Femininum zu arrangieren? Ist uns das egal? Ist uns die geschlechtliche Identität weniger wichtig als Frauen? Trauen sich Männer nicht, bei Frauen Gleichberechtigung einzufordern? Tendieren wir dazu, den eigenen Standpunkt gegenüber Frauen leicht aufzugeben oder gar nicht erst einen Standpunkt aufzubauen? Dominiert die Befürchtung, bei Frau in Ungnade fallen zu können, das Selbst-Bewusstsein?
Ich wende mich, wo es geht, gegen den Genderstern. Sei es im Kleinen, wenn z. B. im Vorwort der Zeitschrift der hiesigen Arbeitsgemeinschaft der Ortsvereine die Leser mit *innen am Wortende angesprochen werden, bei diversen anderen Stellen wie z. B. beim Rundfunk, mit Leserbriefen oder zuletzt bei der DKB (Deutsche Kreditbank), die ich wissen ließ, dass ich kündigen werde, wenn sie den Genderstern auch außerhalb des Newsletters verwendet (von dem ich mich abgemeldet habe).
Machen wir uns doch Bundesfrauenministerin Giffeys Haltung zu eigen: „Penetranz schafft Akzeptanz“.
Bild: AdobeStock_249192996 von pathdoc; Vorschaubild: AdobeStock_138186984 von momius
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Lesermeinungen
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Ich finde es irgend wie traurig, dass Männlein und Weiblein nun über so ein Detail streiten. Das zeigt doch nur, wie kaputt das Verhältnis zwischen den Geschlechtern mittlerweile ist. Vermutlich ist diese Gendersprache der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen wird. Und dabei ist das Ganze auch noch grammatisch falsch. Warum heisst es eigentlich nicht „liebe Kollegen*Innen“ oder „den KollegenInnen“? Damit könnte man sich als Mann vielleicht noch anfreunden, aber wenn ich „Kolleg“ google, dann fühle ich mich vom Ergebnis nicht angesprochen. Das geht komplett an mir vorbei und ich ignoriere solche Botschaften mittlerweile ganz einfach. Genauso wie einen falsch adressierten Brief.
Die meisten Beiträge finde ich gut wie überhaupt die ganze Website!
Gut, dass es sie gibt. Hoffentlich wird sie oft gelesen.
Ich kann mich dem Autor und den meisten Kommtentatoren aus vollem Herzen anschließen. Ich bin beispielsweise ein begeisterter Radio-Hörer, das ich gerne nutze, um auf dem Laufenden zu bleiben. Ich höre also meist Sender, die mehr inhaltliche Features als Musik bringen. Leider wird die Rezeption der meisten Sender zunehmend durch toxisches Gendern verdorben. Ich schalte also häufig ab, weil ich die Verhunzung meiner Mutter(!)sprache unerträglich finde! Nur, was können wir dagegen tun? Ich überlege, eine offizielle Petition zu starten, die zum Ziel hat, das Gendern aus dem vernünftigen Sprachgebrauch (dem besonders Journalisten ja verpflichtet sein sollten) zu verbannen. An der Reaktion darauf könnte man auch gut ablesen, wie die Mehrheit über dieses Thema denkt – dann könnten nämlich auch Schleimspur-Casanovas und andere Komformisten ungefährdet ihren Unmut über diesen schlimmen Unfug äußern.
Ähem… die Endung -innen führt keinesfalls zum generischen Femininum, sondern ist eine exklusive Wortendung für Frauen.
Generisch feminin sind z.B. Wörter wie „die Führungskraft“, „die Schnapsdrossel“ oder „die Leiche“. Denkt man bei diesen Wörtern zuerst und ausschließlich an Frauen? Natürlich nicht. Deswegen ist ja auch die Kampagne gegen das generische Maskulinum feministischer Bullshit.
Sind wir wirklich die dummen Trottel, die über jedes Stöckchen springen, das uns die Feministen hinhalten? Gibt es für uns irgendwo eine Grenze, wenn in immer mehr Publikationen Männerhass glorifiziert wird? Wenn alte weiße Männer zum Bösen erklärt werden, ausschließlich auf Basis der Hautfarbe, des Geschlechts und des Alters? Sind die Grundrechte also für uns schon abgeschafft?
Ich denke, der männliche Langmut, der hier sichtbar wird, speist sich daraus, dass Männer schon immer Frauen und Kinder versorgen und beschützen sollten und wollten. Sie haben sich immer zurückgenommen, sind alleine in den Krieg gezogen, haben den Frauen in die Rettungsboote, in den Mantel und beim Tragen ihres Einkaufs geholfen. Umgekehrt wurde Männern die Unterstützung durch Frauen in den letzten Jahrzehnten zunehmend entzogen. Eine care-arbeitende Mutter genießt volles gesellschaftliches Mitgefühl, während ihr Mann als angestellter Kanalarbeiter oder Paketbote zu einem Teil des frauenausbeutenden Patriarchats umdefiniert wird.
Männer sind inklusiv, sie sorgen sich um Frauen, Kinder und Männer. Feministen hingegen stellen Frauen über Männer und Kinder. Sie fordern Quoten nur für Frauen, Bestimmungsrecht über Kinder nur für Frauen, Schutzbereiche nur für Frauen. Das ist inzwischen selbstverständlich.
Wer das hinterfragt und kritisiert, ist ein Frauenfeind. Und welcher Mann will das sein? Also bekommen sie ihre Sternchen, Genderpausen und sonstigen Vorteile ohne hörbares Murren.
Möchtest du jetzt eine nette oder ehrliche Antwort? ;-)
@ Vin Cob:
Die Motivation sollte aber nicht die Zeitersparnis sein oder weil „gendergerecht“ zu umständlich ist, sondern weil diese feministische Sprachverhunzung falsch ist (Frag mal Menschen, die Deutsch lernen wollen oder müssen, was die davon halten.) und weil damit, wenn überhaupt, nicht Frauen sondern Männer unsichtbar gemacht werden. Denn eine eigene männliche Form abseits vom generischen Maskulinum existiert nicht für Männer, nur für Frauinnen.
Ich glaube bei titanic wurde mal Bäcker, Bäckerin und Bäckerer als Bezeichnung vorgeschlagen.
Dankeschön! Finde ich gut geschrieben . “ Männer sind inklusiv“ ich hab was dazugelernt
Es ist meiner Meinung falsch Gender- Mainstreaming (GM)nur auf die Sprache zu reduzieren. Allerdings kann man an dem Gendersternchen erkennen was für eine Ideologie und was für ein Plan in der betreffenden Einrichtung umgesetzt werden soll. “ Conchita Wurst“ war auch kein Zufall. Ich halte eine, gegen chancel cultur, für gar nicht mal so verkehrt. Noch besitzen Männer und Frauen die auch nicht gegendert werden möchten über genügend Kaufkraft um sich wehren zu können. Desweiteren ist es in einem demokratischen Rechtsstaat nicht zulässig eine Kollektivschuld auszusprechen und eine Kollektivbestrafung (Wiedergutmachung) umzusetzen. Insofern ist der Feminismus genauso wie der Linksextremismus, der Rechtsextremismus und der Islamismus, eine Form von Extremismus und ganz klar Verfassungsfeindlich. Kein anderer Extremismus hat aber soviel Einfluss auf die Gesetzgebung. Leider muss ich einräumen, das GM mich zum Schwulen- Lesben und Transen- Hasser gemacht hat, was vorher nicht der Fall war. Und ich fürchte, dass ich nicht der der einzige bin, dem es so geht. Ich versuche, da ich ja weiß, dass nicht alle o. g. Personen für Gender verantwortlich sind und diese Personen lediglich politisch instrumentalisiert werden, reflektiert damit umzugehen. Aber mit Solidarität ist da erst mal nix mehr bei mir. Es geht wohl auch darum, wie Fr. Kelle in einem Interview mit der JF gesagt hat, zusammen mit Diversity, eine Kasten- Gesellschaft (postmoderner Intersektoralismus) zu etablieren.
> diese Personen lediglich politisch instrumentalisiert werden
Vollständig: Die sich instrumentalisieren ließen.