Entlarvende Innenansichten zum Gendern

von Manndat

Ein sehr interessanter Hinweis von Arne Hoffmann auf Genderama. In der Welt gibt es einen Artikel „Entlarvende Innenansichten – Die Macht einer Minderheit beim Genderzwang“ von Tim Schröder, in dem er seine Erfahrung mit dem „Es wird niemand zum Gendern gezwungen“ schildert.

Der Beitrag ist sehr informativ und unterhaltsam geschrieben. Er zeigt aber auch, wie radikal ideologische Interessen derzeit in Deutschland gegen die Interessen der Bevölkerung durchgedrückt werden. Leider hinter einer Bezahlschranke. Hier nur ein paar Auszüge:

Meine Zusammenarbeit mit einem norddeutschen Meeresforschungsinstitut endete im vergangenen Jahr, als mich die neue Pressesprecherin dazu aufforderte, in Texten künftig den Gender-Doppelpunkt bei Begriffen wie „Wissenschaftler:innen“ zu verwenden. Meinen Hinweis, dass ich Texte grundsätzlich nicht gendere, parierte sie mit einer knappen E-Mail: „Bei uns wird das von der Zentrale entschieden. Daher ist das jetzt einfach unsere formale Vorgabe.“ Mit dieser E-Mail ging für mich eine fast fünfzehnjährige freundschaftliche Kooperation zu Ende, in der ich für das Institut etliche Pressemitteilungen und Fachtexte geschrieben und Workshops zum Thema „Wissenschaftskommunikation“ gehalten hatte.

Wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die vom Gendern überzeugt sind, dann höre ich oft, dass man tolerant sein müsse. Jeder habe die Freiheit zu gendern oder eben nicht. Für das Private mag das noch gelten. Im Arbeitsalltag sieht es anders aus, denn wie das Beispiel oben zeigt, ist das Gendern für Mitarbeiter vielerorts zur Pflicht geworden.

(…) Der Buchautor Fabian Payr hat vor einiger Zeit einen öffentlichen Aufruf von Literatur- und Sprachwissenschaftlern initiiert, in dem er die Genderpraxis des öffentlich-rechtlichen-Rundfunks kritisiert. Den Aufruf haben inzwischen fast 900 Personen mit wissenschaftlichem Hintergrund und mehr als 4000 weitere Unterstützer unterzeichnet. Angeregt durch diesen Erfolg fragte ich vor einigen Monaten bei einigen Journalisten- und Pressestellen-Kollegen an, ob sie bereit wären, einen ähnlichen Aufruf zu starten. Ihre Antworten waren ernüchternd und aufschlussreich zugleich, weil sie vor allem eines offenbarten: Angst; Angst, sich offen gegen das Gendern zu positionieren und als konservativ und rückständig gebrandmarkt zu werden.

Diese Angst ist berechtigt. So ordnet beispielsweise die Amadeu-Antonio-Stiftung, die ein „antifeministisches Meldeportal“ betreibt, Gendergegner als „demokratiefeindlich“, „frauenfeindlich“ bis „rechtsextrem“ ein. Das ist ein Schlag unter die Gürtellinie, von dem man sich erst einmal erholen muss. Vor allem, weil er ungerechtfertigt ist und komplett am Thema vorbeigeht. Bei der Kritik am Gendern dreht es sich für mich einzig und allein um korrekte Grammatik, Sprachgefühl und die Frage, was wir derzeit eigentlich mit unserer Sprache anstellen.

[Anmerkung: Sogar Petitionen – also das für Demokratien charakteristische und grundgesetzlich garantierte Rechtsmittel der Bürger – gegen die Gendersprache, werden dort als meldefähig angesehen. Und diese Meldestelle wird über die Bundesregierung mit Steuergeldern mitfinanziert!]

Ein Redakteur eines Technik-Magazins antwortete mir: „Ich muss sagen, dass mir das Thema ,Gendern‘ auch sehr auf die Nerven geht. Die Sprache wird beim Gendern tatsächlich völlig verhunzt. Allerdings denke ich, dass man sich bei dem Thema nur die Finger verbrennen kann. Hast du mitbekommen, was für ein Shitstorm über Heinz Rudolf Kunze hereingebrochen ist, als er sich zum Gendern äußerte?“ (…)

Die Leiterin einer Uni-Pressestelle wiederum schrieb mir, dass sie einen Konflikt nach innen befürchte: „Ich schreibe Dir lieber vom privaten Account, weil ich bei dem Thema leider dienstlich nicht unbefangen argumentieren kann und leider auch ,unter Beobachtung‘ unseres Gleichstellungsbüros stehe. … Ich kann nur mitmachen, wenn ich nirgends öffentlich und auch nirgends namentlich in Erscheinung treten würde. Sonst komme ich in Teufels Küche mit unserem Gleichstellungsbüro. Ich bewege mich hier täglich auf dünnem Eis, was die ganze Thematik angeht.“

(…) Wenn aus Angst vor Konflikten ausgerechnet die Sprachexperten, die Kommunikationsprofis und die Journalisten schweigen, dann ist es nicht verwunderlich, dass sich das Gendern durchsetzt. Dann fehlen die fähigsten Anwälte, die die Sprache dagegen verteidigen könnten.

Mehr zum Genderzwang auch in unserem Beitrag „Wie die Grünen das Gendern erzwingen werden“.

Bildquelle: adobe-stock / frank-lambert

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Lesermeinungen

  1. By Mathematiker

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    • By Riva

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