Meloni nimmt ungerne Männer auf
Meloni nimmt ungerne Männer auf.
In unserem Beitrag Die „guten“ weiblichen und die „schlechten“ männlichen Flüchtlinge haben wir schon die Ungleichbehandlung von Flüchtlingen in Europa abhängig vom Geschlecht der Flüchtlinge thematisiert und kritisiert. Italien reiht sich nun unter Meloni nahtlos in die Reihe der europäischen Regierungen ein, was diesen Flüchtlingssexismus betrifft.
Wie die Tagesschau berichtete, hat die italienische Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nur Minderjährigen und Kranken vom Flüchtlingsschiff „Humanity 1“ erlaubt, von Bord zu gehen. Alle Männer mussten auf dem Schiff bleiben. Es handelt sich dabei um Flüchtlinge aus Afrika.
Damit ist Meloni zwar humaner als die deutsche Bundesregierung, die seinerzeit aus den griechischen Flüchtlingslagern sogar bei den Minderjährigen nach Geschlecht selektieren und Jungen zurücklassen wollte, aber dennoch männerfeindlich. Auch sie teilt hier Menschenrechte.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):
„Für die 179 Bootsflüchtlinge auf der deutschen „Humanity 1“ und ihre 572 Schicksalsgenossen auf der norwegischen „Geo Barents“ bedeutete dies konkret, dass nur ein Teil von ihnen – Frauen, Kinder, unbegleitete Jugendliche, Kranke – nach dem Anlegen im Hafen von Catania auf Sizilien an Land gelassen wurden – aus humanitären Gründen, wie Italiens neuer Innenminister Matteo Piantedosi erklärte. Insgesamt 247 von den Behörden als „gesunde Männer“ eingestufte Flüchtlinge mussten dagegen an Bord bleiben (35 auf der „Humanity 1“ und 212 auf der „Geo Barents“). Die Crews der Schiffe wurden angewiesen, den Hafen von Catania mit den Männern an Bord wieder zu verlassen.“
Die Tagesschau:
Italiens Außenminister Antonio Tajani forderte in der Zeitung „Il Messaggero“, dass sich Brüssel koordiniert um eine Lösung kümmern solle. Es sei richtig, Kranke, Frauen und Kinder aufzunehmen. „Wir können das Mittelmeer nicht in einen Friedhof verwandeln, aber wir müssen wissen, wer an Bord ist, wo sie herkommen und aufgenommen wurden.“
Innenminister Matteo Piantedosi hatte gestern erklärt, die Regierung in Rom werde bei ihren humanitären Verpflichtungen keinen Rückzieher machen. Aber diejenigen, die sich nicht qualifizierten, müssten „unsere Hoheitsgewässer verlassen und von dem Staat versorgt werden, unter dessen Flagge sie fahren“.
Offenbar besteht für Piantedosi die „Qualifikation“ vorrangig im Geschlecht. Die UN lässt grüßen.
Aufgrund internationaler Proteste durften mittlerweile aber sämtliche auf den NGO-Schiffen verbliebenen Bootsflüchtlinge in Catania an Land gehen. Siehe hierzu auch die o.g. Quelle vom RND. Die Welt schreibt:
„Erst verweigerte die neue italienische Regierungschefin geretteten männlichen Flüchtlingen, in Italien an Land zu gehen. Nur Frauen und Kinder durften weiter. Dann änderte sie ihren Kurs. (…)
Schlechter hätten die Schlagzeilen der großen italienischen Zeitungen für Giorgia Meloni nicht ausfallen können. „Migranten: Meloni gibt auf“, stand da in dieser Woche. „EU zwingt die Regierung in die Knie“ oder „Alle gehen in Italien an Land“.
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Lesermeinungen
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So sehr ich ja Ihr generelles Anliegen und Ihr Eintreten für Männer 100%ig unterstütze . . . .. . mit diesem Artikel begeben Sie sich auf ganz dünnes Eis. Ein sehr hoher Prozentsatz der männlichen Flüchtlinge sind entweder schon vorher kriminell gewesen oder werden es in D. Sämtliche aktuellen Statistiken über den Ausländeranteil in Deutschen Gefängnissen belegen das. Und “ Kölner Domplatte“ findet nach wie vor täglich im Kleinen statt. Das können wir hier nicht ernsthaft wollen. Und das Fordern für Männerrechte von muslimisch sozialisierten Menschen ist ja wohl eher ein Scherz. Von daher wünsche ich mir hier mehr differenziert Betrachtung. Der Mann an sich ist nicht immer nur das Opfer.
Hallo Peter,
wir behaupten nicht, dass der Mann immer nur das Opfer sei. Und auch in dem Artikel wird das nicht behauptet. MANNdat ist ein Verein, der Nachteile und Benachteiligungen von Jungen, Vätern und Männern bekannt machen will und im Rahmen seiner Möglichkeiten mithelfen möchte, diese zu beseitigen. Und männliche Flüchtlingen nicht zu helfen, nur weil es Männer sind, gehört darunter.