Söhne – bestes Heilmittel gegen Feminismus?!
. Söhne – bestes Heilmittel gegen Feminismus?!
Eine Feministin erzählt von ihren männerfeindlichen Erfahrungen, die sie mit ihren Söhnen in Berlin macht.
Die Welt und die FAZ berichteten im Frühjahr 2024 von der Neuerscheinung eines Buches: Shila Behjat, „Söhne großziehen als Feministin – Ein Streitgespräch mit mir selbst“. Das Buch hat unser Interesse geweckt, da Frau Behjat dort Aspekte beschreibt, die wir bei MANNdat ebenfalls immer wieder beschreiben.
Aber zuerst einmal zu der Autorin: Aus den beiden Rezensionen erfahren wir, dass Frau Behjat als Mutter eine deutsche Feministin und als Vater einen iranischen Bahai hat. Die Bahai leben in einer matriarchalischen Struktur: Mädchen werden dort in der Ausbildung und Erziehung bevorzugt. Frau Behjat kennt es also nur, dass sie als Frau, aufgrund ihres Geschlechts, bevorzugt wird. So weit, so schlecht. Aber lassen wir ihr eine faire Chance.
Welche Ereignisse haben Frau Behjat nun zum Nachdenken über Feminismus gebracht?
Zum einen beobachtet Sie die Ablehnung gegen alles Männliche, was ihr Sorge bereitet.
Eine Episode ist zum Beispiel, dass ihr jüngerer Sohn, trotz Feminismus, Spaß und Interesse daran gefunden hat, seine Muskeln zu stärken und mit Actionfiguren zu spielen. Das überrascht uns nicht, denn dies ist eine natürliche Entwicklung bei Jungen, auf die Psychologen immer wieder hinweisen. Man konnte dieses Phänomen bereits 1990 in D. Schnack, R. Neutzling, „Kleine Helden in Not“, nachlesen. Dort wurde auch schon auf die innere Zerrissenheit der Jungen hingewiesen, die auf der einen Seite weich und anschmiegsam sein sollen, aber auf der anderen Seite auch starke Beschützer. Und so kommt Frau Behjat für ihren eigenen Sohn zu dem Schluss, dass Stärke ja nichts Schlimmes ist.
Zum anderen kommt Sie zu der Erkenntnis, dass einen Sohn zu haben irgendwie problematisch ist und Jungen mittlerweile benachteiligt sind. Diese traurige Tatsache können wir leider nur bestätigen. Alle empirischen Daten zeigen, dass die Jungen z. B. in der Bildung stark benachteiligt werden: Dass Jungen bei gleichen Leistungen schlechtere Noten erhalten, wurde weltweit in verschiedenen Studien nachgewiesen, Jungen bekommen bei gleicher Leistung die schlechteren Noten, es bleiben mehr Jungen als Mädchen sitzen, das Gymnasium ist dadurch weiblich geworden, die Hauptschule männlich etc. Die Gender- und Gleichstellungsideologen schweigen dazu.
Frau Behjat gibt dazu einen eigenen Erfahrungsbericht an: Sie hat eine Sportlehrerin erlebt, die sagte, dass sie die Sporttage in der Schule hasse, weil da die Jungs immer so gut sind. Dies sind die realen Auswirkungen des Feminismus: Diskriminierung von Jungen.
Was ist die Konklusion von Frau Behjat? Lassen wir sie selbst zu Wort kommen:
Sie wünscht sich für ihre Söhne eine andere Zukunft als jene, die sich gerade abzeichnet.
Gerechtigkeit muss für alle gelten, auch für zukünftige weiße Männer.
Wir gratulieren zu diesen Einsichten!
Quellen:
- Hannah Lühmann, Einen Sohn zu haben, ist problematisch in der heutigen Zeit, 11.03.2024, Die Welt
- Stefanie von Wietersheim, Wie sollten Feministinnen ihre Söhne erziehen?
Frankfurter Allgemeine, 26.03.2024 - Schnack, R. Neutzling, Kleine Helden in Not, Jungen auf der Suche nach Männlichkeit, Rowolt Taschenbuch
- Heike Diefenbach/Michael Klein, „Bringing Boys Back In“. Soziale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im Bildungssystem zuungunsten von Jungen am Beispiel der Sekundarschulabschlüsse, Zeitschrift für Pädagogik, 2012
Quelle Beitragsbild: weinender-junge-in-truemmern-adobestock_265131626-von-hanna-200×200-1.jpg
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und als Vater einen iranischen Bahai hat.“
Heiße ich nicht gut.
„Die Bahai leben in einer matriarchalischen Struktur: Mädchen werden dort in der Ausbildung und Erziehung bevorzugt. Frau Behjat kennt es also nur, dass sie als Frau, aufgrund ihres Geschlechts, bevorzugt wird.“
Deutschland und Europa ist doch auch ein Matriarchat. Iran hat immerhin nur ein kleines matriarisches Völkchen, die in so einer Struktur leben. Wobei ich das außerhalb dieser Bevölkerung bezweifel, dass es da anders läuft.
„Söhne – bestes Heilmittel gegen Feminismus“
Das ist völliger Unsinn. Ich habe viele Kolleginnen und Kollegen, die Söhne haben (und wenn doch ein Mädchen dabei ist, haben sie meist noch einen Sohn). Die Söhne werden schon früh zu Frauenhelden erzogen und auf herbeigezogene Ungerechtigkeiten von Mädchen und ihren Schwestern in der Kita und Schule dressiert. Schlechteres, uncooles Spielzeug, sexistische, sexualisierte Kleidung, geh deiner Schwester zur Hand (du bist stärker und hast auf das schöne Geschlecht zu achten und zu hören). Nur der Sohnemann hat das Privileg im Sommer in halblangen Jeans und bis zum Hals hochgeschlossenen T-Shirts zu schwitzen. Am besten noch alles in Schwarz, damit die Brühe richtig läuft.
“ Sie hat eine Sportlehrerin erlebt, die sagte, dass sie die Sporttage in der Schule hasse, weil da die Jungs immer so gut sind.“
Ja, was denn nun? Ich dachte, Geschlecht sein nur ein Konstrukt?
Die Schule meines Neffen und meiner Nichte hat da was besonderes einfallen lassen: Jungs müssen beim Hochsprung deutlich mehr cm schaffen als Mädchen, um die gleiche Note zu bekommen. Das war auch im Alter von 12 Jahren, also der Zeit, bei der Mädchen im Durchschnitt größer sind als Jungs.
Die Jungs haben sich voll aufgeregt.
Wie erklärt man einem Jungen die Diskriminierung die Notenbenachteiligung, die anhand des Geschlechts (was ja prinzipiell nicht erlaubt ist) passiert, basierend also auf biologisches Merkmal, dass man sich nicht aussuchen kann, das in der feministischen Ideologie eigentlich nicht existieren sollte?
das ganze ist sowas Krank!!!
Nun, wenn man Mut und Zeit hat, könnte man das Gespräch mit der Schule suchen. Am besten mit vielen Eltern (z.B. von den Jungs, die ja alle benachteiligt werden) zuvor zusammenschließen. Und dann die Schule befragen, warum es hier eine sexistische Diskriminierug gibt. Bei dem Wort Diskriminierung werden auf der Schulseite die Alarmglocken läuten. Wenn man mag kann man dann noch an das Schulamt und die Presse gehen. In manchen Bundesländern, wie Hessen, gibt es im Kultusministerium ein Elterntelefon. Da kann man sich direkt hinwenden ohne den Dienstweg einzuhalten.
Ich wette, dass die meisten Schulen dann einknicken, selbst dann, wenn sie tief in der Ideologie verfangen sind. Außerdem ist es gut, wenn die Schulen von außen geerdet werden. Auf eine Selbstkontrolle sollte man eher nicht setzen, da kann man lange warten.
Mut und Zeit hatten wir bis 2010 aufgewendet und Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden an Schulen, Elternversammlungen, Parteien, Leherausbildungsveranstaltungen, Erzieherschulungen, Bibliotheken, ja sogar bei Anhörungen in Landtagen gemacht.
Dann würde die offizielle politische Marschrichtung ausgegeben: Jungen sind selber Schuld. Sie müssen nur ihr Rollenbild kritisch hinterfragen und es ändern. Jeder, der ab da etwas anderes behauptet hat, galt als extrem rechts und frauenfeindlich. Und das war es dann und ist es bis heute geblieben.