Movember – Die Männerbewegung für Männergesundheit
November ist Movember-Zeit. Doch was ist Movember? Wir haben uns die Internetpräsentation mal näher angeschaut.
Historie
Laut Wikipedia-Artikel ist „Movember“ eine Aktion zur Männergesundheit, die 2003 von einer Gruppe junger Männer in Adelaide (Australien) ins Leben gerufen wurde. „Movember“ ist eine englische Wortschöpfung aus „Mo“ (kurz für moustache, Schnurrbart) und „November“. Movember-Aktivisten lassen sich einen Monat lang einen Schnurrbart wachsen, machen damit auf Männergesundheitsthemen aufmerksam und sammeln Spenden.
In Australien gibt es seit 2004 jährliche „Movember“-Veranstaltungen, deren Ziel es ist – neben Spenden sammeln –, Aufmerksamkeit auf die Gesundheit von Männern zu lenken.
Ab 2006 gibt es auch Veranstaltungen in Neuseeland. Seit 2007 beteiligen sich auch Menschen in Kanada an „Movember“. In Großbritannien fand „Movember“ 2007 erstmals statt, 2008 auch in Irland.
Die Aktion wird in Deutschland offiziell seit 2012 von der australischen Movember Foundation in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner durchgeführt. 2012 und 2013 war der Partner z. B. der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V., der auch die Spendenbescheinigungen ausstellte und zusammen mit Movember über die Verwendung der Spendengelder entschied. Der Link zur deutschen Webseite von Movember ist https://de.movember.com/.
MANNdat hat schon 2013 einen Beitrag dazu gepostet.
In Deutschland bislang wenig Resonanz
Beim Männergesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung findet man ebenso wenig über Movember wie beim vom Frauenministerium finanzierten Bundesforum Männer oder beim Bundesgesundheitsministerium. Die Aktion wird von feministischer Seite, wie zu erwarten, massiv abgelehnt. So beklagt z.B. Alex Manley, der sich als überzeugter und bekennender Feminist bezeichnet, wie man sich mit den Anliegen von Männern überhaupt beschäftigen kann:
Ja, wenn der Movember dazu dienen würde, Geld für Menschen in der Dritten Welt, für Analphabeten oder Obdachlose zu sammeln oder für irgendetwas anderes als das, was er ist – nämlich privilegierte Männer, die so tun, als hätten sie es genauso schwer wie Menschen mit echten Problemen -, dann wäre er vielleicht annähernd so etwas wie sinnvoll.
(…)
Männer – oder jede andere privilegierte Gruppe – haben von Natur aus einen Vorteil, wenn es darum geht, den Krebs zu besiegen und wieder auf die Beine zu kommen, als benachteiligte Menschen.
(…) Prostatakrebs ist ein Kennzeichen von Privilegien. Finden Sie sich damit ab.“
Männergesundheitspolitik in Deutschland
Die Männergesundheitsseite gesund.men hat 2020 Parteien zum Thema Männergesundheit und zum Unterschied in der Lebenserwartung der Geschlechter befragt und interessante Ergebnisse veröffentlicht. Anlass war der Tag der ungleichen Lebenserwartung am 10. Dezember.
Im Rahmen der Befragung wurden alle Parteien angeschrieben, die im Bundestag und mindestens einer Landesregierung vertreten sind. Das sind CDU, CSU, SPD, FDP, Linkspartei und Bündnis90/Die Grünen. CDU und CSU wurden der Einfachheit halber allerdings gemeinsam angeschrieben.
CSU, SPD und Linkspartei, so legen diese in ihren Antworten dar, unterstützen das Ziel einer niedrigeren Geschlechterdifferenz bei der Lebenserwartung.
Bündnis 90/Die Grünen sieht keinen Handlungsbedarf, da nach Ansicht dort die Unterschiede direkt oder indirekt biologisch seien und solche Differenzen kein Thema für die Politik seien.
Die FDP antwortete erst gar nicht.
Sprüche statt Handeln
Drei von fünf Parteien, die aktiv Regierungsbeteiligung auf Bundes- oder Länderebene haben, unterstützen Männergesundheit, laut ihren eigenen Angaben. Warum, fragt man sich, tut sich dann nahezu nichts?
Tatsächlich machten die meisten Parteien auch praktisch Vorschläge, die Linkspartei sprach sich beispielsweise für eine bessere Hodenkrebs-Vorsorge aus. Konkret wird aber bisher nur wenig getan. Es fehlt also nicht an den Möglichkeiten, sondern am Willen. (…) Wenn alle bis auf die Grünen Männergesundheit vorantreiben möchten, fragt man sich natürlich, warum nichts getan wird.
Die Politik muss man an dem messen, was sie tut, nicht, was sie verspricht. Und wer die Sprüche und Versprechen der Politik mit der Realität vergleichen will, dem sei nochmals das Ergebnis unserer Studie „Jungen- und Männergesundheit in den Bundesländern“ ans Herz gelegt. Fünf Jahre nach dem ersten bundesweiten Männergesundheitsbericht haben wir bei den zuständigen Ministerien, namentlich bei den verantwortlichen Ministerinnen und Ministern, nach Jungen- und Männergesundheitsprojekten und -maßnahmen in ihren Ländern gefragt. Immerhin hat die Bundesregierung mit ihrem Dossier zur partnerschaftlichen Gleichstellungspolitik „Gleichstellungspolitik für Jungen und Männer in Deutschland“ unter Umsetzungsziel 3.2 vollmundig dargelegt:
Gesundheitsfachkräfte und -organisationen messen der Förderung von Männergesundheit und männlicher Selbstsorge in Forschung, Ausbildung und Praxis eine höhere Bedeutung zu.
Außer ein paar interessanten Ansätzen tut sich faktisch gar nichts. Ein Männergesundheitsbericht, der nur in den Regalen verstaubt, ist überflüssig. Im Gegensatz zum Frauengesundheitsbericht, der zu nachhaltigen Verbesserungen in der Frauengesundheit führte – z. B. besonders im Bereich der Krebsfrüherkennungen – fehlt es hier an dem geschlechterpolitischen Engagement, gesundheitliche Nachteile und Benachteiligungen von Jungen und Männern zu beseitigen. Tatsächlich ist in Deutschland z. B. die Bekämpfung von Prostatakrebs im Gegensatz zur Bekämpfung von Brustkrebs bei Frauen bis heute kein offizielles Gesundheitsziel.
Movember in der Selbstdarstellung
Movember schreibt auf ihrer Homepage über sich selbst https://de.movember.com/about/foundation:
„Unsere Väter, Partner, Brüder und Freunde stehen vor einer Gesundheitskrise. Es wird aber selten darüber gesprochen. Männer sterben zu jung. Wir können es uns nicht leisten, zu schweigen.“
und
„Wir sind die führende Wohltätigkeitsorganisation, die das Gesicht der Männergesundheit verändert. Wir wissen, was bei Männern funktioniert – und was nicht.
Seit 2003 hat Movember mehr als 1.250 Projekte zur Männergesundheit auf der ganzen Welt finanziert, die den Status quo in Frage stellen, die Gesundheitsforschung von Männern aufrüttelt und die Art und Weise, wie Gesundheitsdienste Männer erreichen und unterstützen, verändern.
Bis 2030 werden wir die Zahl der Männer, die vorzeitig sterben, um 25% reduzieren.“
Auf https://de.movember.com/about/cause:
Wir möchten weltweit einen Beitrag dazu leisten, dass Männer glücklicher, gesünder und länger leben. Diese Ambition untermauert alles, was wir tun und ist die treibende Kraft hinter unseren Kampagnen, unserer Finanzierungsstrategie und unserer Vision für die Zukunft.
und
WIE MESSEN WIR ERFOLG?
„Wir sind stolz auf alles, was wir erreicht haben. Trotzdem haben wir nur eine Definition für Erfolg: Die Finanzierung von bahnbrechenden Lösungen, die greifbare Verbesserungen im Leben derer erzielen, die unter Prostatakrebs, Hodenkrebs, psychischen Problemen und Bewegungsmangel leiden. Wir möchten unseren Vätern und Söhnen ein längeres Leben schenken.“
Zu psychischer Gesundheit https://de.movember.com/about/mental-health:
Weltweit stirbt jede Minute ein Mann durch Suizid.
und
2006 begann die Movember Foundation in Australien mit der Finanzierung von Programmen zur Förderung der psychischen Gesundheit. Neuseeland kam 2008 hinzu. 2013 wurde diese Arbeit auf Programme in Großbritannien, Kanada und den USA ausgedehnt. Dabei haben wir detaillierte Analysen der aktuellen Situation und des Angebots für die psychische Gesundheit von Männern und Jungen in dem jeweiligen Land durchgeführt.
Die einzelnen Themen von Movember
Zu Hodenkrebs ():
Obwohl Hodenkrebs der häufigste Krebs bei jungen Männern ist, gerät er durch die frühe Feststellung und Behandlung häufig in Vergessenheit. Unsere Projekte befassen sich mit Bereichen, die bei Studien oft vernachlässigt werden, wie man zum Beispiel den Zugang zu Gesundheitsdiensten verbessern kann, und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Rückkehr des Krebs. – Paul Villanti, Executive Director, Programme
Tatsächlich weist die Hodenkrebserkrankungsstatistik in Abhängigkeit des Alters mehrere Maxima auf und nimmt nicht exponentiell zu, wie üblich bei Krebsrisiken. Das erste Maximum steigt schon ab der Volljährigkeit steil an.
Die Daten stammen aus dem Krebsatlas aus Heidelberg, Abruf 2008
Die verschiedenen Maxima kommen dadurch zustande, dass es verschiedene Arten von Hodenkrebs gibt, deren Auftreten alterstypisch ist. Die Untersuchung der äußeren Genitalien durch den Arzt ist zwar eine gesetzliche Sozialleistung. Fatal ist jedoch, dass gesetzlich krankenversicherten Männern erst ab dem 45. Lebensjahr eine kostenlose Untersuchung der äußeren Genitalien und der Prostata angeboten wird und damit viel zu spät einsetzt.
Der Spiegel dazu schon 2014:
Junge Männer müssen also die Untersuchung, die am besten ein Urologe oder Androloge vornimmt, selbst bezahlen. Die Ausnahme: Der Mann hat bereits Beschwerden oder eine Unregelmäßigkeit an seinen Hoden ertastet.
Das Problem dabei erklärt Tobias Pottek, Chef der Urologischen Klinik des AK Rissen in Hamburg: ‚Laut einer Doktorarbeit von 2010 begeben sich Männer, die den Tumor selbst an ihrem Hoden bemerken, erst Monate später in Behandlung, während Männer, deren Hodentumor von einem Arzt entdeckt wurde, viel früher und damit in einem früheren Krankheitsstadium einer Therapie zugeführt werden.‘ Bei den schnell wachsenden Tumoren kann dies einen großen Unterschied bedeuten. ‚Wir wissen aus einer Vielzahl von klinischen Untersuchungen, dass bereits eine Zeitverzögerung von mehr als drei Monaten die Rate an Metastasen deutlich erhöht‘, sagt Axel Heidenreich, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie am Universitätsklinikum der RWTH Aachen.
MANNdat hat schon vor Jahrzehnten angeregt, jungen Männern ab 18 beim ersten Besuch des Arztes eine Info zu Hodenkrebs und dessen Selbstuntersuchung zu geben. Der Vorschlag wurde aber nie aufgegriffen.
Movember hat dazu eine Kurzanleitung für eine Selbstuntersuchung: https://cdn.movember.com/uploads/files/Your%20Health/TesticularSelfExamination.pdf
Siehe hierzu aber auch die Seite https://www.hodencheck.de/
Zu Prostatakrebs (https://de.movember.com/mens-health/prostate-cancer):
Nicht jeder hat bei Prostatakrebs Symptome. Anzeichen für Prostatakrebs werden häufig erst von einem Arzt bei einer Routineuntersuchung entdeckt.
und
Der Zweck einer Untersuchung ist, Prostatakrebs im frühestmöglichen Stadium zu entdecken, bevor die Krankheit fortschreitet. Es gibt zwei gängige Untersuchungsmethoden zur Früherkennung. Je nach Ergebnis dieser Untersuchungen wirst Du vielleicht zu einem Facharzt überwiesen, der eine Biopsie vornimmt.
Die digitale rektale Untersuchung (DRU)
Bei der DRU führt der Arzt einen mit Handschuh überzogenen Finger in den Anus, wo es möglich ist, einen Teil der Prostataoberfläche zu fühlen.
Die PSA-Blutuntersuchung (PSA)
Bei der PSA-Blutuntersuchung wird geprüft, ob ein Protein im Blut vorhanden ist, das speziell von Prostatazellen produziert wird.
Biopsie
Je nach Testergebnis wirst du vielleicht an einen Urologen überwiesen, der eine Biopsie vornimmt. Dies ist die einzige Möglichkeit, um das Vorhandensein von Krebs festzustellen.
Zu Männergesundheit generell (https://de.movember.com/mens-health/general):
Weltweit sterben Männer im Durchschnitt 5 Jahre früher als Frauen, und zwar aus Gründen, die weitgehend vermeidbar sind. Das bedeutet, dass das so nicht sein muss: Wir alle können Maßnahmen ergreifen, um gesünder, glücklicher und länger zu leben.
HALTE KONTAKT ZU FAMILIE UND FREUNDEN.
Man räumt leicht anderen Dingen im Leben Priorität ein; du solltest dir aber Mühe geben, mit Freunden in Kontakt zu bleiben – für dein eigenes Wohl und auch ihres.
MOVE
Das Beste, was du für deine Gesundheit tun kannst, ist aktiv zu bleiben. Wie du dich bewegst, liegt bei dir. Ob du an einem Tag Fitnesstraining machst, den nächsten eine Runde läufst, eine Stunde Tischtennis spielst oder eine große Radtour unternimmst, kein MOVE ist zu groß oder zu klein.
SPRICH ÜBER DAS WICHTIGE IM LEBEN
Das Ende einer Beziehung, der Verlust des Arbeitsplatzes, finanzielle Schwierigkeiten oder Vater zu werden, sind große Momente im Leben eines Mannes, die vielen Männern passieren. Es ist wichtig zu erkennen, welche Auswirkungen sie haben und zu wissen, dass es in Ordnung ist, darüber zu sprechen, wie du mit der Veränderung zurechtkommst.
WISSEN IST MACHT
Deine Familiengeschichte hilft dir mit am besten, deine Gesundheit zu verstehen. An deiner Familiengeschichte erkennst du, wie hoch dein Risiko u.a. für Krebs, Diabetes, Herzkrankheiten und Schlaganfall ist. Es beginnt alles mit einem Gespräch. Sprich mit deiner Familie und merke dir, welche Krankheiten ein direkter Verwandter hatte. Erkundige dich auch über bereits verstorbene Verwandte. Lese unseren Leitfaden.
WENN DU ETWAS BEMERKST, UNTERNIMM ETWAS
Du kennst deinen Körper besser, als jeder andere. Wenn dir etwas komisch vorkommt, verdränge nicht den Gedanken daran, in der Hoffnung, es geht wieder weg, sondern geh zum Arzt und lass dich untersuchen. Die Früherkennung ist der wichtigste Faktor bei der Behandlung ernster Erkrankungen.
Die Unterstützer
Die unterstützenden Kräfte von Movember sind Wirtschaftsunternehmen. Auf der Homepage https://de.movember.com/friends werden als Hauptpartner dm, Sloggi (eine Firma für Unterwäsche), Pringels, Amazon, L‘Oréal Men Expert und – man höre und staune – Gillette genannt, also jene Rasiermarke, die mit einer mit männerfeindlichen Geschlechterklischees gespickten Werbekampagne Aufmerksamkeit erregt hat. Wir haben berichtet. Und wir haben auch davon berichtet, wie Gillette nach dieser männerfeindlichen Werbekampagne erfreulicherweise abgeschmiert ist.
Die Firmen sind also nicht unbedingt auf Männergesundheit ausgerichtet. Andererseits, wenn die Politik hier bei Männerthemen wieder einmal versagt und stattdessen junge Männer selbst aktiv werden und sich Sponsoren holen, mit dem sie die Untätigkeit der politisch Verantwortlichen zumindest teilweise etwas ausgleichen und etwas Sinnvolles zur Männergesundheit beisteuern können, halten wir das trotzdem für gelungen und lobenswert.
Die Projekte
Auf https://de.movember.com/uploads/images/Fundraise/FundraisingResources/Core_Fundraising_Guides/Core-Fundraising-Guide_DE.pdf sind auch einige Projekte aufgeführt, die durch Movember zumindest mitfinanziert werden konnten:
TRUE NORTH PROSTATAKREBS UND HODENKREBS
Die acht Länder umfassende Initiative True North Prostatakrebs legt Hilfen zur Entscheidungsfindung, zum Lifestyle-Management und zur Symptomüberwachung in die Hände der Männer, die sie brauchen. In der Zwischenzeit hilft True North Hodenkrebs Männern mit der Krankheit, indem sie sie mit anderen verbindet, die ein ähnliches Schicksal teilen.
GLOBALER AKTIONS PLAN
Seit 2011 hat dieses Projekt 350 Forscher aus 90 Institutionen in 20 Ländern unterstützt. Sie stellen sich Herausforderungen wie der Entwicklung neuer Tests zur Vorhersage von aggressivem Prostatakrebs und der Entwicklung besserer Bildgebungsverfahren, damit die Krankheit früher erkannt werden kann.
BRÜDER DURCH BOXEN
Dieses einzigartige Projekt verbindet sozial isolierte Männer im Alter von 16 bis 25 Jahren durch regelmäßiges Boxtraining und Gruppendiskussionen über einen Zeitraum von sechs Monaten. Diejenigen, die derzeit an dem Projekt teilnehmen, haben ein Trauma erlitten, haben spezielle pädagogische Bedürfnisse oder leiden unter psychischen Gesundheitsproblemen.
Auf https://de.movember.com/programs/strategy werden zudem eine Vielzahl von länderspezifischen und örtlichen Programmen genannt. Auf der Seite Movember – Report Cards sind die Programme aufgelistet, darunter auch mehrere Forschungsprojekte zu Prostatakrebs in Deutschland.
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Lesermeinungen
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Ich finde es unglaublich wichtig, dass auch Männer auf Ihre Gesundheit achten und sowas wie eine Prostatakrebs Untersuchung durchführen lassen. Solche Bewegungen wie der „Movember“ machen darauf besonders aufmerksam. Mir war gar nicht bewusst, dass es diese Aktion schon seit so vielen Jahre gibt. Das hat bestimmt schon viele bewirkt und sollte weiterhin vorangetrieben werden. Hier habe ich auch noch Informationen zur Männergesundheit gefunden: https://www.urologe-zigeuner.at/untersuchungen/transrektaler-ultraschall-der-prostata-trus
Vielen Dank für diesen Beitrag über den November als Themenmonat für Männergesundheit. Interessant, dass die Bekämpfung von Prostatakrebs noch nicht genug Aufmerksamkeit bekommt. Ich habe tatsächlich auch lange keine Prostatauntersuchung mehr gehabt und werde dafür mal einen Termin machen. https://www.radiologie-mmc.de/erlangen-spardorf/mrt/prostata-mrt/
Ich habe aufgrund meiner Erfahrungen, den Eindruck bekommen, dass unser Gesundheitswesen und Hilfesystem sehr gynozentristitisch ist. Bei meinem letzten Klinikaufenthalt wurde einem jungen dunkelhäutigen Mann von einer Patientin unterstellt, dass er ihr sein Glied präsentiert haben soll. Was mir sehr unglaubwürdig vorkam. Als ich das letzte mal, jemanden in der Klinik besucht habe, bin ich mit einem Mann in’s Gespräch gekommen. Er berichtete davon, dass ihm fälschlicherweise von einer Patientin, sexuelle Übergriffe gegen sie, unterstellt worden seien. Und, dass das die Grundlage für einen richterlichen Beschluss und eine zwangsweise Unterbringung in der Psychiatrie, vermutlich PsychKG, gewesen sei. Nur, gegen ein PsychKG hat man kaum Möglichkeiten Rechtsmittel einzulegen. Der Instanzenweg ist ausgeschlossen, die Unschuldsvermutung gibt es da nicht und auch nicht, „in dubio pro reo“. Da hätte das „woke“ „Definitionsmacht- Konzept“ freie Bahn und man könnte sich kaum dagegen wehren. Das einzige was man versuchen kann, ist Beschwerde einzulegen. Ich habe mal einen Text der Berliner Irrenoffensive von 2006 gelesen, wo darüber berichtet wird, dass sich Amnesty International Deutschland, Sektion Heilberufe, geweigert habe, Menschenrechte auch auf Psychiatrie- Patienten anzuwenden.
Bezüglich Brustkrebs:
Gab es nicht ein Brustkrebsfall bei einem Mann (ja, zwar selten, aber gibt es), der jedoch keine Leistungen von seiner Krankenkasse bekam, weil er ein Mann ist?
Muss er sich jetzt als Frau identifizieren, um Kassenleistungen zu bekommen? Geht das?
Ja, Männer können auch Brustkrebs bekommen. Das ist aber deutlich seltener.
>Muss er sich jetzt als Frau identifizieren, um Kassenleistungen zu bekommen? Geht das?
Nein, du kannst als Mann niemals Frauenförderung bekommen. Selbst wenn du dich umoperieren lässt, bist zu lediglich Transgender, nicht Frau.
Da kann man ja sehen. Es ging also nie um die Bekämpfung von Brustkrebs sondern um die von der Bekämpfung von Brustkrebs bei der Frau.
Mein Bruder wurde gerade wegen Prostatakrebs operiert. Er hat ihn hoffentlich rechtzeitig erkannt, weil sein PSA-Wert so schnell in die Höhe geschossen war, obwohl der Tastbefund bei der Vorsorgeuntersuchung unauffällig ausfiel. Die regelmäßige Bestimmung des PSA-Wertes musste er selbst bezahlen – sie ist keine Kassenleistung.
Vor einigen Jahren ist das weibliche Brustkrebs-Screening, das die Gesellschaft flächendeckend finanziert und fördert, etwas in die Kritik geraten. Offenbar gab es mehrfach falsch-positive Befunde, sodass es zu überflüssigen Behandlungen kam.
Prostatakrebs-Diagnosen: 63.400/Jahr
Brustkrebs-Diagnosen: 70.000/Jahr
(Quelle: krebsgesellschaft.de)
Wie wird es eigentlich begründet, dass die Bekämpfung von Brustkrebs ein nationales Gesundheitsziel ist und die Bekämpfung von Prostatakrebs nicht?
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/gesundheitswesen/gesundheitsziele.html
In einem Gesundheitssystem, das sich angeblich überwiegend an Männern orientiert, würde man das nicht erwarten. Auch würde man neben vielen interdisziplinären Brustzentren auch derartige Prostatazentren vermuten.
Ich hoffe, dein Bruder erholt sich wieder.
Ja, die Brustkrebserkennung ist auf einen modernen Stand gebracht. Die Prostatkrebsfrüherkennung bleibt auf der uralten Tastuntersuchung als Kassenleistung stehen. Das ist insbesondere deshalb skandalös, weil bei rechtzeitiger Erkennung von Prostatakrebs sehr gute Heilungschancen bestehen.
Ich wünsche Ihrem Bruder eine gute Erholung. Ein Freund von mir hatte Hodenkrebs. Er war „zu jung“ für die alters-bedingte Routine-Untersuchung, daher hat er es selber feststellen müssen.
Leider wird oft behauptet, dass Männer bei Vorsorgeuntersuchungen benachteiligt sind, weil sie selber sich nicht ausreichend für ihre Gesundheit interessierten. Männer sind also wieder mal selbst Schuld. Versucht man eine Kampagne, um mehr (kostenlose) Untersuchungen für die Männergesundheit zu fördern, dann wird man von allen Seiten angegriffen, dass man das Leid der Frauen herunterspielen würde (was ja nie gesagt wurde!) und dass man astronomisch viele Frauenleben auf dem Gewissen hätte, da es angeblich ein Nullsummenspiel sei (begrenzte Finanztöpfe).
Es gibt auch Feministen, die behaupten, dass die Thematisierung der Männergesundheit nur dem Zweck diene, die Aufmerksamkeit von Frauenleiden weg zu ziehen.
Schlimm ist jedoch, dass sich diese Kleinkind-Argumentation auch in den Medien hält.
Nachtrag: Die Unschuldsvermutung ist dem Artikel 11 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zu entnehmen.
Hallo Norbert,
die Unschuldsvermutung ist bei Movember zwar kein Thema aber dafür ein ganz wichtiges Thema bei Falschbeschuldigungen.
Artikel 11 der UN-Menschenrechtscharta: „Jeder, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, hat das Recht, als unschuldig zu gelten, solange seine Schuld nicht in einem öffentlichen Verfahren, in dem er alle für seine Verteidigung notwendigen Garantien gehabt hat, gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist.“
und
Artikel 48 (1) EU Menschenrechtskonvention: „(1) Jeder Angeklagte gilt bis zum rechtsförmlich erbrachten Beweis seiner Schuld als unschuldig. (2) Jedem Angeklagten wird die Achtung der Verteidigungsrechte gewährleistet.“
Zu diesem und vielen anderen Themen fällt mit ein Zitat von einem Alberto Lingrita ein: “ Wo ist die Grenze, jenseits deren man nicht bereit ist, auf die grundlegenden Prinzipien zu verzichten, die unsere Zuammenleben prägen.“ Diese Grenze gibt es nicht mehr. Unter anderem der Feminismus hat sie zerstört. Im Moment wird sogar über die Legalisierung von postnatalen Abtreibungen diskutiert. Mittlerweile scheint wieder alles möglich zu sein. Ich kann nur erstaunt zu Kenntnis nehmen, dass ein Wertesystem welches Jahrhunderte brauchte, um so zu werden wie es ist und für das viele Opfer gebracht werden mussten, innerhalb kürzester Zeit zerstört wird, ohne das es viele anstößig finden. Die Schwelle zur Barbarei ist schon lange überschritten. Nunmehr gilt wieder das Recht der Stärkeren. Falls sich nicht noch jemand findet, dem es gelingt die Notbremse zu ziehen. Laut einer aktuellen Umfrage sind die Schwedendemokraten auf Platz 1 und die Grüne Erweckungssekte wäre nicht mehr im Parlament vertreten. Das die Unschuldsvermutung ein Menschenrecht ist, sagt der Medien- Anwalt, der Herrn Mockridge vertritt in einem Video. Und sie gilt nicht nur für Angeklagte vor Gericht, mit ihr können auch Unterlassungserklärungen erzwungen werden. Er macht des öfteren davon gebrauch.
Es wird Zeit höchste Zeit für unsere Gesellschaft und Politik, insbesondere Frauen, endlich dafür zu sorgen, dass man sich auch für die Gesundheitsbelange der Männer interessiert und Männer unterstützt.
Unsere Gesellschaft altert, wir sollen immer länger arbeiten und einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Dazu muss Mann gesund sein. Andernfalls müssen Frauen zukünftig in Ermangelung männlicher Arbeitsbienen vielleicht doch (endlich) selbst für sich und ihren Unterhalt sorgen. Speziell die wirklich privilegierten Damen dürfen sich hier angesprochen fühlen.
Ansonsten ist es natürlich auch ganz allgemein so, dass die meisten Frauen die – teils sprichwörtliche – Drecksarbeit lieber den Männern überlassen.
Also sollten Frauen die Männer hegen und pflegen wo es nur geht…
Aber vielleicht erklärt das ja auch linksgrüne Einwanderungspolitik. Junge gesunde Männer „anwerben“, die dann, wenn sie zu Frondiensten nicht mehr in der Lage sind, ebenfalls möglichst sozialverträglich den Löffel abgeben.
Männer sind halt Kanonenfutter… egal woher und egal wo.
Der Wohlstand eines Saates beruht darauf, Jungen dazu zu bringen, sich als Männer bereitwillig als Arbeiter, Soldat, Versorger usw. verheizen zu lassen. Deshalb darf man sie nicht dazu erziehen, sich um ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen zu kümmern.