Väter sind keine Unterhaltspreller
MANNdat ist Mitglied der Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter (IG-JMV). Die IG-JMV lud am 11.10.2018 zum Pressegespräch ins Haus der Bundespressekonferenz, Berlin. Es folgt die Presse-Mitteilung und das Video der Veranstaltung.
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Berlin. „Väter sind keine Unterhaltspreller!“ Mit dieser Feststellung wendet sich Gerd Riedmeier, Sprecher der Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter (IG-JMV) entschieden gegen die pauschalen Unterstellungen aus der Politik. Bundesfamilienministerin Giffey beispielsweise hatte erst am 22.08.2018 zum Ärger vieler getrennt erziehender Väter davon gesprochen, säumige Väter mit Führerscheinentzug zu bestrafen: „Wer nicht zahlt, läuft“. Aus einer solchen Aussage spreche, so Riedmeier, überdeutlich eine undifferenzierte und untragbare Haltung gegenüber unterhaltspflichtigen Vätern. Hier werde auf Kosten von Männern Stimmung gemacht, ohne dabei einen Gedanken an die Hintergründe und persönlichen Lebenssituationen Betroffener zu verschwenden.
Die Interessengemeinschaft weiß hingegen aufgrund ihrer täglichen Arbeit und intensiven Beschäftigung mit dem Thema: Getrennt erziehende Väter wollen Verantwortung in der Betreuung ihrer Kinder und für ihre finanzielle Versorgung übernehmen. Jedoch fehlen vielen Vätern schlicht die Mittel, um ihren finanziellen Verpflichtungen vollumfänglich nachzukommen.
Geschuldet sei dies u.a. dem Niedriglohnsektor, der in Deutschland während der SPD-geführten Bundesregierung unter Gerhard Schröder entstand. Ist ein Vater heute in diesem Bereich Vollzeit erwerbstätig, so verdient er monatlich netto ca. 1200 €. Das entspricht der Höhe der Pfändungsgrenze. Bei zwei Kindern wäre er jedoch verpflichtet, mehr als 700 € Unterhalt für seine Kinder zu leisten, wozu er nicht in der Lage ist.
Exportweltmeister – zu welchem Preis?
Deutschland wird regelmäßig Exportweltmeister, auch aufgrund des Niedriglohnsektors. „Zu welchem Preis?“ fragt die IG-JMV. Noch in den 50er-Jahren konnte ein Alleinverdiener in Deutschland mit seinem Gehalt eine ganze Familie ernähren. Heute reiche es vielfach nicht mehr für den Kindesunterhalt.
Die IG-JMV kritisiert das regelmäßige und populistische Väter-Bashing durch die Politik. Sie fordert eine Auseinandersetzung mit den Ursachen der prekären Lage vieler getrennter Eltern. Nachtrennungsfamilien stünden die gleichen steuerlichen Entlastungen zu wie „intakten“ Familien. Aktuell werden getrennte Väter jedoch steuerlich wie Alleinstehende behandelt.
Als besonders ärgerlich bewertet die IG-JMV die Tatsache, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Ausbleiben von Unterhaltszahlungen zum reinen Männerproblem stilisiert. Dass auch getrennt erziehende Mütter häufig keinen Unterhalt bezahlen, wird verschwiegen.
Die IG-JMV fordert einen offenen, vorbehaltslosen und unideologischen Umgang mit diesem sensiblen Thema.
Video-Mitschnitt der Pressekonferenz
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Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter (IG-JMV):
Website: www.ig-jungen-maenner-vaeter.de
Email: presse@ig-jungen-maenner-vaeter.de
Sprecher: Gerd Riedmeier
Tel. +49 (0) 176 – 611 123 57
FSI Forum Soziale Inklusion e.V.
Manndat e.V.
Trennungsväter e.V.
Väteraufbruch für Kinder Köln e.V.
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Unterhaltspreller?
Das Ministerium konnte mir nicht mal eine „ungefähre“ Anzahl von Prellern nennen.
Die meisten Nicht-Zahler, sind nicht leistungsfähig,nehmen also nur ihren gesetzlichen Anspruch wahr.
Nichtzahler sind z.B. auch, wenn die Mutter „Vater unbekannt“ angibt.
Führerschein Entzug, geht noch? Wir brauchen endlich gute Reform wegen Kinders Unterhalt!
Erste Frage, wie waren Kinder versorgt vor der Trennung? Was passiert nach der Trennung!? Für die, die logisch denken können, es wird schlechter (für alle beteiligten), zwei Wohnungen, zwei Haushalte, zwei getrennte Erwachsenden – die über Problemen anderen Erwachsenden nichts wissen (oder nicht wissen wollen)
Also, was nun? Meine Meinung nach, die Familien trotz Trennung, alle Schwierigkeit selbst überlassen, jeder soll Veränderung spüren! Und nur liebevoller Eltern werden so gut wie möglich Kinder da rauslasen und unsere Staat soll nur im Notfall eingreifen und gerecht für Gleichgewicht sorgen (mit Staathilfe). Was macht Staat jetzt – Zwang, Menschenrechte werden verletzt, Verfolgung, Druck ohne Rücksicht auf Krankheit – hat das was gebracht? Ich glaube nein und Führerscheinentzug wird auch nicht helfen. LG Maxim
Für die Mutter meiner Kinder würde es finanziell nach der Trennung deutlich besser : Kindergeld, Kinder zuschlagen, Unterhalt, Wohngeld und weitere Privilegien lassen sie diesbezüglich sorgenfrei das alleinige Sorgerecht leben und die Kinder entfremden von anderen Elternteil.
Gegenfrage: Was ändert sich, wenn Väter ihrer Rechtlosigkeit und Pflichten bestmöglich entsprechen? Nichts, das festigt das System. Ausgerechnet der Niedriglohn scheint mir das dümmste aller Argumente zu sein. Verdient er 200€ mehr, ist er die doch wieder los. Verdienten alle Vatis 5000€, würde man die Unterhaltspflicht entsprechend erhöhen.
Wenn es stimmt, das Muttis viel häufiger Unterhalt (absichtlich) säumig bleiben, dann zeigt die Argumentation in Kombination mit „Dass auch getrennt erziehende Mütter häufig keinen Unterhalt bezahlen, wird verschwiegen.“ , das der IG-JMV das Problem nicht benennen will. Dieses lautet: Man braucht einen Sündenbock zum Melken, um jeden Preis. Diesen wird man IMMER im Vati finden, egal, wie sehr dieser sich bemüht und was er tatsächlich kann und tut, und egal, was Mutti könnte und tut.
Eigentlich müßte es heißen: Väter prellen deutlich zu wenig… gemessen an ihren Rechten.
Es wird sogar verschwiegen dass getrennt lebende unterhaltspflichtige und unterhaltsfähige Mütter nach einer Forsa-Umfrage prozentual deutlich öfter den Unterhalt verweigern als umgekehrt unterhaltspflichtige Väter dies tun! Da es aufgrund der väterfeindlichen Familien-Rechtsprechung deutlich mehr unterhaltspflichtige Väter als unterhaltspflichtige Mütter gibt gibt es natürlich in absoluten Zahlen auch mehr unterhaltsverweigernde Väter. Wenn man aber die Unterhaltsmoral von Müttern und Vätern ethisch bewerten will helfen einem absolute Zahlen nicht weiter. Dann muss man relative Zahlen heranziehen. Und relativ betrachtet sind Mütter nach o.g. und anderen Studien die größeren Unterhaltsverweigerer als Väter. Leider wird das aber in der feministisch dominierten Berichterstattung geflissentlich verschwiegen!