Niemand hat die Absicht eine Fahrpreismauer zu errichten
Die Berliner Verkehrsbetriebe bieten Frauen, auch hochbezahlten Managerinnen, zum „Equal Pay Day“ ein um 21 Prozent vergünstigtes Ticket an. Männer, auch im Niedriglohnsektor, müssen den vollen Preis bezahlen.
„Es ist nicht unsere Absicht, dass sich Männer durch die Aktion diskriminiert fühlen“, betonte die BVG.
Wir betonen: Es ist nicht unsere Absicht, dass sich die BVG durch diese Meldung als verlogen hingestellt fühlt.
Vorschaubild: Thomas Wolf, www.foto-tw.de
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Also das mit der Bildung habe ich nicht verstanden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mindestens an der Berufsschule, die ich kennengelernt hatte, für die oft wirklich aggressiv bildungsfernen Jungen an dieser Schule (Ausnahmen gab es natürlich) in technischen Berufen oft ganze Hallen zum Üben eingerichtet wurden, während die meist weiblichen Friseur- und Haushaltsschülerinnen kaum Platz hatten und geradezu stiefmütterlich behandelt wurden. Natürlich gibt es aggressive Feministinnen unter den Lehrerinnen, das ist aber kein strukturelles Thema, sondern an einzelnen Lehrerinnen festzumachen. Und ja, Streber sind meistens Streberinnen. Ich selbst habe in den niedrigen Klassen des Gymnasiums manchmal absichtlich(!) einzelne Aufgaben nicht bearbeitet, einfach weil ich es konnte und weil ich es ‚aufregender‘ fand, auch mal eine 4 statt einer 1 oder 2 zu schreiben. Meine Mutter fand das auch ‚aufregend‘ (im wahrsten Sinn des Wortes). Diejenigen, die bei jeder Arbeit eine 1 wollen, und sich da völlig unnötig anstrengen, sind nach meiner Erfahrung meistens Mädchen. Warum auch immer. Das ist keine Jungendiskriminierung!
>Also das mit der Bildung habe ich nicht verstanden.
…Die Bildungsdiskriminierung von Jungen haben wir in unzähligen Beiträgen seit 2004 hier belegt. Gute zusammenfassende Beiträge dazu sind hier und hier
Einige relevante Punkte:
• Eine Erhebung 2012 ergab, dass auf fast 100 reine Mädchen-MINT-Förderprojekte lediglich vier Jungenleseförderprojekte kommen. Jungen wird also weitaus weniger Hilfe und Unterstützung angedient als Mädchen.
• Viele Studien in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass Jungen in Schulen bei gleichen Schulleistungen schlechtere Noten bekommen als Mädchen und bei gleichen Noten seltener als Mädchen eine Empfehlung an weiterführende Schulen erhalten.
• Jungen stellen deutlich mehr Jugendliche ohne Schulabschluss und deutlich weniger Jugendliche mit allgemeiner Hochschulreife
• Einseitige Thematisierung der Bildungssituation von Frauen/Mädchen und die Nichtthematisierung der Bildungssituation von Jungen/Männer in Bildungsberichten.
• Politisch Verantwortliche kolportieren sogar öffentlich eine gegebene natürliche Minderwertigkeit von Jungen gegenüber Mädchen. So meinte Jürgen Trittin (Die Grünen) z. B. in der Bundestagsdebatte vom Freitag, den 9. November 2012, Jungen seien das unbegabtere Geschlecht.
Hier noch die Links zu den zusammenfassenden Beiträgen zur Bildungsdiskriminierung von Jungen
https://manndat.de/jungen/bildung/vertuscht-der-bundesbildungsbericht-2016-die-bildungssituation-von-jungen-eine-analyse-des-bundesbildungsberichtes-2016-im-hinblick-auf-die-bildungssituation-von-jungen-und-maennern.html
https://manndat.de/geschlechterpolitik/jungen-und-geschlechterpolitik-2.html
Was können denn Männer, die im Niedriglohnsektor arbeiten, oder eine Armutsrente bekommen für ungleiche Bezahlung. Außerdem kümmern sich Frauen herzlich wenig darum, dass Jungen im Bildungswesen benachteiligt werden. Das ist wohl auch der Grund, dass 1/3 der Medizinstudenten nur noch männlich sind. Diese … [entfernt. Bitte in der Ausdrucksweise mäßigen. Die Red.] werden eines Tages die Rechnung dafür präsentiert bekommen. Nietsche hatte schon recht als er sagte: „Gehst du zum Weibe dann vergess die Peitsche nicht“!
Lieber Norbert,
>Außerdem kümmern sich Frauen herzlich wenig darum, dass Jungen im Bildungswesen benachteiligt werden
…Weibliche und männliche Politiker aller Parteien lassen im Bildungssystem Jungen zurück. Seit Jahrzehnten. Das ist etwas, was mich besonders stört. Und dann jammern sie rum wegen eines angeblichen Fachkräftemangels.
Männer im Niedriglohnsektor? Die haben dann wohl auch schlecht verhandelt oder sich unterm Wert verkauft.
April, April !?
Heute Männerticket, ganz kostenlos,
in Berlin, als eine Wiedergutmachung.
Ab jetzt ist jedes Jahr in Berlin was los:
Aktion gegen Männerdiskriminierung.
Merke man sich den 01. April mal vor,
fest daran glauben, sei man (k )ein Tor !?
01. April 2019
Lieber Wolf,
ja, schön wärs. Aber so etwas wird vermutlich noch lange ein Aprilscherz bleiben.
Berlin ist die letzte Stadt, wo ich hinziehen würde. Ich bin wegen der Gender- Politik, nach ca 37 Jahren aus der Gewerkschaft ausgetreten. Wer solche Kollegen hat braucht keine Feinde. Männer sind die neuen Juden.
Lieber Norbert,
>Ich bin wegen der Gender- Politik, nach ca 37 Jahren aus der Gewerkschaft ausgetreten
…ja, die Gewerkschaften sind heute leider sehr einseitig frauenfokussiert. Das ist Schade und sachlich auch nicht gerechtfertigt.
Seit Jahren werden zwei (BSR, BVG) der drei größten Berliner Eigenbetriebe von Frauen geleitet. Ab der Abteilungsleiterebene gibt es eine Frauenquote. Insbesondere die anstrengenden und gefährlichen Arbeiten (bewegen und leeren großer Müllcontainer im dichten Straßenverkehr) werden ausnahmslos von Männern erledigt. Keine Personalentscheidung darf ohne die Frauenbeauftragte getroffen werden (sogar in der DDR wurde der Parteisekretär nur bei bestimmten Personalentscheidungen kontaktiert), egal ob in dem Bereich überhaupt Frauen eingestellt werden sollen (siehe oben). Eventuell will der R2G Senat (von dem diese Aktion ja ausgeht) damit aber auch die Kundinnen der BVG zurück gewinnen, die immer öfter, besonders nach Einbruch der Dunkelheit (und sogar am Frauentag), auf die öffentlichen Verkehrsmittel verzichten.
Lieber Mathias,
vielen Dank für die interessante Hintergrundinfo. Wenn man bedenkt, dass drei der größten Berliner Eigenbetriebe von Frauen geleitet werden und es ab der Abteilungsleiterebene eine Frauenquote gibt, macht das Ganze natürlich noch grotesker.
Wenn die BVG kein privates Unternehmen ist, sondern im Staatsbesitz ist oder gar staatlich geführt wird, ist das nicht nur ungesetzlich (Verstoß gegen Antidiskriminierungsgesetz) und geradezu beispielhaft dafür, warum Diskriminierung so ungerecht ist (wenn geringverdienende Männer mehr zahlen müssen als reiche Frauen). Das ist ein Grundrechtsbruch.
Wenn ich Sozialkundelehrer wäre, würde ich vielleicht genau das als Beispiel für problematische Diskriminierung nehmen.
Rot-grüne Regierungen sind auf einem erschreckenden „Niveau“ angekommen, die demontieren alle liberalen Werte in geradezu aggressiver Weise.
Das passiert, weil die sich sklavisch einigen wenigen bizarren „Feministinnen“ unterwerfen, deren „Inhalte“ im besten Fall Realsatire sind, oft aber unverschämte blanke Diskriminierung gegen Männer fordern.
In der Tat ist das auch ganz unabhängig vom Diskriminierungsthema sprachlich interessant. Offenbar gibt es die Tendenz, dass Grundrechtsverstöße mit „Niemand hat die Absicht“ dreist „bemäntelt“ werden. Ist auch ein Thema für Sprachforscher.
Lieber Michael,
ich glaube, dass das Antidiskriminierungsgesetz nicht eingeführt wurde, um Diskriminierung zu verbieten. Das steht ja schon im GG. Ich denke, es wurde eingeführt um diskriminieren zu dürfen. In der Antidskriminierungsrichtlinie, bei uns umgesetzt im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, wurden „positive Maßnahmen“, also „positive Diskriminierung“ ausrücklich erlaubt, um vorhandene Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Und wer entscheidet, welche Diskriminierung „positiv“ ist? Die Geschlechterpolitik (die Antidiskriminierungstelle wurde ja auch im Frauenministerium angesiedelt) und diese ist bis heute nur Frauenförderpolitik.
Verstehe ich jetzt nicht. §19 AGG sagt ganz klar aus, dass, wenn ‚Schuldverhältnisse‘
typischerweise ohne Ansehen der Person zu vergleichbaren Bedingungen in einer Vielzahl von Fällen zustande kommen (Massengeschäfte) oder bei denen das Ansehen der Person nach der Art des Schuldverhältnisses eine nachrangige Bedeutung hat und die zu vergleichbaren Bedingungen in einer Vielzahl von Fällen zustande kommen
keinerlei geschlechtsspezifische Diskriminierung erlaubt ist. Und Bahntickets sind ja geradezu ein Musterbeispiel dafür.
Damit gilt hier ganz klar die Rechtswidrigkeit. Das ist sogar ein Paradebeispiel für einen Nicht-Ausnahmefall. Die angebliche ‚Begründung‘ einer angeblichen ‚Lohndiskriminierung‘ ist sachlich falsch, da ein statistischer Unterschied keine Diskriminierung darstellt (und da ja Lohndiskriminierung ebenfalls explizit verboten ist und in Tarifverträgen nicht vorkommt!).
Von ‚positiver‘ (Quoten-)Diskriminierung kann hier ebenso keine Rede sein.