Grüße vom Planeten der postfaktischen Faktenverdreher
Führende Politiker kritisieren die „Faktenferne“ ihrer Bürger. Doch wie sieht es mit der Faktennähe der Politiker selbst aus? Müssten sie nicht mit gutem Beispiel vorangehen? MANNdat beleuchtet den Faktenabstand der politisch Verantwortlichen am Beispiel der Geschlechterpolitik.
Führende Politiker mahnten vor einigen Tagen die Rückkehr zu einem faktenbasierten Dialog an.
Außenminister Steinmeier, mittlerweile designierter Bundespräsident, befürchtet eine „tödliche Gefahr für unser politisches Gemeinwesen“ durch „eine immer aggressivere Abneigung gegen Fakten“. Es lasse ihn „die Ruchlosigkeit fast sprachlos zurück, mit der im grellen Licht der Öffentlichkeit Fakten verbogen und abgestritten werden, (…) ja schlicht gelogen wird“. Es sei „überlebenswichtig für unsere demokratische Gesellschaft“, dass Debatten auf der Grundlage von Fakten geführt würden: „Nur so erhalten wir unsere Fähigkeit zum produktiven, wahrheitssuchenden Dialog.“
Wenn wir anfangen, dabei mitzumachen, dass Fakten beiseite gewischt oder ignoriert werden können, dann sind verantwortbare und konstruktive Antworten in der Sache nicht mehr möglich.
Diesen Aussagen kann man natürlich in vollem Umfange zustimmen.
So haben wir gerade vor Kurzem hier die Kritik am Bundesbildungsbericht 2016 vorgestellt, in dem auf über 350 Seiten das Faktum des enormen Gender Education Gaps zuungunsten der Jungen nahezu vollständig totgeschwiegen wird.
Seit der ersten PISA-Studie, also vor mittlerweile 16 Jahren, weigert sich die Bildungs- und Jugendpolitik in Deutschland, sich der großen bildungspolitischen Herausforderung Jungenleseförderung, wie es die PISA-Leute seinerzeit formulierten, zu stellen. Die Bundesregierung leugnet sogar bis heute einen geschlechterspezifischen Lesekompetenzunterschied.
Derzeit wird gerade eine Studie „Kindeswohl und Umgangsrecht“ erstellt. Das Familienministerium der Bundesregierung hat manipulativ in diese Studie eingegriffen, indem es den Studienerstellern vorgab, diese so abzuändern, dass eine Befragung der Kinder nur noch gestattet ist, wenn entweder beide sorgeberechtigten Elternteile gemeinsam oder der Elternteil mit dem alleinigen Sorgerecht zustimmt. Dadurch werden natürlich genau die Fälle aus der Studie ausgeblendet, die zu sehr unbequemen Fakten für die politisch Verantwortlichen führen könnten, nämlich jene, in denen beide sorgeberechtigten Elternteile sich uneins über die gemeinsame Sorge sind.
Die Familienministerin schloss sich schon während des Gerichtsverfahrens um Gina-Lisa Lohfink werbewirksam dem Team Gina Lisa an und ignorierte damit die Fakten rechtsstaatlicher Grundsätze und missachtete das Menschenrecht, nach dem jeder, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, das Recht hat, als unschuldig zu gelten, solange seine Schuld nicht in einem öffentlichen Verfahren gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist.
Bei der Verschärfung des Sexualstrafrechts wurde den Bürgern suggeriert, es ginge darum, dass ein Nein ein Nein heißen müsse. Dabei galt ein Nein auch schon im alten Strafrecht als ein Nein. Das Neue ist, dass zukünftig auch ein Ja später als Nein uminterpretiert werden kann. Der Tatsache, dass mit dem neuen Sexualstrafrecht Falschbeschuldigung wegen sexueller Vergehen wesentlich einfacher sind als bisher, also dem sehr notwendigen Schutz vor Falschbeschuldigungen, haben sich die politisch Verantwortlichen jedoch nicht gewidmet.
Bis heute marginalisieren und ignorieren die politisch Verantwortlichen männliche Opfer häuslicher Gewalt.
Abgeordnete des Familienausschusses des Deutschen Bundestages verweigern ein Gespräch mit der Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter, um sich unliebsamen Fakten zur Situation von Jungen, Vätern und Männern nicht stellen zu müssen.
Es waren die politisch Verantwortlichen des Deutschen Bundestages, die 2012 bei ihrer Legalisierung von Körperverletzungen bei Jungen durch Beschneidung Jungen ihre Rechte aus Artikel 1, 2 und 3 des Grundgesetzes wesentlich beschränkt haben, ohne jemals mit Betroffenen geredet zu haben, damit diese sie nicht vor unliebsame Fakten stellen konnten.
Es war der Deutsche Bundestag, der bei seiner Debatte über Gewaltopfer durch die Terrororganisation Boko Haram Jungen als Gewaltopfer einfach unter den Teppich kehrte.
Die Bundesregierung finanziert mit Steuergeldern in jährlich sechsstelliger Höhe ein Bundesforum Männer, das den offenen Dialog zwischen Frauen und Männern über Mängel der aktuellen Geschlechterpolitik auf infame Art bekämpft, um sich unbequemen Fakten nicht stellen zu müssen.
Man könnte diese Reihe von Faktenverweigerung und Faktenbekämpfung durch die politisch Verantwortlichen noch lange fortsetzen. Aber diese Beispiele reichen, um darzulegen, wie Recht Merkel und Steinmeier im Grunde haben. Es ist überlebenswichtig für unsere demokratische Gesellschaft, dass Debatten wieder auf der Grundlage von Fakten geführt werden. Sie haben Recht, wenn sie sagen, dass, wenn Fakten beiseite gewischt oder ignoriert werden, verantwortbare und konstruktive Antworten in der Sache nicht mehr möglich sind.
Aber sie haben beim Vorwurf der Faktenverweigerung Unrecht, wenn sie auf andere deuten. Denn das zuvor Gesagte gilt auch, und insbesondere, aufgrund deren Vorbildrolle, vor allem für die politisch Verantwortlichen im Bundestag und in der Regierung. Es wäre deshalb an der Zeit, dass sich die politisch Verantwortlichen diesbezüglich endlich einer Selbstkritik unterziehen. Sie sind es, die Fakten rigoros ignorieren. Sie sind es, die den Dialog mit kritischen Bürgern scheuen, um nicht mit unliebsamen Fakten konfrontiert zu werden. Sie sind es, die Kritiker ihrer Politik als „Pack“ bezeichnen, weil es bequemer ist, Kritiker zu diffamieren, anstatt sich mit ihren Anliegen sachlich auseinanderzusetzen. Sie sind es, die sogar mit Steuermitteln Einrichtungen finanzieren, die versuchen, gemeinnützige Organisationen, die Mängel im politischen Establishment aufzeigen könnten, mit Diffamierungsaktionen zum Schweigen zu bringen.
Aber Bundeskanzlerin und Matriarchin der „Die Rente ist sicher“-Partei, Angela Merkel, die „ganz ehrlich“ den Verlust von „einem Stück Heimat“ durch weihnachtliche Blockflötenmusik aufhalten will, sorgt sich um eine mutmaßlich mangelnde Realitätswahrnehmung ihrer Untertanen.
Das Gleiche gilt für Steinmeier und Co. Man kann es nach der US-Wahl natürlich durchaus auch bedauern, dass wir nun vermutlich auf Genmais und Tubenkäse aus den USA verzichten werden müssen, weil TTIP eventuell nicht zustande kommt. Man kann es natürlich bedauern, dass eine häusliche Gewalttäterin nun doch nicht zum mächtigsten Menschen der Welt geworden ist. Man kann es natürlich bedauern, dass Merkel und von der Leyen eventuell einen wichtigen Verbündeten in ihrer Säbelrasselpolitik gegen Putin verlieren könnten. Aber, dass man sich, wie Außenminister Steinmeier ob der Fakten einer US-Wahl wie ein trotziges kleines Kind benimmt, das ein sich sehr gewünschtes Spielzeug nicht bekommen hat (eine Eigenschaft, die beim politischen Establishment offenbar als Empfehlung für das Bundespräsidentenamt gilt), ist unpassend und überflüssig.
Es scheint, als sei die Politelite mittlerweile schon selbst dermaßen faktenfern, dass sie ihre Faktenferne gar nicht mehr wahrnimmt. Sie scheint in einem quasi neoabsolutistischem Gehabe der Erde entrückt wie ein erdferner Planet, der alle vier Jahre zur Wahlzeit der Erde nahekommt, um den Bürgern für kurze Zeit freundlich zuzuwinken und Wählerkreuzchen zu sammeln, um anschließend wieder auf ihrem Elfenbeinplaneten in ihren Elfenbeinpalästen weiter ungestört alternativlos die Weltenretterin spielen zu können.
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Lesermeinungen
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Das bisschen Fantasie … sagt eine Sie !
Das bisschen Fantasie, muss das noch sein,
sagt eine Frau.
So viel an Fantasie, was fällt Ihnen so ein,
sagt diese Frau,
Dass Mann, sich überhaupt beklagen kann,
Sie Pfau,
Weißer Alter Mann!
Ein bisschen Kokettieren, sei`s noch so mild,
sagt jene Frau,
ist Straftat, ein neues Sexualstrafrecht gilt,
meint die Frau.
Dass man(n) daran noch wie zweifeln kann,
nicht zu fassen,
Weißer Alter Mann.
Man(n) hat das halt absolut sein zu lassen,
sagt die Hysterie im Gesetz, halb genau,
im Zweifel, bestätigt das eine jede Frau.
Auf die Frau Godot warten, das tut ihm gut,
meint Die Frau.
So viel Fantasie ist erlaubt, nur zu und Mut,
Wenn das ein Mann nicht begreifen kann,
nicht schlau,
sagt Die Frau.
Er kann doch alleine wo bleiben, tagein, tagaus,
sagt die Frau.
Sie ruft ihn schon, für was drauß` und im Haus,
so eine Frau.
Warum er nicht auf Knien Schöpfer danken kann,
fragt Frau an,
Alter Weißer Mann ?
frei ganz anders
nach Songtext
„Das bisschen Haushalt … sagt mein Mann“
Es gibt auch das AGG Allgemeine Gleichstellungsgesetz, nur, gilt es nur für Frauen !!! Dort „arbeiten “ auch nur Frauen . Mein Antrag auf Gleichstellung wurde dort gleich abgebügelt mit den Worten : Sparen sie ihre Zeit und Kraft ! Auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist nicht zuständig, wenn Männer diskriminiert werden , so meine Erfahrungen.
Ja Hans-Dieter-Brune
das ist schrecklich….und widerlich.
All diese Lügen diese Heuchelei von unseren sogenannten Volksvertretern.
Ich bin der letzte der irgendeine extremistische Haltung befürwortet aber ich frage mich wie lange geht das alles noch gut.
Das Thema das Sie ansprechen betrifft uns doch alle..und was wir als „Ureinwohner“ in den letzten Monaten hinnehmen mussten, wie lange geht das alles noch gut.
Demokratie kommt ja vom alten Griechenland und heißt doch nichts anderes als das die Macht im Volke liegt.
Wir bezahlen diese Heuchler auch noch es ist unfassbar.
Zum Beispiel die oberste Faktenverdreherin und Lügengeschichtenerzählrin Frau Merkel, stellvertretend für viele andere „Eliten“:
Merkels postfaktische Aussagen:
Am 11.10.15:
MERKEL
„Keine höheren Steuern wegen Flüchtlingen“
https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article147465122/Keine-hoeheren-Steuern-wegen-Fluechtlingen.html
Dann am 18.8.16:
Merkel: Terror nicht durch Flüchtlinge gekommen
http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/angela-merkel-kein-zusammenhang-zwischen-fluechtlinge-terrorgefahr-14393721.html
Kommt nun Merkel laut Bundesjustizminister Maas 5 Jahre in den Knast wegen Fakenews?
Fake News
:
Politiker fordern harte Strafen für Fake News
Wer Falschmeldungen verbreitet, muss sich dafür verantworten, fordern die SPD-Politiker Heiko Maas und Martin Schulz. Geld- oder sogar Gefängnisstrafen seien denkbar.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-12/fake-news-strafen-gefaengnis-falschmeldungen-heiko-maas-martin-schulz
»Postfaktisch« können wir auch als Brücke zum Guten wahrnehmen, weil bislang gerade in Nachrichten vor allem das Böse im Mittelpunkt steht. Fakten sind Tatsachen und beziehen sich auf Sachen, für deren Verkauf Nonfaktisches und Abstrsues als Verführung eingesetzt wird. Für das Leben selbst zählen werder Fakten noch Sachen SONDERN Entscheidungen: schuldzuweisend ODER selbstverabtwortlich, täuschend oder ehrlich, bewusst gelogen oder offen gesprochen. Es geht letztendlich immer um Entscheidungen rundum die Sachen, die aus der Abhängigkeit von anderen befreien. Wir alle sind VIEL MÄCHTIGER als wir ahnen. Tatsache ist, dass Poltiker/Bänker/Mütter abhängiger vom Wähler/Sparer/Kind sind als umgekehrt!!!… Wir können viel mehr für unsere Freiheit tun, als zu erwarten, dass Frauen – allen voran Mütter! – ihre Monopolstellung aufgeben. Ich bin eine Frau und weiß aus Erfahrung, dass es gelingt.
Wenn man die Gedankenblase des Modebegriffs des Postfaktischen zu Ende spinnt, geht es doch darum, gerade diejenigen, die mit Fakten – welche schon Beweischarakter haben sollten – die gegenwärtige (Geschlechter) Politik kritisieren, mundtot zu machen. Es geht um die Durchsetzung von Ideologien über einen Common sense. Jeder, der die Ideologie hinterfragt oder auch nur benennt, gehört nicht mehr zur Gemeinschaft und wird zur persona non grata.
Dies wird im Ergebnis viele Menschen daran hindern, Beobachtetes öffentlich zu benennen.
„Postfaktisch“ wurde übrigens zum Wort des Jahres 2016 gewählt. „Immer größere Bevölkerungsschichten sind in ihrem Widerwillen gegen „die da oben“ bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren“, heißt es in der Begründung der GfdS. Na ja, was soll herauskommen, wenn das Establishment das Wort des Jahres wählt?
Fake ist anders
Mit dem Hochmut ihrer Person
sitzt unsere Familienministerin
auf zurecht gemachtem Thron
und gibt `m Recht eigenen Sinn.
Dem #teamginalisa treu zur Seit`,
der Justiz entgegen geschritten,
ignorierte sie die Fakten insoweit,
als dass das Ansehen hat gelitten.
Nein heißt Nein – musste das sein,
das gab`s doch im Strafrecht schon.
Es schüchterte 611 Abgeordnete ein,
mit Jawohl schlichen sie sich davon.
Jetzt wollen wir mal beschuldigen,
wehe, Richter folgen Vorgabe nicht,
gilt’s dem #teammanuela zu huldigen,
das steht haushoch über dem Gericht.
Was weiß schon so ein Bundesrichter,
der sich seitenweise dagegen erklärt,
fast wie mit dem Nürnberger Trichter.
Ministerin weiß es besser, zugehört!?
ja so seh ich das auch..
sowas von verlogen und dumm..
sowas von geheuchelt…und entwurzelt von der Natur…das geht nicht gut…das macht die Leute krank und verrückt…divide et empera oder so ähnlich..das ist einfach nur dumm dumm und nochmals dumm..
Weise Leute haben zu regieren..die Menschen und Geschlechter einen.
und basieren auf der Natürlichkeit..und dessen Boden wo der Mensch entstammt. können auch Männer ihre „weiche“ weibliche Seite integrieren..und Frauen ihre „männliche“
Jedoch ein Mann mit einem eher männlichen Kern…wird halt immer mehr Männlichkeit besitzen und die Frauen im umkegehrten Sinne auch..
Tja idiotische „moderne“ Sachen die früher oder später sich der Mutter Natur und dem Ursprung stellen und Rechenschaft abelegen müssen..
Es ist halt einfach die Arroganz und Dummheit dieser wenigen Männer und Frauen die der breiten Masse Bullshit erzählt..
Wieder mal ein guter Beitrag von Bruno Köhler! Kämpferisch und vor allem … faktenbasiert!
„Faktenferne“, „Populismus“, „Hass“, „Intoleranz“ usw. sind ja nichts als Kampfbegriffe ohne jeden Erklärungswert. Sie werden zur Selbstimmunisierung von den Merkels, Gaucks, Steinmeiers und anderen ersonnen – und von den Medien nachgebetet, nur damit sie sodann über „Hass“, „Populismus“, „Faktenferne“ usw. schwadronieren – und vielleicht millionenschwere Kampagnen dagegen inszenieren können. So hält man eine völlig sinnleere Debatte am laufen, statt sich um die zugrunde liegenden, tatsächlichen Missstände zu kümmern. Dieser billige Trick, uns Form, Inhalt und möglichst auch das Ergebnis der Debatte vorschreiben zu wollen, ist ja gerade Mitstreitern von MANNdat oft genug begegnet.
Sehr schön, wie diese alberne Rhetorik in Bruno Köhlers Beitrag mal gegen ihre Verkünder umgedreht wird.
… die gesamte aktuelle politik basiert auf einer Matrix aus Lügen.
…
– Genderlügen, Genderpaygap, Biologie-leugnung, Quotengründe, alles haltlos
Gekürzt. Bitte bleiben Sie beim Thema. Die Redaktion.