Partei Checkup dieBasis Bayern

von David Müller

dieBasis Bayern

Unser Checkup für eine bisher wenig beachtete Partei

Anlässlich der Landtagswahl in Bayern am 8.10.2023 wurden wir auf das Wahlprogramm der Partei dieBasis hingewiesen. Die Partei dieBasis war zum Zeitpunkt unseres Checkups Männerpolitik 2021 – damals noch „Basisdemokratische Partei Deutschland“ – geschlechterpolitisch nicht einzuschätzen. Wir wollen das deshalb anlässlich der Landtagswahl in Bayern am 8.10.2023 nachholen, denn das Bayern Wahlprogramm bietet einige interessante männer- und väterpolitische Ansätze.

Männerpolitik

dieBasis ist gegen Quotenregelungen und lehnt die Gendersprache ab. Bisher werden weder männer- noch frauenpolitische Vertretungen gefordert.

Zitate:
„Somit sind alle Quotenregelungen sofort abzuschaffen.“
„Daher lehnen wir die sogenannte ‚Gendersprache‘ sowie Gender- bzw. Geschlechterstudien ab.“
„Frauen-, Mütter-, Männer- und Väterverbände [müssen] auf Augenhöhe und zu gleichen Teilen miteinbezogen werden. Dazu gehört auch die gleichmäßige finanzielle Förderung dieser Verbände. Für alle diese Verbände gelten darüber hinaus die gleichen Kriterien für die Gemeinnützigkeit.“

 🙂 

Jungen und Bildung

dieBasis sieht in ihrem Programm weder Jungenbildungsförderung noch spezielle Mädchenförderung vor. Im Vergleich zu anderen Parteien sollen Schulen als „lebendige Lernorte“ verstanden werden, in denen „jeder in seinem eigenen Tempo, nach seinen eigenen Interessen im gewünschten Umfeld lernen und Erfahrungen sammeln“ kann, dieBasis will „das Bildungssystem zu einer selbstbestimmten und daher vielfältigen Bildungslandschaft wandeln, in der niemand beschämt oder zurückgestuft wird.“ Auch das wäre ggf. ein Fortschritt zu heute, wo Jungen häufig für ihr Geschlecht beschämt werden. Ein durchaus interessanter Ansatz, der Jungen vielleicht helfen könnte, aber so formuliert doch noch zu vage, um das beurteilen zu können.
Die Umsetzung der Forderung nach mehr Sportförderung, unter anderem Schulsport, könnte insbesondere Jungen an der Schule helfen.
dieBasis fordert zwar Freiheitsrechte und das Wohl der Kinder, versäumt es in ihrem Wahlprogramm aber leider, die Freiheit von Körperverletzung am Beispiel der Legalisierung von Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung deutlich zu machen.

Zitate:
„Wir fordern mehr Schulsport, insbesondere an den immer zahlreicheren Ganztagsschulen.“
„Eines unserer wichtigsten Anliegen ist das Wohl der Kinder.“
„Der Staat und seine Organe haben diese [Freiheits-] Grundrechte zu achten, zu gewährleisten und jederzeit den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren.“

 😐 

Männliche Migranten

dieBasis sieht in ihrem Programm keine geschlechtsspezifischen Integrationsprojekte vor, weder nur für Jungs oder Männer, noch nur für Mädchen oder Frauen. Das wäre zwar ein Fortschritt zur heutigen Lage, mit verschiedenen Projekten nur für weibliche Migranten.
Es ist unklar, ob dies ausreicht, um die Integration der bisher zurückgelassenen – 90% männlichen – minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge zu verbessern.

 🙁 

Gesundheit

dieBasis unterscheidet nicht zwischen den Geschlechtern. Es gibt keine spezifischen Programme für Männer, aber auch keine für Frauen.

 🙁 

Gewalt gegen Männer

Wir haben dem folgenden Zitat nichts hinzuzufügen:

„Daher sind Gewaltschutzwohnungen für alle Menschen zur Verfügung zu stellen und zu betreiben. Mit entsprechender neutraler Aufklärungsarbeit und Gewaltprävention muss bereits in der Schule begonnen werden.“

 🙂 

Väter und Familie

dieBasis fordert eine grundlegende Änderung in der Familienpolitik, sowohl was das Recht aller Elternteile auf Schutz und Fürsorge der Gemeinschaft angeht, als auch was den Anspruch der Kinder auf Durchsetzung der Fürsorge durch beide Eltern angeht.

Zitate:
„dieBasis sieht dringenden Reformbedarf bei dem aus den 50iger Jahren stammenden Familienrecht“.
„Die Familie ist besonders schützenswert. In Artikel 6 des Grundgesetzes heißt es: ‚Die Pflege und Erziehung der Kinder ist das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.‘ Um dem gerecht werden zu können, hat jedes natürliche Elternteil Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. Kinder haben umgekehrt ein unumstößliches Recht auf beide natürliche Eltern. Dies gilt auch im Falle einer Trennung.“
„das Doppelresidenzmodell [ist] standardmäßig anzuwenden“, „die Eltern-Kind-Entfremdung (PAS) [ist] als Kindesmisshandlung zu werten und entsprechend zu ahnden.“

 🙂 

Weitere Informationen

Das Forum Soziale Inklusion hat zur Bayern- und Hessenwahl Wahlprüfsteine erstellt, in denen auch dieBasis bewertet wird.

Bildquelle: (c) Gemen64/www.pixelio.de

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