Partei Checkup dieBasis Bayern
dieBasis Bayern
Unser Checkup für eine bisher wenig beachtete Partei
Anlässlich der Landtagswahl in Bayern am 8.10.2023 wurden wir auf das Wahlprogramm der Partei dieBasis hingewiesen. Die Partei dieBasis war zum Zeitpunkt unseres Checkups Männerpolitik 2021 – damals noch „Basisdemokratische Partei Deutschland“ – geschlechterpolitisch nicht einzuschätzen. Wir wollen das deshalb anlässlich der Landtagswahl in Bayern am 8.10.2023 nachholen, denn das Bayern Wahlprogramm bietet einige interessante männer- und väterpolitische Ansätze.
Männerpolitik
dieBasis ist gegen Quotenregelungen und lehnt die Gendersprache ab. Bisher werden weder männer- noch frauenpolitische Vertretungen gefordert.
Zitate:
„Somit sind alle Quotenregelungen sofort abzuschaffen.“
„Daher lehnen wir die sogenannte ‚Gendersprache‘ sowie Gender- bzw. Geschlechterstudien ab.“
„Frauen-, Mütter-, Männer- und Väterverbände [müssen] auf Augenhöhe und zu gleichen Teilen miteinbezogen werden. Dazu gehört auch die gleichmäßige finanzielle Förderung dieser Verbände. Für alle diese Verbände gelten darüber hinaus die gleichen Kriterien für die Gemeinnützigkeit.“
🙂
Jungen und Bildung
dieBasis sieht in ihrem Programm weder Jungenbildungsförderung noch spezielle Mädchenförderung vor. Im Vergleich zu anderen Parteien sollen Schulen als „lebendige Lernorte“ verstanden werden, in denen „jeder in seinem eigenen Tempo, nach seinen eigenen Interessen im gewünschten Umfeld lernen und Erfahrungen sammeln“ kann, dieBasis will „das Bildungssystem zu einer selbstbestimmten und daher vielfältigen Bildungslandschaft wandeln, in der niemand beschämt oder zurückgestuft wird.“ Auch das wäre ggf. ein Fortschritt zu heute, wo Jungen häufig für ihr Geschlecht beschämt werden. Ein durchaus interessanter Ansatz, der Jungen vielleicht helfen könnte, aber so formuliert doch noch zu vage, um das beurteilen zu können.
Die Umsetzung der Forderung nach mehr Sportförderung, unter anderem Schulsport, könnte insbesondere Jungen an der Schule helfen.
dieBasis fordert zwar Freiheitsrechte und das Wohl der Kinder, versäumt es in ihrem Wahlprogramm aber leider, die Freiheit von Körperverletzung am Beispiel der Legalisierung von Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung deutlich zu machen.
Zitate:
„Wir fordern mehr Schulsport, insbesondere an den immer zahlreicheren Ganztagsschulen.“
„Eines unserer wichtigsten Anliegen ist das Wohl der Kinder.“
„Der Staat und seine Organe haben diese [Freiheits-] Grundrechte zu achten, zu gewährleisten und jederzeit den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren.“
😐
Männliche Migranten
dieBasis sieht in ihrem Programm keine geschlechtsspezifischen Integrationsprojekte vor, weder nur für Jungs oder Männer, noch nur für Mädchen oder Frauen. Das wäre zwar ein Fortschritt zur heutigen Lage, mit verschiedenen Projekten nur für weibliche Migranten.
Es ist unklar, ob dies ausreicht, um die Integration der bisher zurückgelassenen – 90% männlichen – minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge zu verbessern.
🙁
Gesundheit
dieBasis unterscheidet nicht zwischen den Geschlechtern. Es gibt keine spezifischen Programme für Männer, aber auch keine für Frauen.
🙁
Gewalt gegen Männer
Wir haben dem folgenden Zitat nichts hinzuzufügen:
„Daher sind Gewaltschutzwohnungen für alle Menschen zur Verfügung zu stellen und zu betreiben. Mit entsprechender neutraler Aufklärungsarbeit und Gewaltprävention muss bereits in der Schule begonnen werden.“
🙂
Väter und Familie
dieBasis fordert eine grundlegende Änderung in der Familienpolitik, sowohl was das Recht aller Elternteile auf Schutz und Fürsorge der Gemeinschaft angeht, als auch was den Anspruch der Kinder auf Durchsetzung der Fürsorge durch beide Eltern angeht.
Zitate:
„dieBasis sieht dringenden Reformbedarf bei dem aus den 50iger Jahren stammenden Familienrecht“.
„Die Familie ist besonders schützenswert. In Artikel 6 des Grundgesetzes heißt es: ‚Die Pflege und Erziehung der Kinder ist das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.‘ Um dem gerecht werden zu können, hat jedes natürliche Elternteil Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. Kinder haben umgekehrt ein unumstößliches Recht auf beide natürliche Eltern. Dies gilt auch im Falle einer Trennung.“
„das Doppelresidenzmodell [ist] standardmäßig anzuwenden“, „die Eltern-Kind-Entfremdung (PAS) [ist] als Kindesmisshandlung zu werten und entsprechend zu ahnden.“
🙂
Weitere Informationen
Das Forum Soziale Inklusion hat zur Bayern- und Hessenwahl Wahlprüfsteine erstellt, in denen auch dieBasis bewertet wird.
Bildquelle: (c) Gemen64/www.pixelio.de
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Lesermeinungen
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Ich nehme an die meisten Parteien antworten deswegen nicht,
weil schon solch ein Begriff wie
„jungen-, väter- und männerpolitische Standpunkte“
die Rollos runtergehen lassen. Siolche erhabenen Formulierungen sind im normalen Leben abwesend !
Man wird hinter der Frage zum „Standpunkt“
(hier mal zu unrecht) ein Aufforderung zu einem Lippenbekenntnis vermuten, nämlich dem zum üblichen Gendergaga und Frauenbenachteiligungspalaver.
Interessante These! Das Leben der Politiker ist das „normale Leben“ und zu Lippenbekenntnissen ist man dort nicht bereit?
Ist es in Wirklichkeit nicht genau umgekehrt?
Ja, das könnte durchaus sien. Vielleicht sogar schlimmer und die Parteien glauben den Schwachsinn den irgendwelche Diffamierer über uns verbreiten und meinen, mit Leuten wie uns verkehrt man nicht. So oder so, schuld sind auf jeden Fall die Parteien. Sie müssen über der Sache stehen und sollten auf sachliche Argumente auch sachlich eingehen.
Bevor ihr die 30000 Mitglieder der Partei dieBasis als populistisch, rechtslastig, Nazis und Schwurbler bezeichnet solltet ihr euch vielleicht mal mit der Partei selbst auseinander setzen. Das was der Mainstream über MANNdat sagt stimmt genauso wenig wie das was er über diese Partei sagt.
Ist das euer Ernst? Ihr besprecht hier die Corona-Schwurbel-Partei, die bis heute Verschwörungstheorien zur Corona-Impfung erbreitet? Danke, dass ihr die Männerrechtsbewegung damit diskreditiert.
[ Anm. d. Red.: Wir werben nicht für Parteien, MANNdat ist überparteilich. Wir analysieren lediglich Wahlprogramme von Parteien im Hinblick auf geschlechterpolitische Relevanz und männerpolitische Schwerpunkte. Wir definieren grundsätzlich keine Meinungskorridore. ]
Klaus, ich habe auch keine Sympathie fuer Impfskeptiker, aber mal ehrlich: in Deutschland haben unsere etablierten Parteien fuer „Anthroposophische Medizin“ ausnahmen erslassen, so dass es nichts macht, dass keine derer Methoden irgendeien Form von Evidenzpruefung bestehen wuerde. Wir machen einfach keine. Ist ja nicht noetig. Der Scheiss wird von Krankenkassen finanziert.
Die Schwurbel Parteien dazu sind die Unionsparteien, SPD, FDP, und natuerlich die Gruenen.
Wenn man also alle Parteien, die so einen Bloedsinn mitmachen — und zwar nicht nur in Form von Aeusserungen, sondern in der Praxis — dann bleibt da nicht mehr viel. Es macht aber keinen Sinn, alle diese Parteien aus der Betrachtung heraus zu nehmen. Die werden ja weiter die Regierung stellen. Wenn man allen bisherigen Regierungsparteien aber die Etablierung und Finanzierung von Steiner „Medizin“ durchgehen laesst, dann kann man nicht wirklich Kleinparteien aufgrund von folgenlosen Aeusserungen zum gleichen Thema ausschliessen — zumal wenn es hier eigentlich um Maennerthemen geht, die nun wirklich nichts mit Impfskepsis zu tun haben.
Hallo,
Schwrubler ist kein sachliches Argument. Wenn du konkret Negatives über die Partei kennst, schreib es und belegt am besten mit einem Link. Das wäre hilfreich.
Corona war zudem kein Punkt bei unserer Beurteilung der Männerpolitik.
Die etablierten Parteien haben bei der Corona-Impfung übrigens alle eine miserable Figur gemacht, denn die Zahlen zeigten eine eindeutige geschlechterspezifische höhere Mortalität bei Männern. Eine Einordnung des männlichen Geschlechts als Risikomerkmal und damit als impfvorrangig wäre gerechtfertigt gewesen, aber die etablierten Parteien haben versagt.
Die Partei „Die Basis“ bleibt aufgrund völlig wissenschsftsferner Ansichten außerhalb von Gender Issues für mich dennoch absolut unwählbar. Parteimitglieder der „Basis“ bei mir in Ostwürttemberg haben bei mir einen nachhaltig schlechten Eindruck gemacht.
Ob das wirklich eine Gute Idee ist, für diese populistische rechtslastige Querdenkerpartei „Die Partei“ zu werben, muss stark bezweifelt werden. Mit solchen Anbiederungen an eine Schwurblerpartei schadet die wichtige Männerrechte-Bewegung ihren Ruf und ihre Glaubwürdigkeit.
[ Anm. d. Red.: Wir werben nicht für Parteien, MANNdat ist überparteilich. Wir analysieren lediglich Wahlprogramme von Parteien im Hinblick auf geschlechterpolitische Relevanz und männerpolitische Schwerpunkte. ]
@Sebastian: Wir werben grundsätzlich nicht für Parteien, weil wir von diesen schon oft enttäuscht wurden. Aktuelles Beispiel: Vor der Bundestagswahl engagierte sich die FDP für das Wechselmodell. Und kaum war die Wahl rum und die FDP an der Regierung, war die Sache erledigt. Seit zwei Jahren tote Hose bezüglich Wechselmodell, auch bei der FDP. Und komm mir jetzt nicht mit dem lächerlichen Vorschlag von Buschmann Trennungsvätern 100Euro anrechnen zu lassen, wenn sie neben vollen Unterhalt noch einen großen Anteil der Kindererziehung übernehmen. Aber über diese Vätervera….e machen wir noch separate Artikel.
Da es leider keinen Artikel über die AfD bzw. genrerell für die LTW gibt, möchte ich eines anmerken.
Die AfD unterstützt offenbar ebenso das Wechselmodell – auch wenn es nicht explizit so genannt wird!
vgl.Parteiprogramm S.44 Pkt 6.6 (Hervorhebung von mir):
„Die Alternative für Deutschland will die finanziellen Belastungen Alleinerziehender UND UNTERHALTSPFLICHTIGER korrigieren. Nach Auflösung der Paarbeziehung ergeben sich derzeit vielfach Schwierigkeiten bei der gemeinschaftlichen Ausübung des Erziehungsrechts. NACH EINER TRENNUNG MUSS ES FÜR BEIDE ELTERNTEILE IM SINNE DES KINDESWOHLS GEWÄHRLEISTET SEIN, WEITERHIN AN DER ELTERLICHEN SORGE UND DEM UMGANG GLEICHBERECHTIGT TEILZUHABEN.
[..] Zusätzlich zu der emotional belastenden Situation sind sowohl die Alleinerziehenden ALS AUCH DIE UNTERHALTSPFLICHTIGEN einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt.
Die AfD strebt eine stärkere Anerkennung der Leistungen von Eltern im Steuer-, Sozialversicherungs- und Rentenrecht an. Dadurch werden neben den zusammenlebenden Familien auch Alleinerziehende UND UNTERHALTSZAHLENDE besser vor Armut geschützt.
Wir wenden uns entschieden gegen Versuche von Organisationen, Medien und Politik, Einelternfamilien als fortschrittlichen oder gar erstrebenswerten Lebensentwurf zu propagieren.[..]“
Das Thema ist wohl mittlerweile auch bei der AfD angekommen und wurde dort öfter diskutiert, wie ich auf meine Anfrage an Kandidaten als Rückmeldung erfahren habe.
Die aufgeführten Punkte sind wichtig – aber noch viel wichtiger ist, dass wir eine gesunde Demokratie schützen und unsere Gesellschaft nicht von Einzelinteressen, Populisten und Nazis zerstören lassen. Das ist die Grundlage jeder Freiheit – auch der von Männern und Vätern.
Danke für die Info. Allerdings: Von der AfD erhalten wir, wie von den meisten anderen Parteien auch, keine Antwort, wenn wir sie über ihre jungen-, väter- und männerpolitischen Standpunkte anfragen. Wenn sie darin so toll sind, warum stehen sie dann bei Anfragen nicht dazu?