Ungarn: Einkommenssteuererlass für Mütter
Laut Euroweekly News führt Ungarn einen Einkommenssteuererlass für Mütter unter bestimmten Bedingungen ein. Väter bleiben steuerpflichtig. Väter bleiben damit Doppelzahler, sie dürfen die Familie versorgen und gleichzeitig noch den Staatshaushalt finanzieren.
Euroweekly News scheibt (übersetzt):
In einem Beitrag in den sozialen Medien erklärte Orban, Ungarn schreibe „Geschichte“, indem es die erste familienorientierte Wirtschaft der Welt schaffe. Die neue Politik sieht umfangreiche Einkommenssteuerbefreiungen für Mütter vor, um die Geburtenrate des Landes anzukurbeln.
(…)
Nach Angaben des ungarischen Politikers werden Mütter mit einem Kind bis zum Alter von 30 Jahren von der Einkommenssteuer befreit. Gleichzeitig werden Mütter mit zwei oder mehr Kindern lebenslang vollständig von der Einkommenssteuer befreit.
(…)
Mit dieser Maßnahme wird eine bestehende Politik erweitert, die Müttern mit vier oder mehr Kindern bereits eine lebenslange Befreiung von der Einkommenssteuer gewährt.
Den ungarischen Behörden zufolge stellt diese Initiative eine „weltweite Sensation“ und ein „neues Kapitel“ in der ungarischen Wirtschaftsgeschichte dar.
Wir halten fest: Väter müssen weiterhin, neben der Versorgung der Familie, Steuern zahlen. Orban ist deshalb nicht authentisch, wenn er behauptet, dass er eine familienorientierte Wirtschaft schaffe. Kurz: Ungarn diskriminiert Väter.
Ein mütterorientiertes Steuerwesen, ein den Vater aus dem Familienbegriff exkludierender Staat und den Vater auf seine reine Versorgerrolle reduzierende Familienpolitik ist keine „weltweite Sensation“, sondern weltweite Normalität. Das gibt es in Deutschland auch.
Quelle Beitragsbild: AdobeStock_5834855092
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Väter werden weltweit diskriminiert. Die Mutter-Steuerbefreiung soll aber anscheinend nur ab dem dritten, von 2026 an, ab dem zweiten Kind gelten. Wäre ein Familienmodell: Frau kriegt zwei Kinder, macht dann Karriere, Vater macht Hausmann, Frau verdient steuerfrei. Interessant wird aber: Wenn die Mutter abhaut-bleibt sie steuerbefreit? Könnte für Ungarn teuer werden. Ist vielleicht von Orban nicht ganz so gut durchdacht. Immerhin soll es in Ungarn auch weiterhin keinen erzwungenen Kriegsdienst geben.
Editiert. Satz wegen nicht eingehaltenem Respekt, entfernt. Die Redaktion.
Gleichberechtigt wird es aber trotzdem nicht, wenn Kinderlose weiterhin Einkommenssteuer zahlen müssen (zum Beispiel Männer, die wegen ihres Aussehens oder ihrer beruflichen Situation nie eine Frau bekommen). Und wenn man Männer und Frauen von der Einkommenssteuer befreit, zahlt keiner mehr was ein. So wird argumentiert werden, warum Männer zahlen müssen. Und ich wette, dass auch kinderlose Frauen von der Einkommenssteuer befreit werden, wenn das einmal durchgeboxt ist, mit dem Argument, dass es sexistisch gegenüber Frauen ist, die keine Kinder bekommen können.
Gibt es überhaupt noch irgendeinen Vorteil ein Mann zu sein? Mir fällt kein einziger ein.