Norwegen wird Rechtmäßigkeit von Jungenbeschneidung nicht untersuchen
Am 12.12.2012 stimmte der Deutsche Bundestag für die Legalisierung von Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung. Deshalb möchten wir an diesem Tag über die Entwicklung der Jungenbeschneidung – nicht nur in Deutschland – berichten. Diese sieht für die Jungen nicht rosig aus. Im letzten Jahr hat die nowegische Regierung entschieden, auf eine Untersuchung der Rechtmäßigkeit von Jungenbeschneidung zu verzichten.
CNE News berichtete im Dezember letzten Jahres:
Die Organisation Save the Children hat die norwegische Regierung aufgefordert, eine Untersuchung über die Rechtmäßigkeit der Beschneidung von Jungen einzuleiten. Die Organisation ist der Ansicht, dass dies gegen die Menschenrechte von Jungen verstößt. Gesundheitsministerin Ingvild Kjerkol weigert sich jedoch, dies zu tun.
Save the Children hatte eine Bewertung des Beschneidungsrituals gefordert, weil die Organisation befürchtete, dass die Rechte der Kinder bei der Verabschiedung eines Beschneidungsgesetzes in Norwegen im Jahr 2015 nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Eine solche Bewertung sollte die Rechte von Kindern und das Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit berücksichtigen, berichtete Vart Land letzte Woche. Der Bericht sollte die negativen und positiven Folgen des Rituals aufzeigen, so die Organisation.
Die norwegische Gesundheitsministerin erklärt nun jedoch, sie sei nicht an einer solchen Untersuchung interessiert. Das Ministerium für Gesundheit und Pflege schreibt in seiner Antwort an die Organisation, man (…) sei (…) der Ansicht, dass das Gesetz über die rituelle Beschneidung „eine korrekte Abwägung der verschiedenen Erwägungen beinhaltet“, berichtet Vart Land. (…)
Ministerin Ingvild Kjerkol argumentiert, dass das Gesetz regelt, wer in die Beschneidung eines Minderjährigen einwilligen kann und Anforderungen an die Bereitstellung von Informationen, Fachwissen und Schmerzlinderung stellt. Darüber hinaus ist sie der Ansicht, dass das Ritual nach den geltenden Vorschriften nicht gegen die Menschenrechtsverpflichtungen Norwegens verstößt.
2020/2021 gab es auch in Dänemark eine politische Debatte über die Beschneidung von Jungen. Am Ende befürwortete das Parlament jedoch das Beschneidungsritual.
2018 hatte auch Island geplant, die Beschneidung von Jungen zu verbieten. Auch hier knickten die politisch Verantwortlichen aufgrund des Druckes einer mächtigen Lobby ein.
In Deutschland ist Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung auch ohne medizinische Indikation ausdrücklich erlaubt. Mädchenbeschneidung ist in jeglicher Form verboten.
Die Abstimmung im Deutschen Bundestag
Nachfolgend das Abstimmungsergebnis für die Legalisierung von Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung:
Sogar das für Jungen zuständige Bundesjugendministerium hat übrigens Jungen seinerzeit kläglich im Stich gelassen. Auf Anfrage von MANNdat legte man in einem ausführlichen Bericht dar, dass es dem Ministerium vorrangig wichtig ist, dass bei der Legalisierung der Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung nicht auch die Körperverletzung an Mädchen durch Beschneidung erlaubt würde. Siehe hierzu unseren Beitrag „Bundestag, männliche Beschneidung und viele offene Fragen“, Anlage 2.
Die namentliche Abstimmung der damaligen Bundestagsabgeordneten finden Sie hier:
Wer sich über Beschneidung sachlich informieren will, dem empfehlen wir das Buch
Melanie Klinger: „Intime Verletzungen – Weibliche und männliche Beschneidung (K)ein unzulässiger Vergleich?“
Seitenanzahl: 272
ISBN: 978-3-7497-3198-5
Erscheinungsdatum: 25.11.2019
Zum Buch von Melanie Klinger: unsere Rezension.
Beitragsbild: pixelio / merlestechow
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Lesermeinungen
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Es ist seltsam, wie immer wieder völlig eindeutige Dinge in Frage gestellt werden. Das Ritual der Beschneidung, egal ob weibliches oder männliches Kind, ist pervers. Hände weg von Kindern!!! Sorry Moslems, aber da gibt es gar nichts zu diskutieren.
Genauso Zwang zum Kriegsdienst. Männern wird das Recht auf Leben genommen. Sorry Staaten dieser Welt, da müsst ihr euch für eure Kriege was anderes einfallen lassen.
Mit solchen Formulierungen versuchen sich die Politiker die Absolution zu erteilen. Bei uns hieß es damals, das der Eingriff nach dem Stand der Medizin erfolgen müsse. Das war ein Widerspruch in sich, da jede Operation immer das Restrisiko einer Komplikation beinhaltet. Deshalb kann ein operativer Eingriff, ohne dass dieser medizinisch notwendig wäre, niemals Stand der Medizin sein.
„[…] positiven Folgen des Rituals aufzeigen“
Es gab nie und es gibt keine „positiven“ Folgen. Außerdem ist es auch kein Kollateralschaden eines Rituals, sondern es ist das Ritual selbst.
Meine , es gibt immer noch Politiker im ausgehenden Jahre 2023, die so etwas behaupten. Glaubt nicht, dass die Politiker das nicht wissen. Sie haben nur Angst vor dem Aufruhr der Moslems und Juden und opfern die Neugeborenen, mit Jungen kann man das machen, mit Mädchen natürlich nicht. Dieser misandrische Sexismus ist ein Skandal!