Die Genderfibel – Eine Rezension

von Manndat

Haben Sie sich schon einmal gefragt, womit sich die vielen Gleichstellungsfunktionärinnen den ganzen lieben langen Tag so beschäftigen? Und haben Sie sich schon einmal gefragt, was es mit dieser viel diskutierten Gendersprache so auf sich hat?

Dann ist die Genderfibel für Sie ein gutes Einstiegswerk. Ganz im Sinne einer Fibel stellt es nämlich ein kurzes, anschauliches, für den Laien konzipiertes Einführungswerk in ein fremdes Thema dar. In diesem Falle ist das Thema eben Gendersprache.

Fans der Gendersprache werden aber vermutlich enttäuscht sein, da der Autor keinen Zweifel daran lässt, dass er definitiv kein Befürworter dieser von oben aufoktroyierten Sprache ist. Die Genderfibel bringt deshalb humorvoll und gleichzeitig zum Nachdenken anregend zum Ausdruck, was heute politisch und gesellschaftlich ein Tabu ist und man deshalb auch kaum mehr zu artikulieren sich getraut, nämlich Kritik an der Gendersprache.

Es geht hier aber nicht um das Unsichtbarmachen von Jungen, Vätern und Männer in der Gendersprache durch Schluckaufsprache, Gendersternchen oder Gender-Doppelpunkt, ein Konstrukt, das verheimlichen soll, dass es im Grunde ein Mittel zum Unsichtbarmachen und damit zur Dekonstruktion alles Männlichen ist. Bei der Genderfibel geht es um die sternchenfreie Seite der Gendersprache. Es geht um die Schöpfung von Wortungetümen, wie „Menstruierende Person“ oder „Person, die das Kind geboren hat“, die ganz bewusste Einführung nebulöser Begriffe, wie „Gender Fluidity“, feministische Kampfbegriffe wie „Patriarchat“ und Euphemismen oder Oxymora, wie „positive Diskriminierung“. Diese Begriffe werden nicht nur vom Standpunkt des Autors aus „erläutert“, sondern auch satirisch hinterfragt. Manche Begriffe kennt man vielleicht schon oder hat man sie vielleicht sogar schon in sein Sprachrepertoire aufgenommen und erkennt, wie weit die Manipulation unserer Ausdruckweise schon fortgeschritten ist.

Aufgebaut ist die Genderfibel wie ein Wörterbuch oder ein Duden, linke Spalte der Genderbegriff, auf der rechten Seite die Übersetzung in unsere derzeitige Normalsprache, wobei beide Seiten je nach Ausführungen etwas länger erklärend oder kürzer pointierter ausfallen. Das Format von 11×15 cm macht es geeignet als kurzes „Nachschlagwerk“ für die Hosen- oder Handtasche mit Unterhaltungswert.

Bei all dem Unterhaltungswert und Spaßfaktor darf aber nicht vergessen werden: Das ist die Sprache, die unsere Kinder sprechen werden. Es ist die Sprache, die wir um uns hören und lesen werden, wenn wir alt geworden sind. Denn eins ist gewiss: Es wäre die erste frauenpolitische Kabale, die nicht in ein Gesetz gegossen werden würde. Die Uni Kassel hat ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das ergeben hat, dass eine Schlechterbenotung aufgrund des Missachtens von Gendersprache bei wissenschaftlichen Arbeiten unter Umständen zulässig sei. Das bedeutet, dass heute wieder eine politische Benotung zulässig ist.

Und auch in den Schreiben von Behörden kommt man sich zeitweilig wie an Weihnachten vor mit all den Sternchen. Denn während die Bürger noch diskutieren, ob sie die Gendersprache wollen oder nicht, hat die politische Elite die Einführung schon längst beschlossen. Der Bürger hat nichts zu melden. Das ist Gender Mainstreaming, die geschlechterpolitische Grundlage für die Gendersprache. Es war von Beginn als „Top-Down-Prozess“ geplant. D. h., die oben in der Hierarchie entscheiden und die unten haben die Klappe zu halten und es umzusetzen. So ist das heute.

Für jeden empfehlenswert, der sich noch einen Rest an eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen bewahrt hat. Woke Zeitgenossen sollten vor dem Lesen zu Risiken und Nebenwirkungen ihren Arzt oder Apotheker fragen.

Eckhard Kuhla (Herausgeber): „Die Gender-Fibel: Ein irres Konversationslexikon“, 128 Seiten, 16. August 2021, Fontis-Verlag, 9,90 €

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Lesermeinungen

  1. By nico

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  2. By wolf

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  3. By Heitermann

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