Was der Bildungsbericht verschweigt – Teil 8: Zufriedenheit der Schüler

von Manndat

Was der Bildungsbericht verschweigt – Teil 8: Zufriedenheit der Schüler

In unserem offenen Brief vom 23. Juli 2020 an die Verantwortlichen des Bildungsberichtes haben wir kritisiert, dass die Bildungsprobleme von Jungen zum wiederholten Male im Bildungsbericht unsichtbar gemacht werden. Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen, ab sofort regelmäßig eine eigene Dokumentationsreihe zur Bildungssituation von Jungen mit dem Titel „Was der Bildungsbericht verschweigt“ zu veröffentlichen. Hier Teil 8 – Wie zufrieden sind Jungen und Mädchen mit ihrer Schule?

Die Bertelsmann-Stiftung hat 2019 die Studie „Children’s Worlds+“ veröffentlicht, „eine Studie zu Bedarfen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“. Dabei wurde auch das Verhältnis der Schüler zu den Lehrkräften untersucht und wie die Kinder die Schule bezüglich Ihrer Kinderrechte wahrnehmen.

Zufriedenheit

Auf S. 44 der Studie heißt es:

„Die Erfahrung mit zugewandten Eltern und anderen Erwachsenen, das Gefühl, respektiert und ernst genommen zu werden, ist in den Gruppendiskussionen von Children’s Worlds+ von großer Bedeutung und wird im nachfolgenden Abschnitt vertieft werden. Dabei spielen gerade auch die Beziehungen zu Lehrkräften eine große Rolle.“

Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Deutschland bezüglich Zufriedenheit der Zehn- und Zwölfjährigen mit der Beziehung zu den Lehrkräften im internationalen Vergleich im Ländervergleich keine sehr guten Werte aufweist.

Verhältnis zu den Lehrkräften

Auf S. 61 des Berichts wird dargelegt, dass die Zustimmung zu den Statements zur Partizipation in der Schule auch vom Geschlecht der Schüler abhängt. Jungen bewerten ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten niedriger als Mädchen.

Bei der Einschätzung, ob die Lehrkräfte zuhören, gibt es ebenfalls geschlechtsspezifische Unterschiede, jedoch sind diese geringer.

Gewalt

Auch bei der Gewalterfahrung zeigen sich in allen Schultypen geschlechterspezifische Unterschiede. Relativ mehr Jungen als Mädchen berichten von physischen Angriffen. Relativ mehr Mädchen als Jungen führen sich ausgegrenzt. „Bei den Angaben zu Hänseleien unterscheiden sich Mädchen und Jungen nicht. In der Gruppe der Kinder, die alle drei Formen erfahren haben, sind die Jungen deutlich überrepräsentiert.“ (S.128).

Fazit

Die Studie zeigt, dass die Kinder in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern relativ unzufrieden bezüglich ihres Verhältnisses zu den Lehrkräften sind. Jungen bewerten ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten niedriger als Mädchen. Bei der Einschätzung, ob die Lehrkräfte zuhören, gibt es ebenfalls geschlechtsspezifische Unterschiede. Jungen werden häufiger Opfer von physischer Gewalt durch Mitschüler als Mädchen.

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