Feindbild Frau
Am 17. Mai dieses Jahres strahlte der Fernsehsender Arte seine Dokumentation „Feindbild Frau“ aus. In Unterton und Stil ganz den Leitmedien entsprechend, war das nichts Besonderes – wäre dort nicht kurz unsere Webseite zu sehen gewesen. Eine Prise MANNdat in diesem Beitrag? Das machte uns neugierig. Wir gingen auf Spurensuche und entdeckten ein altbekanntes Muster.
Die meisten Interview-Anfragen erreichen uns logischerweise um die Zeit des Weltfrauentages (was daran logisch ist, erfahren Sie noch). Nachdem aber das übliche Bohei in diesem Jahr vom russischen Geschützdonner verhagelt wurde, war eine Verschiebung des Sendetermins in den Mai nicht verwunderlich. Weil amtliche TV-Produktionen zum 8. März längeren Vorlauf brauchen, suchten wir die Anfragen seit Frühsommer letzten Jahres durch – und siehe da: Arte hatte uns tatsächlich kontaktiert! MANNdat sei Teil einer neuen Gender-Bewegung, hieß es im Anschreiben, weshalb man unbedingt mit uns reden wolle.
Arte und seine Köder: Weiblich, freundlich, harmlos
Eine neue Gender-Bewegung? Die muss uns entgangen sein, erst recht sind wir nicht Teil davon. Zwar waren Gendermainstreaming und seine angeblichen Vorteile „auch für Männer“ seinerzeit Anlass, unseren Verein zu gründen und sie auf diesem Weg politisch einzufordern. Dass sich GM in Deutschland aber nur in Politik von Frauen für Frauen erschöpft, hatten wir schon längst und laut genug klargestellt. Wir sagten deshalb eine Beteiligung mit der Begründung ab, dass wir mangels Teilhabe an dieser „neuen Bewegung“ keine Informationen liefern könnten. Aus der Antwort der Dame waren ausdrückliches Bedauern und so ein bisschen die weibliche Attitüde zu lesen: „Aber wenn Sie von einer Frau angesprochen werden, müssen Sie sich doch geschmeichelt fühlen!“. Nein, das müssen wir nicht. Wir kennen die „Attraktivität“ unserer Themen bei den meinungsbildenden Medien. Unter anderem um das zu ändern, gibt es MANNdat überhaupt.
Was nicht ins Feindbild passt, wird bei Arte aussortiert.
Einer unserer Mitstreiter war ebenfalls angefragt worden, zur selben Zeit wie wir, durch dieselbe Person. Er ließ sich auf ein Gespräch ein. Sehr freundlich und fair sei es verlaufen, die Dame zeigte nach seiner Darstellung echtes Interesse an unseren Kernthemen. Nun gut. Ein Jahr ist fast um – auf das Erscheinen seiner Aussagen in welcher Produktion auch immer wartet er bis heute.
Feindbild Frau vs. Neue Gender-Bewegung
Ebenso gibt es bis dato keinen Arte-Beitrag zu einer – neuen oder alten – „Gender-Bewegung“. Stattdessen erschien Mitte Mai der Beitrag „Feindbild Frau“. Aus den am schlimmsten anzunehmenden Entgleisungen der Netzwelt setzt das Framing zuverlässig sein Narrativ zum Titel zusammen. Das kurze Sliding über unsere Webseite erscheint an einer mit unheilschwangerer Musik unterlegten Stelle, jedoch ohne unser Logo zu zeigen. Stattdessen wird auf eine völlig andere, allerdings behördlich als jugendgefährdend eingestufte Webseite umgeschnitten. Das ist definitiv kein Unfall. Die beauftragten Produktionsfirmen beschäftigen keine ehrenamtlichen Cutter, die für einen Hungerlohn arbeiten, im Gegenteil: Das sind ausgebuffte Profis, die sich aus der gut gefüllten Futterkrippe „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“ (früher GEZ) ernähren. Das nur kurze Aufblinken von vielleicht zwei Sekunden macht Folgendes umso deutlicher: Wäre es für die Storyline unwesentlich, hätte man darauf verzichtet. So aber pickte man sich mangels aktiver Beteiligung von unserer Webseite das raus, was man für das gewünschte Negativbild als geeignet erachtete. Offenbar liefern wir dahingehend so wenig, dass man es – für den unkundigen Zuschauer nicht zu erkennen – mit einer völlig anderen, offiziell geächteten Seite koppeln musste.
Lidschatten auf frauenzentrierten Themen
Das Spiel ist immer dasselbe: Zuerst kommt eine ÖRR-Anfrage, meist mit viel Honig, wie wichtig wir seien (das liest man ausschließlich an solcher Stelle). Der geplante Beitrag hat zu diesem Zeitpunkt einen Arbeitstitel, der voll in die Kerbe unserer Themen schlägt, mit dem Endprodukt aber nichts mehr zu tun haben wird. Ein gezieltes Nachfragen ist zwecklos, die vorgestanzte Antwort lautet in etwa so: Den finalen Titel könne man zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen, er ergebe sich aus den zusammengetragenen Aussagen der einzelnen Interviews. Pustekuchen: Das Framing steht längst fest. Die Anfrage ist nur Akquise von Helfershelfern für das zu transportierende Narrativ. Vor Jahren erhielten wir die Anfrage vom NDR-Fernsehen für einen Beitrag zum Weltfrauentag. Man wollte sich mit uns irgendwo in Hamburg bei einem Bier (sic!) über die Männersicht auf den 8. März unterhalten. Wir sagten ab, da wir uns nicht als Lidschatten der jährlichen Berichterstattung inszenieren lassen. Unsere Themen sind von höherer Relevanz. Interessant war das Tauziehen im darauffolgenden Gespräch, in dem man uns partout zur Mitwirkung überreden wollte. Anscheinend gibt es nicht genügend Bad Guys, um alle Jahre wieder dieselbe Leier zu spielen. Bei MANNdat gibt es gar keine.
Warum das logisch und ein Muster ist
Zeitgleich zur Anfrage für „Feindbild Frau“ erreichten uns zwei weitere, eine von 3sat, eine vom ZDF. Das Strickmuster war jeweils identisch. Für das ZDF ließ sich eins unserer Mitglieder, bekannt durch eigene Publikationen, auf ein Interview ein. In das Zeitfenster für den ursprünglich geplanten Sendetermin fiel dann der Ukraine-Krieg. Die Ausstrahlung steht also noch aus; der Ablauf des Drehtages lässt uns wenig Positives erahnen. Zum internationalen Männertag hat uns von den Leitmedien noch kein Vertreter angesprochen, geschweige denn eine Produktion geplant. Alle Anfragen sehen einen „Sendetermin im Frühjahr“ vor oder erreichen uns wenige Wochen bzw. Tage vor dem Weltfrauentag. Die Medien weisen den Organisationen für Männerrechte in Deutschland die Rolle des Bösen zu. Dafür lassen wir uns nicht missbrauchen.
Nachbemerkung
Die Verhältnisse bei den Printmedien sind übrigens nicht besser: Beim Tagesspiegel reitet ein gewisser Sebastian Leber dieselbe Tour und wird dafür selbstverständlich mit Preisen überhäuft. Davon lesen Sie in der Fortsetzung.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.
Lesermeinungen
Schreiben Sie einen Kommentar
Bitte beachten Sie, dass Kommentare mindestens 5 und höchstens 1500 Zeichen haben dürfen.
Zitate können mit <blockquote> ... </blockquote> gekennzeichnet werden.
Achtung: Wenn Sie einen Kommentar von einem Smartphone verschicken, wird der Text manchmal von der Autofill-Funktion des Smartphones durch die Adresse ersetzt. Wenn Sie den Kommentar absenden, können wir den originalen Text nicht wiederherstellen.
„… oder erreichen uns wenige Wochen bzw. Tage vor dem Weltfrauentag.“
Da ist doch klar, dass inhaltlich am schon fertigen Frame nichts mehr geändert (wollen) wird.
Insgesamt sollte man die 1-2 Sekunden des Erscheinens von Manndat als Nachweis sehen, dass Manndat verdammt gute Arbeit leistet. Arte konnte offenbar nicht darauf verzichten, obwohl inhaltlich nichts von/über Manndat kam. Sollte mich auch nicht wundern, wenn der cutter und andere Manndat jetzt genauer durchlesen und redpilled werden.
Arte ist übrigens zur Hälfte Frankreich.
>Arte ist übrigens zur Hälfte Frankreich.
…gutes Stichwort. Männerhass in Frankreich siehe https://manndat.de/allgemein/ich-hasse-maenner-pauline-harmanges-anstiftung-zum-maennerhass.html#comments
Was?
Diese Harmange arbeitet bei Arte?
*Grusel*
„wäre dort nicht kurz unsere Webseite zu sehen gewesen.“
Ein Artikel der mir gebührt ^^
„So aber pickte man sich mangels aktiver Beteiligung von unserer Webseite das raus, was man für das gewünschte Negativbild als geeignet erachtete.“
Das passiert aber auch, selbst wenn man sich aktiv beteiligt.
Und manndat hat absolut recht in der Frage, dass das Narrativ von diesen Sendungen vorher feststeht.
So ähnlich ging es auch Maximilian Pütz. Er hat immerhin das ganze Interview aufgezeichnet und online gestellt. Da sieht man wie stark etwas zusammengeschnitten wird. Dabei wird dieses Alibi à là wir-fragen-mal-einen-nicht-Feministen-um-den-Anschein-zu-erwecken-dass-die-Doku-ausgeglichen-war, den 95% der befragten, die meist gestandene Feministen sind, gegenübergestellt.