Antidiskriminierungsstelle duldet auch Diskriminierung sozial benachteiligter Männer
Die Berliner Verkehrsbetriebe boten Frauen, auch hochbezahlten Managerinnen, zum „Equal Pay Day“ ein um 21 Prozent vergünstigtes Ticket an. Männer, auch im Niedriglohnsektor, mussten den vollen Preis bezahlen. MANNdat berichtete.
Cuncti hatte diesbezüglich die Antidiskriminierungsstelle (ADS) kontaktiert und prompt eine Absage bekommen. Die ADS duldet die individuelle Diskriminierung aufgrund Durchschnittswerte des Kollektivs. MANNdat geht in einem Schreiben an die ADS darauf näher ein.
Schreiben von MANNdat an die ADS vom 10.7.2019
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir beziehen uns auf Ihre Stellungnahme an Cuncti, mit der Sie deren Anfrage zur Diskriminierung von Männern durch den Sonderrabatt der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nur für Frauen abschlägig beschieden haben. Der Sonderrabatt war von der BVG mit dem „Gender Pay Gap“ begründet worden.
Die Ablehnung kommt für uns nicht überraschend. Wer, wie Sie, sogar die Benachteiligung von kleinen behinderten Jungen bei der Rehabilitation nach Sozialgesetzbuch Band IX allein aufgrund ihres Geschlechtes als „sozial erwünscht“ duldet und unsere Beschwerde dagegen ablehnt, dürfte auch eine extrem niedrige Akzeptanzschwelle haben, was die Diskriminierung von Männern betrifft. Zudem hat die Antidiskriminierungsstelle ja in ihrer Gender Pricing Studie ausdrücklich die Höherbepreisung von Männern angeregt.
Ihre Darlegung, dass die Bevorzugung einer bestimmten Gruppe von Menschen zur Gewinnsteigerung und zum Anlocken von Kunden eine von der unternehmerischen Freiheit gedeckte Rabattmaßnahme sei, zeigt uns, dass Ihre Antwort lediglich aus einem lustlos zusammengestellten Sammelsurium von Allgemeinplätzen besteht, mit denen Sie seit Jahren auch uns gegenüber immer wieder erneut jegliche Diskriminierung von Jungen, Vätern und Männer als zulässig verkaufen wollen. Denn diese Argumentation passt nicht zum Sachverhalt.
Die niedrigere Bepreisung von Frauen und damit verbunden die Höherbepreisung von Männern wurde nämlich eben nicht aus Gründen des Wunsches vorgenommen, den Frauenanteil bei den Kunden zu erhöhen, sondern ausdrücklich, um Männer auf Grund ihres Geschlechtes zu diskriminieren („Das ist Männern gegenüber nicht fair, die ganze Aktion ist nicht fair. Aber darum geht es ja“ oder „Es zahlt sich aus, eine Frau zu sein“). Es ist also eine Schlechterstellung einzig und allein aus dem Wunsch heraus, Männer zu diskriminieren. Ihre Begründungen wecken deshalb mehr den Anschein der zweckorientierten Willkür anstatt den einer neutralen, objektiven Beurteilung.
Sie rechtfertigen die pauschale Diskriminierung von Männern mit dem „Gender Pay Gap“, nach dem Frauen 21 Prozent weniger verdienen würden als Männer. Unabhängig davon, dass dieser Gender Pay Gap für sich gesehen ohnehin umstritten ist, sind Sie also der Auffassung, es sei „sozial erwünscht“, dass eine gut verdienende Frau, wie z. B. eine Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, lediglich einen verbilligten Fahrpreis zu bezahlen braucht, während der schlecht bezahlte Fernfahrer, Müllarbeiter, Arbeitslose oder gar ein Obdachloser einen höheren Preis bezahlen muss.
Insbesondere vor dem Hintergrund, dass gerade einmal vor gut einem halben Jahr in Berlin männliche Obdachlose erfroren sind, glauben wir, aus der Kaltschnäuzigkeit, mit der Sie auch sozial schlechtgestellte Männer kurzerhand statistisch privilegiert rechnen, um ihre Diskriminierung allein aufgrund ihres Geschlechtes zu rechtfertigen, selbst für uns, mit unserer durchgehend negativen Erfahrung mit Ihrer Einrichtung, einen gehörige Portion Zynismus erkennen zu können.
Wir verweisen in diesem Zusammenhang nochmals auf Paragraph 29 des AGG, der Sie grundsätzlich verpflichtet, Organisationen wie uns in Ihre Arbeit mit einzubeziehen, was Sie bislang nicht tun, womit Sie gegen das AGG verstoßen.
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Lesermeinungen
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Zum „Gender Pay Gap“ sei folgendes gesagt: In Baden-Württemberg verdient ein Friseurmeister im Monat 2100 €, sein weibliches Pendant ebensoviel! Ein Straßenbaumeister verdient ca. 3760 € im Monat. Beschwert sich ein Mann darüber, dass er als Friseur soviel weniger verdient als ein Beschäftigter im Straßenbau, so bekommt er zu hören: „Dann geh doch in den Straßenbau!“
Beschwert sich eine Friseurin aus dem gleichen Grund, so gilt das als Beweis der Benachteiligung der Frau und als Beispiel für den „Gender Pay Gap“!
Diese 22%, von denen immer die Rede ist, sind ein absoluter Quatsch, passen aber gut in das feministische Weltbild von der armen, seit 5000 Jahren unterdrückten Frau.
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Beleidigungen. Die Redaktion.
Och nöööö!
Nicht entfernen, nicht entfernen!
Ist doch immer wieder interessant zu lesen, wie sich manche Menschen mangels argumentativer Substanz in persönlichen Angriffen verlieren und dadurch nur selbst blamieren. ;-)
PS: Ich muss gestehen, dass ich von Niko nichts anderes erwartet habe.
Besteht hier nicht die Möglichkeit einer Dienstaufsichtsbeschwerde?
>Besteht hier nicht die Möglichkeit einer Dienstaufsichtsbeschwerde?
…Wäre möglich, aber vermutlich nicht ergiebig. Die ADS ist personell dem Frauenministerium zugeordnet, welches Männerbenachteiligungen ja als Frauenförderung begrüßt. Außerdem hat die ADS Narrenfreiheit. Wir hatten einmal bei der EU nachgefragt, bei wem man sich beschweren könne, wenn man sich von der Antidisriminierungsstelle diskriminiert fühlt. Man hat uns geantwortet, dass wir uns damit an die Antidiskriminierungsstelle wenden sollen.
Geburtstag – AGG wird 13
Das Schreiben passt in der Tat.
Dieses AGG wird 13 Jahre alt,
am 14.08.2006 es in Kraft trat,
MANNdat macht den Anwalt!
Die Antidiskriminierungsstelle,
scheint ziemlich einseitig gepolt,
der Männlichkeit kein Geselle,
dafür wird nicht mal Luft geholt,
kennt man dort wohl keine Fälle.
Der Mann sei nicht so mimosenhaft
hat der Gesetzgeber echt so gedacht?
Wenn das den Rechtsfrieden schafft,
erlaube sich Mann, dass er da lacht!
ttps://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ministerpraesident-guenther-fordert-frauenquote-fuer-cdu-16300025.html
Dazu noch: „Mein Gott MP Günther,
klage doch auf Antidiskriminierung,
die ADS steht sicher sofort dahinter
wg. ausbleibender Frauenquotierung.
Gesetz unter Ägide CDU entstanden,
da kann vielleicht mal geholfen sein.
Wie haben`s KollegInnen verstanden,
da bei der Abstimmung mit sich allein?“
Dagegen sollte meines Erachtens unverzüglich Klage erhoben werden. Das AGG verbietet bei Massengeschäften ganz ausdrücklich die Benachteiligung Einzelner aufgrund des Geschlechts. Das Verhalten der ‚ADS‘ ist offensichtlich ungesetzlich und ein Skandal.
Nach unserer Erfahrung ist die ADS nicht dazu da, Diskriminierungen gegen Jungen und Männer zu beseitigen, sondern Benachteiligungen von Jungen und Männern als „positive Maßnahmen“ abzusegnen.
Oh, das ist halb so wild. Demnächst finden wir sicher andere Fälle, etwa die Anpassung des NC für Medizin an die statistischen Nachteile männlicher Bewerber, die Absenkung des Alters für das Wahlrecht für Männer als positive Maßnahme zum Bekämpfen der Nachteile einer kürzeren Lebenserwartung, etc. Da drückt die ADS sicher auch ein Auge zu.
Aber selbst wer den 21% Stuss glaubt, sollte doch bemerken, dass Erwerbseinkommen sicher ein wichtiger Faktor sind, die Lohnquote aber nur bei 65% liegt. Zu den 35% nicht-Lohn, die wohl kaum genauso verteilt sind, kommen dann noch die Transferzahlungen, die die „Lücke“ weiter schließen. Es ist auch erstaunlich schwer, Zahlen zu Begünstigten von Lebensversicherungen nach Geschlecht zu finden.
Aber das muss man Feministinnen eben lassen: Was sie tun ist postfaktisch, aber äußerst professionell. Gut, man(n) muss meist nicht lange nachdenken, aber da ist ja, Göttin sei Dank, die Gedankenpolizei vor.
Das einzige, was Feministinnen überzeugen könnte, wäre: Oh bei niedrigeren Preisen für Frauen muss sie lästige Fahrten erledigen, nicht er. DAS geht natürlich nicht.
>Demnächst finden wir sicher andere Fälle, etwa die Anpassung des NC für Medizin an die statistischen Nachteile männlicher Bewerber, die Absenkung des Alters für das Wahlrecht für Männer als positive Maßnahme zum Bekämpfen der Nachteile einer kürzeren Lebenserwartung, etc. Da drückt die ADS sicher auch ein Auge zu.
…ich denke, bevor so etwas passiert, wird eher der Papst Vorsitzender des Frauenrates;-)