Giffeys „männerpolitisches Engagement“ – eine Farce
Franziska Giffey (SPD) will Männer unterstützen und dafür über eine Million Euro ausgeben. Was steckt dahinter? MANNdat untersucht das plötzliche männerpolitische Engagement der „Frauenministerin“, wie sie sich selbst nennt.
Sie haben es vielleicht schon mitbekommen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will Männer, die sich in Problem- und Krisensituationen befinden, besser unterstützen und verwies auf Dreiviertel der Suizide, die von Männern und Jungen begangen werden. 610.000 Männer würden außerdem jährlich Gewaltopfer im öffentlichen und privaten Raum.
Schön zu erkennen, dass Frau Giffey von Geschlechterungleichheiten zuungunsten von Männern durchaus auch Kenntnis hat. In den Gleichstellungsberichten ihres Ministeriums werden sie jedenfalls rigoros verschwiegen.
Frauenministerin Giffey zeigt hier wieder einmal ihr außergewöhnliches Talent zu Blendwerk. Trotz Skandalen, z.B. im Rahmen ihrer Doktorarbeit, wird sie in vielen Leitmedien beinahe schon als weiblicher Messias verehrt. Spiegel-Online schreibt z.B. von „Frau Dr. Hoffnung“, die es schaffe, „Menschen ein Gefühl der Nähe zu vermitteln“. Die feministische Frankfurter Allgemeine schleimt noch penetranter und sieht in ihr „Ein Traum von Sozialdemokratie“ und gibt der SPD den Ratschlag: Die Partei muss zum Licht – zur Familienministerin.
Kein Wunder, dass viele Männer Schnappatmung bekommen, wenn sich die SPD-„Lichtgestalt“ Franziska Giffey endlich auch einmal ihnen herabbeugt. Doch ein einfacher realistischer Vergleich von Frauen- und Männerprojekten enthüllt die Nebelkerze von Ministerin Giffey.
Doch eins nach dem anderen. Analysieren wir das Versprechen Giffeys näher.
Olle Kamellen
Versprechen, die Anliegen und Belange von Jungen, Vätern und Männern stärker in die Geschlechterpolitik zu integrieren, haben mittlerweile Tradition. Und auch, dass sich eine Familienministerin und das Familienministerium insgesamt auch „endlich“ für Männer einsetzen wollen, ist nichts Neues. Bei Einführung von Gender Mainstreaming in Deutschland versprach das BMFSFJ im Jahr 2003 im Flyer „Gender Mainstreaming Was ist das?“ bereits:
- bei allen gesellschaftlichen Vorhaben sind die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern zu berücksichtigen.
- keine neue Variante der ‚Frauenförderung‘, sondern bringt ganz gezielt auch den ‚Mann‘ ins Spiel
- führt zu einer ‚Win-win‘-Situation für beide Geschlechter
Und 2006 schrieb Frau Welskopp-Defaa, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dass die Zeiten einer männerblinden Gleichstellungspolitik vorbei seien.
2011 fand im Deutschen Bundestag zum ersten Mal eine Plenarsitzung mit dem Tagesordnungspunkt „Männer und Jungen“ statt. Der Femokratieblog hat damals berichtet. Dieses für die deutsche Geschlechterpolitik fast historische Ereignis blieb von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet. Zu Recht, denn nachhaltige Auswirkungen hatte es nicht.
Es wurde also schon öfters viel versprochen. Trotzdem ist und bleibt Geschlechterpolitik auch in Zeiten von Gender Mainstreaming nichts anderes als die lineare Fortsetzung der reinen Frauenförderpolitik mit eigenem Frauenfördertopf und dem Gender-Mainstreaming-Fördertopf, der als nahezu reiner zweiter Frauenfördertopf benutzt wird.
Auch Giffey selbst hat schon 2018 bezüglich männlichen Gewaltopfern in Partnerschaften viel versprochen, aber nichts gehalten.
Die Fakten
Die Frankfurter Allgemeine berichtet am 14.01.2019:
Mit 1,15 Millionen Euro will Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) qualitative Männerarbeit fördern und ein flächendeckendes Netz einer männerfokussierten Beratung finanzieren. „Ich möchte auch Männer, die sich in Problem- und Krisensituationen befinden, besser unterstützen“, sagte Giffey und verwies auf Dreiviertel der Suizide, die von Männern und Jungen begangen werden. 610.000 Männer würden außerdem jährlich Gewaltopfer im öffentlichen und privaten Raum.
Auch die Wohnungslosen sind in der Mehrheit Männer. In einem Stufenplan will Giffey deshalb das Beratungs- und Hilfesystem für Jungen und Männer stärker ausbauen und die Fakten zur Gewaltbetroffenheit verbessern. Künftig soll es auch mehr Multiplikatoren für eine männerfokussierte Beratung durch den Sozialdienst katholischer Männer (SKM Bundesvorstand e.V.) geben. Auch eine bundesweite Fach- und Koordinierungsstelle für Männergewaltschutz soll es künftig geben.
(…) Auch Männer brauchten Unterstützung, wenn es etwa um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehe. „Deshalb müssen auch sie Adressaten und Nutznießer unserer Gleichstellungspolitik sein“, so Giffey. Die Bundesregierung will deshalb noch in diesem Jahr eine Gleichstellungsstrategie verabschieden.
Listen wir Giffeys Angebote nochmals auf:
- qualitative Männerarbeit fördern,
- flächendeckendes Netz einer männerfokussierten Beratung,
- Männer in Problem- und Krisensituationen besser unterstützen,
- Beratungs- und Hilfesystem für Jungen und Männer stärker ausbauen,
- die Fakten zur Gewaltbetroffenheit verbessern,
- mehr Multiplikatoren für eine männerfokussierte Beratung durch den Sozialdienst katholischer Männer (SKM Bundesvorstand e.V.),
- zukünftig bundesweite Fach- und Koordinierungsstelle für Männergewaltschutz.
Was davon ist konkret und was davon ist unbestimmt?
Unbestimmt ist:
- qualitative Männerarbeit fördern,
- ein flächendeckendes Netz einer männerfokussierten Beratung,
- Männer in Problem- und Krisensituationen besser unterstützen,
- Beratungs- und Hilfesystem für Jungen und Männer stärker ausbauen
Beratungsangebote, z. B. Täterberatungen, hat es in der Vergangenheit auch schon gegeben. Lediglich drei sind einigermaßen konkret:
- mehr Multiplikatoren für eine männerfokussierte Beratung durch den Sozialdienst katholischer Männer (SKM Bundesvorstand e.V.).
- die Fakten zur Gewaltbetroffenheit verbessern,
- bundesweite Fach- und Koordinierungsstelle für Männergewaltschutz.
Und dafür gibt es maximal 1,15 Mio. Euro bundesweit für drei Jahre. Schauen wir uns diese genauer an.
Männerfokussierte Beratung durch SKM
Aus rp online erfährt man mehr über die Mittelverwendung. Danach sieht die finanzielle Aufteilung öffentlicher Mittel dementsprechend so aus:
Giffey stellte die Projekte „Das Digitale Deutsche Frauenarchiv“ (DDF) und das Projekt „Männer stärker in die Gleichstellungspolitik“ vom Bundesforum Männer als Beispiele für Gleichstellungspolitik vor. Das DDF soll danach ab 2020 jährlich mit 1,85 Millionen Euro gefördert werden, das Männer-Projekt bis 2022 mit rund 1,15 Millionen Euro. Bei letzteren Aktivität sei es unter anderem Ziel, die Männerberatung weiterzuentwickeln. Als ein weiteres Projekt werde zudem die Weiterbildung für männerfokussierte Beratung durch den Sozialdienst katholischer Männer (SKM) unterstützt. Die Initiative werde bis Oktober 2022 mit insgesamt rund 800.000 Euro gefördert.
Es gibt also nicht nur etwas für Männer, sondern auch für Frauen. Die Verhältnisse sind vielsagend: Für das „Männer-Projekt“ gibt es bis 2022 – also innerhalb drei Jahren – insgesamt 1,15 Mio. Für das Digitale Frauenarchiv gibt es jährlich 1,85 Mio., also allein bis 2022 5,55 Mio.
Und von diesen 1,15 Mio. „für Männer“ gehen 0,8 Mio. allein zur Weiterbildung an den Sozialdienst katholischer Männer (SKM). Der SKM gehört zum Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e. V. (VKAD). Auf der Homepage des SKM Köln lesen wir:
Für Männer, die ihr gewaltbereites Verhalten reflektieren und verändern wollen, hält der SKM Köln ein spezielles Beratungsangebot vor. In der Beratung haben sie die Möglichkeit neue Verhaltensweisen zu erlernen und gewalttätiges Verhalten zu beenden ihre Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken und neue Perspektiven zu entwickeln ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Also nichts Neues. Die übliche feministische „Männer sind scheiße und können sich nur bessern, wenn sie feministisch werden“-Beratung. Männer werden nur als Gewalttäter, nicht als Gewaltopfer wahrgenommen. Auf o. g. Homepage des SKM Köln lesen wir zwar auch:
Die Beratung unterstützt Jungen und Männer dabei:
- Zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist, anstatt was da sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.
- Das auszusprechen, was sie wirklich empfinden und denken und nicht das, was von ihnen erwartet wird.
- Zu ihren Emotionen zu stehen, und nicht etwas Anderes vorzutäuschen.
- Um das zu bitten, was sie wirklich brauchen, anstatt erst auf Erlaubnis zu warten.
- In eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer auf Nummer sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.
Das ist durchaus sinnvoll, allerdings zeigt die Realität, dass es oftmals gar nicht an den Männern liegt, ihre Anliegen zu artikulieren. Tatsache ist, dass Männer, die ihre Anliegen und Belange vorbringen, oft lächerlich gemacht und marginalisiert werden. Und das ist das Problem. Und für dieses Problem ist niemand anderes ein Paradebeispiel als das gleiche Bundesforum Männer, das hier mit diesem Projekt „für Männer“ finanziert wird (das SKM ist Mitglied des Bundesforums Männer). Jenes Bundesforum Männer, das schon im November 2015 versuchte, den Genderkongress 2015 in Nürnberg zu be- oder gar zu verhindern. Der Genderkongress sollte dazu dienen, Männer und Frauen bezüglich berechtigter Anliegen von Jungen, Vätern und Männern zu einem Dialog zusammenzuführen. Das Bundesforum Männer, das von den Veranstaltern zu diesem Dialog eingeladen wurde, hat stattdessen versucht, den Dialog zu verhindern, indem es Teilnehmer in Schreiben aufforderte, nicht teilzunehmen, und die Veranstalter diffamierte.
Zieht man diese 0,8 Mio., die die übliche Täter-Opfer-Stereotypen kolportieren, von den 1,15 Mio. Euro von Giffeys „Männerengagement“ ab, bleibt für den Rest noch 0,35 Mio für drei Jahre und damit will Giffey „die Fakten zur Gewaltbetroffenheit verbessern“ und „eine bundesweite Fach- und Koordinierungsstelle für Männergewaltschutz“ einrichten.
Verbesserung der „Fakten zur Gewaltbetroffenheit“
Das BMFSFJ hat schon 2004 einen Pilotbericht zur Gewalt gegen Männer veröffentlicht, der für das geschlechterpolitische Establishment zu unbequemen Fakten geführt hat.
Dieser Pilotbericht kam zu drei Handlungsempfehlungen:
- Erweiterung des Wissens über Gewaltwiderfahrnisse von Männern. Dabei wurden auch spezielle Forschungen gefordert, welche Unterstützung sie brauchen, wie sie erreicht werden können und wie die Angebote ausgestaltet werden müssen, damit sie wirklich zur Bewältigung beitragen. Weiterhin wurde auch die Integration eines Geschlechterverständnisses in die Gewaltforschung gefordert, das berücksichtigt, dass auch Männer verletzbare Wesen sind.
- Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins für Ausmaß und Folgen der Gewalt gegen Männer, insbesondere die öffentliche Aufklärung über die Vielfalt und das Ausmaß der Gewalt gegen Männer – insbesondere über die bisher nicht wahrgenommene und übersehene.
- Erfordernis eines kompetenten Hilfesystems für gewaltbetroffene Männer und Jungen. Vor allem bei den bisher tabuisierten Gewaltbereichen muss die Chance auf Unterstützung bei der Beendigung, Aufarbeitung und Bewältigung der gegen sie gerichteten Gewalt vergrößert werden. Bestehende Systeme sollten im Hinblick auf männer- und jungenspezifische Notlagen und Hilfesuchstrategien verbessert und deren Akteure informiert und geschult werden. Auch die Angebotslücke im Hilfesystem bezüglich weiblicher Täterinnen sollte geschlossen werden.
Diese Erfordernisse sind also schon seit 2004 den politischen Verantwortlichen bekannt. Getan wurde 16 Jahre lang (!) nahezu nichts. Es ist deshalb gut, wenn Giffey diese endlich wieder aufgreift. Erinnern wir nochmals an die beiden verbliebenen konkreten Punkte von Giffeys „Männerengagement“:
- die Fakten zur Gewaltbetroffenheit verbessern (entspricht Forderung aus Pilotbericht Forderung 1)
- bundesweite Fach- und Koordinierungsstelle für Männergewaltschutz (entspricht Forderung aus Pilotbericht Forderung 3)
Uns fällt auf, dass Forderung 2 aus dem Pilotbericht unberücksichtigt bleibt, nämlich Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins für Ausmaß und Folgen der Gewalt gegen Männer.
Immerhin greift sie mit ihren Ausführungen die Forderungen 1 und 3 auf. Dafür stellt sie sage und schreiben 0,35 Mio. Euro bundesweit zur Verfügung. Ein Betrag, wie ihn jeder Häuslebauer für sein Eigenheim aufbringen muss, und das ist dann noch nicht einmal etwas Besonders. Forderung 1 aus dem Pilotbericht, nämlich Erweiterung des Wissens über Gewaltwiderfahrnisse von Männern, ist damit nicht erfüllbar. Man vergleiche nur die Ausgaben des BMFSFJ allein für das Diffamierungspamphlet „Reverse“, das die seinerzeitige Dissidentenliste der Heinrich-Böll-Stiftung abgelöst hat und das dazu dient, Kritiker der aktuellen einseitigen Geschlechterpolitik zu diffamieren, indem man sie in die rechte Ecke stellt. Übrigens eine gängige Strategie der Frauenpolitik. Für den Betrag könnte man also bestenfalls einen neuen Pilotbericht erstellen. Wenn man aber immer nur Pilotberichte erstellt, will man sich dem Thema nicht wirklich stellen.
Bundesweite Fach- und Koordinierungsstelle für Männergewaltschutz
Bleibt die bundesweite Fach- und Koordinierungsstelle für Männergewaltschutz, was der Forderung 3 aus dem Pilotbericht entspricht. Es ist unter dem Strich das wirklich einzig positiv Neue für männliche Gewaltopfer. Aber die dafür zur Verfügung gestellte Summe gleicht mehr dem Restbetrag aus dem Kassensturz der Portokasse des Frauenministeriums als einem ehrlichen Engagement.
Vergleichen wir das mit den Frauenprojekten. Zum Ausbau der Frauenhäuser wurden 2019 5,1 Mio. Euro für Modellprojekte und 2020 rund 30 Mio. Euro bereitgestellt. Im Rahmen des BMFSFJ-Investitionsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ von 2020 bis 2023 wurden nochmals 120 Mio. Euro bereitgestellt.
Giffey bleibt nicht authentisch
Die mangelnde Glaubwürdigkeit von Familienministerin Giffey ist aber viel einfacher auszumachen. Die Ungleichbehandlung bleibt, wie wir gesehen haben, bestehen, was Giffey zu rechtfertigen versucht:
„Solange Frauen viel schlechter bezahlt werden als Männer, solange sie in Führungspositionen unterrepräsentiert sind und viel häufiger Opfer von Partnerschaftsgewalt werden, braucht es den besonderen Fokus auf die Frauenpolitik“, sagte Giffey.
Sie tut‘s schon wieder. Eben schwadroniert sie, dass es auch Benachteiligungen von Jungen und Männern gibt, aber genderpolitische Maßnahmen scheinen für sie nur dort gerechtfertigt, wo Frauen die schlechteren Quoten aufweisen. Es bleibt also alles beim Alten.
Solange Jungen und Männer eine höhere Selbstmordrate, eine höhere Gewaltopferrate, schlechtere Bildungsabschlüsse, eine geringere Lebenserwartung haben, im Sorge- und Umgangsrecht schlechter gestellt sind, ausschließlich für Zwangsdienste benutzt werden dürfen, bei den Sozialleistungen in der Reha gesetzlich schlechter gestellt sind, Körperverletzung durch Beschneidung bei Jungen im Gegensatz zu Mädchen nicht verboten, sondern ausdrücklich erlaubt ist, ist ein besonderer Fokus auf die Frauenpolitik reiner Sexismus.
Stellungnahmen
In seinem Newsletter nimmt Gerd Riedmeier vom Forum soziale Inklusion klar und unmissverständlich Stellung zu den männerpolitischen Ankündigungen von Frauenministerin Giffey:
- Bundesministerin Giffeys Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf Frauen mit Millionen-Subventionierungen für Frauenverbände.
- Bundesministerin Giffey reduziert Männerpolitik auf Subventionen für ein Bundesforum Männer, das nicht für authentische Männerpolitik steht, sondern Positionen des Frauenrats unhinterfragt multipliziert.
- Bundesministerin Giffey reduziert Männerpolitik auf Subventionen für Berater-Organisationen, die sich politisch weder für Männer noch für Väter engagieren.
- Bundesministerin Giffey verweigert weiterhin authentischen Männerverbänden Einladungen zum Gespräch.
- „Familien“ministerin Giffey ignoriert weiterhin die Bedürfnisse von Nachtrennungsfamilien. Getrennt erziehende Väter werden im Pressegespräch nicht erwähnt.
Der Vorsitzende unseres geschlechterpolitischen Vereins MANNdat, Matthias Enderle, dazu:
Frau Giffey wird sich – wie alle anderen Protagonisten der Volksvertretung auch – an ihren Taten messen lassen müssen. Die Vergangenheit lehrt, dass in der Politik solche Vorstöße selbst Frauen den Kopf kosten können. Wir müssen also abwarten, wie es mit der Umsetzung aussieht und wie nachhaltig diese ausgestaltet wird. Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass nach einer gewissen Zeit Fördermittel mit fadenscheinigen Begründungen wieder gestrichen werden. Sollten dagegen die angekündigten Maßnahmen über eine erfolgreiche Wiederwahl oder Legislaturperiode hinaus Bestand haben und entsprechend verankert bleiben, könnte man tatsächlich von einem Erfolg reden. Bis dahin gilt für mich: Die Botschaft hör‘ ich wohl – allein mir fehlt der Glaube.
Bild: AdobeStock_115161648 von fotomek
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Falschanschuldigumgen gehören auch zur Gewalt gegen Männer. Wenn ein Mann wegen eines Sexualdeliktes in den Knast geht, muss er damit rechnen von den Mithäftlingen gefoltert, vergewaltigt und ermordet zu werden. Falls sich seine Unschuld herausstellt, bekommt er nur eine minimale Entschädigung und hat auch keinen Anspruch auf Resozialisierung. Die mit Falschanschuldigungen verbundene soziale Ächtung brauche ich wohl nicht näher zu erläutern. Außerdem scheint in sochen Fällen der demokratische Rechtsstaat außer Kraft gesetzt zu sein. Unschuldsvermutung, Beweislastumkehr, in dubio pro reo. Mir ist aufgefallen, dass metoo haupsächlich alte weiße Männer angreift, die als Representanten des „Patriachats“ gesehen werden. Der Feminismus definiert sich dadurch, dass er das „Patriarchat“ bekämpft. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Hallo Norbert, zwei kleine Anmerkungen. Du (hoffe das ist ok) schreibst, dass ein Mann im Knast mit der Vergewaltigung durch Mithäftlinge rechnen müsse. Ich glaube, hier sitzt Du einem Stereotyp auf. Ich verlinke hier einen Artikel aus dem Jahr 2014 (auf englisch), welcher eine Studie zu Vergewaltigung in Gefängnissen diskutiert. Zum einen war die Wahrscheinlichkeit bei Frauen am höchsten von anderen Frauen misbraucht zu werden. Zum anderen war es bei Männern meist Wachpersonal, und zwar sehr häufig weibliches. Von Jugendlichen, die von sexuellem Missbrauch berichteten, waren 89% Jungen, die von einer weiblichen Angestellten missbraucht wurden.
https://slate.com/human-interest/2014/04/male-rape-in-america-a-new-study-reveals-that-men-are-sexually-assaulted-almost-as-often-as-women.html
Auch die alten, weißen Männer sind nicht so sehr die Zielscheibe… es geht mehr um etwas inbestimmtes, nicht fassbares (das ist ja gerade Mode). Mann muss auch Frauen vor Exoten schützen… wie’s halt gerade passt.
Solange die Feministinnen mit der Opferrolle der Frau (Opfer- Macht) erfolgreich Politik betreiben können, werden sie nicht damit aufhören. Warum sollten sie auch? Allerdings scheint Gewalt keine große Rolle zu spielen, sobald die Täter einen bestimmten Migrationshintergrund haben. Da kommt dann Diversity ins Spiel. Und Gender Mainstreaming ist für mich eine institutionalisierte Geisteskrankheit. Es gibt nur zwei Geschlechter und daneben gibt es nur noch die Intersexuellen, die nur einen geringen Prozentsatz ausmachen. Gender – Trouble ist für mich eine psychologische Zersetzungswaffe, also auch eine Form von Gewalt. Im übrigen leben wir in einem Zeitalter wo Menschen lediglich instrumentalisiert werden. Egal ob man arbeitslos, arm, behindert, Mann oder Frau ist. Deswegen halte ich von Beratungsstellen oder Hilfsangeboten nicht viel. Man bekommt im Leben nichts geschenkt.
Hallo! Kleine Korrektur der Passage:
„..Körperverletzung durch Beschneidung bei Jungen im Gegensatz zu Mädchen nicht nur verboten, sondern ausdrücklich erlaubt ist..“
Es muss natürlich heißen: „..nicht nur NICHT verboten, sondern ausdrücklich erlaubt“ heißen – oder das „nur“ muss weg. ;-)
Gruß
Mannzipation
Jepp, ist mir beim Lesen gar nicht aufgefallen. Das „nur“ gehört allerdings auf jeden Fall dahin.
Denn gerade durch dieses „nur“ wird eben die sexistische Doppelmoral aufgezeigt, mit der Jungen systematisch benachteiligt werden. Jungen haben und hatten nie ein Recht darauf, vor religiösen oder oder rituellen (Wahn)Vorstellungen geschützt zu werden. Und jetzt wird eigentlich nur noch per Gesetz Körperverletzung ausdrücklich gestattet.
Wir reden hier übrigens, über eine Handlung, die nicht einfach wieder rückgängig zu machen ist (die meisten Leser hier werden sich dessen bewusst sein). Falls jemand aber doch mal eine Argumentationshilfe brauchen sollte, findet bei YX ein paar gute Beispiele, warum die „Beschneidung“ bei Jungen nicht harmlos ist.
https://uepsilonniks.wordpress.com/2020/02/16/doppelmoral-bei-beschneidung-von-jungen-und-maedchen/
Die dort angezeigten Bilder sind nicht wirklich schön. Eher zartbesaitete Gemüter sollten vorgewarnt sein. Vielleicht sind aber gerade diese Bilder ein kleiner, heilsamer Schock, den manche Ignoranten nötig haben.