Männer brauchen keinen Feminismus – die meisten Frauen auch nicht! Teil 1
Ein Gastartikel von Prof. Michael Klein
Autor: Prof. Dr. Michael Klein (Köln), Klinischer Psychologe und Psychotherapeut, Experte für Männerpsychologie und Geschlechterverhältnisse. www.mens-mental-health.de
Männer brauchen keinen Feminismus – die meisten Frauen auch nicht!
Es ist etwas in die Gesellschaft und speziell in das Geschlechterverhältnis eingezogen, was den Frieden zwischen Frauen und Männern zerrüttet und zunehmend gefährdet – negative Darstellungen von Männern, Verallgemeinerungen über das Toxische im Mann, Frauen als Opfer, selbst wenn sie es erwiesenermaßen gar nicht sind uvm. Die Balance zwischen den Geschlechtern erodiert durch Extremismus und Negativbotschaften immer mehr. Der Zerfall der Gesellschaft in identitäre Subgruppen selbst innerhalb der Geschlechter schreitet unaufhaltsam voran, während die politisch Verantwortlichen dies ausblenden und leugnen, bisweilen gar durch radikalfeministische Politik fördern. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ist längst zu einer Kaderschmiede des Feminismus geworden und kümmert sich in keinerlei Hinsicht um die berechtigten Anliegen von Männern. Verschiedene Feminismusgruppierungen bekämpfen sich über Fragen der Transsexualität und der Privilegierung weißer Frauen heftig untereinander. Dies sind Symptome des Zerfalls des Zusammenhalts der Gesellschaft. Zum Zerfall der Gesellschaft gehört auch die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Um diese in Bezug auf eine relevante Subgruppe geht es im Folgenden: die Männer, 48.15% der in Deutschland lebenden Personen. Nicht nur das Klima gegenüber Männern ist in den letzten Jahren rauer geworden, auch ihre Stellung in Gesellschaft und Medien wird immer geringer und problematischer.
Dauernde Negativbotschaften über toxische Männlichkeit vergiften das Klima
Die Beziehung zwischen den Geschlechtern wird durch pauschalisierende Negativbotschaften über Männer und Männlichkeit belastet, während der Umgang mit der Familie als gesellschaftlicher Keimzelle immer beliebiger und gleichgültiger wird. Fragen bislang unkonventioneller sexueller Identitäten werden – auch von der Politik und dem eigentlich zuständigen Familienministerium BMFSFJ – als gewichtiger angesehen als die Balance zwischen den Geschlechtern und die Bewahrung der Familie. Medien und Politik fokussieren sich auf Randgruppen und deren Bedürfnisse, statt immer mehr zerfallenden Kerngruppen der Gesellschaft (Paare, Familien, Kinder) im Auge zu behalten.
Der Feminismus hat schon in seiner Ursprungs-DNA einen männerfeindlichen (misandrischen) Kern. Die kanadische Professorin Janice Fiamengo (https://genderwelten.de/fiamengo-file-2-0/) zeigt dies in ihren Schriften deutlich und konsequent auf. Besonders dominierend wurde in den letzten Jahren eine Form des Feminismus, dem zwar immer weniger Frauen folgen, der aber dennoch starken Einfluss über Medien (besonders die öffentlich-rechtlichen), soziale Netzwerke und das schon erwähnte BMFSFJ ausübt. Dieser als Postfeminismus, intersektionaler Feminismus oder Radikalfeminismus bezeichnete aktuellste Form des Feminismus, die sich mit Genderismus und Intersektionalität verbündet hat, folgen nach entsprechenden Befragungen maximal nur 8% aller Frauen. Männer werden negativ dargestellt und als toxisch etikettiert. Genauere Analysen zeigen, dass dies auch in den Medien, vor allem im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (ÖRR), immer stärker geschieht. Besonders alte, weiße Männer stellen im Postfeminismus ein chronisches Feindbild dar, ebenso aber auch in zunehmendem Maße weiße Frauen. Es handelt sich beim Radikalfeminismus um ein klares Minderheitenprojekt, das jedoch übermäßig großen Einfluss an den Hochschulen, auf Medien und Politik gewonnen hat. Viele der extremen Protagonisten des intersektionalen Feminismus arbeiten am zwischengeschlechtlichen Unfrieden statt an Wegen der Kooperation oder gar Synergie. Männer werden nur akzeptiert, wenn sie sich der radikalfeministischen Ideologie unterordnen oder ihre Männlichkeit verleugnen.
Der moderne Feminismus ist extremistisch
Männer sind toxisch, Frauen die Opfer, so lautet das Lieblingsnarrativ des postmodernen Feminismus. Es beruht auf Vorurteilen, Stereotypen und kann in der Gesamtheit der Frauen und Männer keine empirische Gültigkeit aufweisen. Vor allem alte, weiße Männer sind Feindbild und oft auch Hassobjekt der Aktivistinnen. Im psychologischen Sinne eine vollkommene Projektion aller ungeliebten und unreflektierten Eigenanteile und Lebenserfahrungen auf ein Objekt. Weil es so einfach und offenbar überzeugend ist, Männer wie Trump oder Putin mit dem Mann schlechthin gleichzusetzen, folgen zu viele Menschen dieser naiven, aber auch gefährlichen, Weltsicht. Die Misandrie, die negative Sicht auf Männer von der Verunglimpfung bis zum Hass, gehört zum Grundbekenntnis des heutigen Feminismus. Dass dieser keine tolerante, humanistische Bewegung ist, erschließt sich schnell bei der Wahrnehmung der Quellen und Aussagen, wird aber in der Öffentlichkeit selten wahrgenommen. Der heutige Feminismus, der eine radikale Ideologie darstellt, lebt vom Ansehensbonus des Feminismus vergangener Jahrzehnte als berechtigte Befreiungs- und Emanzipationsbewegung. Damals ging es um Gleichberechtigung und Befreiung. Heute geht es um Macht und Diskriminierung Andersdenkender. Gleichzeitig postuliert eine mächtige Strömung des Feminismus heutzutage, dass die Geschlechter an sich ausschließlich sozial konstruiert und nahezu beliebig veränderbar seien. Die biologischen Aspekte des Menschseins werden in dieser Welt des radikalen Konstruktivismus einfach abgeschnitten und verleugnet. Dazu passt auch die Manipulation der Sprache durch die akademisch-wirklichkeitsferne Gendersprache, die das Männliche unsichtbar machen will (https://mens-mental-health.de/gendersprache-sprachgesundheit/). Wenn etwa nur noch von Ärzt*innen die Rede ist, sind die männlichen Ärzte darin nicht mehr enthalten. Und dies ist auch das tatsächliche Ziel der vermeintlich geschlechtergerechten Gendersprache.
Frauen und alles Nicht-Männliche als das Bessere – aber wie viele Geschlechter gibt es denn jetzt?
Obendrein besteht noch ein deutlicher Widerspruch innerhalb der postfeministischen Ideologie: Einerseits sind weiße, alte Männer der Ausdruck des Bösen, andererseits sind Geschlechter beliebig konstruiert. Was würde geschehen, wenn die alten weißen Männer auf einmal Frauen sein wollten? Es scheint, dass diese Männer nur ihrer Haltung abschwören und ihre Privilegien ablegen müssten, um Absolution zu erreichen. Hier wird der quasireligiöse Charakter des heutigen Feminismus deutlich. Und es gibt auch ein satanisches Prinzip in dieser Ideologie: Das ist das Patriarchat, das im Sinne einer meist unsichtbaren Verschwörung den Frauen schaden und sie von der Gleichberechtigung abhalten will. Die Sichtweisen und Haltungen des Postfeminismus, der eng mit anderen Ideologien wie Genderismus, Wokeness und kritischen Gerechtigkeitstheorien verknüpft ist, weisen unverkennbar Merkmale gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und quasireligiöser Bewegungen auf. Sie sind aber aus intellektueller Sicht unterkomplex und einfach nur banal und simpel. Genderwissenschaften sind – bis auf wenige Ausnahmen – Pseudowissenschaften und mehr Quasireligionen. Sie als solche zu entlarven, ist eine wichtige Aufgabe moderner Aufklärung.
Feminismus heute: Eine Ideologie voller Widersprüche und quasireligiöser Züge
Nicht selten werden Unterschiede zwischen den Geschlechtern vom Feminismus und den Genderwissenschaften, im Folgenden wegen des pseudowissenschaftlichen Charakters „Genderismus“ genannt, sowieso geleugnet oder als Machtinstrumente des Patriarchats bezeichnet. Kurz: Es herrscht also im postmodernen Feminismus eine Welt voller Widersprüche und Irrationalitäten vor. Einerseits sind Männer Feindbild, andererseits sind Geschlechter ohnehin fluide, also nahezu beliebig veränderbar. Dies tut der Beliebtheit der Ideologie in ihrer Kernbubble aber keinen Abbruch. Sie überzeugt durch Empörungskultur, Opfermentalität und Hysterie. Viele Beobachter schreiben dem postmodernen Feminismus automatisch eine Seriosität zu, weil sie daran gewöhnt sind, dass es um Frauenrechte und Ungerechtigkeit geht. Das wäre auch nach wie vor notwendig, etwa in Hinblick auf die Lage von Mädchen und Frauen in islamischen Ländern. Dass sich die Welt des westlichen, postmodernen Feminismus inzwischen ins Irrationale und Sektiererische verabschiedet hat, ist vielen Beobachtern noch nicht klar. Wo heutzutage im Westen Feminismus als Etikett auftaucht, sind oft autoritär linke, menschenfeindliche Ideologien enthalten.
Und da der Feminismus als Emanzipations- und Gleichberechtigungsbewegung von Frauen sich schon lange zu Ende gesiegt hat, muss er sich ständig neu erfinden und immer mehr radikalisieren, um zu überleben. Schließlich hängt am Feminismus, insbesondere im öffentlichen Bereich, inzwischen ungeheuer viel Geld.
Der Feminismus inszeniert sich als hypermoralische Gerechtigkeitspolizei
Lösung der Wahl war, sich als hypermoralische Gerechtigkeitspolizei zu inszenieren, und damit in einem größeren vermeintlich gesellschaftskritischen Kontext aufzugehen, ohne das Frauenthema das nun mehr vom Transgenderthema mutierte, völlig aufzugeben. In einem Kontext identitätspolitischer, postmarxistischer Aktivisten formieren sich die Stimmen der vermeintlich Fortschrittlichen: Genderisten, Sexismusbekämpfer, Antirassisten, Antipostkolonialisten und was die postmoderne Gesellschaftswissenschaft sonst noch so an Trends und Neologismen hergibt. Diese radikalen Ideologien brauchen alle ein perfekt passendes Feindbild. Dazu eignet sich der weiße, alte Mann in vorzüglicher Weise, da nur ganz wenige dieser Exemplare Parteigänger der benannten akademisch-elitären-wirklichkeitsbefreiten Bewegungen sind. Die als Wokeismus bezeichnete Gesamtbewegung ist inzwischen in vielen Ländern des Westens so mächtig, dass sie vielen Menschen Angst macht. Woke bedeutet so viel wie „erweckt“ oder „aufgewacht“. Ein weiterer deutlicher Hinweis auf die quasireligiöse Mentalität der Bewegung. Insbesondere in den Leitmedien ist es dem Wokeismus gelungen, sich tief zu verankern und die Welt immer wieder mit Falschbotschaften und verzerrten Realitätsdarstellungen zu infiltrieren.
Der Wokeismus funktioniert wie ein religiöser Wahn
Auch dass man enge Freunde verliert, wenn man seine „wahren“ Gedanken äußert, wird zunehmend beklagt. Durch die vermeintlich befreienden Bewegungen des Feminismus, Antirassismus usw. gewinnen die Menschen nicht an Freiheit, sondern verlieren wichtige Freiheitsbereiche. Die freie Meinungsäußerung und die Freiheit zur Entfaltung der Persönlichkeit sind zwei davon. Erinnert das Ganze an religiöse Praktiken? Ganz sicher und auch ganz sicher kein Zufall! Wir befinden uns mitten in einem religiösen Wahn, den immer mehr Menschen teilen. Der Begriff „woke“, der so viel wie aufgewacht oder erweckt bedeutet, macht nur in solchen Kontexten Sinn. Erweckt fühlt sich üblicherweise, wer unter Drogeneinfluss steht, oder glaubt, als Auserwählter die Wahrheit erblickt zu haben. Insofern ist die zunehmende Verbreitung woker Botschaften über Sexualität, Sexismus, Rassen, Transsexuelle einerseits und weiße, alte Männer als Feindbild sowie Weiß-Sein als Mentalität andererseits Ausdruck eines religiös geprägten, wissenschafts- und aufklärungsfeindlichen Weltbilds. Millionen Menschen glauben inzwischen, dass nicht nur Frauen menstruieren, dass Männer die Ursache von Toxizität in dieser Welt sind und ähnlich absurde Botschaften.
Ein besonders bizarres Erscheinungsbild woker Kontexte sind Selbstbezichtigungen von Männern, um in einem solchen Ritual Lossprechung und Zugehörigkeit zu erhalten. Sie bekennen sich dann zu ihren quasi angeborenen Privilegien und schwören diesen ab.
Differenzierte Positionen nötig
Dabei sind im Geschlechterverhältnis ganz andere Wege nötig, um einen gerechten Ausgleich vor dem Hintergrund von Gleichberechtigung und unter Wahrung der Geschlechtsunterschiede zu erreichen. Damit es zu einer konstruktiven Entwicklung im Geschlechterverhältnis kommt, sind differenzierte, empathische und ehrliche Positionen nötig. Diese werden aber zu selten realisiert, denn im Medienbetrieb, in der Politik und – zunehmend auch – im Wissenschaftsbetrieb setzt sich das Grobschlächtige durch. Und das sorgt für immer mehr Polarisierung. Nicht zu vergessen ist jedoch, dass Frauen und Männer als Gruppen im Binnenverhältnis heterogener als die Unterschiede zwischen beiden Gruppen groß sind. Mit anderen Worten: Es gibt so viele Varianten des Weiblichen und des Männlichen, dass es kaum gelingt, die beiden Gruppen in ihrer jeweiligen Einzigartigkeit adäquat zu beschreiben. Dennoch ist die Grundlage der menschlichen Natur die Binarität der Geschlechter.
Und genauso wie es unter Frauen emotionale Übertreibung, Erpressung und Manipulation als Problemlage einzelner Frauen gibt, können einzelne Männer extrem sexistisch, gewalttätig und zerstörerisch sein. Aber weder das eine noch das andere Phänomen rechtfertigt die Aussage, dass Männer toxisch und Frauen manipulativ sind. Es kommt stets auf die Differenzierung an. Während es aber in den letzten Jahren nahezu unmöglich geworden ist, kritische Anmerkungen zu Frauen des öffentlichen Lebens und zum Feminismus zu machen, ohne als frauenfeindlich etikettiert zu werden, ist dies auf der Seite der Männer in beliebiger Form möglich. Es bedarf einer Offenheit für Kritik und Bereitschaft zur Selbstreflektion, um Gerechtigkeit für Männer und Frauen und zwischen den Geschlechtern zu erreichen.
Postmoderner Feminismus bietet Männern keine Befreiung
Der postmoderne Feminismus heutiger Tage bietet den Männern kein adäquates Befreiungsangebot, sondern versucht sie via „Gleichstellung“, die faktisch wie Gleichschaltung betrieben wird, nach den Vorstellungen der feministischen Aktivistinnen zu formen. Auf die negative Darstellung von Männern in Medien und Öffentlichkeit und den faktisch für Männer antiemanizipatorischen Veränderungsdruck reagieren viele meist verdeckt oder seltener offen mit Ärger, Schuldgefühlen und Groll. Diese Gefühle dürfen wiederum nicht gezeigt werden, da der Mann sich fürchten muss, wegen seiner Reaktionen gesellschaftliche Ablehnung oder weitere Ächtung zu erfahren oder lächerlich gemacht zu werden, wie die Darstellung von Männern in Werbung und Fernsehproduktionen zeigt. Auch drohen Karrierenachteile, wenn sich Männer kritisch zum Feminismus äußern, weil Feminismuskritik fälschlicherweise mit Frauenfeindlichkeit gleichgesetzt wird. Dies ist ein für radikale Feministinnen allzu bequemes Framing, das sie in ihrem Extremismus gegenüber Männern und anderen Gesellschaftsfragen schützt, in Wirklichkeit jedoch völlig unzutreffend ist.
Wo bleibt die Wende in der Geschlechterpolitik?
Für eine Wende in der Geschlechterpolitik im Allgemeinen und in der Männerpolitik im Speziellen ist es höchste Zeit. Auf Dauer ist das pauschale Negativframing gegenüber Männern und die undifferenzierte Verunglimpfung als toxisch schädlich für Männer und auch für Frauen. Viele Partnerinnen, Mütter und weise Frauen sind es leid, dass Männer pauschal negativ dargestellt werden. Das gesellschaftliche Klima zwischen den Geschlechtern verschlechtert sich durch den Extremismus des postmodernen Feminismus immer mehr. Männer werden außerdem durch die Zunahme prekärer Lebens- und Arbeitsformen, in die sie durch schlechtere schulische und universitäre Ausbildung und durch Quoten- und überkompensatorische Gleichstellungspolitik geraten, zunehmend benachteiligt. Bisweilen radikalisieren sie sich aufgrund dieser Negativentwicklung. Dieser Radikalisierung müsste durch eine kluge Geschlechterpolitik präventiv begegnet werden. Die Symptome, die bei genauer Analyse schon länger deutlich beobachtbar sind, zeigen eine große Ignoranz der Politik gegenüber den Problemen von Männern. Nach wie vor gibt es kein Bundesministerium, das sich um die Belange von Männern kümmert. Das BMFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) ist zu einer Kaderstätte des postmodernen Feminismus mutiert (siehe auch https://mens-mental-health.de/familienministerium/).
Männer zu besseren Frauen zu erziehen, ist keine Lösung
Dabei gibt es einen dringenden Bedarf zur Umsteuerung in der Geschlechterpolitik. Es ist nämlich schon länger bekannt, dass sich Jungen immer problematischer entwickeln, weniger Jungen als Mädchen das Abitur schaffen und viele Jungen ab der Pubertät in Problemverhaltensweisen wie Gaming und Drogenkonsum abrutschen. Dies geschieht oft aus Enttäuschung und Frust über die Entwicklung in der Realität (Schule, Beruf, Gesellschaft). Die Politik weigert sich nach wie vor, daraus die nötigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Männerpolitik besteht nach wie vor darin, Männer zu besseren Frauen zu machen und ihre echten oder vermeintlichen Privilegien abzubauen. In der offiziellen Agenda zur Gleichstellungspolitik des Bundes heißt es, dass Männer sich sensibler ihrer klassischen Verhaltensmuster bewusst werden sollen, Privilegien abgeben sollen, im Zweifelsfall aber gegenüber der modern verkleideten Gleichstellungspolitik einfach den Mund halten sollen. Immer wieder wird deutlich, dass aus der Sichtweise der feministischen Gleichstellungspolitik Männlichkeit prinzipiell toxisch, Frauen und Weiblichkeit prinzipiell positiv ist. Daher sind Männer immer mehr nach weiblichen und feministischen Prinzipien zu behandeln und im Zweifelsfall auch umzuerziehen. In Wirklichkeit nämlich ist die Gleichstellungspolitik weitgehend unsensibel für Probleme und Benachteiligungen von Männern. Es handelt sich um alten Feminismus in neuem Gewand.
Auch regierungsamtliche Propaganda macht den Feminismus nicht männerfreundlich
Diese Politik wird unterstützt von Schriften wie „Warum Feminismus gut für Männer ist“ des niederländischen Autoren Jens van Tricht, einem Genderwissenschaftler, der euphorisch Männer aufruft, für den Feminismus zu kämpfen. Das Befremdliche an dem Buch ist, wie sehr sich der Autor abmüht, Männern den Feminismus schmackhaft zu machen und es ihm trotzdem nicht gelingt. Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass Männer respektvoll und gleichberechtigt mit Frauen umgehen können, ohne Feministen werden zu müssen. Und darüber hinaus sollten sie geschlechtssensibel mit sich selbst umgehen, ohne sich als Männer negativ zu bezichtigen. Dass Männer für Männer, Frauen und Kinder eintreten, ist schon lange die Lebensrealität der meisten Männer und dies heißt nicht Feminismus, sondern Humanismus – oder ganz einfach: ein guter Mann sein. Die Schrift von Jens van Tricht wurde auch von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) herausgegeben, was eher propagandistisch zu werten ist und nicht für Ausgeglichenheit sorgt. Die BpB hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer woken Propagandaabteilung des genderistischen Zeitgeistes entwickelt und verspielt jeden Tag aufs Neue ihren Ruf. Dass es für Frauen und Männer einer differenzierten, ausgewogenen und insgesamt gerechten Geschlechterpolitik braucht, bleibt bei aufgeblähten Ansätzen wie dem von Jens van Tricht auf der Strecke. Es bedarf gemeinschaftlicher Anstrengungen von wohlmeinenden und diskursfähigen Männern und Frauen, um das Klima zwischen den Geschlechtern zu retten.
Geschlechterpolitik neu denken!
Es bedarf vielmehr einer umfassenden Wende in der Geschlechterpolitik, welche auch die Problemlagen und Benachteiligungen von Männern, etwa den Gender-Empathy-Gap, in den Blick nimmt und abbaut. Ziel muss eine gerechte Balance zwischen den Geschlechtern sein, die auch die Benachteiligungen von Männern (kürzere Lebensdauer, mehr Berufsunfälle, mehr Tätigkeit in Stressberufen, keine hinreichenden Rechte als Väter nach Trennung und Scheidung, mehr Wohnungslose und Suchtkranke usw.) in den Blick nimmt und auflöst. Wenn die Rede von einem Mehr an Gerechtigkeit in der Geschlechterpolitik ist, müssen die Ungerechtigkeiten für Männer ebenso ins Auge genommen werden wie die für Frauen. Die Lösung für eine balancierte, gerechte Geschlechterpolitik kann nicht im Feminismus, sondern nur im Humanismus, der eine umfassende Philanthropie (Menschenfreundlichkeit, Menschenliebe) anstrebt, liegen.
Fortsetzung in Teil 2
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.
Lesermeinungen
Schreiben Sie einen Kommentar
Bitte beachten Sie, dass Kommentare mindestens 5 und höchstens 1500 Zeichen haben dürfen.
Zitate können mit <blockquote> ... </blockquote> gekennzeichnet werden.
Achtung: Wenn Sie einen Kommentar von einem Smartphone verschicken, wird der Text manchmal von der Autofill-Funktion des Smartphones durch die Adresse ersetzt. Wenn Sie den Kommentar absenden, können wir den originalen Text nicht wiederherstellen.
@Gary: „Idealiter. Nur, realiter ist – und war – das eben nicht/nie möglich. … Du denkst wohl etwa so: Wem eine tüchtige Frau beschert ist, …“
Hmm, ich meinte auf gesellschaftlicher, politischer Ebene. Als Spezies war der Mensch sensationell erfolgreich. Im privaten Bereich mag jeder auf seine Fasson glücklich werden – mir wäre ständiges herrschen müssen zu anstrengend.
Ja, David, so habe ich früher auch gedacht.
Bis ich merkte, dass die Alternative zum – anstrengenden – ständigen Herrschen das – demütigende – ständige BEHERRSCHTWERDEN ist.
Wenn man das erst mal geschnallt hat, erscheinen die Anstrengungen in einem deutlich milderen Licht.
Viell. empfindest du es auch nur deshalb als anstrengend, weil du es nicht gelernt hast
Je länger ich über die Probleme dieser Welt, insbes. aber über den Feminismus nachdenke, desto häufiger komme ich zu der Erkenntnis, dass sie nur über die
ZEITSCHIENE
zu lösen sind.
Frage „Nach wie vielen Jahren scheitern die meisten Ehen?“. Höchstzahlen bei Scheidungen: nach 5 (7.446), 6 (7.458), 7 (7.192) Jahren.
Scheidungsquote 2005 (Höchstwert): 51,92 %.
Oder anders gewendet: Nach einem lustrum ist die Lust rum. Ein lustrum ist ein 5-Jahreszeitraum.
Also pack nach 4 Jahren deine Sachen, suche die Sollbruchstelle (keine Blumen zum Valentinstag können ungeahnte Wirkung entfalten!) und sag ihr dann, wie lieblos sie ist und dass du es einfach nicht mehr aushältst.
@Gary:
Hugo Egon Balder hat mal in einem Fernsehgespräch gesagt, jeder Mensch sollte einmal im Leben ein Buch schreiben. Da würde einem so manches klar. Man müsse es ja nicht veröffentlichen.
Also, wie wär’s?
Buchtitel: „Anleitung zum Verbittert sein“. Oder so ähnlich …
Gary: „Da ist die alleinige Herrschaft des Mannes doch das bei weitem vorzugswürdige Modell.“
Eine „alleinige Herrschaft das Mannes“ gab es nie, auch wenn das gebetsmühlenartig behauptet wird.
Es gab die – übrigens sensationell erfolgreiche – Kooperation von Mann und Frau.
Das wäre auch heute nötig: Bei der Gleichberechtigung der Männer dürfen Frauen gerne genauso tatkräftig mithelfen, wie Männer das umgekehrt schon immer taten.
@ David: So ähnlich habe ich das auch gemeint.
Idealiter.
Nur, realiter ist – und war – das eben nicht/nie möglich. Überprüfe doch Deine These bitte an Kriegen oder Arbeiten, die mit Dreck, Gestank und Gefahr verbunden sind. Spätestens hier wird sich eine Frau für die Wasch- und Spülmaschine entscheiden. Wo ist da der sensationelle Erfolg? Dass man eine warme Suppe kriegt – und Blümchen auf’s Grab?
So weit nämlich geht die Gleichberechtigung dann doch nicht.
Du denkst wohl etwa so: Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichsten Perlen. Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln. Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang. Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Händen. Sie ist wie ein Kaufmannsschiff; ihre Nahrung bringt sie von ferne. Der Mann ist bekannt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes. (Spr. 31, 10 – 14; 23, nicht wtl.).
Nun, da ist wohl der Wunsch der Vater der Gedanken.
Menschlich und – seien wir offen – sexuell ist das verständlich. Tatsächlich aber fatal.
Jemand schrieb hier mal, Frauen wollten MINDESTENS das Gleiche (Achtung! Nicht dasselbe) wie Männer. Diese Bedingung ist auch erfüllt, wenn Frauen alle und Männer keine Vorteile haben.
Ich möchte – zum wiederholten Mal – hinzusetzen: Homo homini lupus – femina viro lupissima.
Und zum Schluss: < 3% sind homosexuell, aber 90% der Opfer schwersten Kindesmissbrauchs männlich.
Hallo Gary :
Ich kenne tatsächlich Frauen, die Empathie für Männer haben. Ich bin sogar mit einer zusammen.
Ein richtiger Humanist hat auch für sich Gefühle und kann, gerade deswegen, richtig böse werden, wenn s i e seine Gefühle verletzt.
Er ist kein weichgespülter Einschleimer , sondern er will Gerechtigkeit, auch für sich.
Meiner Meinung wäre es wichtig, das Verhalten dieser seltenen Spezies Frau zu aktivieren, auch wenn das tatsächlich ungeheuer schwer ist. Denn:
Natürlich korrumpiert Macht und Frauen können das auch sehr gut.
Eine Frau Baerbock ist ein gutes Beispiel. Sie bringt es fertig, a u s g e r e c h n e t am Tatort und Gedenktag des Massakers von Srebrenica nur von Frauen und Kindern als Opfer zu sprechen.
Dass a l l e 16-60 jährigen männlichen Menschen aufgrund ihres Geschlechts massakriert wurden, hielt sie mit keinem Wort für erwähnenswert.
Trotzdem kann es nicht angehen, essentielle Werte für Menschen auf Grund ihres Geschlechts einseitig zu verschieben.
Dann machen wir genau das gleiche, was wir dem Feminismus vorwerfen.
Es ist nicht nur legal oder legititim, das wir „das gleiche, was wir dem Feminismus vorwerfen“, tun. Es ist ZWINGEND!!!
Homo homini lupus! – Femina viro lupissima!!!
[ Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf persönliche Angriffe. Die Redaktion ]
Gary. „Nein, wir brauchen keinen Humanismus für beide Geschlechter. Das gibt es nämlich nicht……
Da ist die alleinige Herrschaft des Mannes doch das bei weitem vorzugswürdige Modell. Das allein ist
WAHRER HUMANISMUS!!“
…
Humanismus sollte nie auf ein Geschlecht bezogen sein.
Mitgefühl und Empathie ist nicht teilbar.
Auch wenn der heutige Feminismus den geschlechtsspezifischen Humanismus etabliert hat.
[ Gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Die Redaktion ]
Nein, das ist falsch. Es gibt einfach keinen Humanismus. Mit Frauen schon gar nicht. Oder kennst du eine Frau, die sich für Männer, die sie nicht kennt, in den Schützengraben legen und das Hinterteil aus dem String schießen lassen würde?
Männliche Träumereien von Gleichheit und Humanismus enden in einer Sackgasse, die dummerweise auch noch eine Einbahnstraße ist. Lies doch mal die Artikel in diesem Forum.
[ Gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Die Redaktion ]
Vielen Dank für den konstruktiven Beitrag und den Mut, Professor Klein.
Wir brauchen in der Tat einen Humanismus für beide Geschlechter, der Frauen u n d Männern das Recht auf Würde und Humanität zugesteht.
Es wäre ein bis jetzt unerfüllter Traum von mir…..
Nein, wir brauchen keinen Humanismus für beide Geschlechter. Das gibt es nämlich nicht. Ein Humanismus NUR für MÄNNER ist vollkommen ausreichend. Denn die Alternative ist nicht – wie bei Ihnen – die Quadratur des Kreises, sondern die alleinige Herrschaft der Frau.
Denn:
„Menschen miteinander gibt es nicht. Es gibt nur Menschen, die herrschen, und solche, die beherrscht werden.“ (Tucholsky).
Die sog. Frauenbewegung (im Krieg leiden Frauen am meisten, weil sie ihre Versorger verlieren etc.) beweist es.
Da ist die alleinige Herrschaft des Mannes doch das bei weitem vorzugswürdige Modell. Das allein ist WAHRER HUMANISMUS!!
Nein, Frauen brauchen wirklich keinen Feminismus. Sie haben die Macht zwischen ihren Beinen. Guckst du da: https://kurier.at/politik/ausland/syriens-first-lady-asma-al-assad-hat-brustkrebs-von-der-rose-zur-hexe/400085372
Zitate: „Von der ‚Rose‘ zur ‚Hexe'“
Sie gibt „das Bild der launenhaften Ehefrau eines Herrschers, die Zehntausende Euro für Schmuck, Designermöbel und venezianische Glasvasen ausgibt. ‚Ich bin der wirkliche Diktator, er hat keine Wahl'“.
Dito:
Für mehr Aufklärung siehe Youtube Kanäle:
KlausThiele
AdmiralSaveAhoe
RolloTomassi…