Was beschert die Bundestagswahl Männern?
Am 26. September 2021 ist Bundestagswahl.
Parteien ohne Antworten auf Fragen von Jungen, Vätern und Männern
Anfang des Jahres hatten wir allen Parteien konkrete Anfragen zu männerpolitischen Themen gestellt. Außer der FDP hat uns keiner der im Bundestag vertretenen Parteien Antworten auf unsere Fragen gegeben. Offensichtlich haben die Parteien keine Antworten auf die Fragen von Jungen, Vätern und Männern. Unabhängig davon haben wir in unserem Parteien Checkup Männerpolitik alle damals beim Bundeswahlleiter aufgeführten Parteien bezüglich Ihrer männerpolitischen Kompetenzen analysiert, wobei nicht alle zur Bundestagswahl antreten.
Die Spitzenkandidaten von CDU, Grünen und SPD liefern sich derzeit ein hartes Rennen. Wie es ausgehen wird, wissen wir nicht. Sicher ist jedoch schon eins: Die neue Bundesregierung wird eine dezidiert feministische Bundesregierung sein.
SPD
Die SPD hat schon seit 2007 in ihrem Grundsatzprogramm Männerfeindlichkeit festgeschrieben. Danach gilt:
„Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden.“
Danach wird jedem männlichen Menschen, also allen Jungen und Männern, jegliche Menschlichkeit pauschal abgesprochen.
Der Kanzlerkandidat der SPD Scholz hat bereits einen Vorgeschmack gegeben: Bei der Kandidatur um den Parteivorsitz wollte er „reinen Männervereinen“ die Gemeinnützigkeit entziehen, reine Frauenvereine wollte er davon natürlich ausnehmen.
Interessant: 2002, während der letzten rot-grünen Bundesregierung wollte Scholz die „Lufthoheit über den Kinderbetten“. Eltern sollten aufpassen.
CDU
Der CDU-Kanzlerkandidat Laschet hat sich schon frühzeitig als Feminist positioniert:
„Die CDU sei in der Pflicht, bei der Gleichberechtigung ihren Anteil zu leisten, sagte Laschet. Er halte er es prinzipiell für wichtig, dass sich auch Männer den Feminismus zum Thema machten und für »die Gleichstellung von Männern und Frauen, für Parität und für Frauen in machtvollen Positionen« kämpften.“
Grüne
Das Frauenstatut der Grünen lässt eine Gleichberechtigung für Männer nicht zu. Bei den Grünen konnte deshalb auch nur eine Frau Kanzlerkandidatin werden. Der Vorzug Baerbocks vor Habeck trotz dessen besserer Qualifikation (z.B. schon mit Ministererfahrung) zeigt, dass bei den Grünen politischer Korrektheit radikal Vorrang vor rationalen Entscheidungen eingeräumt wird.
Baerbock hat schon angekündigt, eine frauenpolitisch rosinenpickende und Jungen-, Väter- und Männeranliegen ignorierende feministische Politik zu machen. Siehe hierzu auch die Diskussion unter „Alles Evolution“. Das wäre unter Habeck allerdings auch nicht anders gewesen. Dass Baerbock schon frühzeitig im Wahlkampf die Frauenopferkarte spielte, spiegelt den gängigen Umgang mit Kritik wieder.
FDP
Die FDP ist die einzige Partei, die für ein Wechselmodell im Familienrecht eintritt. Und trotzdem hat sie sich rechtzeitig vor der Bundestagswahl selbst zur feministischen Partei gemacht. Sie hat am 16.5.2021 ihr Programm für die Bundestagswahlen am 26. September beschlossen. Darin hat der Bundesvorstand ohne Abstimmung den Vorschlag der Jungen Liberalen übernommen, dass die FDP „für einen liberalen Feminismus“ stehe.
Die Linke
Die Linke hat neben ihrer Frauenprivilegierung in § 10 ihrer Satzung mit der Wahl einer weiblichen Doppelspitze deutlich gemacht, dass für sie Frauenförderung vor Erreichen einer 100 %-Frauenquote nicht aufhört.
AfD
Bei der AfD gibt es bislang noch kein Bekenntnis zum Feminismus. Allerdings kann man nicht erkennen, dass sie sich alternativ zu anderen Parteien für Jungen-, Väter- oder Männeranliegen besonders stark machen würde. Eine Teilhabe der AfD an einer Regierungskoalition ist aufgrund der Distanzierung der anderen Parteien zur AfD zudem nahezu ausgeschlossen.
Was beschert die Bundestagswahl Männern?
Die neue Regierungskoalition wird zweifellos eine feministische Bundesregierung werden. Als Vorgeschmack, was auf Männer zukommt, kann man am frauenpolitischen 8-Punkte-Nörgelprogramm des Auswärtigen Amtes ablesen. Die 8-Punkte-Forderung an Männer, von sieben Frauen der Gleichstellungsstelle erstellt, ist quasi eine komprimierte Fassung des männerpolitischen Dossiers der Bundesregierung. Der Mann wird da lediglich als Mittel zum frauenpolitischen Zweck gesehen. Die Frauenpolitik fordert darin, dass Jungen und Männer Frauenemanzipation unterstützen, zurückstehen, Verzicht leisten und „einfach mal die Klappe halten“.
Wer sich dafür aber interessiert, sei auf kontroverse Reaktionen dazu hingewiesen. Arne Hoffmann hat in Genderama das Thema schon mehrfach aufgegriffen. Auch Christian Schmidt auf seinem Blog „Alles Evolution“ hat dazu einige Gedanken geäußert und die Diskussion dazu eröffnet. Der Blog „Das Patriarchat“ hat das Thema in zwei Beiträgen aufgegriffen. Und auch der Red-Pill-Youtuber Klaus Thiele hat dazu ein Video veröffentlicht.
Die Emanzipation von Männern, insbesondere aus der Versorgerrolle für Frauen, ist in der 8-Punkte-Forderung nicht vorgesehen. Im Gegenteil, Männern wird die alleinige Verantwortung für ein bequemes und sorgenfreies Leben für Frauen zugeschrieben. Frauen werden von einer Selbstverantwortung für ihren Lebensweg entbunden. Siehe hierzu auch das „Aschiti-Modell“ zur weiblichen Unterverantwortlichkeit.
Wählen gehen oder nicht?
Trotzdem: Auch wenn Sie das Recht haben, nicht zu wählen, nutzen Sie Ihr Recht zu wählen. Gehen Sie wählen, weil die Ausgrenzung von Männern aus der Teilhabe an der Politik, der Bürgerferne und der Männerfeindlichkeit der politisch Verantwortlichen in die Hände spielt. Nichtwähler tun den männerfeindlichen Parteien nicht weh, denn Nichtwähler werden bei der Sitzverteilung nicht berücksichtigt. Ihnen tut jedoch jede Stimme weh, die nicht für sie abgegeben wurde. Und wer weiß, ob Sie bei der nächsten Wahl noch in der Freiheit wählen dürfen, wie dieses Mal.
Stellen Sie sich die Frage, welche der Parteien Sie am ehesten zu trauen, Ihnen als Mann oder männlicher Jugendlicher Ihnen Ihre persönliche Freiheit zu garantieren. Wenn Sie keine finden können, stellen Sie sich die Frage, wie Sie mit Ihrer Stimme den Ihrer Meinung nach jungen-, väter- und männerfeindlichsten Parteien am stärksten schaden können.
Fazit
Derzeit ist es mit feministischen Hetzkampagnen gegen Andersdenkende relativ still. Aber das wird nur die Ruhe vor dem Sturm sein. Dissidentenjäger, die mit Denunziation ihren Lebensunterhalt finanzieren, und steuerlich subventionierte Diffamierungseinrichtungen stehen sicherlich Gewehr bei Fuß, um nach der Bundestagswahl wieder ihrem schmutzigen Geschäft nachzugehen. Die neue Bundesregierung wird vermutlich wieder neue Höhepunkte beim Grundrechteentzug für Jungen und Männer setzen. Das wird solange so bleiben, solange Geschlechterpolitik nur Frauenförderung bleibt und sonst nichts.
Umso wichtiger ist es, dass sich zunehmend Männer Gedanken machen, welche Geschlechterpolitik sie wollen, ihre eigenen Gedanken dazu zunehmend selbstbewusst äußern und ihr Mitspracherecht ausdauernd einfordern. Wir wollen auch unter der neuen Regierung Männern Anregungen und Hilfen dazu geben.
Bildquelle: deutscher_bundestag_original_steffen_proessdorf_cc_lizenz.png
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.
Lesermeinungen
Schreiben Sie einen Kommentar
Bitte beachten Sie, dass Kommentare mindestens 5 und höchstens 1500 Zeichen haben dürfen.
Zitate können mit <blockquote> ... </blockquote> gekennzeichnet werden.
Achtung: Wenn Sie einen Kommentar von einem Smartphone verschicken, wird der Text manchmal von der Autofill-Funktion des Smartphones durch die Adresse ersetzt. Wenn Sie den Kommentar absenden, können wir den originalen Text nicht wiederherstellen.
Ja, die Wahl ist diesmal sicher nicht leicht.
“ Und trotzdem hat sie sich rechtzeitig vor der Bundestagswahl selbst zur feministischen Partei gemacht.“
Bei der FDP vermute ich auch Wahlopportunismus (was es die Sache auch nicht besser macht). Ich glaube nicht, dass sie jemals feministische Politik betreiben wird. Liberal heißt, dass der Staat nicht zu stark eingreift. Feminismus will aber Missstände durch den Staat korrigierend eingreifen.
Bezeichnend ist allerdings, dass sich kaum eine Partei der Feminismusrhetorik entziehen kann. Leider.
>Bezeichnend ist allerdings, dass sich kaum eine Partei der Feminismusrhetorik entziehen kann. Leider.
Ja, da stimme ich zu. Die Parteien haben durchweg keine Lösung für die „Männerfrage“. Das bleibt so lange, solange Geschlechterpolitik ausschließlich Frauenförderpolitik bleibt.