Männeropfer als Kanonenfutter
Seit 2014 tobt der Ukrainekrieg. Der Eintritt Rußlands in den Krieg vor anderthalb Jahren entfachte eine Spirale mit modernsten Waffen unterstützter Aggression. Die immensen Männeropfer scheinen niemanden zu stören. Warum ist das so? Prof. Michael Klein geht dieser Frage in dem Gastartikel nach.
Der Beitrag „Männeropfer als Kanonenfutter“ ist ein Gastbeitrag von Prof. Michael Klein. Vielen Dank dafür!
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Männeropfer als Kanonenfutter
18 Monate Ukraine-Krieg: Der Aufschrei, der endlich kommen muss…
Alles wie immer?
Der Krieg ist der Vater aller Dinge, sagte der griechische Philosoph Heraklit von Ephesus schon um 500 v. Chr. Ist der Krieg ein Weltprinzip, eine Grundkonstante, die unabänderlich ist? Alles sträubt sich in einem, dies so anzuerkennen. So einen Vater wünscht man sich nicht. Aber die Gegenwart des Ukraine-Krieges scheint diesem Satz einmal wieder recht zu geben.
Seit mehr als 18 Monaten sterben Menschen im größten und schlimmsten Schlachthaus Europas, der Ukraine, die im Laufe ihrer Geschichte schon so oft der Ort unmenschlichster Verbrechen war. Vom Holodomor, über den 2. Weltkrieg bis zum heutigen Krieg sind die ukrainischen Landschaften die „killing fields“ Europas gewesen. Neben mächtigen Nachbarn zu leben, war schon immer ein Risiko und die ehemals vielgerühmte europäische Friedensordnung entpuppte sich inzwischen in Zeiten der multipolaren Weltordnung als ein fragiles Kartenhaus.
Leider wiederholt sich Geschichte solange, bis die Menschen endlich aus ihr gelernt haben. Dieses Lernen betrifft alle, nicht nur die Mächtigen, sondern vor allem die, die ihre Söhne, Väter und Brüder verlieren und noch verlieren werden. Sie müssen mündig und mutig werden. Und sie haben jedes Recht dazu!
Kein Aufschrei, weil nur Männer sterben?!
Aber wie kann es sein, dass das hunderttausendfache Sterben nicht zu einem Aufschrei und intensivsten internationalen Anstrengungen für Waffenstillstand und Frieden führt. Meine – im Folgenden ausgeführte, vielleicht für manche überraschende – Antwort lautet: Es sterben fast nur Männer!
Der erbarmungslose Krieg findet zwischen den angeblichen Brüdervölkern (Brüder auch Männer!) der Russen und Ukrainer statt. Der eine Bruder hat den anderen überfallen, der andere hat sich über Jahre wenig um den einen, sondern um ganz andere gekümmert. Aber Brüder bekommen sich, wie wir schon aus dem Alten Testament von Abel und Kain wissen, besonders schnell und intensiv in die Wolle. Liebe und Hass liegen nur wenig voneinander entfernt. Auf die lange Sicht werden auch Russen und Ukrainer als Nachbarn miteinander leben müssen, so wie es heutzutage Franzosen und Deutsche doch recht gut schaffen. Man kann seinen Nachbarn nicht entrinnen!
Es ist so, als ob sich der 1. Weltkrieg wiederholt
Und letztlich stellte der 1. Weltkrieg auch einen Bruderkrieg – zwischen Deutschen und Franzosen – dar, weil sie die Nachkommen Karls des Großen darstellen. Der Ukraine-Krieg ähnelt dem 1. Weltkrieg immer mehr. Und das ist ein Hauptgrund, weshalb eine Fortsetzung absurd und schlicht menschenfeindlich ist. Die Rolle Russlands und der USA muss dabei besonders auf den Tisch!
Wie Historiker immer wieder betonen, sind die Mächte Europas in den 1. Weltkrieg mehr schlafwandlerisch hineingestolpert, als dass sie dessen Beginn klar betrieben hätten. Aber in der Folge haben sie sich in ein unentrinnbares Szenario von Siegesmärchen, Blut, Hass und Ignoranz verbissen, wie es auch im Ukraine-Krieg ablesbar ist. Heute – wie damals 1916 – bedeutet der langanhaltende Stellungskrieg einen besonders hohen „Verschleiß an Menschenmaterial“, wie dies dann in der kalten Militärsprache heißt. Konkret sind es ganz überwiegend Männer, die getötet, verstümmelt und gefoltert werden. Also geht es vorrangig um „Männermaterial“. Egal auf welcher Seite, es trifft besonders junge Männer aus der sozialen Unterschicht ihrer Länder, die den höchsten Blutzoll zahlen. Bauernsöhne und junge Arbeiter aus beiden Ländern! Auch hier wieder ganz wie im 1. Weltkrieg. Es ist unübersehbar, dass die Söhne von Oligarchen und Oberschichtangehörigen beider Länder sich zu einem hohen Anteil in Sicherheit gebracht haben. Das kann man im Falle Russlands besonders in Thailand, im Falle der Ukraine in Kroatien und Österreich „besichtigen“. Auch die hohe Anzahl von ukrainischen Luxusautos in deutschen Großstädten spricht Bände, wer in dem Krieg geopfert wird und wer nicht.
Aus linksgrünen Pazifisten wurden Bellizisten – die Diplomatie ist im Tiefschlaf
Es gibt aber noch weitere Parallelen zwischen 1914/18 und 2022/23: Die kriegslüsterne Haltung nicht nur derer, die sowieso nationalistisch und imperial unterwegs waren bzw. sind, sondern gerade auch derer, die noch vor kurzem als Pazifisten und Kriegsgegner firmierten. Besonders auffällig sind die bundesdeutschen Grünen, die jetzt gar nicht genug Waffenlieferungen fordern können. Noch vor kurzem behaupteten sie: „Keine Waffen in Kriegsgebiete!“ Nun sind sie für die Außenpolitik verantwortlich und haben sich bis zur Unkenntlichkeit in Bellizisten verwandelt. Tiefenpsychologisch betrachtet waren sie das dann wohl schon immer, haben es aber geschickt hinter einer pazifistischen Fassade verborgen. Denn Bellizist wird man nicht über Nacht! Wo ist der Wille zum Frieden? Dieser war offenbar nur Gratismut in komfortablen Zeiten.
Im Außenministerium, dessen vornehmste Aufgabe wäre, diplomatisch den Frieden herbeizuverhandeln, werden kriegerische Verlautbarungen täglich abgefeuert. Dennoch muss am Ende in einem Krieg ohne Sieger immer die Regel gelten: Man muss auch – und gerade – mit seinen Feinden reden. Es ist inzwischen schon lange klar, dass keine Seite diesen Krieg gewinnen kann. Wieso zieht die deutsche Politik nicht die Konsequenz daraus und startet eine Friedensinitiative? Man wird Putin nicht zu einem anderen, besseren Menschen machen, indem man den Krieg noch über Monate oder gar Jahre fortdauern lässt.
Die feministische Außenpolitik tut nichts für die männlichen Kriegsopfer
Die feministische Außenpolitik ist blind für die männlichen Opfer des Krieges. Sie hat den Hunderttausenden von Kriegsopfern nichts zu bieten außer Ignoranz und Wegschauen (vgl. https://mens-mental-health.de/feministische-politik/). Die Toten sind eben Männer, die sind nach der herrschenden radikalfeministischen Lehre sowieso Täter und Patriarchen. Die in Deutschland inzwischen mit beamteten Feministinnen im Auswärtigen Amt etablierte feministische Außenpolitik ist ein Unglück für die Männer, die mal wieder zum Opfer einer Kriegsmaschinerie werden. Hillary Clinton, eine Ikone dieses Politikansatzes, klagte einmal, dass Frauen im Krieg die größten Opfer brächten, weil sie ihre Partner und Väter verlören. Solche Äußerungen sind in Anbetracht der vielen männlichen Todesopfer obszön. Opferschaft sollte man nicht aufrechnen und es ist schlichtweg unmoralisch, solches zu tun. Aber es darf nicht geleugnet werden, dass Männer schon immer in Kriegen das größte Opfer brachten, ihr eigenes Leben. Das gilt auch nun wieder für den Aggressionskrieg Russlands in der Ukraine. Am Ende ist der tote Soldat kein Russe oder Ukrainer, sondern ein toter Mann, Sohn, Vater oder Bruder!
Was würde passieren, wenn täglich 1.000 Frauen an der Front sterben müssten?
Ist männerverachtendes, also misandrisches, Denken eine der Säulen der sogenannten wertebasierten, feministischen Politik? Ich denke, ja. Stellen Sie sich nur einmal vor: Was würde passieren, wenn täglich 600 bis 1.000 Frauen an der Front stürben? Es gäbe zu Recht einen Aufschrei! Jetzt können Sie erkennen, was in der Männerforschung mit „gender empathy gap“ gemeint ist. Das Leiden und der Tod von Männern ist zweitrangig, führt zu keinem Aufschrei, ist sozusagen mit einkalkuliert. Dahinter wird das Konzept der Disposability (Verfügbarkeit) verantwortlich gemacht: Männer, besonders in Gesellschaften mit mehr als 1 oder 2 Kindern, sind prinzipiell entbehrlich und können in Kriegen zur Machtausdehnung wie bei einem Roulette aufs Spiel gesetzt werden. Auch dies ist eine Parallele zum 1. Weltkrieg: Die Fronten sind Schlachthäuser, in denen unendlich unmenschliches Leid geschieht. Die Lämmer sind die jungen Männer der beiden Völker, denen es an Wissen und Ressourcen fehlt, ihren Metzgern zu entkommen.
Männer sind immer wieder Kanonenfutter
Im 1. Weltkrieg waren es am Ende ca. 9.4 Mill. gefallene Soldaten auf beiden Seiten. Fast die Hälfte aller Gefallenen waren junge Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren. Die Spuren des 1. Weltkriegs in der Nachfolgezeit sind so tief, dass sie bis heute reichen. Im Ukraine-Krieg sind nach unabhängigen Schätzungen schon mehr als 100.000 Menschen (FAZ im Februar 2023) getötet worden. Die meisten davon Männer an der Front. Wo bleibt der Aufschrei und das Ende? Als Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer sich vor einem halben Jahr mit ihrem „Manifest für den Frieden“ an die Öffentlichkeit wandten, bekamen sie vom ÖRR nur Häme und Spott zu hören. Aber schon damals waren 1 Mill. Menschen ihrer Meinung trotz der Cancel Culture der Öffentlich-Rechtlichen.
Das Abschlachten würde ein Ende finden, wenn sich die betroffenen Männer, ihre Mütter und Väter, ihre Schwestern und Brüder zusammenfinden würden. Wenn sie klar machen würden, dass das Leben wichtiger als Nation und Imperium sind. Dass man verhandeln muss: Jetzt! Die Fortführung des Krieges bedeutet nur weiteres Abschlachten und noch mehr Leid, Traumatisierung und Hass.
Die deutschen Medien und Politiker sollten endlich ihre Aufgaben erfüllen!
Ich bin es leid, dass sich in den Sendungen des ÖRR sogenannte Militärexperten und linke Politiker tummeln, die keine Vision vom Ende des sinnlosen Abschlachtens haben, dass alle, die gegen die Fortführung dieses Krieges ihre Stimme erheben, als Putin-Freunde denunziert werden. In 1 oder 2 Jahren werden sich alle diese Wendehälse wieder als Gratismutige darstellen und behaupten, dass sie schon immer für die sofortige Beendigung des Krieges waren. Der Krieg muss jetzt schnellstens zu einem Waffenstillstand gebracht und in Friedensverhandlungen überführt werden. Ja, Putin war der Aggressor (vgl. https://mens-mental-health.de/vom-toxischen-putin/) und die Ukraine das überfallene Land. Aber jetzt zeigt sich tagtäglich, dass dieser Krieg für keine Seite zu gewinnen ist. Wozu haben wir in Deutschland Dutzende von steuerfinanzierten NGOs, die sich mit Friedenspädagogik, Sicherheitspolitik und Genderfeminismus befassen, aber bislang keine brauchbaren Beiträge zur Beendigung des Krieges gemacht haben? Wir brauchen keine feministische Außenpolitik, sondern eine funktionierende Friedensdiplomatie. Da ist mir der vielgeschmähte Bismarck näher als die leichtgewichtige Baerbock.
Es bricht mir das Herz für die Opfer, die jeden Tag gebracht werden, um diesen unsinnigen Krieg am Leben zu halten. Darunter leiden die Männer, die ihr Leben und ihre Unversehrtheit geben. Und es leiden auch die Angehörigen. Am Ende gibt es nur Traumatisierte und Opfer. Also: Journalisten, die ich mit meinen Gebühren füttere, und Politiker, die dem Souverän dienen sollten: Macht endlich Eure Aufgaben! Alternative Frage: Wollt oder könnt Ihr es am Ende nicht? Dann tretet zurück und macht die Plätze für Humanisten frei! Es gibt genügend Menschen, die Ihren Job besser machen können.
Autor: Prof. Dr. Michael Klein, Klinischer Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, politpsychologischer Beobachter der Gegenwartskultur, Enkel zweier kriegsversehrter Großväter
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Ich bauch aber auch nicht noch mehr ukrainische Männer in Deutschland. Wähle auch ab sofort nur die AfD.
Sonst ändert sich in dem Land nichts mehr zum Guten.
„Menschenleben bedeutet den autoritären, patriarchalen Staatsgebilden gar nichts – ob Männer oder Frauen, Alte oder Kinder. Es interessiert sie nur das Recht des Stärkeren, also MACHT. Darum geht es.“
Komisch, warum befinden sich dann unter den Flüchtlingen aus der Ukraine fast nur Frauen und Kinder ?
Darum geht es.
Laut Weltwoche: 500 000 Soldaten verloren im Ukrainekrieg bisher ihr Leben oder wurden schwer verletzt
https://weltwoche.ch/daily/ukraine-wie-viele-tote-braucht-es-noch-500-000-soldaten-verloren-bisher-ihr-leben-oder-wurden-schwer-verletzt/
Leider hinter Bezahlschranke.
Hier hängen sich Leute sehr weit aus dem Fenster. Ich finde das ist so nicht richtig und ich sehe auch hier keinen Experten für Außen- und Sicherheitspolitik am Werk. Von den mangelnden Zusammenhängen mit dem grassierenden Patriarchat ganz zu schweigen. Menschenleben bedeutet den autoritären, patriarchalen Staatsgebilden gar nichts – ob Männer oder Frauen, Alte oder Kinder. Es interessiert sie nur das Recht des Stärkeren, also MACHT. Darum geht es.
Man sieht es an jenen Ländern, die sich der (männlichen Aggression und der Missachtung der von allen getragenen UN-Charta) eben NICHT entschlossen entgegenstellen: Ungarn, Serbien, Türkei, China, Indien, Brasilien, Südafrika und andere. Sie sind es, abgesehen vom Iran, Syrien und Nordkorea, die ein schnelleres Ende des Gemetzels in der Ukraine blockieren. Allesamt Männer.
Also ist die Schlussfolgerung unerheblich. Denn diese Länder haben ein eigenes, ein monetäres oder ein Macht-Interesse daran, dass Russland sich durchsetzt und fremdes Land samt seiner Menschen annektiert.
Auch unsere Freiheit, unser Frieden, unsere Demokratie sind nicht vom Himmeln gefallen, sondern wurden über lange Zeiträume blutig erstritten. Meistens von Männern, die auch zuhauf fallen mussten. So ist diese Welt, so funktioniert Krieg und so wird Recht erkämpft.
Man muss sehr genau hinschauen.
Die Patriarchatsthese ist immer die schnellste und einfachste Antwort auf alle Probleme dieser Welt. Mir ist aber nicht bekannt, dass unsere Außenministerin trotz feministischer Außenpolitik besonders bestrebt wäre, das Männerverhezen diplomatisch zu beenden. Es ist unpassend, Männer zwangsrekrutieren zu lassen und sie dann als das kriegerische Geschlecht hinzustellen.
In einer Analyse von 193 europäische Regierungen aus den Jahren 1480 bis 1913 zeigten Oeindrila Dube und S. P. Harish, dass Staaten unter Königinnen um 27% höher in Kriege verwickelt waren, als unter Königen.
Schon im alten Ägypten sind unter Hatschepsut zumindest „Strafexpeditionen“ insbesondere gegen die Nubier belegt. Queen Elisabeth I hat mittels Piraten und Freibeuter Kaperkrieg gegen Spanien geführt. Und es war Katharina die Große, die Bauernaufstände in annektierten ukrainischen Gebieten niederschlug und die 1783 die Krim annektiert hat, worauf Putin seinen Krieg rechtfertigt. Und in der Neuzeit hat Indiens Indira Gandhi in den Krieg zwischen Pakistan und Ostpakistan (heute Bangladesch) eingegriffen um ihre Machtposition gegen Pakistan zu stärken. Wurde eine Demokratie zwischen 1970 und 2000 von einer Frau geführt, waren ihr Verteidigungsetat und das Ausmaß externer Konflikte überdurchschnittlich hoch.
Eines haben männlich und weibliche Herrscher aber gemeinsam. Es sind lediglich Männerleben, die sie für ihre Machtgelüste verheizen.
„[…] die noch vor kurzem als Pazifisten und Kriegsgegner firmierten. “
Die Grünen haben sich nur aus als Pazifisten bezeichnet, weil sie ihre moralische Überlegenheit ausleben wollten. Sie waren ja lange Zeit nicht an der Macht und konnten gegen das „Establishment“ wettern. Es war jedoch nur die Arroganz, etwas besser machen zu können. Jetzt an der Macht zeigt sich, dass sie es nicht können.
„Was würde passieren, wenn täglich 600 bis 1.000 Frauen an der Front stürben?“
Das wäre doch mal ein Argument, nur Frauen zu verpflichten. Ob es dann noch Kriege gäbe?
Du wirst keinen einzigen Mann und Vater davon überzeugen können „Das wäre doch mal ein Argument, nur Frauen zu verpflichten. „