Partnerschaftsgewalt gegen Männer bleibt tabuisiert
Partnerschaftsgewalt gegen Männer bleibt tabuisiert
Deutschland im Jahr 2024, ein Vierteljahrhundert nach Einführung des Gender-Mainstreaming-Ansatzes, demzufolge die Politik verpflichtet ist, Nachteile und Benachteiligungen von beiden Geschlechtern gleichwertig zu berücksichtigen: Eine aktuelle Studie zeigt: Jeder zweite Mann in Deutschland war schon von Partnerschaftsgewalt betroffen. Aber den Medien und den politisch Verantwortlichen geht es am Hintern vorbei.
Während eine Schlagzeile wie „Jede dritte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher oder sexualisierter Gewalt“ (Zitat: Tagesschau) durchaus zurecht Aufmerksamkeit findet und in allen Medien, insbesondere auch im ÖRR, thematisiert wird und die politisch Verantwortlichen wetteifern, Maßnahmen dagegen zu unternehmen, bleibt jedoch die nicht minder häufige männliche Gewaltbetroffenheit unerwähnt. Und die politisch Verantwortlichen bleiben verantwortungslos untätig.
Wir haben von der Studie zur Gewalt gegen Männer in Partnerschaften ausführlich berichtet. Die Resonanz in Politik und Medien auf die Studie ist jedoch gelinde ausgedrückt dürftig. Die Studienmacher des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) berichten natürlich, ebenso wie der Weiße Ring, der die Studie mitfinanziert hat.
Eine Google-Suche (Suchbegriffe für die Suche: Studie „Gewalt gegen Männer“) über den Zeitraum vom 8.2.24 (Zeitpunkt der Veröffentlichung der Studie) bis 22.2.2024 zeigt allerdings, dass von den großen Medien lediglich der Spiegel und auch Brisant (ARD) berichtet haben. Ansonsten ist noch z. B. etwas bei RND, Presseportal, finanznachrichten.de, General-Anzeiger Bonn, Braunschweiger Zeitung, Saarbrücker Zeitung zu lesen.
Auf der Homepage des für männliche Gewaltopfer in Partnerschaften zuständigen Bundesfamilienministeriums ist unter Aktuelles bis heute gar nichts darüber zu finden. Auch nicht auf der Homepage unter Aktuelles des Bundesforums Männer, die vom Bundesfrauenministerium finanzierte „Männervertretung“, die auch nach über 10 Jahren noch nicht fähig ist, mit den Männern von MANNdat zu reden. Wen wundert es, bei einem Bundesforum-Vorsitzenden, der die nicht minder relevante Opferbetroffenheit von Männern in Partnerschaften, wie sie MANNdat schon seit Jahrzehnten beklagt, lediglich als Ergebnis einer „sehr verzerrten Wirklichkeitswahrnehmung“ verharmlost.
Immerhin, die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM), die vom Bundesfamilienministerium gefördert wird und auch Mitglied im Bundesforum Männer ist, berichtet am 9.2.24 darüber. Torsten Siegemund, Fachreferent bei der BFKM, sagt:
“Allein, dass nach 2004 wieder eine repräsentative Studie mit und zu Männern möglich wurde, ist ein Erfolg…Jetzt haben wir wissenschaftliche Fakten, sozusagen schwarz auf weiß, was uns oft an Argumenten fehlte. Mit der Studie wird ein detaillierter Blick auf das Dunkelfeld gewaltbetroffener Männer möglich.“
Dem können wir voll und ganz zustimmen. Das, was das politisch zuständige Bundesfamilienministerium seit 2004 verweigert und vernachlässigt hat, hat nun der Weiße Ring ermöglicht. Vielen Dank an den Weißen Ring dafür.
Daran, dass die BKFM über die Studie ebenso erfreut ist, haben wir keine Zweifel. Was aber Siegemund noch sagt, lässt aufhorchen und muss näher betrachtet werden. Siegemund meint nämlich noch:
„Die wesentlich höhere Gewaltbetroffenheit von Frauen steht damit keineswegs infrage, die erkennen wir an und unterstützen Forderungen nach dem Ausbau der Hilfelandschaft.”
Diese Aussage ist natürlich sehr fragwürdig. Sie ist deshalb sehr fragwürdig, weil davon auszugehen ist, dass Herr Siegemund die Studie zu Gewalt gegen Männer in Partnerschaften gelesen hat. Und wie wir das bei der Präsentation der Studie gezeigt haben, ist eine der wichtigsten Handlungsempfehlungen der Macher der Studie, dass beim Kampf gegen Partnerschaftsgewalt nicht beide Geschlechter gegeneinander ausgespielt werden dürfen.
Siegemund weiß das also, aber er macht genau das Gegenteil von dem, was die Studie empfiehlt. Er macht genau das Gegenteil von dem, was der Beseitigung von Gewalt gegen Männer in Partnerschaften helfen würde. Er macht das, was eine Beseitigung von Gewalt gegen Männer in Partnerschaften konterkariert. Er spielt bei Partnerschaftsgewalt beide Geschlechter gegeneinander aus, indem er weibliche Opfer von Partnerschaftsgewalt zum Sieger einer von ihm offenbar imaginär durchgeführten Opferolympiade erklärt.
Aber auch die Wochenzeitung „Freitag“ (Bezahlschranke) praktiziert genau das Gegenteil von dem, was die Studienautoren empfehlen, um männlichen Gewaltopfern zu helfen.
Ausgerechnet der Thomas Gesterkamp, der MANNdat schon einmal in einen Antifeminismuskongress hineinerfunden hat, und seitdem von unseriösen Machern, wie CORRECTIV, gerne als „Fachmann“ genutzt wird, um das passende Feindbild zu kreieren, lässt man ran, um über Gewalt gegen Männer zu schreiben. Und er liefert prompt das, was bestellt wurde, nämlich das Feindbild Antifeministen. Er beginnt den Artikel mit
„Antifeministische Maskulinisten greifen das Thema auf und stilisieren sich selbst zum Opfer. Sie verharmlosen die Tatsache, dass im häuslichen Umfeld überwiegend Frauen die Leidtragenden sind.“
Also auch er spielt bei Partnerschaftsgewalt die Geschlechter gegeneinander aus, macht also genau das Gegenteil von dem, was der Reduktion von Gewalt gegen Männern hilft, und schadet somit der Bekämpfung von Gewalt gegen Männer.
Will er bewusst damit männlichen Gewaltopfern schaden? Oder ärgert sich Gesterkamp darüber, dass die aktuelle Studie das belegt, was wir und viele andere, wirkliche Fachleute, schon seit 20 Jahren sagen, aber der angebliche „Fachmann“ nicht wahrhaben will, weil es sein Ego verletzen würde, nämlich, dass die Betroffenheit von männlichen Opfern bei Partnerschaftsgewalt nicht weniger relevant ist wie weibliche Betroffenheit? Wir wissen es nicht.
Was wir aber wissen ist, dass, wenn Gesterkamp den Psychologen Björn Süfke zitiert mit „Spezifische, auf männliche Probleme zugeschnittene Angebote sind in Deutschland Mangelware“, er natürlich „vergisst“ zu erwähnen, dass daran so Leute wie er selbst, also Leute, die Vereine bekriegen, die diesen Mangel schon seit Jahrzehnten thematisieren, Mitschuld daran tragen.
Quelle Beitragsbild: adobestock-140432298-scaled-e1710185678839.jpeg
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Als Sohn einer gewalttätigen Mutter bin ich sehr froh endlich so einen Artikel wie diesen gefunden zu haben. Jahrelang war ich der Meinung, dass ich selbst Schuld an der Gewallt meiner Mutter wäre. Was jedoch von mütterlicher Seite eingeredet wurde. Als ich im Kindesalter in der Zweite Ehe meiner Mutter mit ansehen musste, wie meine Mutter auf meinen Stiefvater fast Wöchentlich mit den Worten :“ wehre dich, du Jammerlappen ! „ einschlug, war klar meine Mutter ist hier der Aggresator und nicht, wie sie es mir eingebläut ich. Von da an schlug ich zurück. Das ging so lange, bis ich stärker war als meine Mutter. Augenzeugen dieser Auseinandersetzungen sind inaktiv geblieben. Was ein fataler Fehler gewesen ist. Den „GEWALLT HAT IMMER EINE URSACHE“. Sie entsteht aus Hilflosigkeit mit einer Situation um zu gehen. Dies gehört dringendste therapeutisch behandelt.
Katastrophal ist der Umgang in der Gesellschaft mit Männern die sich wehren. „Frauen schlägt Mann nicht!“ Wenn ein Mann sich wehrt, und die Frau blaue Flecken dabei abbekommt und es geht vor Gericht, dann ist klar, wer hier der Übeltäter ist. In Meinem Fall war es mein Leiblicher Vater, der sich wohl nicht unter Kontrolle hatte.
Hätte das Familiengericht damals eine andere Sicht gehabt, wäre mir Jahrelange Prügel erspart geblieben.
Die Statik ist falsch, weil schon bei den Ermittlungen regelmäßig nur gegen den Mann Anzeige erstattet wird. Die Polizei glaubt nur den Lügen einer Frau! Die Wahrheit interessiert nicht. Hauptsache es passt ins Klischee. Anzeige des Mannes werden nicht aufgenommen, auch wenn er das Opfer ist.
Ich meine mal gehört zu haben das es bei der Polizei überhaupt nicht möglich ist die Frau als Täter einzutragen im System. Weiß jetzt leider auch nicht mehr ganz genau alle Zusammenhänge. Vielleicht weiß da ein mit Leser mehr. Ansonsten muss der Imaginäre Frauen benachteiligungs Wirtschaftszweig weiter seine Opfer haben. Sonnst wäre die „Arbeit“ von soooooo vielen Weiblichen Politiker*in nicht mehr tragbar weil nicht existent