Jungen und Männer in Deutschland

von Dr. Bruno Köhler

Eine echte Geschlechterpolitik muss immer die Situation von Frauen und Männern, Jungen und Mädchen im Auge behalten. Geschlechtersensible Berichte sind in Deutschland i.d.R. jedoch reine Frauenberichte. Der Bildungsbericht „Bildung auf einen Blick 2006“ macht dies wieder einmal deutlich. In dem gesamten 23-seitigen Bericht wird zwar die frauenspezifische Bildungsentwicklung detailliert aufgeführt. Die jungenspezifischen Bildungsprobleme werden jedoch mit keinem einzigen Wort erwähnt. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte 2006 einen Frauenbericht. Einen Männerbericht gibt es hingegen nicht. Und die Weigerung der Politik, parallel zum selbstverständlichen Frauengesundheitsbericht einen Männergesundheitsbericht zu erstellen, hat schon Tradition.

Sind Jungen wirklich die Bildungsverlierer? Welche Bundesländer haben die niedrigste Lebenserwartung für Männer? Wo ist die Schulabbrecherquote von Jungen besonders hoch? Welche Länder außer Deutschland halten auch noch an der archaischen Männerwehrpflicht fest? Was sagen die Fakten zu dem angeblichen Wunsch der Politik nach mehr aktiv erziehenden Männern? Was weiß man über Jungengesundheit? Ist häusliche Gewalt gegen Männer wirklich nur ein Märchen? Diese interessanten Fragen und noch viele andere werden in diesem Datenbericht beantwortet.

Diese Informationsschrift soll eine kleine Ergänzung zu den unzähligen Frauen- und Mädchenberichten sein, einen Einblick in die Situation und die Perspektiven der männlichen Bürger in Deutschland geben und dabei auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern aufzeigen, ohne jedoch die ganze Bandbreite der Situation von Männern und Jungen abdecken zu können.

Diese wenigen Daten zeigen jedoch eindringlich allen, die sich ihren Blick für die Realität bewahrt haben, dass die Vernachlässigung der Probleme und Defizite von Jungen und Männern eine gesellschaftliche Fehlentwicklung darstellt, deren Folgen noch nicht absehbar sind.

Die Daten wurden von uns sorgfältig und gewissenhaft übertragen bzw. berechnet. Eine 100 %ige Garantie für Fehlerfreiheit können wir jedoch nicht geben.

Dr. Bruno Köhler und Dr. Lutz Hillmann, Stuttgart im Februar 2007. Unter freundlicher Mithilfe von Helmut Wilde, Männerbüro Trier, und von Frank Langenfeld

Inhaltsverzeichnis

  1. Männer im Erziehungswesen
  2. Jungen in der Schule
  3. Arbeitsmarkt
  4. Gesundheit
  5. Gewalt/Häusliche Gewalt gegen Männer
  6. Wehrpflicht
  7. Zusammenfassung: Gleichstellungspolitik findet nicht statt
  8. Schlussfolgerungen
  9. Quellenangaben

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