Studie zum Stand der Online-Belästigung
Eine US-amerikanische Studie zum Stand der Online-Belästigung zeigt, dass Männer häufiger als Frauen online belästigt werden.
Quelle: https://www.pewresearch.org/internet/2021/01/13/the-state-of-online-harassment/
Das PEW RESEARCH CENTER hat am 13.1.2021 einen Bericht zum Stand der Online-Belästigung veröffentlicht. Der Bericht ist eine Gemeinschaftsarbeit, die auf den Beiträgen und Analysen der folgenden Personen basiert:
- Emily A. Vogels, Research Associate
- Monica Anderson, Associate Director of Research
- Lee Rainie, Director, Internet and Technology Research
- Brooke Auxier, Research Associate
- Colleen McClain, Research Associate
- Andrew Perrin, Research Analyst
Etwa vier von zehn Amerikanern wurden schon einmal online belästigt, wobei die Hälfte dieser Gruppe ihre politischen Ansichten als Grund dafür angibt, dass sie zur Zielscheibe geworden sind. Uns interessiert natürlich der Geschlechteraspekt.
Insgesamt geben Männer etwas häufiger als Frauen an, irgendeine Form von Belästigung im Internet erlebt zu haben (43 % gegenüber 38 %), aber der Anteil der Männer und Frauen, die mit schwereren Formen dieser Art von Missbrauch konfrontiert waren, ist ähnlich hoch. Es gibt auch Unterschiede zwischen den einzelnen Arten von Online-Belästigung in Bezug auf die Art der negativen Vorfälle, die sie persönlich online erlebt haben. Etwa 35 % der Männer geben an, dass sie beleidigend beschimpft wurden, gegenüber 26 % der Frauen, und körperliche Bedrohung im Internet kommt bei Männern häufiger vor als bei Frauen (16 % gegenüber 11 %).
Wie üblich bei Gewalt schlägt hier das enorme Gender Bias zu. Denn obwohl Männer häufiger als Frauen angeben, belästigt worden zu sein, und die besonders schweren Formen bei Frauen und Männern etwa gleich hoch sind, nehmen sie diese Gewaltform weniger wahr:
Während Männer etwas häufiger als Frauen online belästigt werden, sind Frauen eher verärgert darüber und halten es für ein großes Problem. Etwa 61 % der Frauen halten Online-Belästigung für ein großes Problem, während 48 % der Männer dieser Meinung sind. Darüber hinaus geben Frauen, die online belästigt wurden, mehr als doppelt so häufig wie Männer an, dass sie über ihre jüngste Begegnung sehr oder äußerst verärgert waren (34 % gegenüber 14 %). Umgekehrt gaben 61 % der Männer, die online belästigt wurden, an, dass ihr letzter Vorfall sie überhaupt nicht oder nur wenig beunruhigt hat, während 36 % der Frauen dasselbe sagten. Insgesamt geben 24 % derjenigen, die online belästigt wurden, an, dass sie der letzte Vorfall sehr (10 %) oder äußerst (14 %) beunruhigt hat.
Das deckt sich mit den Erkenntnissen zu den Studien zur sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz. Obwohl auch hier Männer, objektiv ausgewertet, mindestens genauso häufig Opfer werden, werden sie deutlich weniger wahrgenommen – von anderen als auch von sich selbst.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.
Lesermeinungen
Schreiben Sie einen Kommentar
Bitte beachten Sie, dass Kommentare mindestens 5 und höchstens 1500 Zeichen haben dürfen.
Zitate können mit <blockquote> ... </blockquote> gekennzeichnet werden.
Achtung: Wenn Sie einen Kommentar von einem Smartphone verschicken, wird der Text manchmal von der Autofill-Funktion des Smartphones durch die Adresse ersetzt. Wenn Sie den Kommentar absenden, können wir den originalen Text nicht wiederherstellen.
Und leider, sobald es um „Onlinehass“ geht, betrachten Regierung, EU und UN es zuverlässig als Problem, dass nur die Frauen und Mädchen betrifft. Männliche Opfer werden da bewusst wieder ausgeblendet. Man überlegt sich nur, wie man Frauen schützen kann und formuliert Maßnahmen, dass die Ursache angeblich in veralteten Rollenbilder läge und Patriarchat und so. Jungs sollten besser erzogen werden usw.
Als würde sich damit der „Onlinehass“ reduzieren lassen. Diese ideologische Borniertheit löst die Probleme nicht und dämonisiert nur einen Teil der Bevölkerung
Hallo Mathematiker,
ja vielen Dank für die Hinweise. Gerade die EU prescht derzeit mit einigen männerfeindlichen Projekten voran. Da sind wir gerade dabei, das aufzuarbeiten. Da hilft uns ein Leser und Unterstützer sehr dabei. Wir hoffen das in Kürze nach und nach präsentieren zu können.
… die mit schwereren Formen dieser Art von Missbrauch konfrontiert waren…
Ich habe Schwierigkeiten mit der Bezeichung „Missbrauch“. Ja, Belästigung gleich welcher Art mag lästig sein, manchmal auch als bedrohlich empfunden werden. Aber Missbrauch im klassischen Sinne sehe ich da nicht.
In der Abstufung der Schwere würde ich deshalb gerne eine formelle Grenze ziehen.
Belästigung ist Belästigung, Missbrauch ist Missbrauch.
Es ist ja nicht nur so, dass Männer sich weniger schnell als Opfer sehen als Frauen, sondern auch noch dass gemäß unserer gynozentrischen Haltung „Frau in Gefahr“ sofort die gesamte Weißrittergesellschaft einseitig den Frauen zur Hilfe eilt. Das ist die oft verschwiegene Wahrheit: Sobald Personen bekannt werden, beschäftigen sich mehr Leute mit der Person, und unter den Leuten gibt es immer Pappnasen, die sich mit Bedrohungen einen zweifelhaften Spaß erlauben. Der große Unterschied ist, dass Männer sich deswegen seltenst beschweren, während Frauen daraus ein Politikum machen. Siehe Anita Sarkisian, diverse Grünenpolitikerinnen etc.
Zusätzlich nutzen sie die Weißritterhaltung noch aus, um Kritiker mundtot zu machen, nach dem Motto: „Alle die, die gegen mich sind, machen es nur, weil ich eine Frau bin.“ (Und nicht weil die Politik zu kritisieren ist). Oder: „Den shitstorm, den ich abbekomme, liegt nur an den weinenden, alten, weißen männlichen Frauenverachtern“. Dass unter den 1.000 negativen Kritiken sich 990 valide und sachliche Argumente befinden und 10 persönliche Attacken, wird einfach unter dem Tisch gekehrt.
Somit können sich die Politikerinnen, Aktivistinnen, gegen jede Kritik immunisieren. Leider funktioniert es sogar in der öffentlichen Wahrnehmung.
>Ich habe Schwierigkeiten mit der Bezeichung „Missbrauch“. Ja, Belästigung gleich welcher Art mag lästig sein, manchmal auch als bedrohlich empfunden werden. Aber Missbrauch im klassischen Sinne sehe ich da nicht.
In der Abstufung der Schwere würde ich deshalb gerne eine formelle Grenze ziehen.
…Ich denke, hier ist Missbrauch als Missbrauch der Internetmöglickeiten zur Belästigung gemeint. Vielleicht ist es auch nur ein Übersetzungsproblem und ein anderer Begriff wäre passender. Uns ging es hier darum, den medial verbreiteten falschen Eindruck, dass Männer seltener Opfer von Belästigung wären, hier faktenbasiert zu korrigieren.