Die „guten“ weiblichen und die „schlechten“ männlichen Flüchtlinge
Flüchtlinge – Viele Hilfsorganisationen kritisieren die Ungleichbehandlung von Ukraineflüchtlingen und Flüchtlingen aus anderen Ländern, wie z. B. Syrien oder Afghanistan. Aber niemand hat eine Geschlechteranalyse gemacht, wie es das politische Konzept des Gender Mainstreaming vorschreibt. Wir haben das nachgeholt und herausgefunden, dass das Ergebnis politisch nicht korrekt wäre.
Die Kritik
Das Ärzteblatt schreibt am 1.6.22:
Ein Bündnis von 57 Organisationen und Verbänden aus den Bereichen Flucht und Gesundheit fordert einen diskriminierungsfreien Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Geflüchteten. Die menschenrechtswidrige Ungleichbehandlung von Flüchtlingen in Deutschland müsse beendet werden, heißt es in einer heute veröffentlichten Erklärung.
Anlass ist ein Beschluss des Bundeskanzlers und der Regierungschefs der Länder, nach dem aus der Ukraine geflüchtete Menschen ab Juni Anspruch auf Sozialleistungen nach SGB II und XII – und damit auch zu notwendigen Gesundheitsleistungen – bekommen.
Seit Jahren forderten zivilgesellschaftliche Gruppen einen solchen Umgang mit Schutzsuchenden, heißt es in der Erklärung. Allerdings gebe es „eine weitreichende Ungleichbehandlung geflüchteter Menschen in Deutschland in Bezug auf das Aufenthaltsrecht, den Zugang zu Sozial- und Integrationsleistungen und zum Arbeitsmarkt, insbesondere aber auch in der gesundheitlichen Versorgung“, betonte Ärzte-der-Welt-Direktor Francois De Keersmaeker.
„Die Entscheidung zugunsten der Geflüchteten aus der Ukraine beruht auf den richtigen menschenrechtlichen Prinzipien. Diese müssen jedoch für alle Menschen gelten, die in Deutschland Zuflucht suchen, egal woher.
Der Präsident des weltgrößten Verbands von Hilfsorganisationen, Francesco Rocca, der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, hat Europa bei der Aufnahme von Flüchtlingen eine Doppelmoral vorgeworfen:
Für ihn gebe es keinen Unterschied dabei, ob jemand aus der ostukrainischen Region Donbass oder vor der Terrororganisation Boko Haram in Nigeria fliehe, sagte Rocca (…) „Diejenigen, die vor Gewalt flüchten, diejenigen, die Schutz suchen, sollten gleich behandelt werden“, sagte er am Montag (Ortszeit).
(…) In der EU werde an ihrer östlichen Außengrenze immer noch anders mit Flüchtlingen umgegangen als an ihrer Südgrenze am Mittelmeer, sagte Rocca. Seit 2014 seien mindestens 19.000 Menschen auf der zentralen Mittelmeerroute nach Europa im Meer gestorben. „Die ethnische Zugehörigkeit und Staatsangehörigkeit sollten kein entscheidender Faktor dabei sein, Leben zu retten“.
Die Flüchtlingshilfe Schweiz kritisiert die Ungleichbehandlung auch in der Schweiz:
Die Ungleichbehandlung von Geflüchteten unterschiedlicher Herkunft fällt seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine besonders auf: Wie ist zu rechtfertigen, dass vorläufig aufgenommene Afghan*innen (F-Bewilligung) drei Jahre warten und strenge Voraussetzungen (Sozialhilfeunabhängigkeit, genügend grosse Wohnung, Sprachkenntnisse der nachzuziehenden Person) erfüllen müssen, bis sie ein Gesuch um Familiennachzug stellen dürfen? Für Ukrainer*innen mit Schutzstatus S bestehen weder Wartefrist noch finanzielle Bedingungen für den Familiennachzug.
All diese Kritiken haben eines gemeinsam. Sie kritisieren die Ungleichbehandlung verschiedener Ethnien. Was alle verschweigen, ist die geschlechterspezifische Dimension. Das verwundert, da Politik und Mainstream sich heute doch so geschlechterbewusst verhalten.
Die Daten
Syrien- und Afghanistan-Flüchtlinge:
Die Mehrheit der Asylerstanträge im Jahr 2016 wurden mit 65,7 % von männlichen Antragstellern gestellt. Der Anteil der männlichen Antragsteller überwiegt in allen Altersgruppen bis „unter 65 Jahre“. (Quelle: „Das Bundesamt in Zahlen 2016 – Asyl, Migration und Integration“, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Referat 02 – Statistik, August 2017, S.21)
Ukraine-Flüchtlinge:
Laut einer Ende März 2022 erhobenen Umfrage des Bundesinnenministeriums sind es bisher überwiegend Frauen, die aufgrund des Krieges in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Zum Stand der Erhebung betrug der Anteil der weiblichen Geflüchteten rund 84 Prozent. Grund für diesen hohen Anteil ist unter anderem das in der Ukraine geltende und umstrittene Ausreiseverbot für Männer zwischen 18 und 60 Jahren. (Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1300552/umfrage/gefluechtete-aus-der-ukraine-nach-geschlecht/; Abruf 22.6.22
Wir sehen, die Teilung in „gute“ und „schlechte“ Flüchtlingen muss nicht unbedingt durch die Ethnie gegeben sein, wie man suggeriert. Gerade in Zeiten von offener Männerfeindlichkeit scheint das Geschlecht der Mehrheit der Geflüchteten die wesentliche Rolle zu spielen.
Wie Harald Neuber auf Heise online darlegt, hat die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Ausreisesperre für Männer zwischen 18 und 60 Jahren erlassen und es gab sogar schon vor dem russischen Angriff auf das osteuropäische Land Berichte über Zwangsrekrutierungen in der Ukraine.
Die völlige Empathielosigkeit unserer Politiker, wie z. B. unserer feministischen Außenministerin, zu diesen Zwangsrekrutierungen und, dass die Ukraine Männer im wehrfähigen Alter, die ebenfalls fliehen wollten, kurzerhand zurückhielt, zeigt, dass es sich hier eher um Sexismus gegen Männer anstatt Rassismus handelt.
Gleichzeit wollte die FDP-Bundestagsfraktion Soldaten der russischen Armee über ein bevorzugtes Asylverfahren zur Fahnenflucht bewegen, aber ukrainische Kriegsdienstverweigerer dabei ausschließen.
Dass man mit dieser Teilung der Menschenrechte, abhängig von Männeranteil der Geflüchteten, den sonst so verpönten „Rechtspopulisten“ in die Hände spielt, wird in Kauf genommen. Oder will man damit unverhohlen im „rechten Lager“ auf Stimmenfang gehen?
Wir stellen hier wieder einmal die Scheinheiligkeit der Genderideologen fest. Dort, wo es nicht zum politisch korrekten Stereotyp „Männerprivileg – Frauendiskriminierung“ passt, lässt man die Kategorie „Geschlecht“ ausfallen. Und es zeigt, dass Genderideologen in Wirklichkeit nicht das wollen, was sie zu wollen behaupten.
Bildquelle: migrantenjungen-adobestock_77965485_kzenon_718.jpeg
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„Oder will man damit unverhohlen im „rechten Lager“ auf Stimmenfang gehen?“
Ja.
„Wie Harald Neuber auf Heise online darlegt, hat die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Ausreisesperre für Männer zwischen 18 und 60 Jahren erlassen“ Trotzdem sind bei mir in die Nachbarschaft ukrainische männliche Flüchtlinge gezogen…
Aber sind es nicht grade die Rechtspopulisten die leider oft als einzige die Wahrheit sagen. In einer Demokratie hat jeder das Recht zu wählen was er möchte
Du kannst nur das wählen, was dir auf dem Wahlzettel angeboten wird. Wenn du eine Partei/Person wählen wolltest, die sich für die berechtigten Anliegen und Belange von Jungen, Vätern und Männern einsetzt, was könntest du dann wählen?
Es gibt leider niemanden der sich für die Belange von Jungen und Männer interessiert
@Bruno: Die Südkoreaner haben eine Antwort gefunden:
https://manndat.de/gastbeitraege/suedkoreas-maenner-wehren-sich-gegen-diskriminierung.html
„Die Südkoreaner haben eine Antwort gefunden:“
Wenn, dann kommt der Widerstand auch nur von „rechtskonservativen“ Parteien, die schnell in Verrufung sind.
https://www.tagesanzeiger.ch/die-machos-schlagen-zurueck-947004356275
«Die zwei grossen Jungs» – so nennt Park Mi-jeong die beiden Kandidaten – «haben Männerdiskriminierung zum Thema ihres Wahlkampfes gemacht.» Für sie fühlt sich das an, als kämen sie aus einer anderen Lebenswirklichkeit. «Solche Diskriminierungen gibt es nur in den Träumen der Männer», sagt sie.“
Die 26-jährige Angestellte Park Mi-jeong spricht nicht nur für sich, wenn sie sagt: «Ich glaube, den beiden Kandidaten sind Frauenrechte und Frauenleben egal.»
„Männerbünde wie die Gruppe «Männer in Solidarität» organisieren Demonstrationen und Online-Kampagnen gegen Männer-Hass und weibliche Willkür, argumentieren, dass die Wehrpflicht sie benachteilige, und geben selbstbestimmten Frauen die Schuld an Südkoreas niedriger Geburtenrate. “
Man muss nicht glauben, dass sich woanders mehr tut als bei uns.