Antje Kapek (Grüne) – kein Gewaltschutz für Männer

von Manndat

Antje Kapek (Grüne) will für Berlin reine U-Bahn-Waggons für Frauen. In dem Vorschlag ist das komplette grüne geschlechterpolitische Konzept enthalten: Schutz vor Gewalt nur für die weibliche Hälfte der Bevölkerung, alle Männer werden in „Sippenhaft“ für einige männliche Täter genommen, Frauenprivilegien auf Kosten der Männer, rückschrittliche Rollenbilder, Gleichheit fordern und Ungleichheit praktizieren – kurz: gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

Antje Kapek und ihre Geschlechterseparierung

Wie die Tagesschau berichtet, möchten Grüne in Berlin U-Bahn-Waggons nur für Frauen einrichten:

Damit Frauen sich im Großstadt-Nahverkehr zu jeder Tageszeit sicher fühlen können, hat die Berliner Grünen-Abgeordnete Antje Kapek getrennte U-Bahn-Waggons für weibliche Fahrgäste ins Spiel gebracht.

„Es gibt eine sehr schöne Idee, die ich aus Tokio abgeguckt habe, wo man in den Abendstunden spezielle Frauenabteile eingerichtet hat“, sagte die Politikerin. „Hier haben sie einen Schutzraum, der es ihnen ermöglicht, auch in der Rushhour, auch bei großem Gedränge ohne Antatschen oder Übergriffe mit der U-Bahn zu fahren“, betonte Kapek. In den Frauen vorbehaltenen Wagen sollen der Grünen-Politikerin zufolge weibliche Fahrgäste vor männlichen Übergriffen insbesondere in den Hauptverkehrszeiten besser geschützt sein.

Alter Wein in neuen Schläuchen

Neu ist die Idee nicht. Die Mitteldeutsche Regiobahn MRB hat 2016 als erstes Bahnunternehmen in Deutschland in ihren Zügen auf der Linie RE 6 zwischen Leipzig und Chemnitz reine Frauenabteile eingeführt. Damals heizte ein von den Medien hochgepuschter Hashtag #imzugpassiert von Anna Lena Bakels diese Form der Frauen-Männer-Separation an. In dem Hashtag wurden z. B. völlig undifferenziert Männer, die sich die Kleidung richten oder Männer, die sich auf freie Plätze neben Frauen setzen, mit Vergewaltigern oder Belästigern auf eine Stufe gestellt.

MANNdat hatte deshalb 2016 bei der MRB angefragt. Bei der Antwortmail vom 27. April 2016 hieß es vom MRB: 

Die speziell gekennzeichneten Abteile sind, wie die besonders ausgewiesenen Ruhezonen, eine zusätzliche Serviceleistung in den Zügen der Mitteldeutschen Regiobahn. Mit der Einführung der Frauenabteile setzten wir einen Wunsch unserer Fahrgäste um. Es geht uns bei dieser Maßnahme vor allem darum, dass sich die Fahrgäste in unseren Zügen zu jedem Zeitpunkt sicher und wohl fühlen.

Eine Pauschalantwort, die sich zudem widerspricht. Wenn es der MRB wirklich darum ginge, dass sich die Fahrgäste in unseren Zügen zu jedem Zeitpunkt sicher und wohl fühlen, weshalb sorgt man sich dann nur um die Sicherheit und das Wohlfühlen der weiblichen Fahrgäste? Wenn es der MRB wirklich um die Sicherheit der Fahrgäste ginge, hätte sie ihre Bahnen für alle, also auch für männliche Kunden, sicherer gemacht, denn immerhin werden laut WHO Männer dreimal so häufig Opfer von Gewalt als Frauen. Ob sich der andere Teil der Fahrgäste sicher und wohl fühlt, interessiert die MRB aber ebenso wenig wie Antje Kapek.

Auf die Frage, wie viele Frauen und wie viele Männer im vergangenen Jahr trotz Vorkehrungen, wie z. B. einen Kundenbetreuer in den Bahnen, in Bahnen der MRB Opfer von Gewalt geworden seien, hieß es in ihrer Antwort, dass sich in den MRB-Bahnen eine besondere Häufung von Straftaten – auch von sexuellen Übergriffen – nicht feststellen lasse.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete anlässlich des Hypes um den Frauen-Männer-Bahnseparatismus 2016:

In der Schweiz etwa führte die SBB vor fast 15 Jahren ein entsprechendes Pilotprojekt durch. Wegen der geringen Nutzung wurde schließlich ein anderes Sicherheitskonzept weiterverfolgt – ohne Frauenabteile. In Tschechien drohte 2012 der „Väter-Bund“ der Bahn mit einer Klage gegen „Apartheid-ähnliche Regelungen“, als dort entsprechende Abteile in Fernzügen angekündigt wurden.

(…) Auch [in Großbritannien] wurde emotional diskutiert, die BBC zitierte unter anderem eine Studie der Middlesex University, die das Konzept als möglichen Rückschritt bezeichnete, der „als beleidigend, bevormundend und beschämend sowohl für Männer als auch für Frauen verstanden werden könnte“. Gerade in Großbritannien, wo die letzten „Ladies only“-Abteile erst 1977 aus den Zügen verschwanden, sahen viele weniger Vorteile als vielmehr Diskriminierung in einer derartigen erneuten Trennung – auch wenn diese nur optional und nicht verpflichtend wäre.

Ladies-only-Abteile ist also keine neue Idee. Die Süddeutsche Zeitung weiter:

In anderen Ländern sind Frauenabteile etwa in der U-Bahn oder in Zügen alltäglich – unter anderem in Japan, Indien, Mexiko, Brasilien, Ägypten oder Indonesien.

In Indien gibt es sogar einen Fall, bei dem wütende weibliche Fahrgäste einen Mann, der sich in ihr Abteil verirrt hatte, kurzerhand umbrachten, indem sie ihn aus dem fahrenden Zug warfen. Gnädig also von Antje Kapek, dass sie nicht Indien als Vorbild für ihre Männer-Frauen-Separierung in U-Bahnen hernahm.

Tanja Paar schreibt im österreichischen Standard am 6. April 2016:

1,4 Millionen Reisende seien pro Tag in den Zügen der ÖBB unterwegs, zu Übergriffen käme es kaum: (…) „Bedrohungen und Tätlichkeiten gegen Reisende“ gab es im Jahr 2015 insgesamt 15, das sei ein Rückgang um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (…) Faktum ist aber, dass die Frauenabteile, die es bei den ÖBB seit 2003 gibt, kaum nachgefragt werden, Tendenz fallend. „Nicht einmal zwei Prozent der allein reisenden Frauen buchen das Frauenabteil“, so Braun. „Wir bieten das an, aber es ist rückläufig. (…) Für uns ist das eher ein Komfortthema als ein Sicherheitsthema, zum Beispiel wenn Frauen mit Säuglingen ihre Ruhe beim Stillen haben wollen.“

(…) „Aus unserer Erfahrung ist das so gut wie kein Thema“, sagt Pressesprecher Thomas Posch zur Situation bei der Westbahn. (…) Was Übergriffe auf KundInnen betreffe, sei ihm kein einziger Fall bekannt.“

Fazit – Populismus auf Kosten der männlichen Kunden

Der Feminismus fordert einerseits Gleichheit, wünscht aber gleichzeitig immer mehr Dienstleistungen, die in Abhängigkeit zum weiblichen Geschlechtsteil stehen.

Sachlich gerechtfertigt ist die Ausgrenzung von männlicher Kundschaft aus bestimmten Zugabteilen nicht. Spätestens seit den Frauenparkplätzen beglücken uns aber Populisten regelmäßig mit immer neuem speziellem Frauenservice. Einen Beleg, dass Frauen auf Parkplätzen häufiger Opfer von Gewalt würden als Männer, konnte uns bis heute übrigens nicht genannt werden.

Wir gehen davon aus, dass der Vorschlag von Antje Kapek zur Geschlechterseparation nicht dazu führt, dass Männer für weniger Leistung, hier in Form von geringerer Anzahl von Sitzplätzen, immerhin einen geringen Fahrpreis zu zahlen brauchen. Vielmehr haben sie die speziellen Sitzplatzreservierungen für Frauen vermutlich mitzubezahlen. – ein weiterer Gender Pricing Gap zuungunsten der Männer, mit dem Männer für Frauenprivilegien bezahlen sollen.

Ob der Wunsch nach Frauen-Männer-Separierung umgesetzt wird, wissen wir nicht. Aber welche frauenpolitische, männerfeindliche Idee wurde nicht irgendwann umgesetzt? Skrupel vor einer Ungleichbehandlung haben die Berliner Verkehrsbetriebe jedenfalls nicht. Sie boten Frauen, auch hochbezahlten Managerinnen, schon 2019 zum „Equal Pay Day“ ein um 21 Prozent vergünstigtes Ticket an. Männer, auch im Niedriglohnsektor, mussten den vollen Preis bezahlen. MANNdat berichtete. Die Antidiskriminierungsstelle (ADS) duldete damals auf Anfrage übrigens ausdrücklich die individuelle Diskriminierung aufgrund Durchschnittswerte des Kollektivs. Wieder ein Hinweis, dass das AGG nicht eingeführt wurde, um Männer und Frauen gleich zu behandeln, denn die Ungleichbehandlung ist ja schon laut Grundgesetz verboten, sondern um Männer legal diskriminieren zu können. Die entscheidende Regelung im AGG ist nämlich § 5. Nach § 5 AGG ist eine unterschiedliche Behandlung auch zulässig, wenn „durch geeignete und angemessene Maßnahmen“ bestehende Nachteile wegen eines in § 1 genannten Grundes, also Benachteiligungen u. a. aus Gründen des Geschlechts, verhindert oder ausgeglichen werden sollen. Und wer entscheidet, ob eine solche Maßnahme nun „positiv“, also völlig in Ordnung, oder „negativ“, sind? Das entscheiden die gleichstellungspolitischen Funktionäre und diese Posten sind wiederum fest in den Händen der Frauenförderlobbyisten. Weitere Ausführungen dazu erübrigen sich.

Gewaltschutzprivileg für Frauen

Am 31.1.2025 beschloss übrigens der Deutsche Bundestag mit Stimmen der Grünen, der SPD, der Linken und der CDU/CSU, Frauen, die Opfer von Gewalttaten werden, sollen ein Recht auf Schutz und Hilfe bekommen, Männer, die Opfer von Gewalttaten werden, jedoch nicht. Von Gewalt betroffene Frauen – und ausschließlich Frauen, nicht jedoch Männer – sollen zudem künftig einen Rechtsanspruch auf Schutz, Hilfe und Beratung haben.

Mit diesem Gesetz zum Frauengewaltschutzprivileg sollen die Länder künftig dazu verpflichtet werden, ausreichend Schutz- und Beratungsangebote für Frauen zu schaffen. Sie erhalten dafür vom Bund über einen Zeitraum von zehn Jahren, bis 2036, insgesamt 2,6 Milliarden Euro. Zur Erinnerung: Die finanzielle Hilfe für Männer wurde von der Ampelregierung auf unter eine halbe Million Euro gekürzt! Zusätzlich soll ein Rechtsanspruch auf kostenlosen Schutz und Beratung ausschließlich für weibliche Gewaltopfer ab 1. Januar 2032 greifen. Obwohl Männer häufiger Opfer von Gewalt werden und aktuelle Studien zeigen, dass Männer ebenso wie Frauen Opfer von häuslicher Gewalt sind, verweigern die politisch Verantwortlichen männlichen Opfern von Gewalt eine solche Hilfe.

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