Die Champions League des Sexismus, Gruppe 4

von Manndat

Die Gruppe 4 unserer Champions League des Sexismus startet mit der Zeitschrift „Der Spiegel“ und einem Artikel, der bei Frauen nicht einmal in den Rechner eingetippt worden wäre, gefolgt von Bündnis90/Die Grünen als Partei insgesamt für einen Bestandteil ihrer Parteisatzung, gefolgt von einem Buch der Bunten-Exchefredakteurin Karin Dietl-Wichmann und der amerikanische Journalistin Amy Sutherland in Zusammenarbeit mit der TAZ.

Ansprache der Kommentatoren

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Mannschaft 13: Zeitschrift „Der Spiegel“

2003 veröffentlichte der Spiegel die Titelstory „Das Y-Chromosom oder: Warum gibt es eigentlich Männer“. Das hätte durchaus interessant werden können. Doch wie wissenschaftlich seriös und völlig ergebnisoffen dieses Thema im journalistischen Qualitätsmedium behandelt wurde, sieht man beispielsweise beeindruckend an Artikeln mit Überschriften wie:

Eine Krankheit namens Mann.

Das könnte man noch extra kommentieren, muss man aber nicht. Aber auf jeden Fall zu Recht in der Champions League des Sexismus.

Quelle: Spiegel 38/2003, Abruf vom 25.03.2013

Mannschaft 14: Partei „Bündnis 90/Die Grünen“

Als 14. Mannschaft tritt nun gleich eine ganze Partei an. Nein, nicht wegen der Äußerungen des Herrn Trittin und anderer Spitzenfunktionäre dieser Partei, sondern wegen des zur Satzung dieser Partei gehörenden Frauenstatuts. Für uns Sexismus pur, für den wir hier nur drei Beispiele erwähnen möchten:

Redelisten werden getrennt geführt, Frauen und Männer reden abwechselnd. Ist die Redeliste der Frauen erschöpft, ist die Versammlung zu befragen, ob die Debatte fortgesetzt werden soll.

Wenn keine Frau mehr etwas sagen will (oder keine Frau mehr da ist, die zusätzlich einen Redebeitrag liefern kann), dürfen die Männer auch nichts mehr sagen, es sei denn die Versammlung beschließt diese Selbstverständlichkeit. Meinungsfreiheit à la Grüne.

Die Mehrheit der Frauen einer Bundesversammlung, eines Länderrates und anderer Gremien hat ein Vetorecht mit aufschiebender Wirkung.

Wenn die anwesenden Frauen alleine beschließen, über ein bestimmtes Thema nicht mehr reden zu wollen (und zwar gleichgültig, um was für ein Thema es sich handelt!), ist die Debatte beendet. Die Entscheidung darüber treffen die Frauen alleine, die Männer müssen vorher den Saal verlassen. Interessant ist, dass sich die grünen Männer diesen sexistischen Schwachsinn auch noch gefallen lassen und nicht selten sogar verteidigen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lädt jährlich zu einer Bundesfrauenkonferenz ein und stellt die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung. Die BFK ist öffentlich für alle Frauen. Sie hat u.a. die Aufgabe, den Dialog mit der Frauenöffentlichkeit herzustellen. (…) Der Frauenrat tagt in der Regel frauenöffentlich.

Das gab es schon einmal. Damals hieß es:„Nur für Weiße“.

Wie heißt es doch im Grundgesetz Art. 3 Abs. 2 „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Ob die Grünen diese Lektüre kennen?

Quelle: Frauenstatut der Grünen, Abruf vom 30.03.2013

Mannschaft 15: Karin Dietl-Wichmann

Karin Dietl-Wichmann mag den wenigsten hier bekannt sein. Sie war jedoch Chefredakteurin von „Bunte“, „Cosmopolitan“ und „Miss Vogue“. Zum Zeitpunkt ihrer Buchveröffentlichung „Lass dich endlich scheiden“ wurde sie als eine der führenden Society-Expertinnen Deutschlands betrachtet und war bereits dreimal geschieden. Aus dem Werk stammt folgendes Zitat:

Hier können Sie in die Trickkiste greifen. Warten Sie bis er aus der Wohnung ist. Lassen Sie dann ein neues Schloss einbauen. Kommt er dann nach Hause und verlangt lautstark, eingelassen zu werden, rufen Sie die Polizei. Schildern Sie, dass Ihr Mann gewalttätig wird, dass Sie im Trennungsjahr leben und dauernd Angst vor ihm hätten; die Beamten werden ihn mitnehmen.

Ja, Sie lesen richtig: Das ist unverblümte Anstiftung zu einer kriminellen Handlung, unter Ausnutzung des Gewaltschutzgesetzes. Wenn es gegen Männer geht, ist kriminelles Verhalten von Frauen offensichtlich nicht nur hinnehmbar, sondern Straftaten für Frau Dietl-Wichmann sogar noch empfehlens- und nachahmenswert.

Wer das als Scherz abtut: In einer Buchbesprechung der Talkshow „3 nach 9“ vom 25. Juli 2008 auf Radio Bremen TV sagte die Moderatorin dazu: „Wer von den Zuschauerinnen sich mit dem Gedanken trägt, sich scheiden zu lassen; hier finden Sie wertvolle Tipps; und es macht auch Spaß zu lesen …“

Und die Bildzeitung meint dazu: „Lass dich endlich scheiden!“ Der provokante Ratgeber von Karin Dietl-Wichmann ermuntert dazu, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen!“ Und sei es auf Kosten der Männer und unter Missachtung des Rechtes.

Quelle: Karin Dietl-Wichmann: „Lass dich endlich scheiden“. Heyne Verlag, München, 2008.

Mannschaft 16: Amy Sutherland / TAZ

So sexistisch überschrieb die TAZ einen Artikel:

Tipps für die Männerdressur: Mach Platz Liebling

Laut einer neuen Familienstudie glauben erstaunlich viele junge Männer an ein konservatives Familienmodell. Doch Frauen könnten sich wehren – mit Tricks aus der Tiererziehung.

Am Anfang des Artikels wird zunächst die Vorwerk Familienstudie 2008 angerissen und einige Brocken davon serviert – als Überleitung zum eigentlichen Thema: Den Äußerungen und Theorien der amerikanischen Journalistin Amy Sutherland, die sie in einem Buch festhielt. In Deutschland erschien es im Rowohlt-Verlag:

„(…)Sutherland kam auf diese ungewöhnliche Idee, als sie wochenlang für einen Artikel über Trainer recherchierte, die Tieren Gehorsam und Kunststücke beibringen. Auf dem Heimweg fiel ihr ein: Das wende ich mal auf meinen Mann Scott an!“ (…) Mit der neuen Methode „Gutes loben, Schlechtes ignorieren“ musste Amy Sutherland zwar oft wochenlang auf Erfolge warten, aber nach zwei Jahren Anwendung der Tiererziehungsmethode wurde Scott ein vorbildlicher Ehemann, der seine Frau „weniger nervte“ und den sie „mehr lieben“ konnte, verkündete sie in einem Artikel in der New York Times.“

Männer nicht nur als Hunde betrachten, sondern sie auch so behandeln. Natürlich nur zu ihrem eigenen Besten, denn Frauen sind ja die guten Menschen – oder sollte man sagen, Frauchen sind die besseren Herrchen?

Am Schluss bekommt offenbar selbst die taz ein schlechtes Gewissen. So verweist – quasi als Absolution – der Artikel noch einmal auf die Vorwerk-Studie, um der Sache noch einen seriösen Anstrich zu geben und zu behaupten, dass Männer das ja intuitiv schon viel öfter täten als Frauen.

Quelle: „taz“, 26.08.2008, http://www.taz.de/!22089/, Abruf vom 30.04.2013

Die Resultate der Abstimmung:

1. Platz: Mannschaft 15: Karin Dietl-Wichmann

2. Platz: Mannschaft 14: Frauenstatut der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“

3. Platz: Mannschaft 16: Amy Sutherland / TAZ

4. Platz: Mannschaft 13: Zeitschrift „Der Spiegel“

 

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