Vorrang für Männer beim Covid-Impfschutz?
In einem Artikel in der „Zeit“ fordert der Schriftsteller Ralf Bönt („Das entehrte Geschlecht: Ein notwendiges Manifest für den Mann“) eine frühere Impfung der Männer gegen COVID-19. Sie seien einem höheren Risiko ausgesetzt und verdienten deshalb stärkeren Schutz.
Wir gehen hier den Fakten auf den Grund, stellen dazu einige Studien vor, schreiben einen Brief an das Robert-Koch-Institut und werden sehen, dass die EU und Großbritannien auf die Realität pfeifen und Männer strukturell diskriminieren.
(Anm.: Wir verwenden den seltener verwendeten, aber korrekten Begriff Letalität für das Verhältnis der Todesfälle durch COVID-19 bezogen auf die Zahl der an COVID-19 Infizierten. Der dafür öfter verwendete Begriff Mortalität bezieht sich auf die ganze Bevölkerung.)
Die selbstgefällige Ignoranz
Eine Forderung, die in einer Gesellschaft des kognitiv bequemen Schwarz-Weiß-Denkens von Männerprivilegien und Frauenunterdrückung natürlich bei vielen zu Schnappatmung führt. Hier nur ein Beispiel von Margarete Stokowski, deren Kommafehler, neben der niederschwelligen Fachkompetenz, die Markenzeichen ihrer Tweeds sind:
WARNUNG! Wir warnen hier ausdrücklich davor, Stokowskis naiv inkompetenter Empfehlung zu folgen und zu meinen, mit dem Waschen von Händen sich ausreichend gegen Corona-Infektionen schützen zu können! Das ist Unsinn. Stokowski hat als typische Feministin lediglich wenig Empathie gegenüber dem Befinden von Männern. Im Gegenteil: Stokowski hatte sich auch schon über die Corona-Erkrankung Trumps gefreut: „Darf man sich freuen wenn Trump Corona hat – äh nein man muss.“
Und in einer Gesellschaft, in der gewinnbringend dämliche Witze über Männer gemacht werden, die bei Symptomen zum Arzt gehen (Klosterfrau-Männergrippekampagne), ist das Argument „Sollen sie doch bei Symptomen rechtzeitig zum Arzt gehen“ zumindest fragwürdig.
Als vor kurzem bekannt wurde, dass Irland vorrangig Männer an Corona sterben lassen würde, gab es weder eine Kritik noch abfällige Plattheiten von Stokowski.
Wir möchten hier aber nicht den Eindruck erwecken, dass wir die auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse aufgestellten Forderungen eines Ralf Bönt mit einer toxischen Krawallfeministin auf die gleiche intellektuelle Stufe stellen möchten. Wir möchten hier der Frage nachgehen, ob Ralf Bönts Forderung gerechtfertigt ist.
Die Zahlen bestätigen eine deutlich höhere Letalitätsrate von Männern
Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht auf seiner Seite „Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19“, bei welchen Personengruppen schwere Krankheitsverläufe häufiger beobachtet werden. Dabei wird auch „Männliches Geschlecht“ aufgeführt (Stand 25.2.2021).
Als Belege dafür werden aufgeführt eine Studie von
Ortolan A, Lorenzin M, Felicetti M, Doria A, Ramonda R. „Does gender influence clinical expression and disease outcomes in COVID-19? A systematic review and meta-analysis.“ International Journal of Infectious Diseases. 2020;99:496-504.
und eine Studie von
Sutton D, Fuchs K, D’Alton M, Goffman D. Universal Screening for SARS-CoV-2 in Women Admitted for Delivery. The New England journal of medicine. 2020;382(22):2163-4.
Nachfolgend die Graphik auf Basis der Daten der verstorbenen Männer und Frauen des RKI „Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit (COVID-19) mit Stand 30.07.2020“.
Bis zur Altersgruppe 70-79 gibt es sehr viel mehr männliche Todesfälle als weibliche. Ab der Altersgruppe 80-89 gleichen sich diese weitestgehend an und kehren sich ab 90-99 um. Doch hier ist zu beachten, dass aufgrund der kürzeren Lebenserwartung von Männern das Verhältnis von Frauen zu Männern in den höheren Altersgruppen deutlich steigt, wie die orange Linie in der Graphik zeigt. Man muss deshalb das Letalitätsrisiko altersbereinigt betrachten, z. B. bei einem Vergleich der Letalitätsraten bezogen auf den jeweiligen Bevölkerungsanteil von Männern und Frauen in der Altersgruppe. Die nachfolgende Graphik zeigt die Letalitätsraten je Altersgruppe altersbereinigt. Sie zeigt, um wievielfach höher die Letalitätsraten von Männern je Altersgruppe gegenüber Frauen sind. Bei 1 wären die Letalitätsraten gleich.
Wie man sieht, können für 0-19 keine Verhältniszahlen angegeben werden und ab 100+ haben Frauen eine höhere Letalitätsrate. Die nachfolgende Tabelle zeigt die konkreten Daten aus der RKI-Information. In den niederen Altersgruppen sind die Zahlen zu gering, um belastbare, signifikante Verhältniszahlen zu bilden (3 Todesfälle). Auch in der Altersgruppe ab 100 aufwärts gibt es geringe Zahlen (insgesamt 50).
Dr. Michael Klein auf https://mens-mental-health.de/ dazu:
„Corona-Pandemie als Testfall für die klassische Männerrolle?
Die Mortalitätsquoten schwanken um 65% für Männer an der Gesamtzahl der Todesopfer. Männer haben im Verhältnis zu Frauen ein 2.3-fach erhöhtes Risiko im Falle einer Infektion an dem Virus oder Begleit- und Folgeerkrankungen zu versterben. Wie eine Arbeitsgruppe am Robert-Koch-Institut (RKI) um Dr. Alexander Rommel im Februar 2021 publizierte, verloren die an COVID-19 Verstorbenen Personen durchschnittlich 9.6 Lebensjahre durch frühzeitigen Tod, die Männer dabei 11.0 Jahre, die Frauen 8.1 Jahre. Diese als Burden-of-Disease bezeichneten Berechnungsmethoden analysieren die Implikationen bestimmter Erkrankungen auf Lebensqualität und Frühsterblichkeit.
Es handelt sich bei diesen Geschlechtsunterschieden um ein markantes Beispiel gesundheitlicher Ungleichheit zu Lasten der männlichen Bevölkerung. Dabei gibt es in den Infektionszahlen keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Das erhöhte Sterberisiko für Männer gilt über alle Altersgruppen ab dem 18. Lebensjahr bis zu den 79-Jährigen. Danach gleicht sich das Risiko zwischen den beiden Geschlechtern scheinbar an und in der höchsten Altersgruppe (90 bis 99 Jahre) sind mehr Frauen betroffen. Dies ist aber ein Scheineffekt, der in den RKI-Statistiken nicht aufgeklärt wird. Denn in der Gruppe der 90- bis 99-Jährigen liegt der absolute Anteil von Männern deutlich geringer. Immerhin sind 73% der über 85-Jährigen in Deutschland Frauen.
In der Tabelle des RKI sind die relativen Wahrscheinlichkeiten auf der Basis der tatsächlichen Bevölkerungsanteile von Männern und Frauen leider nicht wiedergegeben. In der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen, wo der absolute Anteil der Frauen in der Gesamtbevölkerung bei ca. 55 % liegt, weisen die Männer hinsichtlich COID-19-Sterblichkeit einen Anteil von 72% (RKI-Daten vom 01.12.2020) auf. Die Ursachen für diese erhöhte Sterblichkeit der Männer im Vergleich zu den Frauen sind nicht vollkommen klar und können nur zum Teil mit dem ungünstigeren Gesundheitsverhalten, der höheren Zahl von Vorerkrankungen und dem ungesünderen Lebensstil der Männer erklärt werden. Weitere Ursachen biopsychosozialer Natur sind zu vermuten und sollten dringend erforscht werden.“
(https://mens-mental-health.de/corona-impfung/, 27.2.21)
Nachfolgend die von Dr. Klein angesprochene Studie zu den Lebensjahrverlusten:
„COVID-19-Krankheitslast in Deutschland im Jahr 2020
Durch Tod und Krankheit verlorene Lebensjahre im Verlauf der Pandemie
Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 145-51; DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0147; ONLINE first
Rommel, Alexander; von der Lippe, Elena; Plaß, Dietrich; Ziese, Thomas; Diercke, Michaela; an der Heiden, Matthias; Haller, Sebastian; Wengler, Annelene
Hintergrund: Die SARS-CoV-2-Pandemie hat im Jahr 2020 das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen gestellt. Die COVID-19-Krankheitslast lässt sich durch den Verlust an Lebensjahren durch Krankheit oder Tod ausdrücken. Dabei gehen beispielsweise durch Versterben im Alter von 40 Jahren deutlich mehr Lebensjahre verloren als bei Tod mit 80 Jahren.
Methode: Auf Basis laborbestätigter SARS-CoV-2-Meldefälle im Jahr 2020 (Datenstand 18. Januar 2021) werden durch Tod verlorene Lebensjahre („years of life lost“, YLL) und durch gesundheitliche Einschränkungen verlorene Lebensjahre („years lived with disability“, YLD) zur Krankheitslast insgesamt („disability-adjusted life years“, DALY) aufsummiert. Die Methodik ist angelehnt an die „Global Burden of Disease“-Studie. Bestehende Vorerkrankungen werden bei der Berechnung der YLL nicht berücksichtigt. Die angelegte Restlebenserwartung berücksichtigt aber ein mittleres altersspezifisches Niveau an Morbidität.
Ergebnisse: Im Jahr 2020 gingen in Deutschland 305 641 Lebensjahre durch COVID-19 verloren. Bei Männern entfielen 34,8 % der DALY auf Personen unter 70 Jahre, bei Frauen 21,0 %. 99,3 % dieser Krankheitslast machten verlorene Lebensjahre durch Versterben aus (YLL). Die durch COVID-19 im Tagesmittel entstandene Krankheitslast durch Versterben lag unter der für wichtige nichtübertragbare Erkrankungen. Eine verstorbene Person verlor im Mittel etwa 9,6 Lebensjahre, Personen unter 70 Jahre verloren 25,2 Lebensjahre. Männer hatten durch Tod einen größeren Verlust an Lebenszeit als Frauen (11,0 versus 8,1 Jahre).“
(https://www.aerzteblatt.de/archiv/217880/COVID-19-Krankheitslast-in-Deutschland-im-Jahr-2020, 28.2.21)
Auch internationale Studien bestätigen die höhere Letalitätsrate bei Männern
Auch die Metastudie, die am 9. Dezember in der Fachzeitschrift Nature Communications erschien, bestätigt diese Erkenntnisse. Im Abstract dieses Artikels von Hannah Peckham, Nina M. de Gruijter, Charles Raine, Anna Radziszewska, Coziana Ciurtin, Lucy R. Wedderburn, Elizabeth C. Rosser, Kate Webb & Claire T. Deakin „Male sex identified by global COVID-19 meta-analysis as a risk factor for death and ITU admission“ heißt es u. a.:
„Hier präsentieren wir eine Meta-Analyse von 3.111.714 gemeldeten Fällen weltweit, um zu zeigen, dass es zwar keinen Unterschied im Anteil von Männern und Frauen mit bestätigter COVID-19 gibt, männliche Patienten aber eine fast dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit haben, auf die Intensivstation (ITU) eingeliefert zu werden (OR = 2,84; 95% CI = 2,06, 3,92) und eine höhere Sterblichkeitsrate (OR = 1,39; 95% CI = 1,31, 1,47) im Vergleich zu Frauen haben. Mit wenigen Ausnahmen ist das in COVID-19 beobachtete Geschlechtsbias ein weltweites Phänomen.“ https://www.nature.com/articles/s41467-020-19741-6
Auch die Daten der Forschungsinitiative Global Health 50/50 „The COVID-19 Sex-Disaggregated Data Tracker“ aus mehr als 20 Ländern bestätigen die Ergebnisse.
Tracking differences in COVID-19 infection, illness and death among women and men is essential to understanding the pandemic. (https://globalhealth5050.org/the-sex-gender-and-covid-19-project/). Ein Auszug:
“Weltweit gibt es fast gleich viele infizierte Fälle bei Männern und Frauen. (…)
Dieses Muster zeigt sich auch in den von der Weltgesundheitsorganisation gesammelten Daten, aus denen hervorgeht, dass es kaum Unterschiede in der Zahl der bestätigten Fälle bei Männern und Frauen gibt. Unter den mehr als 700.000 bestätigten Fällen von COVID-19, die der WHO bis zum 18. April 2020 gemeldet wurden, gibt es fast gleich viele Fälle bei Männern und Frauen
(…)
In fast allen Ländern, die wir verfolgen, auch in den Ländern, in denen es eine höhere Anzahl von bestätigten Fällen bei Frauen gibt, sind die meisten Todesfälle bei Männern zu verzeichnen.
Die von Global Health 50/50 gesammelten Daten zeigen, dass in der überwiegenden Mehrheit der Länder, für die Daten vorliegen, Männer durchweg eine höhere Sterberate aufweisen als Frauen. Diese Raten spiegeln die Todesfälle unter den bestätigten Fällen wider. In einer kleinen Anzahl von Ländern (N=3) gibt es höhere absolute Zahlen von Todesfällen bei Frauen als bei Männern, aber in diesen Ländern ist es wichtig, nicht nur die Gesamtzahl der sterbenden Männer und Frauen zu betrachten, sondern den Anteil der Todesfälle unter den Menschen, die als Fall diagnostiziert werden. In der überwiegenden Mehrheit der Länder ist die Sterberate unter den bestätigten Fällen bei Männern höher als bei Frauen. Mit anderen Worten: Sobald Männer infiziert sind und als Fall diagnostiziert werden, besteht für sie ein höheres Sterberisiko.
(…)
Das Geschlecht einer Person, d. h. die zugrunde liegende biologische Konstitution, bestimmt sowohl immunologische als auch hormonelle Profile, die für die Reaktion auf eine Infektion wichtig sein können. Diese Unterschiede in den biologischen Reaktionen von Männern und Frauen könnten bei der Bestimmung der klinischen Ergebnisse bei COVID-19 von Bedeutung sein. Es wird zum Beispiel vermutet, dass ein Enzym namens ACE2 (Enzym 2) wichtig für das Risiko ist, eine schwere COVID19-Erkrankung zu entwickeln. ACE2 sitzt auf Zellmembranen und kann es dem Virus ermöglichen, leichter in die Zellen einzudringen und damit seinen zerstörerischen Weg durch die lebenswichtigen Organe des Körpers zu beginnen. Der ACE2-Spiegel ist bei Männern generell höher, was bedeutet, dass mehr Zellen für das Virus anfällig sind, was wiederum bei Männern zu einem höheren Risiko für schwere COVID-Erkrankungen und Tod führen kann.”
Gründe für diesen Geschlechterunterschied kann auch das RKI nicht benennen.
Eine wichtige Rolle könnte aber der sogenannte ACE2-Rezeptor spielen. Dieser dient bei den durch Coronaviren ausgelösten Krankheiten COVID-19, SARS und MERS als eine Art Einfallstor. Tatsächlich seien auch beim früheren SARS-Virus und bei MERS Männer stärker betroffen gewesen, sagte im Juni Bernhard Zwißler, Direktor der Klinik für Anästhesiologie am LMU Klinikum.
Laut einer Studie vom University Medical Center Groningen kommt dieser ACE2-Rezeptor bei Männern in einer höheren Konzentration vor:
„Abstrakt
Ziele
Das aktuelle pandemische Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert eine breite Altersgruppe, aber überwiegend ältere Menschen, insbesondere Männer und solche mit kardiovaskulären Erkrankungen. Jüngste Berichte deuten auf einen Zusammenhang mit der Einnahme von Hemmstoffen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) hin. Angiotensin-converting Enzym 2 (ACE2) ist ein funktioneller Rezeptor für Coronaviren. Höhere ACE2-Konzentrationen könnten bei Patienten, die RAAS-Hemmer einnehmen, zu einer erhöhten Anfälligkeit für SARS-CoV-2 führen.
Methoden und Ergebnisse
Wir haben die ACE2-Konzentrationen bei 1485 Männern und 537 Frauen mit Herzinsuffizienz gemessen (Indexkohorte). Die Ergebnisse wurden bei 1123 Männern und 575 Frauen validiert (Validierungskohorte).
Das mediane Alter lag bei 69 Jahren für Männer und 75 Jahren für Frauen. Der stärkste Prädiktor für erhöhte Konzentrationen von ACE2 in beiden Kohorten war das männliche Geschlecht (Schätzwert = 0,26, P < 0,001; bzw. 0,19, P < 0,001). In der Index-Kohorte war die Verwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-Rezeptor-Blockern (ARBs) oder Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRAs) kein unabhängiger Prädiktor für ACE2 im Plasma. In der Validierungskohorte waren ACE-Hemmer (Schätzwert = -0,17, P = 0,002) und ARB (Schätzwert = -0,15, P = 0,03) unabhängige Prädiktoren für niedrigere Plasma-ACE2-Konzentrationen, während die Verwendung eines MRA (Schätzwert = 0,11, P = 0,04) ein unabhängiger Prädiktor für höhere Plasma-ACE2-Konzentrationen war.
Schlussfolgerung
In zwei unabhängigen Kohorten von Patienten mit Herzinsuffizienz waren die Plasmakonzentrationen von ACE2 bei Männern höher als bei Frauen, aber die Verwendung weder eines ACE-Hemmers noch eines ARB war mit höheren Plasma-ACE2-Konzentrationen assoziiert. Diese Daten könnten die höhere Inzidenz und Sterblichkeitsrate von COVID-19 bei Männern erklären, unterstützen aber nicht frühere Berichte, die nahelegen, dass ACE-Hemmer oder ARBs die Vulnerabilität für COVID-19 durch erhöhte Plasma-ACE2-Konzentrationen erhöhen.“
Iziah E Sama, Alice Ravera, Bernadet T Santema, Harry van Goor, Jozine M ter Maaten, John G F Cleland, Michiel Rienstra, Alex W Friedrich, Nilesh J Samani, Leong L Ng: „Circulating plasma concentrations of angiotensin-converting enzyme 2 in men and women with heart failure and effects of renin–angiotensin–aldosterone inhibitors“, European Heart Journal, Volume 41, Issue 19, 14 May 2020, Pages 1810–1817, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehaa373, 10 May 2020
Außerdem gibt es laut Virologe Thomas Pietschmann gegenüber der DW „genetische Gründe“, die Frauen bevorteilen. Der Grund sei, dass „einige immunrelevante Gene, beispielsweise Gene, die dafür verantwortlich sind, Erreger zu erkennen, auf dem X-Chromosom kodiert werden“. Da Frauen zwei X-Chromosomen besitzen und Männer nur eines, haben Männer hier Nachteile.
Im einem NDR-Podcast vom 9.3.2021 spricht auch die Virologin Sandra Ciesek darüber, warum Männer ein größeres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.
Ralf Bönts Forderung ist auf Basis der Fakten also durchaus plausibel.
Hierzu auch nochmals Dr. Michael Klein von https://mens-mental-health.de/:
„Im Hintergrund droht der Impfneid
In der akuten COVID-19-Impfsituation trifft der Gender-Empathy-Gap auf die Strukturen der Männerfeindlichkeit bis Männergleichgültgkeit in Gesellschaft und Medien. Und obendrein zeigen viele Männer selbst unbewusst ein Muster an Selbstherabsetzung und Selbstverleugnung, das sie in Erziehung, Bildungswesen und Gesellschaft gelernt haben. Resultat: Völlige Ruhe und Gleichgültigkeit.
Wenn die Infektions- und Letalitätsquoten in Deutschland aufgrund der zahlreicher werdenden Virus-Mutanten wieder zunehmen sollten, droht eine ernsthafte Impfneid-Debatte. Dies zu verändern ist in Zeiten, in denen Gemeinsinn und Zusammenhalt mehr zählen sollten als Partikularinteressen, ein ernstes Anliegen. Es ist aber auch festzuhalten: Wenn Bundesregierung und EU ihre Hausaufgaben in Sachen Impfung gemacht hätten und ihre Fehler jetzt nicht so schamlos verschleiern würden, gäbe es auch keine Notwendigkeit über die bevorzugte Impfung der häufigsten Todesopfer der Erkrankung nachzudenken und damit auch keine Impfneiddebatte. Nunmehr aber steht sie vor der Tür. Besser wäre es, eine bessere Impfkampagne und mehr Sensibilität für den Gender-Empathy-Gap zu erreichen.“
(https://mens-mental-health.de/corona-impfung/, 27.2.21)
EU-Kommissionspräsidentin fordert Benachteiligung von Männern bei Corona; GB tut es schon
Ganz so rücksichtsvoll und sensibel ist Ursula von der Leyen (CDU), die Präsidentin der EU-Kommission nicht. In ihrer typisch empathielosen Art fordert sie dreist:
„Frauen müssen bei den Covid-Rettungsplänen im Zentrum stehen„, fordert Ursula von der Leyen (CDU).
Und das, obwohl, wie wir hier dargelegt haben, dass Männer eine höhere Letalitätsrate bei Covid-19 aufweisen. Hier ist einer der Erfolge der Frauenpolitik zu suchen. Frauenpolitikerinnen bleiben immer ausschließlich Frauenpolitikerinnen, auch wenn sie als EU-Kommissionspräsidentin für alle Menschen in der EU zuständig ist. Frauenpolitikerinnen sind in ihren Forderungen egozentrischer und rücksichtloser.
Währenddessen hat Großbritannien die erste Klinik eröffnet, in der ausschließlich Frauen gegen Corona geimpft werden: „Es ist ein besonderer Moment. Es ist etwas, das gefeiert werden muss, vor allem, weil ich meinen Impfstoff bei der Eröffnung der ersten Impfklinik nur für Frauen in Großbritannien erhalten konnte.“
Brief an das Robert-Koch-Institut
Wir haben aufgrund dieser Daten das Robert-Koch-Institut am 11.3.2021 angeschrieben:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Ihrer Seite „Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19“ wird unter den Personengruppen mit häufigeren schweren Verläufen auch „Männliches Geschlecht“ aufgeführt (Stand 25.2.2021). Dies wird durch zahlreiche Studien belegt. Auch auf Ihren „Täglichen Lageberichten des RKI zur Coronavirus-Krankheit (COVID-19)“ haben Sie diese Erkenntnis belegen können. Männer infizieren sich etwa gleich häufig mit dem SARS-CoV-2-Virus, sterben aber zwei- bis dreimal so häufig wie Frauen. Dazu haben wir folgende Fragen:
- Warum wird auf Ihrer Seite „Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19“ unter den Personengruppen mit häufigeren schweren Krankheitsverläufe zu Recht auch „Männliches Geschlecht“ aufgeführt, aber auf ihrer zentralen Seite „Informationen und Hilfestellungen für Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf“, in dem Sie die Bevölkerung über den aktuellen Stand der Risikogruppen aufklären, dies verschwiegen?
- Aus welchen Gründen wurde entsprechend Gender Mainstreaming der Genderaspekt bezüglich der höheren Letalitätsraten von Männern bei Ihrer Impfempfehlung nicht beachtet?
- EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte bei der Konferenz zum Frauentag im Europaparlament, dass Frauen im Zentrum bei den Covid-Rettungsplänen stehen müssen. Wie weit hat diese Forderung Einfluss auf die Covid-Rettungsstrategie in Deutschland?
Für eine Rückantwort wären wir dankbar.“
Fazit
Eine nachgewiesene etwa 2- bis 3-fach höhere Letalitätsrate von Männern belegt die Forderung von Ralf Bönt, Männer stärker vor der Infektion zu schützen – was außerfrage stehen würde, wenn die Genderisten ihr Gender Mainstreaming wirklich ehrlich meinen würden. Stattdessen tun sie das Gegenteil. „Frauen müssen bei den Covid-Rettungsplänen im Zentrum stehen“, fordert die EU-Kommissionspräsidentin.
An solchen Beispielen zeigt sich aber wieder die Doppelmoral der Geschlechterpolitik. Man fabuliert von Gleichberechtigung und sogar von Gleichstellung. Dabei ist die Geschlechterpolitik geblieben, was sie seit den 80er Jahren ist, nämlich die lineare Fortsetzung der reinen rosinenpickenden Frauenförderpolitik. Dort wo der Gender-Mainstreaming-Ansatz Nachteile von Männern ausgleichen könnte, beharren die Genderisten auf archaische Rollenbildzementierung. Der toxische Feminismus verwechselt hier Empathie mit Egozentrik und Narzissmus. Oder er tut zumindest so, als würde er es nur verwechseln.
Quelle Beitragsbild: AdobeStock_231278849
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.
Lesermeinungen
Schreiben Sie einen Kommentar
Bitte beachten Sie, dass Kommentare mindestens 5 und höchstens 1500 Zeichen haben dürfen.
Zitate können mit <blockquote> ... </blockquote> gekennzeichnet werden.
Achtung: Wenn Sie einen Kommentar von einem Smartphone verschicken, wird der Text manchmal von der Autofill-Funktion des Smartphones durch die Adresse ersetzt. Wenn Sie den Kommentar absenden, können wir den originalen Text nicht wiederherstellen.
Ohne hier eine Handlungsempfehlung oder Bewertung geben zu wollen steht allein aufgrund der Fakten fest: Eine Impfpriorisierung für Männer wird mehr Menschenleben retten als das Verbot von Astrazeneca für Frauen jünger als 60 Jahre Menschenleben retten wird (Letzteres kostet vermutlich sogar Menschenleben!).
Eine Sache ist hier bemerkenswert: Über 9 tote Frauen bei fast 3 Mio Geimpften spricht ganz Deutschland (obwohl noch nicht einmal klar ist ob diese Frauen durch die Impfung gestorben sind…!). Darüber dass über 2/3 aller Coronatoten Männer sind spricht niemand! Es ist kein Skandal dass Männer nicht priorisiert geimpft werden aber es ist ein Skandal dass man komplett darüber schweigt dass ganz überwiegend Männer an Covid-19 sterben und dass man nicht einmal öffentlich überlegt was man dagegen tun kann. Eines ist Sicher: Wären über 2/3 der Covid-19-Toten Frauen so wäre das Dauerthema in Politik und Medien und ich bin mir sicher: Frauen würden dann bevorzugt geimpft werden!
1/2
Ein Beispiel für die Kollateralschäden, hervorgerufen durch unsere Pandemie-Hysterie, sieht man im Kommentar von Norbert. Alles Gute für dich, hoffentlich überstehst du diese Krise einigermaßen unbeschadet.
Ein weiteres Beispiel gesellschaftlich gelebter Hysterie sieht man gerade bspw. im Landkreis Euskirchen.
Mit Bericht vom 29.03.21 ist dort die Impfung mit AstraZeneca ausgesetzt, natürlich nur für Frauen unter 55.
Geprüft werden soll, ob es einen Zusammenhang mit dem Tod einer 47-Jährigen und der Impfung mit AstraZeneca gibt. Die Frau verstarb offenbar an den Folgen einer Sinusvenenthrombose (besondere Form der Hirnvenenthrombose).
So bedauerlich der Tod auch ist, sollte hier auf sachlicher Ebene bedacht werden, dass es aktuell 16 Fälle von möglichen Thrombose-Fällen als Nebenwirkung der Impfung bei rund 1,8 Mill. Impfungen gibt.
Dass die Anti-Babypille, je nach Wirkstoffkombination ein bedeutend höheres Thrombose-Risiko beinhaltet, lässt man inkonsequenterweise vollkommen unter den Tisch fallen. Eine Carolin Lang von der Pharmazeutischen Zeitung protestiert dann auch gleich, dass man das nicht vergleichen könne, weil ja das Risiko je nach Pille unterschiedlich ausfalle (bis zu 12 von 10k).
Zum Vergleich: Etwa 2 von 10000 Frauen pro Jahr erleiden eine Thrombose, ohne Pille, also aufgrund des allgemeinen (vermutlich genetisch bedingten) Lebensrisikos.
Impfung: 0,00089 % zu Lebensrisiko: 0,02%
2/2
Das Risiko für Männer ist ganz offensichtlich natürlich deutlich geringer, Stand 18.03.21 waren 12 Frauen und 1 Mann von „Impfthrombosen“ betroffen (heidelberg24.de). Macht es bei solchen Zahlen Sinn, sich darüber zu echauffieren, dass wieder einmal nur Frauen vor möglichen Nebenwirkungen geschützt werden sollen und wieder einmal nur Frauen Beachtung finden?
Nein. Würde auf rein sachlicher Ebene argumentiert, könnte ich durchaus damit leben, dass aufgrund des höheren Risikos Frauen möglichst nicht AZ verabreicht bekommen.
So wie sich unsere Gesellschaft aber seit Jahren entwickelt (hat), gegenüber Jungen/Männern mittlerweile nahezu komplett empathielos ist, plädiere ich natürlich für ein fettes JA!
In der Kommentarspalte von aerzteblatt.de findet man dann auch gleich entsprechende indirekte Aufforderungen, gefälligst nur Männern oder Frauen über 70 das Zeug zu verabreichen.
Nur gut, das tote Männer keine Toten sind…
Was macht Corona bzw. Corona- Politik mit mir? Seit 1 Jahr kann konnte ich eine Kontaktstelle, die ich vorher 6x die Woche besuchen konnte nur 1x Woche besuchen. Weil dort eine Zwangs- Testung eingefürt worden ist, gehe ich gar nicht mehr dahin. Das ist für mich ein nicht tolerierbarer Eingriff in meine körperliche Integrität und Persönlichkeitsrechte. Ich bin im Moment vollkommen isoliert. Allerdings habe ich noch 3 Kontakte über WhatsApp und ab und zu telefoniere ich mit einer Frau, mit der ich mich angefreundet habe und jemand aus der Antipsychiatrie- Bewegung. Und das ist es. Ich hatte am 12.11.2020 einen Selbsttötungsversuch. Ich wollte mich mit Kohlenmonoxid vergiften, aber es hat nicht funktioniert. Ich kann 3 Gründe dafür ausmachen, dass es dazu kam. 1. Ein narzisstisch- feministischer Betreuer. 2. Ich bin mit Cortison- Tabletten behandelt worden. 3. Und, das ist sehr klar und eindeutig, die Corona- Politik. Wer wissen will was die Corona- Politk noch so macht, sollte mal die COPSY- Studie lesen. Und es ist eine Frau, die dafür verantwortlich ist. Und das Leben vor 3.20 wird nicht wiederkommen. Egal wiviel getestet und geimpft wird. Die Hoffnungen die uns gemacht wurden, haben sich nicht erfüllt und sie werden sich auch nicht erfüllen. Wir werden von unserer Gottkanzlerin kujoniert.
Hallo Norbert,
deine damatische Schilderung macht mich betroffen. Falls du noch jemand brauchst, um über sich über das eine oder andere auszutauschen, melde dich über info@manndat.de mit dem Betreff @Bruno-Austausch
Hier ein interessanter Artikel: https://genderama.blogspot.com/2021/03/die-einsamkeit-von-mannern-in-der.html
Vielen Dank für die gründliche Darstellung.
Beim Fazit sehe ich allerdings nicht unbedingt die primär individualistischen Motive „Egozentrik“ und „Narzissmus“ als Ursache für die Ignoranz des weit überwiegenden männlichen Sterbens.
Vielmehr ist der jüngere Feminismus zunehmend von der unmissverständlichen Auffassung geprägt, Frauen seien generell die wertigeren Menschen. Ob das die mittlerweile permanente Projektion von Gewalt auf Männer ist, die sogar mit einem besonderen Straftatbestand „Frauenhass“ unterlegt werden soll, ob es die Abschaffung oder der Versuch der Überflüssigmachung von Vaterschaft ist, oder ob es die Verbannung positiv oder neutral besetzter männlicher Begriffe aus der gesprochenen Sprache ist. Die Bewertung von Menschen nach von Geburt an mitgegebenen Attributen darf, insbesondere in Deutschland, nicht wieder Einzug in unsere Gesellschaft halten.
Nö, die Zahlen sprechen dagegen.
Weder gab es eine massive Übersterblichkeit durch Corona, die hätte man ohnehin nur durch Obduktionen feststellen können, denn an Corona verstorben ist eben nicht mit Corona verstorben.
Die Zahl der Intensivbetten ist zwar im Laufe des Jahres 2020 stark erhöht worden, ab August 2020 aber auch wieder stark verringert worden. Nachzulesen im DIVI Intensivregister.
Dazu wurden in 2020 noch 20 Krankenhäuser geschlossen, weil die Kosten zu hoch, die Rendite zu klein war. In einer pandemiebedingten Notlage macht es natürlich Sinn, Krankenhäuser zu schließen.
Bei Stern TV kritisiert unser mutmaßlicher Hochstapler Lauterbach (der sich selbst als Epidemiologe bezeichnet) Prof. Dr. Stöcker, der einen Antigen-Impfstoff entwickelt hat, den unsere Regierung leider nicht wie Biontech mal eben mit 375,- Mill. € fördern möchte. Ab ca. 09:18 sagt Virologe Prof. Kekulé, dass Covid-19 in den meisten Fällen harmlos sei. – Nicht mal unser Lockdown-Papst widerspricht…
Das Verhältnis der Infizierten zu den Todesfällen spricht dazu eine deutliche Sprache, wobei man natürlich nicht den Fehler machen sollte, schwere Erkrankungen und Folgeschäden gänzlich aus den Augen zu verlieren.
Fakt ist, bezogen auf den jeweiligen Zeitraum hat die Grippe 2018 deutlich mehr Menschenleben gefordert.
Manndat will Nachteile und Benachteiligungen von Jungen, Vätern und Männern bekannt machen und mithelfen diese zu beseitigen. Dass es kontroverse Diskussionen zu Corona gibt, ist durchaus ein interessantes Thema. Uns ging es aber um den geschlechterpolitischen Aspekt.
Sorry aber Sie reden Unsinn!
Wer mit Kekule kommt und immer noch behauptet Covod-19 sei harmlos und wer die aktuelle Situation ernsthaft mit der Grippewelle 2018 vergleicht den kann ich nicht wirklich ernst nehmen…!
Inzwischen könnte und müsste man es besser wissen. Zumindest dann wenn man sich nicht ausschließlich über Querdenkerseiten informiert.
Bernd Jenne, das sogenannte Corona Virus ist seit mindestens 2008 in Europa. Es gibt für das SARS-COV2 Virus schon sehr lange Desinfektionsmittel zu kaufen. Ob die helfen oder nicht ist eine andere Sache, Ich bin auch kein Arzt. Und es sollte auch nicht unredlich sein, sich aus alternativen Quellen Informationen heran zu holen (wer sagt denn uns welche Informationen die richtigen sind). Wenn ein alter Mensch eine Lungenentzündung hat, dann eine schwere Grippe bekommt und verstirbt, ist er an der Grippe gestorben oder an der Lungenentzündung?
Bin ich hingegen ein völlig gesunder Mensch und bekomme diese schwere Grippe, bin ich nach ca. 4 Wochen über den Berg. Seltene Einzelfälle bestätigen die Regel. Deshalb ein ganzes Land einzusperren ist wohl etwas übertrieben!
Glaub mir einfach mal, dass mein Spektrum an möglichen Quellen breit gestreut ist, vermutlich sogar deutlich breiter als deins.
Ich habe nämlich den Vorteil, dass ich Quellen nicht per se ausschließe, weil irgendwer behauptet, die Quelle wäre nicht gut.
Das DIVI Intensivregister wird, zumindest soweit ich informiert bin, nicht von „Querdenkern“ betrieben. Insofern hast du dir mit deiner abwertenden Äußerung ein schickes Eigentor geschossen.
Nochmal: Es geht hier um den Aspekt der Gleichwertigkeit von Menschen. Soll ein Geschlecht bei Impfungen zum Schutz gegen einer auch tödlich verlaufen könnenden Viruserkrankung bevorzugt werden und wenn ja, soll das nur gelten, wenn Frauen stärker betroffen sind oder auch wenn Männer stärker betroffen sind? Darum geht es hier. Wenn ihr euch über den Sinn und Unsinn on Coronamaßnahmen unterhalten wollt, gibt es genügend andere Plattformen dafür.
Es geht (mir) hier nicht um den Sinn oder Unsinn von Corona-Maßnahmen, sondern um möglichst breite Informationen, die idealerweise auch korrekt sind. Was auf eure Behauptung, unser Gesundheitssystem sei 2020 vor große Herausforderungen gestellt worden, imho leider nicht zutreffend ist. Insofern dürft ihr meinen Beitrag durchaus als Kritik an offenbar unreflektierter Übernahme einer Mainstream-Falschmeldung verstehen.
Dass ich die Corona-Maßnahmen für völlig überzogen halte, insbesondere auch im Hinblick auf die Kollateralschäden, ist ein anderes Thema, das ich hier gar nicht diskutieren will.
Trotzdem widerstrebt es mir, solche Behauptungen unwidersprochen stehen zu lassen, da so mAn. ein falsches Bild dieser „Pandemie“ erzeugt wird – was uns, zusammen mit unserer sich seit einigen Jahren entwickelten Lebenshysterie, erst in diese prekäre Lage gebracht hat.
Dann sind Sie also der Meinung, für Arztpraxen, Pflegeheime und Krankenhäuser seien die letzten 12 Monate ein Spaziergang gewesen?
Wo arbeiten Sie? Bei der Straßenreinigung?
Gehen Sie mal in Krankenhäuser! Reden Sie mit Ärzten und Pflegepersonal über Ihre nicht vorhandenen Herausforderungen, denn DAS sind die Vertreter des „Gesundheitswesens“ – nicht der Elfenbeinturm der Politik, und auch nicht irgendwelche Labersäcke in TV-Talkshows.