Internationale Männerkonferenz ICMI16 – MANNdat war dabei
A Voice For Men (USA, Rumänien und andere), Justice for Men & Boys (UK), Canadian Association for Equality, Save Indian Family Foundation und viele mehr: Der Widerstand gegen eine Politik der Benachteiligung und Verunglimpfung von Männern und Jungen eint längst Männer und Frauen auf der ganzen Welt. Vom 7. – 11. Juli 2016 trafen sich 200 geschlechterpolitisch Aktive und Interessierte aus 20 Ländern zur zweiten „International Conference on Mens‘ Issues“ (ICMI16) im Konferenzzentrum ExCeL in den Londoner Docklands. MANNdat war dabei.
Prominente Redner, hochkarätige Vorträge
Schon die Rednerliste machte Appetit auf die Konferenz: Paul Elam, promovierter Psychologe und Buchautor, gründete 2009 A Voice For Men. Philip Davies, Mitglied des britischen Unterhauses, setzte durch, dass am Internationalen Männertag 2015 das Parlament über Männeranliegen debattierte. Karen Straughan erreicht mit ihren YouTube-Videos ein Millionenpublikum. Erin Pizzey gründete 1971 das erste Frauenhaus und ist eine weltweit anerkannte Expertin für Gewalt in Familien.
Es wurde ein breites Spektrum von 20 Themen geboten. Hier eine Auswahl: „Wie gründe ich eine Männerorganisation an einer (amerikanischen) Universität?“, „Der Krieg des Staates gegen die Väter“, „Der Gender-Gerechtigkeits-Gap“, „Wie Ideologie faire Strafprozesse und die Unschuldsvermutung bedroht“, „Wo sind all die jungen Männerrechtler?“ und – nichts für schwache Nerven – „Die Nachwehen der Beschneidung“.
Eröffnet durch Erin Pizzeys brillanten Vortrag „Familiengewalt zwischen Generationen kontra die große Lüge“.
Andere Länder, andere Themen
Die Themenvielfalt war auch der Internationalität der Veranstaltung geschuldet. So haben etwa kanadische Universitäten mit ihren Disziplinarverfahren (hauptsächlich gegen männliche Studenten) eine Art Paralleljustiz geschaffen. Indien lebt in einem Spagat zwischen einem unglaublichen Technologieboom und einem ebenso unglaublichen Familienrecht, das Scheidungswilligen sieben Trennungsjahre auferlegt und Scheidungsverfahren zum Strafrecht zählt. Ein Inder, der erzählt hatte, er habe „seinen Prozess gewonnen“, erklärte auf Nachfrage, er habe die Strafe abgewehrt. Also er muss nicht ins Gefängnis, weil er seine Frau verlassen wollte, obwohl ihm dies durchaus gedroht hatte. In den USA ist die Beschneidung (MGM, male genital mutilation) ein Riesenthema, das Schwule und heterosexuelle Männerrechtler eint. Unter der Losung „I am a victim“ (frei übersetzt: „Ich bin ein Opfer und stehe dazu“) kämpfen sie Seite an Seite für die körperliche Unversehrtheit von Jungen und Männern.
MANNdat-Vorstand Thomas Walter berichtete über spezifisch deutsche Phänomene wie die Parteien-„Stiftungen“ und ihre Förderung der „Geschlechterdemokratie“, ein vom Frauenministerium bezahltes Männerforum oder die Trennung von Kirche und Staat, die ausgerechnet bei der Wehrpflicht (und dem Profit, den die Kirchen mit den „Zivis“ machten) endete.
Verdienter Applaus für perfekte Organisation
Mike Buchanan, Gründer und Chef der Partei „Justice for Men & Boys (and the women who love them)“ und Organisator der ICMI16, hatte an alles gedacht. Die Räume waren ansprechend dekoriert und ausreichend bestuhlt. Alle Vorträge begannen pünktlich. Kein Redner überzog. Die Mikrofone waren so ausgesteuert, dass man in jeder Ecke alles gut verstand. Bildschirmpräsentationen, Bilder und Videos konnten vorab an den Veranstalter gemailt werden und lagen auf einem mit Projektor und Soundsystem abgestimmten Laptop bereit. Die Redner mussten nur noch auf der Fernbedienung „Weiter“ drücken. Alle Vorträge wurden von einem professionellen Kamerateam mitgeschnitten. In den Pausen gab es Tee und Snacks. Für die abendlichen Nachtreffen waren Kneipen mit ausreichend Platz und angenehmem Ambiente ausgewählt. Bei seinem Schlusswort bekam Mike verdiente stehende Ovationen.
Keine Störungen
Obwohl der Veranstaltungsort lange öffentlich bekannt war und es durchaus Befürchtungen gab, blieb das Treffen von Störungen völlig verschont. Das Sicherheitspersonal des ExCeL strahlte eine große Vertrauenswürdigkeit aus. Es wurde auch vermutet, dass der „Brexit“ die Aufmerksamkeit potentieller Störer auf andere Dinge lenkte.
So blicken wir auf drei Tage der inspirierenden Begegnungen, der erhellenden Vorträge und eines friedlichen und freundschaftlichen Miteinanders von Männern und Frauen aus 20 Nationen und drei Generationen zurück.
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Lesermeinungen
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Philip Davies MP is coming under increasing pressure and attacks for revealing government data and drawing logical conclusions from it. There are statements made in the media and on petitions that Mr Davies votes against equality legislation, yet his speeches and voting record – all publicly available – show clearly his support for genuine equality.
There is no reason why only the anti-equality brigade, or those wanting to silence an elected politician for standing up for everyone in his constituency, should be the voices heard. Philip Davies deserves to be backed by signatures on a petition to show that the censors and sexists are not the only voice in Europe.
Every signature counts. Only evil can come of good people doing nothing.
https://www.change.org/p/theresa-may-mp-approve-and-promote-philip-davies-mp
Wow…was für ein toller Beitrag! Wo kann man die Mitschnitte der Reden sehen? Erin Pizzey bringt es gehörig auf den Punkt. Schade, dass ich erst jetzt von der Veranstaltung wusste…wäre vielleicht auch hingegangen. Habe nun endlich eine Einladung von unserem Landkreis in den Arbeitskreis Häusliche Gewalt bekommen und vertrete dort die Männerseite…mal sehen was draus wird…
Wir werden in den nächsten Wochen die Videos der Vorträge auf unserer Homepage kurz auf Deutsch vorstellen und verlinken. Wer es eiliger hat, suche bei YouTube den Kanal von Mike Buchanan.
Das wird ja auch Zeit! So gehört sich das!
God Bless Lemmy Killmister and all Cats
Ein paar Störer wären sicherlich besser gewesen als die Ablenkung durch den Brexit.
Voraussetzung wäre allerdings, dass die Medien dann auch von der Konferenz berichtet hätten – was leider eher nicht der Fall wäre.