NRW baut Schutz männlicher Opfer von Partnerschaftsgewalt aus
Während der 14. weibliche Familienminister in Folge Anne Spiegel (Grüne) in überkommener Tradition männliche Gewaltopfer unsichtbar macht, muss man auf der Suche nach progressiven Ansätzen schon von Bundes- auf Länderebene absteigen und findet sie dann – unvermutet – bei weiblichen Gleichstellungsministern der CDU.
Die Regierung von Nordrhein-Westfalen (CDU/FDP) will ihr Engagement beim Schutz männlicher Opfer von Partnerschaftsgewalt ausbauen. Anfang dieses Jahres sollen sich die Plätze in Schutzwohnungen auf 16 verdoppeln. Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU):
Wir haben im Rahmen der Partnerschaftsgewalt 2020 rund 9.800 männliche Opfer gehabt, das war eine deutliche Zunahme gegenüber 2019.
Der Gender-Bias bei männlichen Opfern häuslicher Gewalt und insbesondere auch von Partnerschaftsgewalt ist enorm. Obwohl Dunkelfeldstudien seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts darauf hinweisen, dass Männer ebenso Opfer wie Frauen Täterinnen von Partnerschaftsgewalt werden, wird dies immer noch marginalisiert. Aber wie sollte es auch anders sein bei Familienministerinnen wie Anne Spiegel, für die Sternchensprache wichtiger ist als der Gewaltschutz auch männlicher Mitglieder von Familien.
Stand Anfang 2020 gab es in Deutschland ca. 350 Frauenhäuser und 40 Frauenschutzwohnungen mit ca. 6800 Betten. Dem standen 2 Männerhäuser und 5 Schutzwohnungen für Männer mit insgesamt gerade einmal 17 Plätzen gegenüber. Das ist noch nicht einmal 1/3 der 55 Plätze, die es allein im Saarland für Frauen gibt.
Ein Vergleich zeigt: Über 150.000.000 Euro an Frauengewaltschutzausgaben stehen im Mai 2020 noch nicht einmal 400.000 Euro an Männergewaltschutzausgaben gegenüber.
Schon Anfang 2021 wurde wegen der großen Nachfrage nach nur einem Jahr das Angebot Hilfetelefon für Männer in NRW und Bayern ausgebaut:
Nach wie vor sei Gewalt an Männern ein großes Tabuthema, das man mit dem Hilfsangebot durchbrechen wolle. Und die große Nachfrage zeige, dass der Bedarf „absolut da sei“.
Im April 2021 ist auch Baden-Württemberg dem Hilfsangebot beigetreten.
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