Alle Artikel der Kategorie "Rundbrief Archiv"

Die Lila Ziegen, Tischlein-deck-dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack

Es war einmal ein Schneider, der hatte drei Söhne. Und noch eine Ziege, eine lila Ziege. Die gab zwar kaum Milch, meckerte aber dafür den ganzen Tag rum und war auch sonst bei allem sehr anspruchsvoll. Normalerweise hätte er das Tier geschlachtet, aber es war gerade „in“, sich möglichst viele lila Ziegen zu halten. So mussten die Söhne abwechselnd das Tier zur Weide führen.

Frauen im Abseits

Haben Sie es mitbekommen? Neulich soll in Deutschland eine Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen stattgefunden haben. Dass Sie davon nun wirklich gar nichts gehört haben, verwundert nicht weiter. Es ist nunmal eines der Merkmale patriarchalischer Gesellschaften, dass sie Frauen und ihre Leistungen permanent ignorieren, missachten und verschweigen. Live-Übertragungen der Spiele im Fernsehen? Sonderseiten in den Zeitungen? Deutschland-Fähnchen im Supermarkt, neben Grillwurst und Fassbier? Undenkbar. Doch nicht wegen Frauenfußball!

Über Quoten und Kartoffelchips

Seitdem Angela Merkel ein Machtwort gesprochen hat, steht fest, dass uns die Frauenquote (vorerst) erspart bleibt. Die öffentliche Debatte um diese nationale Schicksalsfrage ist danach erfreulicher Weise ziemlich abgeebbt, aber wer weiß, wann jemand den abgenagten Knochen das nächste Mal wieder ausgräbt. Falls das passiert, wird es höchste Zeit, dass sich im Laufe der Debatte endlich mal irgendeine unserer Gender-Koryphäen zu Wort meldet und darauf hinweist, dass es doch im Grunde völlig irrelevant sei, welchem (biologischen) Geschlecht unsere Herren(?) in den AG-Vorständen und den ganzen Aufsichtsräten angehören.

Dornröschen, der Prinz und sein cleverer Knappe

Es waren einmal ein König und eine Königin, die wünschten sich ein Kind und als die Königin ein Mädchen gebar, freuten sich beide so sehr, dass sie ein großes Fest gaben. Dazu lud das Königspaar auch zwölf weise Feen ein. Naja, eigentlich waren es ja dreizehn, aber die dreizehnte Fee – die böse Fee aus dem lila Sumpf – war mehr herrschsüchtig als weise und deshalb wollte die niemand dabei haben. So verfiel das Königspaar auf die Idee, nur die zwölf guten Feen mit der fadenscheinigen Begründung einzuladen, sie hätten nur zwölf goldene Teller. Darüber ärgerte sich die böse Fee schwarz und schwarzer und begann eine ihrer üblichen Schmutzkampagnen, die am Tag des Festes ihren Höhepunkt erlebte.

+++Eilmeldung: Von der Leyen übernimmt „Wetten dass …?“+++

Die Liste der möglichen Nachfolger von Thomas Gottschalk als Moderator von Deutschlands beliebtester Fernsehshow „Wetten dass ...?“ ist lang. Sie reicht von Hape Kerkeling, Jörg Pilawa und Wolfgang Lippert über Anke Engelke und Frank Elstner bis hin zu Jürgen Klinsmann und Wolfgang Clement. Doch eine Kandidatin hatte niemand auf seiner Rechnung: Ursula von der Leyen. Wie MANNdat am 1. April aus ZDF-fernen Kreisen erfahren hat, brennt die Arbeitsministerin darauf, Europas größte Fernsehshow zu übernehmen.

Am Tag, als die Quote kam

Obwohl die vom allgegenwärtigen Patriarchat geknechteten Frauen in Deutschland genug Grund zur Klage haben, gibt es derzeit kaum ein frauenpolitisches Thema, das derart in aller Munde ist wie eine gesetzliche Frauenquote für die oberen Etagen privatwirtschaftlich organisierter Unternehmen. Natürlich nur ganz oben. Und nur in den Aufsichtsräten, denn im Vorstand müsste man ja zumindest Ahnung vom operativen Geschäft haben, und da könnten Quoten ganz schnell den Mythos von der Umsatz- und Gewinnsteigerung durch mehr Frauen überprüfbar – und damit möglicher Weise zunichte – machen. Wer will das schon. Am wenigsten diejenigen, die diesen Zusammenhang mit Inbrunst daherbeten.

Das Alpha-Rotkäppchen und der Zahlwolf

Eigentlich kennt man Cornelia Funke ja als Kinderbuchautorin, die gerne die Fantasie spielen lässt. Offensichtlich geht deren Fantasie manchmal gewaltig mit ihr durch, und so titelte „Die Welt“ bereits in der Überschrift: „Cornelia Funke knöpft sich reaktionäre Märchen vor“. Nun, dass die Grimmschen Märchen nichts für schwache Gemüter sind, ist hinlänglich bekannt. Zwar hat es nichts geschadet, dass viele Generationen von Kindern diese teilweise gruseligen Geschichten gehört haben, trotzdem muss man sie natürlich nicht gut finden. Aber reaktionär? Hm, das ist schon interessant.

Das schwarz-gelb gestreifte Zebra

Oder: Im Feminismus ist alles möglich. Einem offenbar unausrottbaren Vorurteil zufolge sind Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst stinkefaul und bedrückend unkreativ. Womöglich wird es Zeit, diese Vorurteile allmählich über Bord zu werfen. Die Berner Fachstelle für die Gleichberechtigung von Mann und Frau hat sich nämlich bis über beide Ohren in Arbeit gestürzt und einen immerhin 192 Seiten starken und 10.000 Franken teuren „Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren“ erarbeitet, der für die öffentlich Bediensteten der schweizer Hauptstadt verbindlich sein soll.

Niemand mag Pop-ups!

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