Die Champions League des Sexismus, Viertelfinale 3
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Sieger aus Gruppe 5: Mannschaft 20 – Ursula von der Leyen (CDU)
Zunächst zur Einstimmung zwei ältere Zitate von Frauen, die sich ebenfalls um den Sexismus verdient gemacht haben. Daran anschließend ein neueres, was belegt, dass diese Geisteshaltung in der aktuellen Politik salonfähig geworden ist:
Früher 1: »[…]die Anerkennung der Mädchen kann nur auf Kosten der kleinen Buben geschehen.«
Quelle: Marianne Grabrucker in »Typisch Mädchen« 1985; aus Schmauch, U. (2005): Was geschieht mit den kleinen Jungen? – Ein persönlicher Blick auf die Entwicklung des Jungenthemas von den 70er Jahren bis heute. In: Rose, L./Schmauch, U. (Hrsg.): Jungen – die neuen Verlierer? Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag, S. 29..
Früher 2: »Wenn wir wirklich wollen, dass es unsere Töchter einmal leichter haben, müssen wir es unseren Söhnen schwerer machen.«
Quelle: Frauenzeitschrift EMMA 1986; aus Schmauch, U. (2005): Was geschieht mit den kleinen Jungen? – Ein persönlicher Blick auf die Entwicklung des Jungenthemas von den 70er Jahren bis heute. In: Rose, L./Schmauch, U. (Hrsg.): Jungen – die neuen Verlierer? Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag, S. 29
Heute und nach wie vor aktuell:
Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den Jungen vorbeiziehen. Wenn es den Mädchen schlechter gehen würde, krähe kein Hahn danach.
Quelle: ehem. Familienministerin und heutige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), in einem Interview mit der Berliner Zeitung 29.09.2006
Zweitplatzierter aus Gruppe 6: Mannschaft 21 – Hamburger Programm der SPD
Sexistische, männerfeindliche Sprüche können bei Männern nicht nur der Befriedigung masochistischer Bedürfnisse dienen, sondern auch politische Konsequenzen haben. Der SPD-Politiker Erhard Eppler sagte 2007:
Wer eine menschliche Gesellschaft will, muss die männliche Gesellschaft überwinden….Dieser Satz stammt nicht von einer radikalen Feministin, sondern von mir. Und ihr dürft ihn getrost ins Hamburger Programm übernehmen.
Natürlich wurde dieser Satz ins „Hamburger Programm“ der SPD 2007 übernommen. Er ist einfach zu schön männerfeindlich, als dass die SPD ihn vergammeln lassen könnte. Die SPD ist damit die erste Partei, die Misandrie zum Programm erklärt. Und nicht nur das – die Aussage wird auch heute noch, z. B. in der SPD Dinkelsbühl, als „rhetorisch brillant“ gefeiert.
Quelle: Hamburger Programm – Grundsatzprogramm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Beschlossen auf dem Hamburger Bundesparteitag der SPD am 28. Oktober 2007.
http://www.spd.de/linkableblob/1778/data/hamburger_programm.pdf ,S.41
http://www.spd-dinkelsbuehl.de/Inhalte/Eppler-Links.htm
Sieger aus Gruppe 7: Mannschaft 27 – Michaela Haas (SZ) und Karl Grammer, Anthropologe
Die gute Nachricht ist: Der Mann ist ein Auslaufmodell, seine Tage sind gezählt.
»Eigentlich«, sagt Grammer, »sind Männer überflüssig. Auch für die moderne Reproduktion brauchen Sie keine Männer mehr.«
Dass jeder Mensch an sich einen Wert hat und für jeden – unabhängig von „Reproduktionsaufgaben“ – das Grundgesetz gilt, scheint hier jemandem entgangen zu sein. Es wäre auch interessant zu wissen, wie die Süddeutsche Zeitung reagiert hätte, wäre eine blödsinnige Aussage in der Art gekommen: „Eigentlich sind Frauen ausschließlich dafür da, Kinder zu gebären. Für alles andere sind sie überflüssig.“
Und dass die SZ-Journalistin es als eine gute Nachricht empfinden würde, wenn die Tage der Männer gezählt wären, muss nicht zusätzlich kommentiert werden.
Quelle: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/28735, Seite 3, April 2009, Abruf vom 25.3.2013
Zweitplatzierter aus Gruppe 8: Mannschaft 30 – Waltraut Cornelißen
Im Juli 2003 bestreitet Waltraut Cornelißen, Leiterin der Abteilung Geschlechterforschung und Frauenpolitik am Deutschen Jugendinstitut in München, in der Frankfurter Rundschau keineswegs, dass ‚das Vokabular von Lehrerinnen mit dem der Jungen weniger korrespondiert als mit dem der Mädchen’ und die ‚Feminisierung’ durchaus ‚die sprachliche Entwicklung von Jungen hemmen’ könne. Doch unter Berücksichtigung aller Fakten auch auf Seiten der Mädchen wägt sie sozusagen geschlechterpolitisch ab: Ein Bildungsvorsprung ‚sei für junge Frauen vorläufig oft bitter notwendig, um auch nur annährend gleiche Chancen im Beruf zu haben.’
Jungendiskriminierung als „gerechtfertigt“, „dringend nötig“ und als Frauenfördermittel ist offensichtlich im massiv mit Steuergeldern finanzierten Dt. Jugendinstitut in München salonfähig. Ansonsten würde so eine Aussage für eine leitende Angestellte wohl kaum folgenlos sein.
Quelle: Neutzling, R. (2005): Besser arm dran als Arm ab. In: Rose, L./Schmauch, U. (Hrsg.): Jungen – die neuen Verlierer? Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag, S. 75).
Die Resultate der Abstimmung:
1. Platz: Sieger aus Gruppe 7: Mannschaft 27 – Michaela Haas (SZ) und Karl Grammer, Anthropologe
2. Platz: Sieger aus Gruppe 5: Mannschaft 20 – Ursula von der Leyen (CDU)
3. Platz: Zweitplatzierter aus Gruppe 8: Mannschaft 30 – Waltraut Cornelißen
4. Platz: Zweitplatzierter aus Gruppe 6: Mannschaft 21 – Hamburger Programm der SPD
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