Männergesundheit – (k)ein Thema?

von Dr. Bruno Köhler

Warum diese Studie?

Männer haben in Deutschland eine um etwa sechs Jahre geringere Lebenserwartung. In jedem Lebensal­ter ist die Sterberate (Mortalität) der Männer höher als die der Frauen. Dies beginnt schon bei der Geburt (115 Jungen-zu 100 Mädchen-Totgeburten je 100.000), gilt auch für den plötzlichen Kindstod (74,4 zu 56,6 je 100.000) und in der Gruppe der 15-bis 65-Jährigen ist die Mortalität der Männer so­gar um mehr als das Doppelte höher als die der Frauen. Die Anzahl der Suizide ist bei allen Alters­gruppen bei männlichen Bürgern um weit über das Doppelte höher als bei weiblichen. [1]

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Grünheid/Schulz: Bericht 1996 über die demographische Lage in Deutschland. In: Zeitschrift für Bevöl­kerungswissenschaft, Heft 4/1996 S. 407
    Auf jeweils 100 Männer kommen bzw. kamen… Frauen
Jahr
Altersklasse 1990 2000 2020
45-65  101 100 97
Über 65  196 163 135
alle 107 104 102

Der Anteil männlicher Krankenhauspatienten wird von 1998 zu 2020 von 44,8 auf 48,2% steigen. [2] Die Anzahl männlicher Krankenhauspatienten über 65 Jahren wird sich von 1998 zu 2020 um 80,2% er­höhen (zum Vergleich: Steigerung weiblicher Krankenhauspatienten um 37,8%) [3]

Betrachtet man aber die Kosten für die Behandlung oder Pflege von Männern oder Frauen, fällt auf, dass für Männer in allen Bereichen des Gesundheitswesens wesentlich weniger ausgegeben wird als für Frauen. Ohne die Leistungen rund um Verhütung, Schwangerschaft und Geburt überschreiten die Krankheitskosten der Frauen die der Männer um 31,5 Milliarden Euro (Stand 2006), das sind relativ gesehen 32%. [4]

Geschlechtersensible Gesundheitspolitik darf sich nicht nur auf Frauengesundheit konzentrieren, sondern muss auch Männergesundheit thematisieren. Ziel unserer Studie war es, Ansätze zu einer Männergesundheitspolitik in den Ländern, aber auch in den Krankenkassen zu suchen. Für diese Untersuchung haben wir hauptsächlich nachfolgende Themen in den Blick genommen.

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