Gendersprache – Gerechtigkeit oder Misandrie?
Was man uns weismachen möchte
Geschlechtersensible Formulierung bedeutet, Sprache so zu verwenden und einzusetzen, dass alle Geschlechter oder Identitäten gleichermaßen sichtbar und wertschätzend angesprochen werden.
So heißt es auf der Homepage der Gleichstellungsbeauftragten der Uni Köln.
Doppelmoral
Nach Ansicht der Feministinnen würde ein allgemein gültiger Mehrzahlbegriff wie „Kollegen“ Frauen unsichtbar machen. Diese Argumentation ist nachvollziehbar, solange man nicht die angeblich „geschlechtergerechte“ Sprache mit dem Gendersternchen betrachtet. Denn wenn man z. B. „Kolleg*innen“ schreibt oder Kolleg[Kurzpause]innen spricht, schreibt und spricht man eben nur Kolleginnen und nicht Kollegen. Das heißt, man macht damit mit Männern genau das, was man beim generischen Maskulin gegenüber Frauen gerade kritisiert, man macht sie unsichtbar.
Wir haben hier die typische Doppelmoral des Feminismus, den wir auch in nahezu allen anderen Bereichen kennen. Auch die Gendersprache zeigt damit deutlich, dass Feministinnen und Feministen nicht das sind, als was sie sich gerne inszenieren. Ihnen geht es nicht um Gleichberechtigung, sondern um die Umkehrung der von Ihnen kritisierten Zustände. Gendersprache will Männer unsichtbar machen. Das ist auf reinem Geschlechterkriegsdenken basierender Revanchismus.
Eine Ideologie, die behauptet, mit Sprache würden Realitäten geschaffen werden, trägt ihr politisches Programm in ihrem Namen. Feminismus bedeutet nach diesem Ansatz nichts anderes als das Auslöschen alles Männlichen. Die beabsichtigte „Dekonstruktion“ des Mannes soll deshalb auch in der Sprache ihren Ausdruck finden.
Petra Gerster und die „alten, weißen Männer“
Wie viel Männerfeindlichkeit hinter dem Gendern steckt, könnte vielleicht das Bespiel Petra Gerster deutlich machen. Die ZDF heute-Moderatorin Petra Gerster, die das Gendern in den heute-Nachrichten einführte, meint die Ursache der Kritik am Gendern gefunden zu haben. Sie behauptet kurzerhand, dass es zum überwiegenden Teil „alte, weiße Männer“ seien, die das größte Problem mit der Gendersprache hätten. Wer hätte das gedacht? Es sind wieder die „alten, weißen Männer“. Das ist das Gute an gesellschaftlich akzeptierten Feindbildern. Man kann sie immer aus dem Hut zaubern, wenn Kritik einem entgegenschlägt.
Die Fakten sind jedoch anders als die, die uns die Nachrichtenmoderatorin weismachen will. Denn auch Frauen und Jüngere lehnen Gender überwiegend ab. Die Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 136 vom 16. Juni 2021 hat im Rahmen seiner Monatsberichte einen Beitrag von Dr. Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach „Die Mehrheit fühlt sich gegängelt“ veröffentlicht. Darin geht bezüglich der Bevormundung zur Gendersprache hervor:
Wie sehr der empfundene Druck, sich in der Öffentlichkeit zu bestimmten Themen nur in einer bestimmten Wortwahl zu äußern, den Vorstellungen der meisten Bürger entgegensteht, lässt sich gut am Beispiel der „gendergerechten Sprache“ illustrieren, die seit einiger Zeit an vielen Universitäten, öffentlichen Institutionen und auch in einigen Medien verwendet wird. In der Umfrage wurde die Frage gestellt: „Wenn jemand sagt: ‚Man sollte in persönlichen Gesprächen immer darauf achten, dass man mit seinen Äußerungen niemanden diskriminiert oder beleidigt. Daher sollte man z. B. neben der männlichen auch immer die weibliche Form benutzen.‘ Sehen Sie das auch so, oder finden Sie das übertrieben?“ Die Antworten der Befragten auf diese Frage waren eindeutig: Nur 19 Prozent sagten, sie sähen das auch so, 71 Prozent hielten ein solches Verhalten für übertrieben, Frauen zu 65 Prozent. Die Einstellung zum „Gendern“ ist auch keine Frage der Generation: Unter 30-Jährige waren zu 65 Prozent der Ansicht, ein solcher Sprachgebrauch sei übertrieben. Diese Haltung zieht sich auch durch alle politischen Lager: Am relativ größten war der Anteil der kompromisslosen Befürworter der „gendergerechten Sprache“ noch unter den Anhängern der Grünen – doch auch bei ihnen betrug er nur 25 Prozent. 65 Prozent der Grünen-Anhänger sprachen sich dagegen aus..
Petra Gerster verwendet hier ein Scheinargument, nämlich die Schuld durch Assoziation. Die Ablehnung der Gendersprache wird – gerade auch mit dem von den Medien kolportierten – Bild einer heute gesellschaftlich verächtlich angesehenen Gruppe in Verbindung gebracht (assoziiert), hier die „alten, weißen Männer“. Als Argumentation ad hominem sagt sie nichts über den Sachverhalt aus, sondern lenkt von ihr bewusst ab und dient der Manipulation von Dritten, hier die nicht alten, nicht männlichen und nicht weißen Personen. Die Gruppe soll dadurch manipuliert werden, ihre Kritik an Gendersprache fallen zu lassen, weil sie sonst genauso „schlecht“ wären wie die genannten Feindbilder.
Vielleicht zeigt diese Diskrepanz zwischen der Behauptung Gersters und der Realität, dass hinter dem Gendern einfach nur Männerfeindlichkeit steckt. Zweifellos ist Gersters Scheinargumentation auch eine gute Werbung für ihr Buch über das Gendern. Wenn man sich als heldenhafte Kämpferin gegen „alte, weiße Männer“ inszeniert, ist das werbewirksamer als wenn man einfach zugibt, dass die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist.
Das Beispiel Petra Gerster und ihre geschickte Scheinargumentation wirft übrigens unabhängig vom Genderthema die Frage auf, wie sehr wir durch die großen Nachrichtensendungen allabendlich ideologisch manipuliert werden. Dass das geschieht, ist nichts Neues.
Dekadenz
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat Diversity-Sprachführer schon mit über einer Viertelmillion Euro aus Steuermitteln gefördert und damit die Bevölkerung mit Wortmonstern wie etwa „auskundschaftende Person“ statt Spion, „Person, die Arbeitsplätze zur Verfügung stellt“ statt Arbeitgeber, „Angehörige rechtsberatender Berufe“ statt Anwälte, „Beirat für das 3. Lebensalter“ statt Seniorenbeirat, „Terrorisierende“ statt Terroristen, „treffsicherste Person“ statt Schützenkönig und „Fisch fangende Person“ oder „Angelmensch“ statt Angler bereichert.
Wenn Sie schon immer mal wissen wollten, mit was sich Gleichstellungsfunktionärinnen den ganzen Tag beschäftigen, wissen Sie es jetzt.
Das gleiche Ministerium verweigert übrigens immer noch dem Forum Soziale Inklusion die ihm vom Bundestag bewilligten Mittel zur Gleichberechtigung von Vätern – eines der wesentlichsten Grundlagen für Gleichberechtigung.
Und damit kommen wir zu einem weiteren Problem der Gendersprache. Wir sind der Ansicht, dass Gendersprache kein primäres geschlechterpolitisches Problem ist, das es vorrangig mit viel Ressourcen zu bearbeiten gilt. Es ist vielmehr ein selbstkonstruiertes Problem, weil man sich vielleicht nicht mit den wirklichen, großen Problemen unserer Zeit auseinandersetzen will.
Eines der größten geschlechterpolitischen Probleme unserer Zeit ist die zunehmende Prekarisierung männlicher Jugendlicher.
Jungen stellen heute fast 20 Prozent weniger Abiturienten, dafür etwa 50 Prozent – in manchen Bundesländern sogar fast 100 Prozent – mehr Kinder ohne Schulabschluss als Mädchen. In manchen Bundesländern hat etwa jeder zehnte Junge keinen Schulabschluss. Dieser Gender Education Gap steigt mittlerweile seit 2013 stetig an. Zahlreiche Studien, angefangen von der Hamburger LAU-Studie noch in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute belegen, dass Jungen bei gleichen Schulleistungen schlechtere Noten erhalten und seltener an höherführende Schulen als Mädchen empfohlen werden, was schulgesetzlich nicht sein dürfte. Das ist Diskriminierung von Kindern, geduldet seit über 30 Jahren von denjenigen, die behaupten, sich für Gleichberechtigung einzusetzen.
Jungen stellen den Großteil der Klientel mit den schlechtesten MINT-Kompetenzen. Alle Schulleistungsstudien der vergangenen Jahrzehnte zeigen, dass die größte geschlechterspezifische Disparität im Bereich der Lesekompetenz zu Ungunsten der Jungen existiert. Lesekompetenz ist einer der wichtigsten schulischen Grundkompetenzen. Laut der LEO Studie 2018 sind 6,2 Millionen Erwachsene funktionale Analphabeten, vorrangig Männer. Und das in einem Land, in dem Bildung der wichtigste volkswirtschaftliche Faktor darstellt.
Die männliche Arbeitslosenquote und insbesondere die männliche Jugendarbeitslosenquote sind seit vielen Jahren deutlich höher als die weibliche. Die Geschlechterpolitik sieht diese Entwicklungen nicht als Problem, sondern feiert sie als positive Rückmeldung, ja sogar erfolgreiche Einbahnstraßenfrauenförderpolitik.
Das Berlin-Institut für Bevölkerungsentwicklung hat schon 2007 genau das prophezeit, was heute politisch im Osten festzustellen ist. Es hat – bezogen auf Ostdeutschland – dargelegt, dass Männer, die im Bildungssystem zu Verlierern gemacht werden, sozialen Sprengstoff bergen, was die Bereitschaft zu extremistischen Handlungen erhöht. Das Berlin-Institut empfahl, die Ursachen zu beheben und nicht deren Thematisierung zu verbieten. Es empfahl, Jungen durch Bildungsförderung positive Zukunftsperspektiven zu geben, damit sie gar nicht in die Spirale von Benachteiligungen und Gewalt hineinrutschen. Die politisch Verantwortlichen haben jedoch nichts getan und genau die Probleme bekommen, von denen sie wussten, dass sie sie bekommen werden, wenn sie nichts tun.
Wenn der Ostbeauftragte der Bundesregierung die Menschen in Ostdeutschland als „diktatursozialisiert“ bezeichnet und ihnen eine „vertiefte Grundskepsis“ gegen die Demokratie unterstellt, ist das sehr verkürzt dargestellt. Die Entwicklung wurde vorhergesehen und Vorschläge zur Ursachenbehebung dargelegt, aber von den politisch Verantwortlichen nicht umgesetzt. Stattdessen widmen sie sich selbstkonstruierten Luxusproblemen.
Die Gendersprache ist deshalb auch Ausdruck einer zunehmenden Dekadenz.
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Lesermeinungen
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Nein, sind sie natürlich nicht. Das generische Maskulinum gendert nicht, es meint eben kein (biologisches) Geschlecht.
Ach halt – ja klar. Täter, Mörder etc. sind natürlich per se nur männlich. ;-)
Ich hasse diese Kommentarfunktion hier. Entweder wird der Button nicht aktiv oder Beiträge werden falsch einsortiert.
Mein Kommentar bezieht sich natürlich auf die Genderfrage von Nico.
Hm, beim Durchlesen fiel mir auf, daß auch hier „gegendert“ wird – „Feministinnen“. Es gibt leider genügend Männer, die ebenfalls der deutschen Grammatik nicht mächtig sind und sich als „Feministen“ bezeichnen.
Schon gewußt? Es gab am 22.6.2021 eine Abstimmung im Bundestag zur Ablehnung der „gegenderten“ Sprache durch die Bundesregierung. Nur die AFD war dafür – siehe https://www.bundestag.de/parlament/plenum/abstimmung/abstimmung/?id=750
Ich nutze meistens das generische Femininnum, wenn ich negativ besetzte Begriffe nutze.
Schließlich möchte ich Mädchen und Frauen nicht sprachlich unsichtbar machen. ;-)
Wie „männerfeindlich“ sind „normale“ Frauen? Jeder könnte jede x beliebige Frau aus dem eigenen Familienkreis da hinstellen und sie hätte die gleichen Ansichten über Männer.
Der Aufruhr gegen die Gendersprache ist nicht, weil Männer sich benachteiligt fühlen würden oder Menschen etwas für Jungen übrig hätten, sondern wegen (MzF) Transexuellen, die in der Sprache (*) eingeführt werden und die man nicht ausstehen kann, weil es ja wieder genetische Männer sind. (umgekehrt bei Frauen spielt das keine Rolle). Übrigens zieht sich das Gendern auch bei Werbeplakaten und Werbung durch. Auf Fitnessstudio Plakaten werden immer häufiger Männer durch hübsche trainierte Frauen in engen Leggings und großen Brüsten verdrängt. Irgendwo auf dem dunklen Hintergrund sieht man, wenn, dann zur Hälfte eine finster dreinschauende Silhouette eines Mannes. Das alles passt somit wieder in die Geschlechterbilder. Frauen und Mädchen sind schön und bei allen beliebt. Männer stören den Anblick der Menschen und wirken bedrohlich und angsteinflößend.
Nein, die Gendersprache wird nicht „eingeführt“, weil die Transmenschen das wollen, sondern von Ideologen, die Existenz der Transmenschen für eigene Zwecke missbrauchen. Die große Mehrheit der Transmenschen sind gegen die Gendersprache.
Aber ja, wegen des allgemeinen, breiten Widerstands gegen die Gendersprache wird wie von Dir beschrieben die rassistische und sexistische Diffamierungskeule herausgeholt: Nur weisse, alte Männer oder Nazis wären dagegen. Wieder eine krasse Lüge der Ideologen.
Leider verfallen die meisten Medien aus Angst vor Diffamierungen in eine Art vorauseilendem Gehorsam und passen sich an. Deswegen setzt sich der Blödsinn immer weiter durch. Ich hatte das nicht so sehr gemerkt, da ich vergessen hatte, dass ich das Firefox-Plugin „Binnen-I be gone“ (https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/binnen-i-be-gone/reviews/?utm_source=firefox-browser&utm_medium=firefox-browser&utm_content=addons-manager-reviews-link) hatte.
Leider ist das plugin keine wirkliche Lösung, aber es reduziert die Schmerzen beim Lesen
Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch, inwieweit gerade bei den ZDF-Tagesthemen die Begriffe: Täter, Vergewaltiger, Mörder, Dieb, Nazi, gegendert wurde bzw. wird.
Die Wörter sind doch gegendert. Männlich gegendert.
Nein. Eindeutig nein. Was interessiert die Gerster?
1. Gendersprache ist sexistisch/männerfeindlich. Sie macht Männer nicht unsichtbar, sie grenzt sie explizit aus. Sowohl Frauen als auch Diverse haben ihre eigenen, geschlechtsexklusiven Kennzeichnungen – -in;-innen; *; :. Dann kommt die Berufsbezeichnung (die eben NICHT identisch ist dem männlichen). Männer finden nicht statt und werden – da alle anderen exklusiv genannt werden, auch sehr deutlich ausgerenzt.
2. Gendersprache ist wissenschaftsfeindlich. Es gibt nur 2 Geschlechter. Das ist zigfach belegt, untersucht und beschrieben. Gendersprache will die Wunschvorstellug beliebiger Geschlechter per Sprachgebrauch durchsetzen, gegen die Fakten.
3. Gendersprache ist antidemokratisch. „Diverse“ in allen Schattierungen machen max. 5 % der Bevölkerung aus. Trotzdem soll hier ein Minderheit den Sprachgebrauch und das Denken der Mehrheit bestimmen und regulieren. Das verstößt gegen jede Vorstellung von Demokratie. Gendersprache ist totalitär.
4. Wer Gendersprache nutzt, denkt Seximus mit. Ohne die Lüge vom „männlichen“ generischen Maskulinum, ohne die Behauptung, die deutsche Sprache hätte Frauen „unsichtbar“ gemacht, ohne die Moralisierung der Sprache bestände keine Notwendigkeit, Gendersprache zu nutzen.
5. Grammatik kann nie gerecht sein. Grammatik ist aber die Grundlage, um in der Sprache über Gerechtigkeit zu reden. Das geht jedoch nur, wenn sie klar und eindeutig ist. Gendersprache verhindert freie Meinungbildung
„„Diverse“ in allen Schattierungen machen max. 5 % der Bevölkerung aus. “ Das bezweifel ich sehr stark. Allein von denen man liest, die ein Doppelleben in Foren und Gruppen trotz Frau und Kinder führen, sind mehr als 5% in Deutschland. Und viele werden es im Verborgenen ausleben, die nicht in solchen Foren sind und von denen es Frau und Familie nicht wissen darf. Das nächste Problem ist, dass alles und jeder als Divers geframt wird, der nicht wie ein Obdachloser als Mann aussieht.
Altschneider: „5. Grammatik kann nie gerecht sein.“
Auch Altschneider: „1. Gendersprache ist sexistisch/männerfeindlich. “
:D
Für den Bevölkerungsanteil Homosexueller, Transmenschen und Intersexmeschen liest man Werte zwischen 5% und 15%, je nach Interessengruppe. Da sich „Divers“ in der That mittlerweile auf alle möglichen Gruppern bezieht, die gerne dabei sein wollen und sich als nichtbinär darstellen, gehe ich von der kleinsten genannten Zahl aus. Eine Gegenstrategie gegen die Maximierung der Opfer- und Betroffenenzahlen im Seximus.
@Nico: Siehst du da einen Widerspruch zwischen Punkt 1 und 5? Gerechtigkeit ist ja nicht das Gleiche wie Ideologie. Sexismus und Männerfeindlichkeit sind Ideologien – die manche durchaus als gerecht empfinden mögen. Die Unmöglichkeit, Grammatik gerecht zu gestalten (und damit auch die Absurdität der Gendersprachenforderung) heißt ja nicht, das man in der Sprache keine Ungerechtigkeiten formulieren kann. Ich finde es schade, dass so viele Grammatik und Inhalt nicht voneinander trennen.
„Terrorisierende“ statt Terroristen erinnert mich geradezu gemütlich an einst stattgehabte Ehestreitigkeiten. Natürlich gehören da immer zwei dazu. Die Regel bleibt, dass die Sprachpolizistinnen bei Negativausdrücken wenig Wert auf die Sichtbarmachung der weiblichen Seite legen. Nun hat aber der Terrorismus von Attentäterinnen auf den Zaren bis Meinhof-Ensslin seinen „Tugend“-Beigeschmack, weswegen vor 40 bis 50 Jahren Wert darauf gelegt wurde, von „Baader-Meinhof-Bande“ statt „-gruppe“ zu sprechen. Dazu passt ein Interview in der NZZ von heute mit der Autorin Leila Slimani, die Wert darauf legt, dass Frauen ihren „inneren Engel töten“ und ihnen den Rat gibt, „egoistisch zu sein und nicht allen gefallen zu wollen.“
Männer werden sprachlich schon immer unsichtbar gemacht. Es gibt nämlich fast keine rein männliche Form, während die weibliche Form fast schon omnipräsent ist.
Schrieb ich, glaube ich, schon mal.
Der Bäcker, die Bäcker, die Bäckerin
Die Redaktion von Titanic fühlte sich schon einmal dazu gedrängt, auch eine explizite männliche Form, also der Bäckerer einzuführen.
Btw. Neben Impfpflicht und Muezin-Ruf war auch Gendersprech heute Thema bei sterntv – der Talk oder so ähnlich. Hatte mal kurz reingezappt, die überwältigende Mehrheit spricht sich gegen „gendergerechte Sprache“ aus. Ich habe mir den weiteren Verlauf nicht angesehen, könnte mir aber gut vorstellen, dass eine der Pro-Propagandistinnen, Collien Fernandez, anschließend noch in das übliche Klagelied der Feministinnen einfiel, dass man noch sehr viel tun müsse für die Gleichberechtigung der Frau.
Sehr schön fand ich übrigens: „Wenn ich von ‚der Arzt‘ rede, denke ich an einen Mann und nicht an eine Frau.“ K
am, glaube ich, entweder von Fernandez oder Hallaschka. Zeigt vielleicht, auf welchem geistigen Niveau die feministischen Streithammel argumentieren. :D
Mario: „Männer werden sprachlich schon immer unsichtbar gemacht. Es gibt nämlich fast keine rein männliche Form, während die weibliche Form fast schon omnipräsent ist.“
Um es mal in deinen Worten zu formulieren. Männer haben kein generisches Maskulinum angewendet. In der patriarchalischen Gesellschaft war das Maskulinum ursprünglich nur für Männer reserviert. Es wurde schlicht und einfach nicht für Frauen benutzt. Es gab damals noch keinen generischen Gebrauch. Erst viel später im Rahmen gesellschaftlicher Veränderungen wurde die Regel aufgeweicht und das Prinzip der generischen Anwendung in die Sprache eingeführt. Das merkt man auch daran, dass die meisten Feminina sich von einem männlichen Wortstamm ableiten. Beim Begriff Bäuerin wurde einfach ein in an das Maskulinum angehängt. Ursprünglich war die Ehefrau des Bauern gegenüber einem Knecht nicht weisungsbefugt. Das änderte sich erst mit einem neuen Privileg, das im Begriff Bäuerin zum Ausdruck kam.
Das dürfte mal ziemlich feministische Blödsinn sein. Oder wahlweise auch blödsinniger Feminismus.
Das generische Maskulinum meint kein Geschlecht, spricht auch kein Geschlecht besonders an.
Die ein weibliche Form „Bäckerin“ bzw. „Bäckerinnen“ dagegen meint explizit die Frau bzw. Frauen, also das biologische, weibliche Geschlecht.
Es geht doch schon lange nicht mehr darum Probleme zu lösen, sondern Spiele zu gewinnen. Der forcierte Geschlechterkrieg ist auch ein Spiel und gehört in die Abteilung, Brot und Spiele. Wir befinden uns in einer klaren, dekadenten Phase, die nicht mehr aufzuhalten ist. Der Westen wird untergehen. Sein Schicksal ist besiegelt. Letztendlich werden alle verlieren und das ist auch gut so.
[ Gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke. Die Redaktion ]
Sehr richtig.
„Alte weisse Männer“ ist der neue Kampfbegriff, das neue Feindbild, auf das immer weniger reinfallen.
Die Femis haben dabei 3 mal gegen die Grundsätze der Postmodernen verstossen.
Alt = Ageismus, weiss= Rassismus, Männer = Sexismus.
Natürlich kann der Orwelsche Neusprech nur mit Hilfe staatlicher Gelder oktroyiert werden. Dennoch ist der Neusprech zum Scheitern verurteilt.
Es zeigt nur, dass dies verblendeten Personen den „Mann“ so sehr hassen, dass sie ihn am liebsten überall ausradieren wollen. Sie kennen auch nicht mal den Unterschied zwischen grammatikalischen und biologischen Geschlecht, womit eigentlich die ganze Diskussion absurd wird.
Auch wieder mal die „gute“ alte Beschämungstaktik: Machst du nicht mit, bist du ein alter, weisser Mann!
„Die Dekonstruktion des Mannes“ … das kommt mir irgendwie bekannt vor.
>Die Femis haben dabei 3 mal gegen die Grundsätze der Postmodernen verstossen. Alt = Ageismus, weiss= Rassismus, Männer = Sexismus.
…Die Femis nehmen von allem nur das, was ihnen nützt.