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„Was der Bildungsbericht verschweigt“ – Teil1: Schulabschlüsse

In unserem offenen Brief vom 23. Juli 2020 an die Verantwortlichen des Bildungsberichtes haben wir kritisiert, dass die Bildungsprobleme von Jungen zum wiederholten Male im Bildungsbericht unsichtbar gemacht werden. Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen, ab sofort regelmäßig eine eigene Dokumentationsreihe zur Bildungssituation von Jungen mit dem Titel „Was der Bildungsbericht verschweigt“ zu veröffentlichen. Hier Teil 1 – Der Gender Gap in den Schulabschlüssen.

Bundesbildungsministerin Karliczek (CDU) fördert Zurücklassen von Jungen

Trotz des zunehmenden Gender Education Gaps fördert das Bundesbildungsministerium erneut das Ausgrenzen und Zurücklassen von Jungen in der Bildungsförderung, im aktuellen Beispiel in der MINT-Förderung. Wir informieren über die Situation von Jungen im Bereich Mathematik und Naturwissenschaft und kritisieren in einem offenen Brief die Ausgrenzungspolitik der Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU).

Bildungsbericht macht Jungenbildungsprobleme erneut weitestgehend unsichtbar

Wie schon 2016 werden im neuen nationalen Bildungsbericht die Geschlechterdisparitäten zuungunsten der Jungen weitestgehend verschwiegen. Und dies, obwohl die neuesten PISA-Ergebnisse zeigen, dass Jungen nicht nur im Lesen Probleme haben, sondern im Gegensatz zu Mädchen in ihrem Bildungsniveau auch in Mathematik und in Naturwissenschaften zurückgefallen sind. Der nationale Bildungsbericht wird übrigens aus Mitteln der Bildungspolitik gefördert. Und ist nicht jeder Junge, der im Bildungssystem scheitert und arbeitslos auf der Straße landet, ein Gewinn für die Frauenquote?

Großer Bildungsrückstand bei jungen Männern in Skandinavien und OECD-weit

Die neue Regierung Finnlands besteht seit kurzem fast zu zwei Dritteln aus Frauen, in fast allen skandinavischen Staaten sind die Ministerpräsidenten weiblich – die hohe Priorität, die die Gleichberechtigung dort genieße, sei dafür ursächlich. MANNdat wollte wissen, inwieweit sich diese hohe Priorität der Gleichberechtigung auch im Bildungswesen auswirkt, zeigt sich doch in Deutschland – mit dem angeblich größeren allgemeinen Gender Gap –, dass die Jungen in der Schule zunehmend gegenüber den Mädchen zurückfallen. Das Ergebnis war ernüchternd – der Gender Education Gap ist zum Großteil in Skandinavien und in weiten Teilen der OECD zuungunsten junger Männer deutlich größer als in Deutschland.

Bildungsbenachteiligung von Jungen auch in der Schweiz

In Deutschland wird die Bildungsbenachteiligung von Jungen von der Politik als legitimes Mittel zur Frauenförderung gesehen. Wir haben dies in den vergangenen Jahren mehrfach thematisiert. In der Schweiz ist der Gender Education Gap ähnlich wie in Deutschland. Mädchen haben durchschnittlich bessere Noten und sind in der höheren Bildung erfolgreicher als Jungen. Die Maturitätsquote (vergleichbar in Deutschland mit dem Abitur) liegt bei den Frauen bei 25 Prozent und bei den Männern bei 17 Prozent. Auch gibt es mehr weibliche Studenten als männliche.

Dr. Warren Farrell zum Gender Empathy Gap zulasten von Jungen

Dr. Warren Farrell ist ein US-amerikanischer Autor und war bis in die 1970er Jahre ein populärer Aktivist in der Frauenbewegung der USA. Er wurde als einziger Mann dreimal in den New Yorker Vorstand der feministischen Organisation NOW gewählt. Seit der Mitte der 70er Jahre thematisierte Farrell auch Nachteile und Benachteiligungen von Jungen, Vätern und Männern. Wie Genderama schon dargelegt hat, hat Farrell in der Zeitschrift „USA Today“ zur Bekämpfung der weltweiten „Jungenkrise“ aufgerufen.

„Men and Boys Coalition“ für bessere Bildungschancen für Jungen

Der britische „Telegraph“ thematisiert die Schräglage des geschlechterpolitischen Diskurses in der Bildung. Man sieht daran, dass die Lage dort die gleiche ist wie in Deutschland (wir danken Arne Hoffmann für die Übersetzung auf Genderama).

IGLU-Studie 2016 bestätigt Versagen von Bildungspolitik

Im Rahmen unserer Reihe zu Schulleistungsstudien, in der wir schon die PISA-Studie vorgestellt hatten, möchten wir hier aus aktuellem Anlass auf die IGLU-Schulleistungsstudien näher eingehen. Was die Pressemitteilung 131/2017 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit seiner Pressemeldung vom 5.12.2017 zumindest in der Überschrift „Stabile Ergebnisse bei zunehmenden Herausforderungen – Lesen muss gestärkt werden“ verharmlost, nämlich nichts anderes als die Bestätigung des Versagens der bildungspolitisch Verantwortlichen durch die Ergebnisse der neuesten IGLU-Studie, wäre eigentlich ein handfester Skandal, hätten wir uns an dieses Versagen deutscher Bildungspolitik nicht schon längst gewöhnt.

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