Jordan Peterson im Interview mit Cathy Newman zum Lohngefälle zwischen Mann und Frau, zum Aktivismus an Universitäten und zur Postmoderne
(5:50 – 9:24)
Newman: Aber dieses neunprozentige Lohngefälle ist eine Differenz zwischen den durchschnittlichen Stundenlöhnen von Männern und Frauen. Diese Differenz existiert.
Peterson: Natürlich. Aber dafür gibt es mehrere Gründe. Ein Grund ist das Geschlecht, aber das ist nicht der einzige. Ein fachkundiger Sozialwissenschaftler führt nie univariate Analysen durch. Man kann zwar feststellen, dass Frauen insgesamt weniger gezahlt wird als Männern, aber wenn man herausfinden möchte, warum das so ist, muss man Faktoren wie Alter, Beruf, Interessen und Persönlichkeit berücksichtigen.
Newman: Aber im Grunde sagen Sie doch, dass es egal ist, dass Frauen es nicht bis nach oben schaffen. Sie sagen, dass es einfach eine Tatsache ist, dass Frauen nicht zwangsläufig bis zur Spitze kommen.
Peterson: Nein, ich habe nicht gesagt, dass es egal ist. Ich habe gesagt, dass dafür mehrere Gründe existieren, die man nicht außer Acht lassen darf.
Newman: Aber warum sollten Frauen diese Gründe hinnehmen? Warum sollten Frauen sich damit zufriedengeben, nicht zur Spitze zu gelangen?
Peterson: Warum Frauen das hinnehmen sollten? Ich sage nicht, dass Frauen das hinnehmen sollten. Was ich sage, ist, dass die Behauptung, das Lohngefälle zwischen Mann und Frau sei ausschließlich auf das Geschlecht zurückzuführen, nicht stimmt. Und sie stimmt nicht. Daran besteht kein Zweifel. Die multivariaten Analysen dazu wurden durchgeführt.
Newman: Aber es geht doch darum, dass ein Lohngefälle von 9 % existiert – ein Lohngefälle zwischen Männern und Frauen. Ich sage nicht, warum es existiert, sondern dass es existiert. Und als Frau fühlt man sich dann doch zu Unrecht behandelt.
Peterson: Aber die Gründe sind wichtig.
Newman: Aber geben Sie zu, dass das ungerecht ist?
Peterson: Nicht zwingend.
Newman: Frauen verdienen im Schnitt 9 % weniger als Männer. Das ist doch unfair, nicht?
Peterson: Das kommt ganz darauf an, warum das so ist. Lassen Sie mich ein Beispiel anführen: Es gibt das Persönlichkeitsmerkmal der Verträglichkeit. Verträgliche Menschen sind mitfühlend und freundlich. Und verträglichen Menschen wird für den gleichen Job weniger gezahlt als Menschen, die nicht so verträglich sind. Frauen sind verträglicher als Männer.
Newman: Schon wieder eine starke Verallgemeinerung.
Peterson: Das ist keine Verallgemeinerung.
Newman: Manche Frauen sind nicht verträglicher als Männer.
Peterson: Ja, das stimmt. Und deshalb wird manchen Frauen auch mehr Lohn gezahlt als Männern.
Newman: Wollen Sie also darauf hinaus, dass Frauen im Großen und Ganzen zu verträglich sind, um die Lohnerhöhung zu bekommen, die sie verdienen?
Peterson: Nein. Damit will ich sagen, dass es sich dabei lediglich um eine von vielen Variablen einer Gleichung handelt, die Prognosen zum Gehalt abgeben soll. Und die macht ungefähr 5 % der Varianz aus. Es müssen 18 weitere Einflussfaktoren berücksichtigt werden und einer davon ist das Geschlecht. Und natürlich spielen auch Vorurteile eine Rolle, daran besteht kein Zweifel. Aber Vorurteile machen einen viel geringeren Anteil der Varianz im Lohngefälle aus, als es radikale Feministen behaupten.
Newman: Okay. Aber sollten Sie dann Frauen nicht eher ermutigen, weniger verträglich zu sein und nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, anstatt das Lohngefälle zu leugnen, wie Sie es zu Beginn unserer Unterhaltung getan haben?
Peterson: Das sollten sie auf jeden Fall tun. Aber ich habe das Lohngefälle auch nicht geleugnet. Ich habe gesagt, dass kein Lohngefälle wegen des Geschlechts existiert. Ich wähle meine Worte sehr sorgfältig und mit Bedacht, wissen Sie.
Newman: Okay. Sie erkennen also die Tatsache an, dass ein Lohngefälle existiert, also ein Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, aber sie sagen, dass es nicht am Geschlecht liegt, sondern daran, dass Frauen zu verträglich sind, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Peterson: Das ist einer der Gründe.
Newman: Okay, einer der Gründe. Aber warum ermutigen Sie sie nicht dazu, nach mehr Gehalt zu fragen?
Jordan Peterson. Das habe ich, und zwar schon unzählige Male in meiner beruflichen Laufbahn.
Newman: Aber sie befolgen nicht Ihren Rat?
Peterson: Doch, sie tun es andauernd. Es ist so … Zu den Aufgaben eines klinischen Psychologen gehört unter anderem das Selbstbehauptungstraining. In den meisten Fällen behandelt man die Ängste von Menschen und ihre Depressionen. Und die danach am häufigsten auftretende Kategorie wäre vermutlich das Training des Durchsetzungsvermögens. Ich hatte sehr viele Frauen, sehr viele außerordentlich kompetente Frauen, in meiner Praxis für klinische Psychologie und Beratungspsychologie in Behandlung, in der wir gemeinsam Strategien für ihre berufliche Weiterentwicklung erarbeiteten. Und dazu gehörte auch das unablässige Einfordern eines höheren Gehalts. Oftmals schafften wir es, das Gehalt innerhalb einer Zeitspanne von fünf Jahren zu verdreifachen.
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Vielleicht, um es radikal zu vereinfachen, steht hinter all der feministischen Zwanghaftigkeit einfach nur der ewig-alte Penisneid. Der hat zwar angeblich analytisch ausgedient, wenn man aber bedenkt, mit welch sturer Borniertheit diese „Gleichheit“, die geschlechtsspezifisch keine ist, erzwungen werden soll, könnte man durchaus darauf rückschließen. Die Gleichheit als Individuum ist schon per Gesetz und von Rechts wegen bewiesen; d.h. eine Ungleichheit kann es schon rechtlich nicht geben. Frau Newman kommt mir vor wie das zannige Kind, das kurz vor einem Tobsuchtsanfall steht, wenn es nicht durchsetzen kann, was es sich in den Kopf gesetzt hat. Im Grunde, aber das will die holde Weiblichkeit nicht zugeben, kommt eine Frau, wenn sie’s denn darauf anlegt, im ‚verhassten‘ zivilen Westen, nicht nur finanziell, viel besser weg. Es ist nun mal wahr, daß der „Acker im Herzen eines Mannes steiniger ist“. Auch so mancher Lebensweg. Kommt es darauf an, hat die Frau das bessere Los, wenn sie nicht auf Gedeih und Verderb sich mit dem Druck des Durchkommenmüssens auseinandersetzen muß. Damit tut man jedoch den Frauen Unrecht, die für ihr Geld hart arbeiten müssen. Männer haben diese Wahl nicht oft, oder kaum.
Aber eins darf man bei Peterson nicht vergessen: Nur weil er Anti-Totalitär, Anti-Postmodernist und Anti-Feministisch ist (oder zumindest diese Ideologien stark kritisiert), macht es ihn nicht direkt zu einem Männerrechtler.
Es gibt schonmal 2 Punkte, durch die er den MRAs etwas konträr wirkt.
MGTOW-Beschämung: Auch wenn er es im Nachhinein teilweise revidiert hat, zusammen mit dem „Man up/shoulders back“ befreit es Männer nicht von der gynozentrischen Erwartungshaltung, sich für andere (insbesondere für Frauen) zu opfern. Ich finde, man sollte MGTOW ihren eigenen Weg gehen lassen. Sie verneinen jegliche Erwartungshaltung von Frauen. MRAs sind nicht total gegen die Erwartungshaltung, vorausgesetzt, sie sind verhältnismäßig, fair und reziprok.
Beschneidung: Er hat erklärt, was die Beschneidung spirituell bedeutet und welchen Sinn es im religiösen Kontext hat. Ich konnte nicht davon ablesen, ob er Beschneidung befürwortet. Ich wäre aber nicht überrascht, wenn es so wäre. Weiß jemand seinen Standpunkt dazu?
Insgesamt ist er aber sicherlich eine Bereicherung in der Debatte. Ich kenne niemanden sonst, der mit der Reichweite und Effektivität die falschen Dogmen und Unwahrheiten der Feministen aus den Köpfen der Gesellschaft haut. als er.
Ich wünschte, er würde mehr über Männerrechte reden als über MGTOW. Aber vielleicht kommt das ja noch.
Vielen Dank für diese wichtige Arbeit.
Also anglophiler Mensch vergisst man manchmal das diese Videos nicht von jedem verstanden werden.
Vielleicht wäre es pragmatisch sich auch noch um einige/einzelne Videos von Prof. Janice Fiamengo zu kümmern.
Obwohl es so scheint als wären das alles ganz weit weg, fürchte ich das die aus dem Westlichen Raum geführten Debatten massiven einfluss auf unseren Discurs zu diesem Thema haben.
Diese mögen zwar nicht so unterhaltsam sein aber sind dafür sehr informativ.
Finden kann man diese hier:
https://www.youtube.com/watch?v=qyRUHSsZZa4&list=PLGFFi6pRCnCdQTe1iG3Tw4Td9jvhY2w74
Die Newman hat nachher noch geglaubt, „gewonnen“ zu haben. Das zeigt, dass sie das Interview als Kampf angesehen hat. So hat sie sich auch verhalten. Es ging nicht um einen Dialog auf der Suche nach Wahrheit oder Konsens. Es war für sie ein Versuch, den Peterson bloß zu stellen und vllt dachte sie, dadurch zu mehr Ruhm zu erlangen. Sie hatte sich „vorbereitet“, aber schlecht. Sie hat in den Thesen Jordans Angriffspunkte gesucht, und vermeintlich welche gefunden. Sie hat ihn aber nie verstanden. Sie war intellektuell ihm deutlich unterlegen. Ihr „Argumente“ waren schwach, ihre Strohmänner (inkl: „So you are saying“) zu billig, die einzige Herausforderung für Peterson war, bei den zahllosen Unterbrechungen Contenance zu bewahren und noch Sätze halbwegs zu Ende zu formulieren und dabei nett zu bleiben. Die Meta-Warnung Jordans, dass er sich seine Worte sehr gründlich und bewusst wählt, hat Newman nicht verstanden oder ignoriert, denn sie feuerte einen Vorwurf nach dem anderen ab. Ob sein Buch nicht zu vereinfacht, generalisierend oder spaltend sei. Oder noch komischer: „Und was haben Frauen davon?“, denn für unsere gynozentrische Welt und besonders für sie als Feministin muss es ja schließlich immer wieder um die Frauen gehen.
So zerlegt Jordan mühelos eine feministische Lüge nach der anderen, ohne dass es einen Effekt auf Newman hat. Die paygap-Lüge wurde schon vor 50 Jahren widerlegt, aber das hat keinen Effekt und das Spiel wiederholt sich in der Medienwelt Jahr um Jahr.
Nicht vergessen: Solche Interviews werden nicht geführt, um Betonköpfe – einchließlich Fragesteller – zu bekehren (das kann man vergessen), sondern Untentschlossenen zu zeigen, welchem Blödsinn sie aufsitzen, wenn sie dem Mainstream folgen.
Das Ziel der Newmann bei der Auswahl ihres Gasts und Thema war doch nicht, den Blödsinn des Mainstreams bloßzustellen, sondern das Gegenteil. Peterson war schon längst zum Phänomen geworden. Seine klaren Standpunkte, sein Wissen und seine Logik steht den Postmodernisten und Feministen entgegen. Ein ‚pain in the Arm‘ sozusagen.
Sie hat versucht, ihn zu widerlegen oder bloßzustellen, damit das feministische Narrativ weiterhin gut dasteht. Ich denke, sie glaubte, leichtes Spiel zu haben, und als starke Feministin Ruhm einstreichen zu können. Das hat nicht geklappt.
Und jetzt wird Peterson nicht mehr zu solchen Themen eingeladen. Selbst mit der gerne genutzten Überzahl von 4:1 (also 4 Femis gegen 1 Peterson) nicht mehr. Kein Feminist möchte ihn mehr debattieren. Deswegen versucht die ideologische Opposition es mit cancel culture. Mit teilweisem Erfolg.
Das ist der Regelfall. Peterson war aber in der Lage zu parieren – und Newman damit in gewisser Weise zu deklassieren. Es geht mir nur um die Wirkung auf den Zuschauer. Ich bin genauso angegangen worden, vom Deutschlandfunk, in einem Live-Interview zum selben Thema, als es damals gerade am Durchstarten war. Das Muster ist immer dasselbe. Aber keine 10 Minuten nach der Ausstrahlung hatten wir die erste anerkennende Zuschrift.
Deshalb veröffentlichen wir seine fundierte Argumentation hier.
„Es geht mir nur um die Wirkung auf den Zuschauer. Ich bin genauso angegangen worden, vom Deutschlandfunk, in einem Live-Interview zum selben Thema, als es damals gerade am Durchstarten war. Das Muster ist immer dasselbe.“
Dürfen wir den link zu dem Beitrag haben?
Ja, ich weiss, dass es nicht darum geht, die Femis zu konvertieren. Das geht nicht. Die sind verloren. Und ja, wichtig ist die Wirkung auf die Zuschauer.
[ Hinweis: Eine Google-Suche nach Manndat+Deutschlandfunk+metoo führt zum Speech2Text des Interviews. Die Redaktion. ]
Die Frau kann einfach nicht zuhören, ständig kommt sie mit irgendwelchen Unterstellungen, so dass der häufigste Satz von Peterson lautet: „Nein, das habe ich nicht gesagt!“ Und dann projiziert sie zudem massiv: Sie ist ganz auf Krawall gebürstet, arbeitet mit Unterstellungen und meint dann, er wäre es, der provozieren wollte und würde. Mir wird ganz Angst und Bange dabei, dass solche Leute was zu melden haben.
Übrigens bauen auch Frauen Hierarchien auf, das merkte mal eine Feminismuskritikerin an. In der Familie ist meist die Mutter der Chef, um den im Orbit der gerademal geduldete Vater kreist.
Ich an Petersons Stelle wäre viel offensiver gewesen und hätte sie mal damit konfrontiert, dass die Ursache für all die Misere das Privileg der Frauen ist, sich ernähren zu lassen, weniger Druck ausgesetzt zu sein, möglichst viel Geld zu verdienen.